Rro. !. LOacher ^BM ZelMg. , ... .....------>W?WUMH-——'--------" ! M^< 3 Dienstaa den 5. Jänner 179^^-^ Inländische Nachrichten- Vl?!en, ö^?: 3;. (lhrisim. Am 79. d. ist "der Hr. Oberstwachtmeisicr, und Flügeladjmant Gr. Exzellen; des Hrn. F. M. Bar. von Loudon mit der Bagage des gedachren Obcrstenbefehlshabers hier glück-z llch eingetroffen, dem am 23. der Hr. F. M. im besten Wohlseyn ganz in der Sttl-le nachgekommen ist. — Bey Schackmmj Kürassier ist statt des zum Generalmajor^ beförderten Hrn. Obersten Baron Einsie-^ des, der Hr. Oberstlieutenant Bar. Kar-, winsky Oberst, der Major Bar. Wolfs-^ dorf Oberstlieutenant / der Rittmeister v/i Walter Major geworden. Statt des pen< slonirten Hrn. Oberstlieutenant Delamot-^ te ist der Hr. Major v. Bauern Oberst.j lieutenant bey Joseph Toskana Dragoner! Httvorden , nach Privatnachricht en werden bey diesen, wie auch bey Waldeck Dragoner die beurlaubten Oderossiziere, wovon kinige hier waren, einberussen , weil dic-se 2 Regimenter noch Gallizien sollen abzugehen haben. Der Hur Generalmajor Bar. Lilien der ältere befindet sich hier mit Urlaub. — Nun sollen auch die beyden Szekler, die zwey Wallachischen , das Wallachisch - Illyrische, dann das Bannatische deutsche Infanterieregiment, jedes mit einem Baeailsone von vier Kompagnien ver- , mehret werden. Dem Vcrnnehmen nach solle dcr als Gouverneur zu Dicrmont in Niederland stehende Hr. General Feldmarschalllieute-nant Graf Ferraris als Kommandierender General in Nicderland angestellt werden, der F. Z. M. Graf d'Aiton aber bey der Armee gebrauchet werden : ob der Hr. General Graf Ferraris das Gouvernement, welches ihm jährlich 57^2. ft., eintraget, beybehalten wird, ist noch nicht bekannt« Se. Majestät haben dem Hrn. Generalmajor , Herzog von Ursel, ungeachtet derselbe bisher bky der Infanterie angestellt war, in Ansehung seiner in den beyden Feldzügen erworbenen Verdienste, und um der Niederländischen Nazion einen neuen Beweis Äero Vertrauens zu geben, hasz Dragonerregiment des in 3luhestand ver-s setzten Generals «Ho^^lHerg verliehen. « Der MonarE M M durch Beförde-z nmg des N. Qe. Landrathsv. Gall erledigte Landrathssielle dem hiesigen Magi stratsrathe Anton v. Kossen zu Sternegg in Rücksicht seiner sowohl bey dem jetzigen K- K. Stadt-und Landgerichte durch mch-rere Jahre gelcistetcu treuen, und eifrigcn Dienste und der dabey an Tag gelegten Kenntnisse im Iusti^fache allergnadigst zu Verleihen geruhet. Der Hr. Baron v. Thugut, und der gewesene Generalkonsul in der Wallachen Hr. v. Reizerich haben Sr. Majestät den. Austrag erhalten, nach Bukarest abzugehen , nicht etwan der vorzunehmenden Frie-densunterhandlungen wegen / wie einige wähnen mochten; sondern um das Land auf österreichischen Fuß einzurichten, es in Kreist einzutheilen, und der GallizifthelN Regierung unterzuordnen. Hieraus sollte! man nun freylich schließen, daß für die Herausgabe dieser wichtigen Eroberung we-^ mg Anschein vorhanden sey; den i?. De-^ zember ist ein Knrrier aus Wien an den Fürsten von Potemkin nach Beuder abgefertiget worden. Dieser bringt, wie man sicher weiß, die Bedingungen mit dahin, unter denen man mit den Türken in Unterhandlungen zu trctten gedcnlt. Man kann also izt binnen 6. Wochen bevollmächtigte der Pforte in Bukarest erwarten. i Mann von Kaunitz, i vom ersten Szeglevreg., s von Löwcnehv, 3 von Kaiser Hussaren, 6 von Barco, 1 von S;eck-lev Hllssarcnreg., 3 von der Artillerie, und 1 von Fuhrwesen , zusamen 