Nr. 150. Freitag, 3. Juli 1908. 127. Jahrgang Mwacher Zeitung PrsNNMerationSpreis: Mit Postver Sendung: ganzjähriss 30 X, halbjährig lü «, In, llontor: ganzjährig »2 X, halbjährig 11 X. ssür die Zustellung in» Hau« ganzjährig 2 X. — Inscrtionögebühr: ssiir lleinc Inserate biK zu 4 Zeile» 50 li, grbhcre per Mle 1» b; bei üsleren Wiederholungen per Zeile 8 l,. Die «Laibackirr Zeitung» erlchei»! tässlick. mn Ai:t!ml,me der Sonn- »nd sseirrtaae. Tie Ndminiftration befind! l sich Viilloiu'stratze Nr. 20; die Mldaltion Dalmaünssüsie Nr, 10, Lprechstunden der Nebaltw, von « bi« I<1 Uhr vormittag«. Unsranlierte Briefe werben nicht angenommen, Mllnuslrivt'' nicht zurüclgeftellt. I»l»phon-«r. d«r «t»»Ni»n 82. Amtlicher Heil. Der Minister des Innern Hai den Bezirkskom-missär Dr. Hermann Vlodig zum Landesregierungssekretär in Kärnten ernannt. Der Finanznn'nistcr hat im Stande der Be amten für die Evidenzhaltnng des Grundsteuer-katafters den Evidenzhaltllngs-Geometcr erster blasse Ferdinand Edlen von K' I e i n in a y e r zum Evidenzhaltungs Obergeoineter zlveiter 5ttasse in der nennten Rangsklasse ernannt. Den 1. Juli 19U8 wurde in der l. l. Hof« und Staats, druckerei das I.VII. und I.VIII. Stück des Reichsgesetzblattes in deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Den 1. Juli 1908 wurde in der l. t. Hof. und Staats» druckerei das XXX. und XI.VII. Stück der rumänischen und das I.I. und I^II. Stück der slovcnischen Ausgabe des Reichs» gesehblattes des Jahrganges 1908 ausgegeben und versendet. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 1. Juli 1908 (Nr. 149) wurde die Weitcrverbreitung folgender Preß. erzeugnisse verboten: Nr. bi «Vudweiser lkreisblatt» vom 24. Juni 1908. Nr. 26 «8tr5i rojixoli» vom 26. Juni 1908. Nr. 161 «Iiovno8t» vom 24. Juni 1908. Nr. lü «Loemu» vom 1. Juli 1908. Nr. 69 «LremouM» vom 25. Juni 1908. MchtanrlNcher Heil. Italien. Man schreibt alls Rom: Dom Rücktritt dos Präsidenten des katholischen Wählervereines (eines der größten Vereine der italienisch-katholischen Organisation), Herrn Tolli, wird eine gewisse Bedeutung beigelegt, da Herr Tolli im Schoße des Vereins die Tendenzen jener großen Gruppe der Vereinsmitglieder vertrat, welche eine ausgedehntere Beteiligung der Katholiken Italiens an den parlamentarischen Wahlen wünscht nnd ans die Bildung einer katholischen Parlamentsfraktion abzielt. Vor einigen Monaten hatte Herr Tolli ein Rnndschrei den über die Nahlbewegnng an die tatholn,chen Vereine Italiens verschickt, lvelches all? im Widersprüche mit dem Programme des Papstes stehend bezeichnet nnd vom Vatikan öffentlich desavouiert wurde. Der Rücktritt Tollis von der erwähnten Stolle beweist, daß ein latenter Konflikt zwischen einer gewissen Gruppe der italienischen Katholiken nnd dein Heiligen Stnhle, insbesondere in der Frage der Beteiligung an den politischen Wahlen besteht. Viele italienische 5tatholiken halten die Maßregel, durch welche Pins X. für gewisse Fälle eine Durchbrechung des „non expedit" zugestand, uur für einen Anfang, der logischcrweise zur völligen Aufhebung dieses Grundsatzes nnd zur freien und offenen Beteiligung der Katholiken an don Parlamentswahlen führen müsse. Der Vatikan will aber der Zulassung dieser Beteiligung ihren aus-nahmsweisen Charakter bewahren und den Katholiken eine derartige politische Betätignng nur in solchen Fällen gestatten, wenn es die höheren Interessen dor Kirche und dor sozialen Ordnung erfordern, zum Beispiel wenn es sich darnm handelt, die Wahl eines sozialistischen Kandidaten zu verhiw dern. Der Vatikan ist also keineswegs geneigt, den italienischen Katholiken volle Selbständigkeit hinsichtlich der politischen Wahlen uud überhaupt auf Politischem Gebiete einzuräumen, weil er überzengt ist, daß dies unvermeidlich znr Bildung einer katholischen Partei im Parlamente führen müsse nnd die Existenz einer solchen Partei dem Heiligen Stnhle mit Bezug auf die „Papstfragc" nnr znm Schaden gereichen würdo. Diese Meinnngsverschie-denheit zwischen den italienischen Katholiken nnd dein Vatikan hat einc gewisse Verstimmung herbeigeführt, die ihren Ausdruck in der Demission Tollis findet. Politische Uebersicht. Laib ach, 2. Juli. Die „Noichspost" behauptet, es sei an den Hochschulen die Losnng alisgegeben worden, die Rektoren, gegen die da.s bekannte Kaiserwort gemünzt war, demonstrativ gegen den herrschenden Branch wiederzuwählen, mn so dem Unwillen des Kaisers den Willen der Coterie entgegenzustellen. In Graz sei es tatsächlich gelungen, die Wiederwahl des bisherigen Rektors Hildebrand durchzusetzen. Der Unterrichtsminister dürfe diese „Rebellion des akadoinisckM Freisinns" nicht anders beantworten, als daß dem Professor Hildebrand in Graz die Be-stätignng seiner Wiederwahl versagt wird. — In ähnlichem Sinne äußert sich ein ungenannter Reichsratsabgeordneter im „Vaterland". Die akademische Ordnung könne nur hergestellt werden, wenn ihre Hüter dies anch ernstlich nnd ehrlich »vollen. Hildebrand habe von jeher so ziemlich das Gegenteil bewiesen, sei also der Regiernngsbestäti-gung sicherlich nicht würdig. Die „Arbeiterzeitung" fordert vom Minisler Präsidenten die W a h l r eform f ü r d e n b ö h -in i s ch en Landtag. Die Regierung müsse endlich begreifen, daß ohne Wahlreform in das Dickicht der böhmischen Wirren lein Schritt möglich ist. Von dem Proletariate aber zu verlangen, daß es die Finanzen der Bänder sanieren lassen soll, bevor es von und in den Ländern sein Recht erlangt, hieße nicht weniger, als seiner Geduld zn spotten und seine Langmut zu verhöhnen. In einer, Betrachtung über den Prozeß gegen den Mörder des Statthalters Grafen Potocti plaidiert die „Zeit" für die Begnadigung des Verurteilten. Die politische >lll,gheil gebiete es, in Gali-zien nicht neuerlich Vlnt fließen zn lassen, nicht eine Atmosphäre der Rachsucht und der Vendetta zn schaffen. Dieses Lemberger Trauerspiel hat nach allen Seiten der Emotionen genug gebracht. Man gebe nun der natürlichen Ernüchterung Raum, die nach solcher Aufwühluug der Empfindungen folgen muß. Die „Oesterreichische Volkszeituug" menu in einer Besprechung der i-t a I ie n i s ch e n Militärpolitik, daß die italienische Armee nach Durchführnng der beschlossenen Reformen einen wertvollen Bestandteil der militärischen Macht des Dreibundes bilden und befähigt sein werde, dem Feuilleton. Aus dem Stegreif. Nach dem Russische» des Cchov von Acl'dschcv Hlnstiüon. (Nachdruck verboten.) Eines schönen Morgens wurde Ivan Fedoro-viö, weil er der Liebe nnd dem Alkohol zn stark ergeben gewesen, begraben, ^chon sehte sich der Lcichenzng in Bewegung, als einem Kollegen des Toten einfiel, daß noch der Grabredner fehle. Schnell winkte er einen Izvoi"if heran und fnhr zu seinem Freunde Nitolajevna. Der war als Hoch-zeits-, Jubiläums-, Fest- nnd Leichenreduer bekannt. Er konnte stundenlang sprechen. Wo, wann linid über was, war ihm gleichgültig. Matt und gleichmäßig wie Öl flössen ihm die Worte dahin. Humor nnd Rührseligkeit handhabte er mit gleicher Goschicklichkeit. Nikolajevna war zu Hause. Sein Freund rückte gleich mit seinem Anliegen heraus: „Du, ich möchte dich bitten, dich sofort anzuziehen nnd mitzukommen. Einer meiner Kollegen ist gestorben- gerade wird er znr Ichten Ruhestätte geleitet, werden, nnd da, müssen doch znm Abschied Ml paar Worte geredet werden. Wir rechnen auf dich. Wenn's einer von den unteren Beamten gewesen wäre, belästigten wir dich nicht; doch es ist der Sekretär, a,Iso eine Sänle unserer Kanzlei." „So, der Sekretär," qähnte Nikolajcvna, „der Täufer?" „Ganz recht! Es wird einc kalte Schüssel ge reicht nn>d ein gnter Tropfen dazu — und der Wagen wird dir vergütet. Drum komme mit. Laß deine Beredsamkeit flnten. Alle werden wir dir dankbar sein." „Gnt!" Nikolajevna redete nicht nnr gut, sondern vor allem gerne. Er lauschte mit Vergnügen dem Geplätscher seiner Stimme. Nun gar bei der Leiche des Sekretärs. — Er strich sich mit der Hand durchs Haar, legte sein Gesicht in traurige Falten nnd verließ, nachdem er sich eilends umgekleidet, mit seinem Frennde das Hans. AIs sie den Wagen bestiegen, meinte er: „Den Sekretär kannte ich übrigens, ein Sanfaus und Weiberjäger wie nnr wenige. Friede seiner Asche!" „Ans Tote soll man nicht schimpfen." „Dli hast recht. Der Tod deckt alles zu; aber ein Lump war er doch." Gleichzeitig mit dem Leichenzuge trafen die beiden Frennde anf dem Friedhofe ein. Iuerst wurde eine Messe gelesen, bei der die Frau und die Schwiegermntter geziemend heftig weinten. Ja, als der Sarg in die Grnbe gelassen wurde, nef die Witwe mit tränenerstickter Stimme: „O, legt mich zn ihm ins Grab!" — Aber dann dachte sie an die Pension, nnd ihre Tränen versiegten. Nikolajevna hielt den Zeitpunkt für seine Rede günstig. Er trat vor, warf einen großen Blick über alle Leidtragende nnd sprach, erst leise, dann stärker nnd eindringlicher: „Ist das alles, was loir hier hören und sehen, Wirklichkeit? Oder äfft nns ein Traum?------------ O, leider ist das Weinen und Schluchzen, das 5tla gen nnd seufzen, die Trauer ringsum Wahrheit. Wehmut hat nns ergriffeu. Der Eine. dessen Wan^ del nns stets vorbildlich gewesen ist, der noch vor wenigen Tagen voll Fleiß nnd Pflichttreue eine Stütze des Ministeriums gewesen — dieser Eiii!,' ist nicht mehr! — Unerbittlich riß ihn der Sensen mann aus der Vollkraft seiner Jahre. Man sagt, daß niemand unersetzlich s>i. Andrej Nobo^ek ist nnerschlich. Wohl haben wir viele gnte uuo tüchtige Beamte, aber keinen wie ihn. Er war ein Auser lesener. Alle seine Kräfte galten dem Staate, dem Amte. Seine Nächte opferte er der Arbeit. Dabei war ihm jedes Strebertum verhaßt. Ohue Eigennutz, unzugänglich jeder Bestechung tat er seine Pflicht nnd mehr.-------Andrej Nobo^ek gab stets mit offener Hand von seinem kleinen Einkommen an bedürftige Kollegen. Soeben noch vernahmen wir das Klagen lind Jammern der Witwen und Waisen, denen er so oft geholfen. So gehörte sein ganzes Leben der Arbeit uud der Mlolatigleit. Und'dieser seiner hohen Ziele wegen "'/Wte er selbst dem Glück des Familienlebens. Als Junggeselle beschloß er sein Leben, dessen schone Bahn von eitel Gutem umkränzt offen vor uns liegt. -Friede deiner Asche, Andrej Nobo5ek! Leicht sei dir die Erde!" Unter den Hörern entstand einige Unruhe. Man war es ja gewöhnt, diß Nikolajevna seltsame Wortbilder anzuwenden pflegte; aber die heutige Rede klang doch besonders eigentümlich. Warum nannte er den Toten nur immer Andrei Nobo^ek- Laibachcr Zc.umg Ni. 150. 1414 3. Juli 1908. gemeinsamen Interesse der mitteleuropäischen Möchte den erforderlichen Nachdruck zu geben. Das Wachstum des italienischen Heeres sei eine vermehrte Frieoen5bürgschaft, denn es sei wohl kaum anzunehmen, das; Italien wegen einiger recht frag» würdiger Vorteile am Balkan Händel mit seinem Nachbar nnd Bundesgenossen suchen werde. Tie Militärpolitik der italienischen Regierung kann sonnt nur eine Politik der Aonsolidiernng, nie eine solche der Expansion sein. Aus Sofia wird geschrieben: In den hiesigen diplomatischen kreisen wnrde der maßvolle Ton, den das offiziöse Organ „Eourrier dc Sophia" in der serbisch-bulgarischen Streitfrage anschlug, beifällig bemerkt. Man gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die seit den Erklärungen der serbischen Negierung eingetretene Beruhigung der Gemüter in Bulgarien durch die sachliche und nüchterne Sprache des genannten, die Stimmung im bulgarischen Ministerium des Aeußern wiedergebenden Blattes gefördert werden wird. Diese Haltung des „Eourrier de Sophia" verdient um so mehr Beachtung,, als selbst Blätter, denen nachgesagt wird, daß sie zu Rcgierungskreisen in Beziehungen stehen, wie „Vreme", eine sehr heftige Sprache gegen Serbien führten und dadnrch die ohnehin schon große Aufregung unter den, Mazedoniern noch vermehrten. Aus Konstantinopel wird berichtet: In türkischen Regierungskrisen gilt der persische Parlamentarismus als abgetan. Man äußert darüber unverhohlen um so größere Befriedigung, als die iungtürkischen Bestrebungen nach Einführung des konstitutionellen Regimes in der Türkei an manchen Punkten des Reiches und im Auslande in letzterer Zeit an Lebhaftigkeit zugenommen hatten. Es ist sehr bemerkt worden, daß der „Ikdam", obwohl der türkischen Presse bisher jedes Nort der Erwähnung einer persischen Verfassung strengstens untersagt war, plötzlich zum erstenmal Telegramme cms Teheran veröffentlichte, welche sehr düstere Schilderungen der jüngsten Vorgänge daselbst entwerfen. Das ist unmöglich anders zn erklären, als durch einen direkten Anftrag der Nc-gierung, die sich davon wahrscheinlich eine abschrek-kende Wirkung auf türkische Verfassnngsfrcunde verspricht. Tagesneuigleiten. — (Ehrung des Andenkens eines» Helden.) Im November v. I. wurde berichtet, daß der Lokomotivführer Jesus Garcia durch seine heroische Selbstaufopferung die Stadt Nacozari in Mexiko vor einer furchtbaren Katastrophe bewahrt l>t. Garcia befand sich als Lokomotivführer eines Güterzuges, mit welchem eine ungewöhnlich große Menge Dynamit befördert wurde, in der genannten Station, als der Zug plötzlich aus unbekannter Ursache in Vrand geriet. Eine Katastrophe schien unvermeidlich. Kurz entschlossen, fuhr Garcia mit Volldampf aus der Station, schon nach einigen Augenblicken erfolgte eine schreckliche Explosion, der ganze Zug flog in die Luft, aber die Stadt war gerettet; Garcia wurde buchstäblich in Stücke gerissen. Die heroische Tat fand ihren Lohn; die Eisen« bahngesellschaft, bei »oelcher Garcia bedienstet war, übernahm es, für dessen greise Mutter zu sorgen, und die Bewohner von Nacozari beschlossen, ihm ein Denlmal zu errichten. Das Lied vom braven Manne wird aber noch weiter fort-llingen, denn eine schlichte Erzählung von dem Ereignisse in den Lesebüchern der mexikanischen Elementarschulen wird in der heranwachsenden Generation das Andenken an Jesus Garcia bewahren. — (Eine ganz eigenartige Uhr,) die weder Räder, noch Federn, noch Pendel und Gewichte hat, überhaupt gar nicht wie eine Uhr aussieht, hat Robert Struth der elektrischen Gesellschaft in Glasgow vorgeführt. Diese Uhr besteht aus einem luftleeren Glasbehälter, in welchen ein mit Nadiumbromid gefülltes Glasröhrchen hineinragt, das an Quarzstäbchen befestigt ist. Das Glasröhrchen ist mit einer Schicht eines leitenden Phosphorsalzes überzogen und trägt außerdem an seinem unteren Ende zwei Goldblättchen. Die Ausstrahlung des Radiums bewirkt nun eine elektrische Labung der Goldblättchen, die sich demgemäß voneinander entfernen; in bestimmter Zeit, genau 3 Minuten 15 Sekunden, berühren die Goldblättchen zwei Metalllontalte, entladen sich dadurch, und fallen wieder zufammen. Das Spiel wiederholt sich ununterbrochen und sbellt somit eine Art Zeitmesser dar, der recht wohl für die Praxis dienstbar gemacht werden kann. — (Diebs hu mo r.) Aus Paris wird geschrieben: Ueber einen gesunden Diebshumor verfügt ein Einbrecher, der am vorigen Mittwoch zur Nachtzeit in Toulouse in ein Haus einbrach, mit magerer Beute entkam, aber doch nicht versäumte, dem Vestohlenen mit Hilfe einer im Zimmer stehenden Schreibmaschine einige freundliche Worte zu hinterlassen: „Geehrter Herr und lieber Kollege. Nach der Unordnung Ihres Zimmers vermute ich, daß Sie leine Dame sind, aber Unordnung ist ein Zeichen, von Geschäftigkeit und dazu beglückwünsche ich Sie. Wie ich sehe, sind Sie gleich mir Schreibmaschinenschreiber, und in dieser Annahme suchte ich in der Schublade Ihrer Maschine nach den Schlüsseln, die ich dort natürlich auch fand. Ich entleerte Ihre Tischschublade, der ich 1 X 75 k entnahm. Das ist sehr wenig für nächtliche Arbeit und so habe ich denn auch einige Ihrer Schriftstücke mitgenommen, die ich mit Muße studieren will. Einiges an Ihrer Uebersehung gefällt mir recht gut. Ich selbst beschäftige mich in meiner knappen