21 Mann, haben goldene; und 4 Manu von Kaiser In-fant., i von Karl Toskana, 5 von Kaunitz, l ,von Pelleguni, io vom ersten Szeckle^ Reg., 86 von Löwenehv, 36 von Kaiser Hufs., 56 von Barco', 29 von Szeckler Hussarenreg., 39 von der Anill., und 5 von denArnaut., haben silo.Denkm. erhalten. Der von Berlin tzieher zurückgekommene K. Preußische Hr. Gesandte Gr. V. Podewills, hat neue Versicherungen von den friedfertigen Gesinnungen des Preußischen Monarchen mitgebracht, und ist von dem Hrn. Oberststaatskc.nzler Fürsten von Kaunitz mit ausgezeichneter Achtung empfangen worden. Ofen, dcn 19. Chrisim. Da der Preis des Brennholzes in Pest größten-theils wegen übertriebener Gewinnsucht der Unterhändler, auf eine für die grosse Zahl der Einwohner drückende Höhe gestiegen ist, und den Holzhändler srev stand, nach Beschaffenheit dcr Jahreszeit und Witterung all? Grunde wülkührlich diesen Preis zu erhöhcu, so wurden nun dadurch einige Bürger von Pest bewogen m der Absicht diesen Uebel Eltchalt zu thun, unter sich eine Gesellschaft zu errichten, und den Holz-handl mit der Verbindlichkeit zu übernehs men, daß sie mit 6. v. H. ihrer Einlage sich begnügen immer die wohlfeilsten Prei« se suchen , und die Verfügung treffen wollen , der armern Klasse von Menschen das Holz zu allen Zeiten zu halben , und Viertel Klaftern m liefern, ohne daß jedoch hierdurch dcr Brennholzhandel jedes andern gehcmmct seun soll/ Die Gesellschaft um dcm Verdachte einer Gewinnsucht auszuweichen, ladet jeden Einwohner, der Lult hat, ein, mit einer willkührlichen Einlage , die jedoch nicht unttr 25.fi. seyn kann, dcr Verbindung beyzutrettcn , und hat ltn jvomtoir aufgestellt, wo man die n'here Verfassung dieser Anstalt untersuchen kann. Pest, den 22. Christm. Unsere m der Wallachey befindlichen Truppm hatten von Kladova bis Focksan eine Linie dermassen' gezogen, raß sie sich auf jedem Fall, untereinander leicht unterstützen können. Diese Linie geht von Kladova über Czer-nez, Strehaza, Krajova, Karakal, Te-tnksch, Bukarest, Ursicseny, und Buseo nach Focksan. Von hier ans setzen die Russischen Truppen die Linie bis zur Mündung der Donau fort. In Kladova stehen die Generalmajore Fabry und Lichten-^ berg, in Czernez und Strehaja ein 2te-^ giment des Wartenslebenschen Korps, in! Krajova die Generale Staader, und Leo-^ liardo mit ihren Brigaden, in Karakal der Generalmajor Brugglach mit seiner Bri-l gade, in Temksch der Generalmajor May-«rsheim mit dem zweyten Wallachischen! Regimentern/und mit 2 Divisionen Kaval-' lcrie, in Bukarest der F. M. Prinz v. Koburg mit 6 Bataillonen Infanterie, und 7 Divisionen Kavallerie, in Ursicseny und Buseo die Generalmajore Pfefferkorn, und Qroß mit ihren Brigaden, und endlich Feldmqrschalllieutenant Spleny mit dem Resie des Koburgischen Korps in Ko-tiesty, und Focksan. Semun, öcn «8. Chrisim. Hicr haben sie die Disloka wn des bannatischen Korps, wie solches auf Winterquartier verlegt worden. Der Hr General War-tenslcben bleibt mit dem gröstcn Theil des Hauptquartiers in Lugosch. Das Feldposi-awt, und Kriegskomnliistriat ist in Temes-war. Auch besindet sich in dieser Festung ber Hr. Brigadier Generalmajor v. Wenk' heim mir 2 vierten Batallionen von Al-^inzy, und de Vins, nebst der grollen Anilleriercscrvc. Die übrigen Trnppen sind ouf folgende Art vertheilet: Die 3iegi-wemer Erzherzog Franz in Oroshaz; An-'pach Kürrassier il, St. MMos; Nassau Ul NarasheU; Würtenlberg Dragoner in Gyarmata; Wurmser Hussaren