Zeit bisweilen mit solchen Arbeiten. Ihre Maschine nehme ich nicht mit, denn Sie wissen so gut wie ich, daß es heutzutage nahezu unmöglich ist, eine gebrauchte Schreibmaschine loszuwerden. Verzeihen Sie, lieber Kollege, daß ich diesen Brief nicht unterschreibe und fürchten Sie leine Wiederholung meines Besuches. Ihre Zimmerausstattung ist etwas primitiv und ich fand eigentlich nichts, was der Mühe des Mitnehmens wert gewesen wäre." — (Ein Papierhaus.) In wenigen Tagen wird in Amerika das erste Haus errichtet sein, das aus Papier angefertigt wurde; Mrs. Henry Vanderjungen hat einen japanischen Architekten beauftragt, ihm nach dem Vorbilde eines japanischen Sogi auf seinem Gute eine geräumige, wetterfeste, papierene Sommerwohnung zu errichten. Das Haus, das in der Nähe don Harmon an den Ufern des Hudson ersteht, wird nur aus einem Holzgerüst und dickem wassererprobten Papier bestehen. Die Wände daran sind tagen alle Räume der kühlenden Wirkung des Windes zu öffnen. In N^ewyork sieht man dem interessanten Experiment mit Interesse entgegen, und wenn das Papierhaus sich bewährt und gegenüber den Unbilden des Wetters sich längere Zeit behauptet, so wird es voraussichtlich nicht an Nachahmern fehlen, die diese billige Art zu wohnen, willkommen heißen werden. Diese Papierhäuser sind übrigens leicht zerlegbar und somit unschlver von einem Ort zum anderen zu transportieren. — (Aus dem Tage buche eines Backfisches.) 18. Mai: Heute bin ich ihm zweimal begegnet. Einmal war er's, einmal nicht. Lolal- und Provinzial-Nachrichten. Eine Lriglavbahn. Projekt von Ing. Dr. Fritz Steiner und Ing. Planlnsli. (Fortsetzung.) Weiter aber bedarf ein wichtiger Aaltor in der Ve« rechuung besonderer Erwähnung. Die heute noch keineswegs dem internationalen Touristenstrome zugänglich gemachten und hier in Frage kommenden Gebiete nehmen von Jahr zu Jahr an Beliebtheit zu, was aus den konstant steigenden und in den letzten zwei Jahren rapid in die Höhe gehenden Fremdeiwertehrsziffern hinlänglich genug bewiesen ist. Insbesondere sei hier auf die hohen Vesuchs-zifsern der letzten Jahre in Tirol und den Nachbarländern hingewiesen. Es erscheint demnach die vorläufig den Berechnungen als Vesuchsziffer der Tiiglavspihe zugrunde gelegte Zcihl von 15.000 als außerordentlich niedrig gegriffen und es könnte sich voraussichtlich der Besuch im Laufe weniger Jahre stark vermehren. Damit würde sich aber bei günstigerer Ausnützung der Betriebsmittel, die jetzt nur mit etwa 50 ^. Besetzung angenommen wurden, leicht eine noch höhere Kapitalsverzinsung reduzieren lassen. In Anbetracht der bereits in der Einleitung erwähnten Umstände zogen es aber die Projektanten vor, mit einer als Mindestfrequenz sicher zu leistenden Zahl von Triglav-Neisenden zu rechnen. Von besonderer Bedeutung für das Unternehmen wäre auch die Errichtung des Höhenhotels am Fuße des Kleinen Tnglav in der Nähe der Kredarica, bezw. Maria-Theresia-Hütte. Eine solche Anlage müßte bei der in jeder Beziehung imgemein günstigen Lage eine hohe Verzinsung gewähren. Dem reisenden Publikum wäre es alsdann möglich gemacht, das herrliche Schauspiel des Sonnenaufganges, von der mittelst der oberen Strecke leicht erreichbaren Spitze zu beobachten, ohne zuvor eine längere Fahrt zurückzulegen müssen. Zum Schlüsse sei noch bemerkt, daß die ziemlich hoch gegriffenen Betriebs- und Anlagetosten die Gewähr dafür bieten, daß die angegebene Summe nicht überschritten werden wird. Selbst eine eventuelle Erhöhung des Fahrpreises auf die Spitze könnte aller Voraussicht nach, ohne die Vesuchsziffer zu drücken, angenommen werden, wodurch die Rentabilität des Unternehmens gleichfalls erhöht werden kann. Daß sich nach dem Vorgesagten die Bauwürdigkeit einer .Kraftwagen- und Scilbahnlinie ergibt, bedarf keiner Erwähnung mehr. Sache der Projektanten wird es sein, Detailstudien zu machen, um dem Projekte die gründlich ausgearbeitete technische Grundlage zu geben. Die einleitenden Schritte hiezu wurden bereits getan und dem Privatdozenle» cr hies; doch -^van ^edorovik. Und Junggeselle war der Entschlafene doch eigentlich nur gewesen, bis er sich verheiratet, und volle acht Jahre mit seiner Frau herumgezankt hatte. Nikolajevna merkte wohl, daß sich die Leidtragenden einander anstießen. Er nahm es für den Erfolg seiner Reoe. So hub er denn von neuem an: „Andrej Nobo^ek!" Mit betrübtem Gesicht nickte er in die Gruft hinab. „Andrej Noboüek! Du warst ein edler Mensch, ein wahrer Mann. Warst du von Antlitz und Gestalt auch nicht schön, um so trefflick>er war deine Seele. Unter unscheinbarer Hülle schlug ein treues, ehrliches, aufopferungsfreudiges --------" Plötzlich stockte der Redner. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er auf einen Punkt inmitten der Trauerversammlung. Abwechselnd wurde er rot und blas;. Endlich winkte er seinem nahebei stehenden Freunde und stieß mit belegter Stimme hervor: „Du, du! Er lebt ja noch!" „Wa6? Wer lebt?" „Andrej Noboäek. Dort hinten steht er doch!" Nikolajevnaö freund machte ein betroffenes Gesicht. Ängstliche Bestürzung malte sich in seinen Mienen. „Aber wer redet denn von dein? Ivan Fe-dorovi.5 ist's, den wir begraben." Jetzt war's an Nikolajevna, zu erstaunen. „Du sagtest doch selbst, das; euer Sekretär gestorben sei." „Ja, natürlich doch. Fedorovn-, nnser Sekre- tär. Das ist eine Verwechslung von dir. Noboück wurde doch bereits vor mehreren Jahren zum Vurecruvorsteher ernannt." „Das ist ja zum Tollwerden!" „Aber nun jprich doch weiter! Es hat doch weiter nichts auf sich." Und Nikolajevna drehte sich wieder der Grnft, zu. Von neuem floß der Strom der Beredsamkeit, jetzt zn, Ehren des wirklich Toten. Er sprach so voll Nührscligkeit und Wehmut, daß er häufig, vou allzulautem Schluchzen unterbrochen, innehalten mußte. Als dann die Zeremonie zu Ende war und alle wieder nach Hause fuhren, lachten die Kollegen, des Gestorbenen: „Na, Nikolajevna, beinahe hättest du einen Lebenden begraben!" Nur Nobo^ek war ärgerlich. „Wissen Sie, junger Mann," brummte e^ „nächstens dürfen Sie besser aufpassen. Mr einen Toten, mag Ihre Rede ja ganz gut anzuhören gewesen sein, aber so war die Wirkuug doch mehr lächerlich. Nie sagten, Sie? Ohne Eigennutz, uw zugänglich jeder Bestechung — paßt das auf irgend einen lebenden Menschen? Und was haben Sie mit meiner Fignr lind meinem Gesicht zu tun? Reden Sie doch über Ihre Schönheit, wenn Sie unbedingt was plappern müssen." Nikolajevnas Berühmtheit als Hochzeits-, Jubiläums-, Fest- und Leichenrcdner ist die gleiche geblieben. Aber er erkundigt sich jetzt sorgfältigst, wem der gewünschte Speech gilt. Die Carreaudame. Roman von U. VloNl. (46. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Rnhig ging Hedwig zn ihrem Nähtisch, holte von dort ein dickes Buch und zeigte es ihm. Es war ein Krippenkalender, und Hermann sah ihr zn, wie sie es an einer bestimmten, ihr schon bekannteil, Stelle aufschlug. Tann schob sie ihm das Vnch hin, und sein Blick senkte sich neugierig auf die aufgeschlagene Seite. Es war eine Tabelle für Schießzeit und Schonzeit des Wildes. In einer wagrechten Reihe standen die Namen der Monate, senkrecht untereinander war das Wild aufgezählt, und die durch diese Rubriken entstehenden kleinen quadratischen Felder bezeichneten weiß Schießzeit, schwarz Schonzeit. Da erblickte Hermann freilich im April fast lauter schwarze Feloerchen, aber zwei waren doch weiß. Den Auerhahn und den Birkhahn durfte man schießen. „So viel ich aber weiß, ist der Auerhahn ein Gebirgsvogel, während Reinhardsbrunu in den Tonauniedernngeu liegt. Vielleicht gibt es dort Birkhühner. Daß er aber mitten in der Woche allein Hinallsgefahren sein sollte, um dort zu schießen, leuchtet mir nicht ein." Auch Hermann wollte dies nicht einleuchten. Er befand sich wie in einer Erstarrung! Der krafi-strotzende jnnge Mann tot, Nelly Witwe! Er fand leine Ruhe mehr, sondern sprang auf uud holte seinen Hut. Er wollte zu Urban, um sich dort Alis-flinft zn holen. Laibacker Neituna Nr. 150. 1415 Z. Juli 1W8. Dr. Ing. Fritz Steiner bereits im Juli des Jahres 1907 die Konzession zur Vornahme technischer Vorarbeiten vom Eisenbahnministerium erteilt. Vahnprojelt V. Das zweite Projekt betrifft eine mit einer Spunvcite von 1-0 Meter auszuführende Adhäsions- und Zahnradbahn, das des Vergleiches halber von Interesse sein dürfte. Die für die Adhäsionsstrcckc geplante Trasse verlaßt Wiocheincr Fcistrih in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes (512 Meter) und übersetzt im 1. Kilometer die Straße und den Fluß. Unter günstigen Neigungs- und Krüm-mungsverhältnissen — die Marimalsteigung beträgt 10 pro Mille, der kleinste Krümmungshalbmesser 80 Meter — verbleibt sie am linken Saveufer. Die zuerst östlich laufende Linie wendet sich im 5. Kilometer nach Norden, welche Richtung sie über St. Johann am Wochcincr See (Kilometer 6, 5.W Meter Scchöhe) bis Althammcr beibehält. Hier hat sie mit Kilomeier 8 etwa die Höhe von 550 Metern erreicht. Nach kurzer Entwicklung an der Lehne erklimmt sie mit Höchstneigungcn von 35 ^ den Talbodcn des Mostnica-baches, dem sie im weiteren Laufe folgt. Mit Kilometer 18 und der in etwa 700 Metern Scehöhe zu errichtenden Station wäre das Ende der Abhäsionslinie im Vojetale erreicht. Für den lokalen Verkehr wären als Haltestellen etwa im 3. Kilometer Savica-Vrod, im 8. Kilometer Althammcr zu erreichen. Als der wichtigste Punkt kommt selbstverständlich St. Johann in Betracht, wo der zu erwartenden größeren Frequenz halber, eine ausgedehntere Anlage geschaffen werden müßte, die auch ein Kreuzen und Aufstellen der kurzen Ziige gestatten würde. Nährend bei den vorgenannten Haltestellen halboffene Hüttchen als Unterschlupf dienen können, wird hier die Herstellung einer halboffenen Per-sonenhaltcstelle für etwa 200 Passagiere notwendig sein. Feisirih erhält neben dem kleinen Verlehrsgebäudc mit dem anschließenden gedeckten Bahnsteige die notwendigen Remisen und Reparaturwerkstätten. (Fortsetzung folgt.) Ein nntcrirdischcr See im Dienste der Industrie. Von Fr. Pirc. Ielen Dol . . . Hirschgrube . . . Unwillkürlich kam mir dieser sonderlich klingende Name in den Sinn, als ich von der Mauerkante der zerfallenen Schloßniinc von Ortcn-egg meine Blicke bewundernd über den weiigedehnten Talkessel zwischen dem Neifnißer Karstplateau bis zu den spitzen Wipfel» von Strmcc im Gottschecr Gebiete schweifen ließ. Ielen Dol ... Hirschgrube? Richtig, das ist die von der Waldcsstille umschlossene Industrieortschaft, die im vorjährigen Herbste vom Hochwasscr so arg heimgesucht wurde, daß die Bewohner fast acht Tage hindurch von der Außenwelt abgeschlossen blieben. Hinter Niederdorf muß sie liegen, aber wo? Spätabends traf ich beim GemeindcvorsielM und Bescher einer vorzüglickM Restauration in Nicderdorf (bei Rcifni!;) 5>crrn Ignaz Mrhar ein. Ich brauchte mich gar nicht näher nach dem Ort Ielen Dol zu erkundigen; er selbst legte mir dessen Besuch sehr warm ans .Herz. „Verfolgt man die Straße nach Masern, so kann man in -^ bis 1 Stunde in Hirschgrube sein. Dort gibt's eine Dampfsäge, die ihren Wasserbedarf aus einem unterirdischen See schöpft." Ich habe nur den Ort gleich am nächsten Morgen angesehen. Das heißt, bevor ich dahin kam, machte ich einen Abstecher zum Obrh, eigentlich zu dem ebenfalls rätselhaften Ursprünge der Nalitnica, dann erst pilgerte ich über die Ortschaft Ratitnica auf der herrlichen Wjaldstrahe, oder richtiger, durch den herrlichen Fichtenwald an der Straße bis Hirschgrube. Da kam ich gerade zu günstiger Zeit an. Infolge der Dürre machte sich im Betriebe der Dampfsäge ein Wassermangel fühlbar. Dem mußte abgeholfen weiden, aber wie? Bevor wir darauf eine Antwort finden, wollen wir uns mit dieser Hirschgrubc näher bekannt machen. Hirschgrubc war vor etlichen 1Ü Jahren nichts anderes als vielleicht eine einsam gelegene kleine Talschlucht, die von Rehen und ähnlichem Wild gerne aufgesucht wurde, die man aber außen wenig oder gar nicht kannte. Das Werk. das später hier entstand und heute vortrefflich zu gedeihen scheint, befand sich ursprünglich in Kaltenbrunn unterhalb Göttenitz; es gehört dem Fürsten Auersperg. Als einer der Herren Forstmeister — so wurde mir erzählt — einmal zufälligerweise dort herum jagte, hörte er in einer Schlucht Wasser rauschen. Bei einer näheren späteren Untersuchung stich man auf die unterirdischen Wasserreservoirs und Seebecken, und dieser in der sonst wasserarmen Kaistgegend interessante Fund war die Bedingung für die Errichtung des jetzt bestehenden Werkes, das man „Ielen Dol" — „Hirschgrube" benannte. Das neue Wert. dessen gegenwärtiger Pächter Herr I. ßutcj ist und das 50 bis 00 Arbeiter beschäftigt, besteht also seit etwa 15 Jahren, wirb, wie gesagt, mit Dampf betrieben, erzeugt Tavoletten und andere Holzarten und unterhält seinen größten Verkehr mit Trieft. Die Dampfsage befindet sich rechts, knapp an der von Reifnitz nach Masern, Nieg :c. führenden Straße und entnimmt der ebenfalls nahe an der Straße, jedoch links, also der Fabrik gegenüberliegenden tiefen Schlucht seine Triebkraft: dci, Dampf. Wenn ich versichere, daß der erste Anblick des Einganges in diese Schlucht selbst einem ungefähr mittelmäßia geschulten Höhlenbefahrer, wie ich es bin, Angst einflößt, sc habe ich sicher nicht zu viel gesagt. Denn selbst Herr Kutej und die übrigen Herren hatten, wie sie selbst zugaben, bisher nicht das Verlangen empfunden, sich den finsteren unterirdischen Gewalten anzuvertrauen. Dort daheim in den tiefen Abgründen des Uslolcngcbirges ober in der Velilc Straäica oberhalb der Schloßruine Luegg. wo ich ander« unheimlichere Tiefen befahren und mich, am Seil gebunden wie das Rad um seine Achse gedreht, dort, sage ich, beschlick mich keineswegs ein so gruseliges Gefühl wie beim Abstieg« in die Hirfchgrube. Der schmale, gähnende Spalt fällt in fas senkrechter Richtung in das finstere Ungewisse hinab. Die« hätic allerdings nicht eben viel zu bedeuten, absr die beide, heißen Dampfröhren, die aus dem ersten Wasserreservoire etwa 15 bis 20 Meter tief, das durch das dritte Leitungs röhr fließende Wasser unter Zuhilfenahme einer Saug pumpe dem Werke zuführen — ja, diese beiden sind di< Störenfriede für den an ihnen vorübergleitenden Eindring ling. Oft muß man sie, sich an der kalten 3. Röhre halten! und die Stütze für den Fuß an der straff angelehnten Holz lcitcr suchend, mit aller Vorsicht umgehen; an einer veson ders exponierten Stelle muß sogar zwischen ihnen hindurc! gekrochen werden. Ein falscher Griff oder ein zufälliges An stoßen an einer oder an beide heißen Röhren und — mc>> liegt beim ersten Reservoir in der Tiefe. Dem Maschinistel und dem Schlosser, die täglich da unten bei der Wasser Hedwig wandte nichts ein. Stumm liest sir ihn steheu, und nur ihr Vlick folgte ihm. Hermann stürmte in die weiche, stille sviüh^ linasuacht hinaus, die ihn bedrückte. Die ^uft war so lau und lind, die Sterne funkelten so licht in ihrer unermeßlichen Höhe . . . Vom Kahlenbera. kam ein Lüftchen aestrichen, ihm die Stirne zu kühlen . . . Man qlaubte das Spries'.en und >iei-meu der Banmknospen zn verspüren. Morgen würde es schon viel grüner sein als heute. Das machte sich ja immer in der Nacht ... So friedlich war diese Nacht, und drangen am lifer der Donau, in irgend einem unbewohnten Landhause oder in einer ländlichen Totenkammer lag der junge Mann, für den er tief innerlich wahrhaftig keine besonders freundlichen Gefühle gehabt. Der, dem das (^lnck geworden, das er nicht hatte ergreifen dürfen, Wenn er gelmißt hätte, es würde nur so kurz dauern . . . Wenn man überhaupt wüßte! Cin Schleier des Geheimnisses lag über diesem Tod, den es ihn drängte, gelüftet zu sehen, denn in ihm wa,r doch eine heimliche Angst, daß dies irgendwie mit Nelly .'