in Oppos va; Harrach Kürassier in Hazfeid; Erdö-dy Hussaren 6 Eskadronen in Bellenz; 2. in Schuppaneck; 2. in Kladova in Ser-vien; Latterman 1 Bat. zu Kladova ; 1 im Bogsan im Banat; Bojerisches Freykorps zu Czernest in der Wallachey; Durlach i Bat. auf dem Berg Allion'; 1. zu Fad« schet; Wallachisch - Illyrisches Glenzreqi-ment i Bat. bey Gchupanek; 1 ben 3^e-hadia; von de Vins 2 Bat. in Oraviza; 3. in Mchadia ; Branovazkisches Freytorps bey Schupaneck, und Mehadia; Rcisky in Darova unweit Karanseocs; Ter',p zu Lugosch; Karoln-u Ncrsche,; Fcrd. Tos-kana in Arad; Langlois in Lippa; Srein in Ncu-Arad; Niklas Esterhazn in Alt-Arad; Fnbrwescnelorps in Lugosch.____ Ausländische Nachrichten. Deutschland. Lüttich , den ,2. Christin. Das Brüs« sel in patriotischen Handen s,y , daß Ge-ucral D'Alton mit deu k. k. Ttuppeu nach .Luxenburg sich retirirt habe; daß die Pa-itrioten überall die Mcisicr spielen, daß auf keinem Vergleich zu gedenken sen , daß der Minister Trautmaunedorf in Brüssel sich befinde und von den Insurgenten mit allen Ehren behandelt werde, ist bekannt. — Die Geschichte dieser Revoluzion wird so beschrieben: — Van dcr Noot, Advokat zu Brüssel von ftan^ösifchcn Freudenmädchen , oder von seiner persönlichen Rache angeeifert, hat sich in dm Kopf ge-,setzt, sein Vaterland in Ausruhr ?,u brm-gen. Er ging uach En.zlatid" M Jahre 1785. hatte sich an das'englisch? Mini-stimm, gewendet , und ncrd gehört. Das englische Kabintt unterrichtete den Berliner Hof, und den Prinz den Oranien von dichr Unternehmung. Abn das ftanzösi. 3äM ba'.NHss bey Metz, und bey Gt. Qmer, unterbrach diese politisch; Unterhandlung. Allein sobald diese Lager zu Ende waren , kam sie wieder in Gang. Der englische Minister Harris im Haag unternahm eine Neise deswegen nach Berlin. Mein der König von England fiel in eine Icanckheit, und der Minister Harris mu'ttc statt nach Berlin, — nack) London reisen. Wahrend der Krankheit des Königs war nichts zu thun; aber kaum hat sich dieser Monarch etwas erhollt, als man schon wieder diese Unterhandlung mit einem geschwinden H.nlch angeblasen. Van der Noot gim; nach Berlin, und dem Haag. Dcr Prin^effmi v(M Oranien gefiel der Antrag des Advokaten, sie schickten ihn nach Berlin , und folgte hernach bald nach. Allein der König von Preussen, der den Verlust einer Person, die gestorben war, zu sehr fühlte , war zu keiner solchen Unternehmung ul bewegen. Ben dieser Gelegenheit weckten der Landgraf v. ... und der Her;og v. ... ihre Pratensionen auf, und wollten si? geltend machen. Aber es ist endlich .beschlossen worden 5 daß diese Eroberung für das Haus Oranien bleiben sollte. Mit diesen politischen Waffen cvlsgerüsiet, erschien der Advokat Van der Noot auf dem Schauplatz der Revo-luzion. Er hat seinen Plan an die Un-Mftitdenen mitgetheilt; er schöpfte erstens in der Quelle, wo Geld zu haben war: — bey den Geistlichen; er unterhielt eine Armee, die in Holland zerstreuet, hier «nd da lag; seine erste öffentliche Er-^ schein ing war in Thurnhltt. Diese Stadt ff gehörte vor Zeiten mit einigen Ländereyen unter dem Titul eines Herwgthums an König von Preußen. Die selige Maria Theresia wollte den König nicht zum Her-zyge in ihrem Lande haben; sie kaufte ihm also Thurnhur ab, unb schenckte es her Grafin Tarocca. Die Familie Tarocca verkaufte es an den reichen Handelsmann Pester, der hernach den Titel eines M-comtts erhielt. Die Thurnhüter waren also allezeit der Qest. Regierung ungünstig, da