.usaimuenhä'ngen konnte . . . Hedwiq wenigstens dachte so. Er hatte ihr dies angesehen . . . lind in ihm gärte eine Unruhe, als sei er schuld au diesem jähen Todesfall. Der schöne Frühlingsabend beleidigte ihn beinahe ill seinen meuschlicheu Empfindungen nnd steigerte seine Erregung noch. Vei Nr bans empfing ihn das Stubenmädchen mit einem, Achselzucken. Der Herr Hofrat sei nicht zu Hause, und sie wüßte nicht, wauu er kommen würde. Vei der Hofrätin wollie er sich zn dieser Stuude nicht melden lassen, und so ging er wieder. llnten schlug ihm die warme Abendlnft beäng siigend entgegen. Es wurde ihm schwül, wie in ein ein überheizten Zimmer. Beklommenen Herzens eilte er durch die schon nächtlich leeren Straßen wieder zurück, bog aber nicht zu seinem Heim ab, sondern verfolgte den Weg znr Donan zn, bis er den Kai erreichte, wo ihm ein frischerer Luftzug entgegenkam. Unten rauschte der frühlingomäßig angeschwollene Donauarm lauter, während Hermann, seinen lang vorausfalleuden Schatten zu Füßen, der Vrucke zuschritt. Uuter ihm hallte der Voden der Brücke, sein Schatten verkürzte sich, verschwand und ianchte dann hinter ihm wieder auf . . . Wieder fiel ihm die Stille und der Frieden des Abends schwer aufs Herz. Es war alles trügerisch. Unruhe nnd Kampf erfüllten die Welt, und tückisch lauerte an jeder Ecke das Schicksal auf den Ahnungslosen. Ohne daß er es klar gewollt hätte, trngen ihn seine Schritte bis vor das kleine Palais, das er von nun an zu meiden gedacht hatte. Was er da suchte, wußte er selbst kaum. Als er unschlüssig vor dem Tore stand, kam der Hausmeister um die Ecke, und im Begriff, ins Haus Zu geheli, sprach er Hermann an, der eben zu den Fenstern hinaufspähte. Oben war alles dunkel, die Nouleaur herabgelassen. (Fortsetzung folgt.) cilung zu tun haben, erscheint diese Höhlenfahr! nicht mehr o höllisch. Auch ich fand den Aufstieg, obwohl ich ihn allein intcrnahm (wohingegen ich mich beim Hinabsteigen vom Tchlosser hatte führen lassen) bei weitem nicht mehr so unangenehm wie bei der ersten Tour. Man lennt schon das Terrain und dann, hinauf leuchtet man sich auch besser ils hinunter. Auch beim Hinabsteigen wird der Neg desto bequemer, je tiefer man eindringt. Beim ersten Wasserreservoir eingetroffen, fühlt man sich schon ganz sicher. Der Kaum vergrößert sich, die Luft wirb reiner und man tann gemütlich zwischen Spalten und Seitengängen bummeln, Als ich unten anlangte, war man gerade damit beschäftigt, die Verlegung der Wasserleitung zu bewerkstelligen. Die l)eucr anhaltende Dürre hatte den zum Dampfbetriebe erforderlichen Wasserbedarf aus dem bisherigen Becken unzureichend gemacht. Daher mußte die Pumpe samt den Ab-und Zulcitungsröhren nach dem etwa 30 bis 35 Meter weiteren großen Sccbeclen verlegt werden. Das war im Laufe des 15jährigen Fabrilsbcftandes erst zum zweitenmal der Fall. Der erste Wassermangel ereignete sich vor sechs Jahren; damals wurde auch das große Seebecken ausgeleert, und einige lühne Männer überschritten den Seeboden, drangen jenseits vor und kamen schließlich an einer Stelle bei der eine halbe Stunde weiter oben entfernten Ortschaft Masern (Gi5arica) wieder zum Vorschein. Diesmal war der größere See noch vollgefüllt; beim schwachen Schein« der Kerzen tonnte ich auf einigen Stellen beträchtliche Tiefen bemerken. Ein Sonbergefühl beschlcicht den Eindringling, wenn er, am äußeren Seebecken lauernd, das Leben da unten belauscht. Leben? Gibt's denn da unten überhaupt ein Leben? Ja, und welch ein großartiges sogar! Wasser rauschen. Rieseln fallen tropfenweise zu den Millionen in den verschiedenen Spalten und Becken angesammelten Schweskrtropfcn. Und füllt sich so ein Becken, ob groß oder klein, so wandelt filier ober später diese unterirdischen Gesellen die wilde Wanderlust an; bort überstürzen sie sich, da wieder sickern sie leise murmelnd und wunderliche Geschichten von ihrem fernen Ursprünge raunend, weiter, tiefer durch die Spalten ins unbekannte Wasserreich. An den mächtigen Felsen nagt die vernichtende Kraft der Ewigkeit, die alles zersetzende Erosion und Koiofion ... ein steter Kreislauf von Sein und Werden. Und dann, was da unten die kühne Menschenhand geschaffen — das sinnige Nerl des Dampfbetriebes, ist denn das an sich selbst lein Leben in dieser unterirdischen Gruft zwifchcn den wildzcrllüfieien. anscheinend toten Felsgesteinen? Der brave Maschinist, ein Cillicr Kind. Herr Selis». zeigte mir nach Besichtigung des großen Sees, dessen Nasser in den Dienst des Dampfes gestellt werden sollte, noch dir übrigen Teile seines unterirdischen Reiches, wo er in gewissenhafter Pflichterfüllung seines schweren Amtes waltet. Auch erzählte er mir, wie in dieser zur Zeit so unschuldig aussehenden Hirschgrube bei größeren Niederschlagen die wahre wilde Natur zum Ausbruche gelangt. Da stürzen sich die empörten Wasserelemente aus der überfüllten Tiefe hoch zum Eingangsspalt heraus und schnellen und stürmen weiter, bis die ganz« jetzt so friedlich aussehende Fabrilsortschast zu einem wahren See heranwächst. So war's im Vorjahre bei den bereits erwähnten Herbstübcrschwcmmungen. Die Hirschgrubc ist sehenswert, aber wer lein Freund von litzlichcn Höhlenfahrten ist. besichtige lieber nur das Werk selbst und die fichienwaldige Romantik der nächsten Umgebuug . . . » ---------------^ Der klainisch-küstcllliindische Forstverein hielt nach dem seinerzeit miigelcilten Programm am 28. und 29. Juni seine diesjährige Jahresversammlung in Nocheiner Feistrih ab. Die Beteiligung war eine sehr zahlreich« und es waren unter anderen folgende Herren anwesend: der Vereinspvä-sibent Seine Durchlaucht Fürst Hugo zu Windisch-grätz, Landeshauptmann Hofrat F. ftullje, Mini-sterialrat W. Goll (als Vertreter des Ackerbauminifte-riums), Landesregierungsrat N. Ritter von Laschan (als Vertreter der Landesregierung für Kram). Oberforst-rat Pucich sals Vertreter der Statthalterei Trieft), feiner Rudolf Graf M a r g h e r i. Dr. Karl Freiherr von B o r n. Propst Dr. Seb. Elber <. Otto Freih. v, A p f a l t r e r n. LandkLregierungsrat Kremen «el, Forstrat und Landes-foljtinspcltor Rubbia, Nil. Ritter von Guttmans-t ha l-Ben ve nu ti. Hofrat Ricber, Forstrat Pu-tick. die Forstmeister Schauta. Schollmayer-Lichte nberg, Schadina, er. Feigele. Paul Zhubcrv. Olrog, Pirler, La,id u l l j e auf die Begrüßung seitens des Vereinspräsidenten hervorzuheben, der die hohen waldkulturellen Interessen des Landes Krain erörterte und auf die Notwendigkeit der schon oft angeregten Ausdehnung der Karstaufforstungsaltion auch auf die Gebiete des Karstes in Weißkram hinwies. Die Rückfahrt nach Wocheiner Feistritz erfolgte durch das ebenso touristisch wie landschaftlich interessant schöne Tal von Althammer, Mitterdorf und Kerfchdorf. Iu der am 29. Juni im großen Saale des Hotels „Triglav" abgehaltenen Plenarversammlung wurde der weit über unsere Grenzen bekannte forstliche Fachschriftsteller und erster Landesforstinspeltor in Krain, Seltionschef i. R. Herr Dr. Ludwig Dimitz in Wien, zum Ehrenmitgliede des Vereines ernannt. Weiters wurde ein Beschluß gefaßt, betreffend die Ueberführung der sterblichen Ueberreste des auf dem zur Auflassung bestimmten Friebhofe zu Sankt Christoph in Laibach begrabenen Marineforstintendanten Josef Nessel, des großen Erfinders der Schiffsschraube, nach Wien. Hiezu wird bemerkt, daß Aussicht vorhanden ist, die Gemeinde Wien werde Nessel ein Ehrengrab widmen. D-r. Karl Freiherr von Vorn überbrachte die Einladung, die nächstjährige Jahresversammlung auf der ihm gehörigen Herrschaft Neumarttl abzuhalten, welche Einladung von den Anwesenden mit lautem Veifalle aufgenommen wurde. — Schließlich erstattete Herr Landesforst^ inspeltor Rubbia das Referat über den im Jahre 1900 in Radmannsdorf in slowenischer Sprache abzuhaltenden Waldwärterlurs und den Kurs für das Iagdschutzpersonale. In der darauf abgehaltenen Generalversammlung begrüßte Seine Durchlaucht Fürst Hugo Windischgräh die Versammlung