war es dem Van d?r Noot leicht sie zu einpatriotisiren. Die Regierung von Brüssel wußte, was da vorgieng, schickte deswegen den General Schröder dahin, der die erpresse Ordre hatte, die Stadt, wnm sie auf das Militär feuern sollte, mit Schwerdt, und Feuer n, verfolgen. Dcr General Ghröder kain vor diest Stadt, schickte einen Trompeter mit 2 Dragoner dahin, um einen Einmarsch zu erlangen. Aber kaum sind diese gute Leu-.te beym Thor angekommen, als schon die Thurnhüter ans allen Fenstern feuerten, und die Abgesandten des Friedens tödteten. General Schröder übeu dieses Verfahren entrüstet befahl in die Stadt zu marschieren ; er hatte s Kanonen ben sich. Em Offizier vom Regiment Bender stellte dein Generalen Vor, daß es sicherer Ware, die Stadt von auswärts zu beschiesscn. Aber Schröder glaubte, daß die Inwoh-nev von dem Einmärsche erschreckt sich ohne Bültvevgiessen ergeben wücden, und daß ev dadurch der Stadt: und der Menschen schonen könnte.. Aber er betrog sich» Dann kaum wav die Artillerie mit den 5. Kanonen btmn Thor einmar'chirt, als das Feuev dev Inwohner aus den Fenster« die Artilleristen tödtete. und eine Verwirrung im Ganzen entstaid. Der Erfolg davon Nvar, daß die Pat ioten wie im Tnum-^pse ans die erste siie^eiche UntirnchmunH 'stolz thaten, und einen hausigen Zulauf ! bekammen. Von da giengen He uach Gent^ Illnd haben alle heimlichen Pa^wten er^ zweckt. — Halte Schröder dsm OAM i>s Bendev gefolgt, so waren die Patrioten' im ersten Keime erstickt worden, und die, heimlichen Patrioten hätten ihre Köpfe nicht! empor gehoben. Dies ist der Hergang dieser Revoluzion! Allein ungeachtet dieser Erzählung nimt die Politik eine ganz andere Wendung. Ein Schreiben von 7. «us Berlin sagt. — Ich übersende hiemit «ine Neuigkeit, über welche ganz Europa staunen wird. Der Kaiser wird 100020, Mann nach den Niederlanden schicken. — Der König von Preussen garantirt unterdessen die übrigen kaiserlichen Staaten von «lllem fremden Eingriff. Das Kabinet von Berlin ist mit dem Wienerhofe im engsten Einverständnis. Die Politik bekömmt dadurch ein? ganz andere Wendnng, die sich Niemand vorgezaubert hätte. . Aus der Wiener - Hofzeitung. Mitwochs den 30. Dezember. Fast in allen öffentlich gedruckten Zei. lungen wurde gemeldet, die Frau Hevzo« ß ginn von Ursel/ Gemahlinn des bey gegellt Zwarttgem Türkenkriege als General. FM l Wachtmeister angestellte!! Herzogs von Nrses »sey aus Veranlassung der iu den österrei^ chischen Niederlanden ansgebrochcnen Unru. hen, einige Znt zn Brüssel in Verhast ge< ftsssn: Nun kann man zur Steuer de« Wahrheit melden, daß bey erfolgtcr nahe< ver Untersuchung, die gegen die Frau Herzoginn vorgekommene Anklage als eine ^offenbare Verleumdung erhoben, und die Frau Herzoginn von den wider Sie falsch angebrachten Inzichten losgesprochen wov« den ist. Ihr empfindlich beleidigter Ge, mahl, der Herzog, beschwerte sich bey Sr« Maj. selbst, und erhielt sowohl von Aller^ höchstderoselben unmittelbar schriftlich, als auch auf allerhöchsten Befehl, durch die z Behörde von Amtswegen, nicht allein das !Zeugniß von der anerkannten voMommeF !nen Unschuld seiner Gemahlin, sondern auch i die Versicherung, daß derselben, soweit sie über die bey dem Gerichte vorgefallene« Verhandlungen eine Aktion einzuleiten für gut befände, die Hinreichendsie Genugthus ung würde verschalt werden. Wift M Dienstage nachmittag um 2. Uhr auf'dsm Platze Nro.'iLz. j^ der' ^^ von KleimnMlschen Buchhandlung ausgegeben.