sowie die anwesenden Vertreter der politischen und autonomen Behörden und die zahlreich erschienenen Delegierten von land- und forstwirtschaftlichen Korporationen und verlas zahlreiche Begrüßungsschreiben und Telegramme, darunter jene des Landespräsidenten Freiherrn von Schwarz. Statthalters Prinzen Hohenlohe und Hofrates Grafen C h o r i n s l y. Hierauf gebachte er in schwungvollen Worten des 60jährigen Regierungsjubiläums Seiner Majestät und brachte ein begeistert aufgenommenes Hoch auf unseren Kaiser aus. .Herr l. l. Forstmeister Franz Pirler, Vertreter der t. k. Forst- und Domänendireltion in Görz, erstattete nach-t>er einen sehr interessanten und lichtvollen Vortrag über die Exluisionswahrnehmungen und entwickelte in ausführlicher Weise den geschichtlichen und wirtschaftlichen Werdegang der nunmehr im Besitze des Religionsfonds stehenden Waldungen in der Wochein. Zum letzten Punkte der Tagesordnung erstattete Herr Bezirlshauptmann Otto Edler von Detela das Referat über die Alpenmeliorationen in der Wochein. Die vortrefflichen Ausführungen und d'» gediegene sachliche Behandlung des Themas, das auf die Hebung der wirtschaftlichen Verhältnisse in der Wochein hinzielte, brachten Herrn Ve-zirlshauptmann v. Detela lauten verdienten Beifall ein. Nach Schluß der Verhandlungen fand im Hotel „Tri-glav" ein Festbankett statt, bei welchem der Vereinspräsident dcn Kaisertoast aussprach, der mit begeisterten Hochrufen aufgenommen wurde. Die beiden in der Wochein zugebrachten herrlichen Tage werden wohl jedem Teilnehmer in dauernder angenehmer Erinnerung verbleiben. Das Verdienst des guten Gelingens dieser Exkursion gebührt vor allem Herrn Forst- und Domäuenverwalter Hugo Hanusch, der sich der großen Mühc unterzog, die Lolalgeschäftsleitung zu übernehmen. — (Allerhöchste Spende.) Seine t. und t. Apostolische Majestät haben für die Abbrändler in Tihaboj und Nrinje-Lukovec, Bezirk Rudolfswelt, den Betrag von 1000 X aus Allerhöchsten Privatmitteln allergnädigst zu bewilligen geruht. — (Truppenübungen im Bereiche des dritten Korps.) Bezüglich der Durchführung der Truppenübungen 1908 wurde folgendes verlautbart: Die Äataillonsausbildungsperiode der Infanterie- und Iäger-truppe beginnt am 15. d. Die Divisionsübungen begannen beim Husarenregiment Nr. 6 am 20. v. in Seebach und .Vagcnfurt und dauern bis zum Beginne des Ernteurlaubes. Beim Dragonerregiment Nr. 5 und beim Husarenregiment Nr. 16 beginnen die Divisionsübungen erst in der zweiten Hälfte des Monates Juli nach dem Einteurlaub. Für alle drei Kavallerieregimenter wurde mit Rücksicht auf den durchgeführten Garnisonswechsel und auf die bevorstehenden größeren Manöver in Westungarn eine dreiwöchige Sommerwaffenruhe während des Ernteurlaubes beim Reichslriegs-ministerium beantragt. Das Feldlcmonenregiment Nr. 9 hat am 6. d.. das Feldlanonenregiment Nr. 8 am 10. d. zu den am 13. und am 21. d. in Gurtfeld beginnenden Schießübungen aus dem Garnisonsorte abzumarschieren. Die dritte lind vierte Kompanie des Pionierbataillons Nr. 11 haben in der Feit vom 21. d. Ms mllustve 29. August Wa„eroienst-übungen bei Hainburg vorzunehmen. Der Regimentsstab und das zweite Bataillon des Infanterieregiments Nr. 2? sind vom 9. bis 26. b. in Vigaun, das erste und vierte Bataillon dieses Regiments zur gleichen Zeitperiode in Rakel. — (Die Teilnehmer an der großen G e ne ral sta bsr eise in L a i b a ch.) Die Südpartie der großen Generalstabsreise ist gestern abend in Laibach unter Führung des Herrn Generalmajors und Stellvertreters des Generalstabschefs v. ü a n g e r, des .Herrn Generalmajors Kriiek und des Generalstabschefs des dritten Korps Herrn Obersten Scotti angekommen und hat im Hotel „Union" Absteigequartier genommen. Die Gruppe zählt an dreißig höhere Offiziere meist aus dem General-stabe, darunter mehrere Chefs der Korps und Divisionen. Wie verlautet, dürfte auch der Uebungsleiter der ganzen Reise, Seine Exzellenz Herr Konrad v. Hötzendorf, in Bälde hier eintreffen. Die Teilnehmer an der Generalstabs-reise bleiben bis einschließlich 8. d. M. in Laibach, Es wird auch eine Studienübung in der Umgebung Laibachs vorgenommen werben. — Gestern um 8 Uhr abends fand zu Ehren der Gäste im Garten des Hotels „Union" ein großes Konzert der vollständigen Kapelle des Infanterieregiments Nr. 27 unter Leitung des Herrn Kapellmeisters Christoph statt, wobei ein reichhaltiges und äußerst gewähltes Programm zum Vortrage kam, das bei den zahlreich erschienenen Offizieren der Garnison und einem distinguierten Zivilpublikum reichen Anklang fand. 35. — (Ein Wohltätigleitstonzert zugunsten d e r A b b r a n d l e r i n V e l d e Z.) Ueber Initiative des Herrn Obersten Martin Radic-evi <5 wird demnächst im Garten, bezw. im Falle ungünstiger Witterung im großen Saale des Hotels „Union" ein großes Militärlonzert, ausgeführt von der vollständigen Kapelle des 27. Infanterieregiments König der Belgier veranstaltet weiden, dessen Reinerträgnis den Abbrändlern in Veldes zugute kommen soll. Indem wir das humanitäre Unternehmen mit Freuden begrüßen, machen wir das Publikum auf die Veranstaltung, deren Zeitpunkt und Programm in Kürze zur Veröffentlichung gelangen wird, schon heute aufmerksam. N. — (Der Landesverein der staatlichen Kanzleioffizianten und Kanzleigehilfen für Krain in Laibach) hält Sonntag, den 5. d. M., im Hotel „ßtrutelj". Nahnhofgafse, seine dritte ordentliche Generalversammlung mit der üblichen Tagesordnung ab. Dazu werden alle Standeslollegen eingeladen und ersucht, vollzählig zu erscheinen, da die letzten Vorgänge im Vudget-ausschusse dringend zu beraten sind. — (Zum Fremdenverkehre in Laibach.) Im Monate Juni sind in Laibach 4032 Fremde angekommen (um 245 weniger als im Monate Mai und um 85 weniger als im gleichen Monate des Vorjahres). Von diesen sind abgestiegen in den Hotels: Union 893, Elefant 860. Lloyb 378, Stadt Wien 233. Kaiser von Oesterreich 250, Ilirija 236, Südbahnhof 219. Bayrischer Hof 110. Ktrulelj 146, Graiser 68 und m anderen Gasthöfen und Uebernachtungs-stätten 639 Fremde. Ko—. — (Die Zahl der Todesfälle in Laibach.) In der eisten Hälfte 1908 wurden in Laibach 629 Todesfälle zur Anzeige gebracht, mithin 55 weniger als in der gleichen Zeit des Vorjahres oder 51 weniger als vor zwei Jahren. Es ist eine erfreuliche Tatsache, daß bei stetem Wachsen der Einwohnerzahl die Mortalität sinkt. ko—. — (Die Teuerung.) Aus Arbeiterlreisen erhalten Wir folgende Zuschrift: In einer Zeit, wo man Salat, Erbsen. Schotten, Gurken, Erdäpfel usw. auch hier schon einheimst, werden diese Gewächse auf dem Markte zu so hohen Preisen feilgeboten, daß man sie oft mit Entrüstung zurückweisen muß. Ist es denn wirklich gestattet, die Preise für die Lebensmittel so hoch anzusetzen und den Arbeiter in dieser Weise auszubeuten? Die Dürre wird wohl allgemein beklagt, doch dient sie gar mancher Verkäuferin zu willkommenem Vorwande, um ihre eigennützigen Gelüste zu befriedigen. Es wäre wohl am Platze, für jeden Monat im Jahre der Fechsung angemessene Detailtarife auszugeben, die eventuell auch in den Tageszeitungen veröffentlicht werden sollten und an die sich natürlich auch, unter Aufsicht der Marlt-organe, die Gemüseverläuferinnen halten müßten. — (Die Lehrerlonferenz für den Schul-bezirl Adelsberg) wurde am 27. v. M. in Adels-berg abgehalten. In dem festlich geschmückten Schulzimmer der 1. Klasse versammelten sich nach dem vom Herrn Pfarrdechanten Gornit unter Assistenz zelebrierten Hochamte die Lehrerschaft des Bezirkes mit Herrn Vezirtsschulinspeltor Thuma; sowohl zum Hochamte als auch zu der Konferenz erschien der Amtsleiter der Vezirtshauptmannschaft Herr Franz Schitnit. Zum Andenken an das 60jährige Rcgie-rungsjubiläum Seiner Majestät des Kaisers ließen sich die Konferenzteilnehmer mit dem .Herrn Vorsitzenden des Ae-znlssschulrates und dem Herrn Nezirlsschulinspeltor vor der Eröffnung der Konferenz photographieren. Um 10 Uhr eröffnete .Herr Vezirlsschulinspeltor Thum a die Konferenz, gedachte vor allem des 60jährigen Regierungsjubiläums Seiner Majestät des Kaisers, wobei er die großen Verdienste des erhabenen Herrschers betonte, und schloß seine Rede mit einem dreifachen „Slavc," auf den Monarchc», in welchen Ruf die Lehrerschaft begeistert einstimmte, worauf sie die Kaiseihymne intonierte. Darauf begrüßte der Herl Vczirlöschulinspeltor den Herrn Amtsleiter Schitnit und bat ihn, die von den Konferenzteilnehmern verfaßte Ergeben-heitslundgebung an die Stufen des Allerhöchsten Thrones gelangen zu lassen. Der Herr Amtsleiter gedachte in seiner Erwiderung ebenfalls des 60jährigen Negierungsjubiläums Seiner Majestät, munterte die Lehrerschaft zur Treue dem Kaiser und dem Vaterlande gegenüber auf und versprach, die Ergebenheitslundgcbung sofort absenden zu wollen. Nachdem er noch die Lehrerschaft seiner kräftigsten Unterstützung in deren schlverer Lage versichert hatte, verabschiedete er sich wegen dringender Geschäfte, der Konferenz die besten Erfolge wünschend. — Zu Schriftführern wurden Herr Lampret und Fräulein T o m ,^ i ö , beide aus Dornegg, gewählt; zu seinem Stellvertreter bestimmte der Herr Vorsitzende Herrn Oberlehrer Anton Skala aus Wippach. Dann teilte er die bei den Inspektionen im laufenden Schuljahre gemachten Wahrnehmungen mit, sprach sich über die erzielten Unter-richiserfolge lobend aus und erteilte bei jedem einzelnen Gegenstände, besonders aber beim Aufsatzunterrichte bezüglich des Lehrverfahrens sehr lehrreiche Weisungen. — Ueber den vierten Punkt der Tagesordnung: „Der grammatikalische Unterricht in der Volksschule", referierte Herr Uebungsschul-lehrer Josef K o st a n j e v c c aus Laibach und fand für seine interessanten Ausführungen volle Anerkennung, die auch in den Danlesworten des Aezirlsschulinspeltors ihren Allsdruck erhielt, — Zum Referenten über das von allen Lehrkräften ausgearbeitete Thema: „Wie soll die Volksschule das 60jährige Regierungsjubiläum Seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. in würdiger Weise begehen?" bestimmte der Herr Vczirlsschulinspeltor Herrn Oberlehrer Johann Grad aus Ko.^ana. Das schöne Referat wurde unter großem Beifall mit dem Wunsche aufgenommen, es in einem Schulblatte veröffentlicht zu lesen. Der Herr Vezirlsschulinspeltor dankte auch diesem Referenten und gab etliche Winke, wie im Sinne der jüngst erflossenen Mini-sterialverorbnung der 2. Dezember 1908 zu begehen wäre. — Im weiteren Verlaufe der Konferenz berichtete Herr Oberlehrer Anton Skala aus Wippach über die Entwicklung des Schullvesens im Schulbezirte Adelsberg in der Negierungszeit Seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. Der einstündige Vortrag rief zu wieberhollenmalen reichen Beifall hervor. Im Vorworte wurde zunächst die Entstehung des Schulwesens im Bezirke überhaupt, sodann das Schulwesen vom Jahre 1848 bis 1869 und von 1869 bis 1908 eröiterl- der Referent nahm ferner auf alle Personen Bedacht, die sich um das Schulwesen im Bezirke Verdienste er-wolben. so auf .Herrn Bezirlsschulinspeltor Thmna, der seit 1. Jänner 1877, also über 31 Jahre, seines Amtes erfolgreich waltet, »veiters auf den .Herrn Vezirlsingenieur Ia lsche, der es sich angelegen sein läßt. daß alle Schulen, für die er Pläne verfaßt, moderne Schulzimmer und bequeme, lichte und trockene Schulwohnungen erhalten. Auch der Wohltäter des Bezirkes, deren es nicht wenige gibt und die für Schulzlvecke große Summen gespendet hatten, wurde nicht vergessen. Zum Schlüsse gedachte der Referent des größten Wohltäters der Schulen Seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. und schloß mit dem Wunsche, daß es dem Monarchen noch viele Jahre vergönnt wäre, das Ruder des gesamten Schulwesens im Staate zu führen. Auch dieses Referat fand den Dank der Lehrerschaft sowie des Herrn Beziilsschulinspeltors. — Nachdem noch Herr Schulleiter Iuvanc aus Adelsberg über den Stan>d der Vczirlslehrerbibliothel Bericht erstattet und die Bibliothels-lommission (Iuvanc, Gorjuft, Stritar, Kalan und Petteros) und der ständige Ausschuß (Skala. Oesnil, Iuvanc. Horvat und D o l g a n) z"r zltx-Iuinatinnnln gewählt worden waren, brachte der .Herr Vrzirlsschulinspeltor nochmals den Referenten, dem Herrn Schulleiter Judanc für die schöne Ausschmückung des Ver-sammlungslolales und den Sängern für den Gesang beim Hochamte seinen Dank zum Ausdrucke und schloß die Kon-fcrcnz mit einem dreimaligen ..Slava" auf Seine Majestät den Kaiser, worauf die zweite Strophe der Kaiserhymne z'lin Absingen gebracht wurde. Herr Oberlehrer Karl ('^ es -n il aus Grafenbrunn dankte namens der Lehrerschaft dem Herrn Vezirlsschulinspeltor Thuma für die umsichtige Leitung der Konferenz und beglückwünschte ihn für dessen abermalige Ernennung zum Vezirlsschulinspeltor für die nächste sechsjährige Periode. — Abends um 9 Uhr veranstaltete der Lchrerberein für den Schulbezirl Adelsberg in Adelsberg ein Festkonzert zu Ehren des 60jährigen Regierungsjubiläums Seiner Majestät des Kaisers und beschloß ebenfalls eine Loyalitätstundgebung. die dem Herrn Amtsleiter Schit-nil eingehändigt wurde. Der Reinertrag des Festkonzertes Per 200 X wurde dem Vereine „Mitcljsli lonvilt" zugesendet. __u — (Bezirks lehr er ton ferenz.) Die diesjährige Vezirlslehrerlonferenz für den Schulbezirk Rudolfs-wcrt findet Mittwoch den 15. o. M. statt. Das Programm umfaßt außer den üblichen folgende Punkte: 1.) um 9 Uhr in der Kapitellirche feierliches Hochamt zur Feier der 60jäh-rigen Regierung Seiner Majestät des Kaisers/ 2.) Kaiser Laibackcr Neituna Nr. 150. 1417 3. Juli 1908. Franz Josef 1. mit besonderer Rücksichtnahme auf die Entwicklung des Schulwesens zur Zeit seiner Regierung. Festrede des Herrn Oberlehrers Franz Potolar. 3.) Er-gebenheitstundgclni.ng. 4.) Kaiserhymne. 8. — (Hagelschlag; Dürre.) Man schreibt uns aus Gottfchee: In Oöttenitz wurde am 1. Juli vormittags alles, was die anhaltende Dürre noch verschont hatte, durch einen Hagelschlag verheert. Das Gewitter zog wie gewöhnlich von West nach Ost und die Stadt Gottschee samt unmittelbarer Umgebung belam nur die Ausläufer, die sich in einem starken, ungefähr einstündigen Negen äußerten. Für die versengten Felder und Wiesen war aber das viel zu wenig und der Landwirt, der bereits über eine kärgliche Heuernte allen Grund zur Klage hat, verzichtet fast darauf, von der zweiten Mahd noch etwas zu erwarten. Die Vieh-Preise sinken lvegen Futtermangels von Woche zu Woche; Züchter, die noch vor einem Monat wegen herabgegangener Preise nicht verlaufen wollten, erleiden Verluste von 25 bis 30 A. Trotzdem weichen die Fleischhauer nicht von ihren hohen Tarifen und bleiben allen diesen Tatsachen zum Trotz rücksichtslos auf ihren Vorteil bedacht. — (Unterhaltung.) Der Nassenfußer Lehrerlreis (U<"iteljsti lro^cl) veranstaltet unter Mitwirkung des Nassen fuszer Gesangsllubs Sonntag, den 5. d. M., eine Unterhaltung im Garten des Gasthauses „Zur Linde". Das Programm umfaßt Musil, Gesang, Tombola und frei« Unterhaltung mit Tanz. Anfang um 4 Uhr nachmittags. Eintritt frei. Der Reingewinn ist für das Lehrertonbilt bestimmt. k>. — (Die Laibacher Vereinst a pelle) konzertiert heute bei der Abendvorstellung des „The Elite-Biograph" im Garten des Hotels „Stadt Wien". Anfang 8 Uhr abends. * (Selbstmord eines Soldaten.) Gestern gegen halb 12 Uhr vormittags hat sich in der Kanzlei des Haufttmannauditors beim Garnisonsgerichte in der Peters-kaserne der als Schriftführer zugeteilte Korporal des 27. Infanterieregiments namens Haiuser mit seinem Dicnst-gewehre durch einen Schuß in den Kopf entleibt. Hamser war schon einige Tage ganz verwirrt herumgegangen und hatte gestern früh sein Dienstgewehr aus der Franz Iosefs-kaferne gebracht und es in den Räumen des Garnisons-gerichtes verborgen. Die Tat soll auf Schulden und Defrau-dation von ärarischen Geldern zurückzuführen sein. — (Unaufgeklärter Tod eines Knaben) Am 1. b. M. wurde der 13jährigc schulpflichtige Vahn-wächterssohn Josef Koxelnil aus Dobrava in Oberlrain. eine Viertelstunde von der Savebrllcke in Iauerburg entfernt, tot aufgefunden. Tagsvorher hatte er sich, wie gewöhnlich um 1 Uhr nachmittags, in die Schule nach Sava l>cgcbcn, war jedoch laut Aussage des Schulleiters in der Schule nicht eingetroffen. An der Leiche sind vier Kopfwunden wahrzunehmen. Die Leiche wird gerichtlich obduziert werden. — (Ein „S ch e r z".) Als gestern der 58jährige Vagant Ferdinand Göck im Auftrage eines Trödlers eine Pistole zu einem Büchsenmacher behufs Ausbesserung trug, machte er sich den Scherz, in den Hutmacherlaben Unter der Tiantsche zu zielen, wodurch einige Kunden in Furcht versetzt wurden. Zur Beruhigung diene übrigens, daß Guck zwar ein Vranntweintrinler und infolgedessen etwas schwachsinnig, sonst aber ein ganz harmloser Bursche ist. " (Dieb stähle.) In einem Geschäftslaben wurde vom Verkaufstische ein GeldtäschclM mit 35 Iv gestohlen. — Ein unbekannter Dieb schlich sich biesertage durch das offene Fenster in die Wohnung einer Besitzerin auf der Stransla Pot ein und entwendete eine silberne Taschenuhr samt silberner Kette. — Aus dem Vorhause des Fabrikanten Seemann wurde diesem ein Bündel Wäsche, bestehend aus verschiedenen Stücken mit der Märke I. S. gestohlen. — Einer Kellnerin an der Poljanastraße lam cms der offenen Lade eine Geldtasche mit 80 Iv abhanden. — Auf dem Marktplätze wurde der Witwe Slebina ein Geldtäschchen mit einem kleinen Geldbetrage aus der Tasche gestohlen, — Vorgestern abend wurden in einem Garten, an der Gruberstraßc von einem Sicherhcitswachmann« mehrere Burschen beim Kirschcndiebstahle ertappt und angehalten. * (Ein betrunkener Vagant.) Diesertagt wurde der 43jährig« Vagant Michael Komar, der vori'öcr. gchendc Kinder mit Steinen bcworfen und einige bedeulent verletzt hatte, durch einen Sicherhcitswachmann verhaftet, Kumar feierte nunmehr zum 40. Male seinen Einzug in die polizeilichen Arreste. " (Verloren) wurde: ein Regenschirm, feiner ein weißseidener Damcnoberrock. " (Gefunden) wurde: ein Regenschinn, eine Zehn-lronennote, ein Handtäschchcn, eine Taschenuhr samt Halskette und ein Geldtäschchen. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureauo. Reichsrat. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien. 2. Juli. In der Verhandlung des Dringlich-leitsanlragcs, betreffend die Verfolgung der ruthenischcn Feuerwehren und Turnvereine, verspricht der Minister des Innern, das diesbezügliche Material einer eingehenden Prüfung zu unterziehen und dem Gesetz entsprechend Verfügungen zu treffen. Von den Rednern des Polenllubs wurde auf die agitatorische Tätigkeit der in Frage stehenden Vereine hingewiesen, während von ruthenischer Seite deren segensreiche Tätigkeit hervorgehoben wird. — Nächste Sitzung morgen. Josef Unger. Ischl, 2. Juli. Anläßlich des 80. Geburtstages des Präsidenten des Reichsgerichtes Geheimen Rates Dr. Josef Unger überbrachte heute vormittag der Kabinettsdireltor von Tchiesl dem Jubilar die Glückwünsche Seiner Majestät des Kaisers. Ischl, 2. Juli. Dem Präsidenten des Reichsgerichtes Dr. Josef Unger ist außer von sämtlichen Ministern auch ein Glückwunsch vom Generaladjutantcn Grafen Paar zugegangen. Eine Grubenkatastrophe. Petersburg, 3. Juli. Im Gouvernement Je-laterinoslao wurden im Schachte der Katharinengesellschaft durch eine Explosion von Grubengasen etwa 200 Arbeiter getötet; 73 wurden lebend geborgen, von denen noch zehn starben. Prag, 2. Juli. Die handelspolitische Zentralstelle der österreichischen Handelskammern hielt eine Versammlung ab, in der über handelspolitische Fragen eingehend beraten wurde. Vertreten waren u. a. die Handelskammern von Wien. Graz, Laibach. Innsbruck, Trieft. Novereto, Nack Schluß der Versammlung besuchten die Teilnehmer die Ausstellung. Verantwortlicher Redalteur: Anton Funtel. Angekommene Fremde. Hotel Elefant. Am 1. Juli. Baron Nianchi Fürst v. Casalanza, s Gemahlin; Hauert, Apotheker; Schandl, Baumeister; Hollowsly Rübner, Nolgeri, Fried, Habler, Klein, Szidon, Kaver, berger, Geißler, Niederhofer, Haas, Nimchin, Bernstein. Doppel» hofer, Schwarz, Korösi, Zastera, Grünwald, Rosenbaum Seidler, Fischer, Kflte.; Haucrt, Apotheker; Schandl. Bau» meister, Wien. — Freiherr v.Lazarini, l. u. l. Kämmerer s. Gemahlin; Fritsch, Kfm., Graz. — Zelely, l. l. Polizeirat; Musetich, Dernovsel, Spadon, Beamte; Lewy, Ing.; Cufer Comel, kflte., Trieft. — Buaar, Vertreter, New'Yorl. -Flaum, Kfm., London. — Häußler, Kfm., München. — Kell, mann. Kfm., Berlin. — Virbnil, l. l. Professor. Rudolfswert — Luschla, Forstm.; Roiek, Wirt, Drazlowih. — Beleffy Advokat, Szabadla. — Vrritner, Fabrikbesitzer, Monfalcone — Demiar, Pfarrer, St. Veit. — Koller, Pfarrer, Podraga — Deisinger, Kfm., Eilli. — Bernil, Kfm., St. Peter. — Koß Kfm., Ibria. — Trentini, Kfm., Mezzolombardo. — Kruzic Kfm., Fiume. — Grilli, Kfm., Dresden. — Gottwald, Rozii Studenten, Agram. — Walouig, Kfm., St. Martin. Ausweis über den Stand der Tierseuchen in Kram für die Zeit vom 20. bis 27. Juni 1908. Es herrscht: die «otzlranlheit im Bezirle Loitsch in der Gemeinde Schwär zcnbera. (l Geh.); im Bezirle Stein in der Gemeiude Theinii (IGeh.); die Räude bei Pserden im Bezirke Adelsberg in den Ge meinden Doruegg (2 Geh.), Grafenbrunn (3 Geh.), Killender, (1 Geh.), Zagorje (1 Geh.); im Bezirle Littai in der Ge membe Dcdnibol (1 Geh.); im Bezirle Rudolfswert in de Gemeinde Neudegg (1 Geh.); der «otlaus der Schweine in, Bezirle Gottschee in de Gemeinde Iurjowitz (l Geh.); im Bezirle Laibach Umgebun in der Gemeinde Oberlaibach (3 Geh.), im Bezirke Littai i der Gemeinde Dob (1 Geh.); im Nezirle Radmannsdorf i der Gemeinde Gürjach (2 Geh.); die Schweinepest im Beziile Gottschee in den Gemeinden Ebental (1 Geh.), Gottenitz (N Geh.), St. Gregor (3 Geh.), Großlaschih (2 Geh.), Iurjewitz si Geh.), Kotschen (1 Geh.). Luzarje (1 Geh.), Niederdors (1 Geh.), Reifnih (8 Veh); im Bezirle Laibach Umgebung in der Gemeinde Tomiselj (1 Geh.); im Bezirle Rudolsswert in der Gemeinde Honig-stein (1 Geh.); im Bezirle Tschernembl in den Gemeinden Nltenmarlt (2 Geh). DragatusC Geh.),Podzemelj(17Geh.). Semic (3 Geh.), Tschöplach (2 Geh,), Weinih (3 Geh.); der Vläschenausschlag bei Pserden im Bezirle kramburg in der Gemeinde Predassel (I Geh.); im Bezirle Stein in den Gemeinden Kaplavas (1 Geh.), Klane (1 Veh), Manns» bürg (1 Geh.), Stranje (1 Geh.). Erloschen ist: die Räude bei Pferden im Vezirle Adelsberg in den Ge» meinben Dornegg (1 Geh.), Grafenbrnnn (1 Geh.); der Rotlauf der Schweine im Bezirle Gurtselo in den Ge. meinden Savenstcin (1 Geh.), TrMe (1 Geh.); im Nezirle Krainburg in der Gemeinde Zirllach (1 Geh.); im Bezirl« Laibach Umgebung in der Gemeinde Oberlaibach (b Geh.); im Bezirke Rubolfswert in den Gemeinden Grohlack (1 Geh.), Hof (1 Geh.), Precna (I Geh.), Sagraz (8 Geh.); die Schweinepest im Bezirle Littai in der Gemeinde Ober» gurl (1 Geh.). A. k. Aandesregierung sür Arain. Laibach. am 27. Juni 1908. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehühe 806 2 m Mittl. Luftdruck 736 0 mm. „ 2U. st. 739 c^^b 8 SSO. z. stllrl"Mlw. bew. 9U. Ab. 739 0 20'? SO. schwach halb bew. 3> 7 U. F. j73« 7< 16 2j » > heiter 00 male 1» 2°. Vtonatsüberficht. Der verflossene Monat Juni war sehr warm und außerordentlich trocken. — Die Beobachtungen am Thermometer liefern durchschnittlich in Eelfiusgraden: Um 7 Uhr früh 15-8", um 2 Uhr nachmittag« 25 3', um 9 Uhr abends 19-0°, so daß die mittlere Lufttemperatur des Monates 20 0° beträgt, um 22' über dem Normale; Maximum 32 l)" am 20., Minimum 9 4' am 11. früh. — Die Beobach» tungen am Barometer geben 736 3 mm als mittleren Luft» druck des Monates, um 0 3 mm über dem Normale; Ma» ximum 742-2 am N. und 12. früh, Minimum 728 0 am 6. mittags. - Nasse Tage gab es 9, und es fielen 58 8 mm Regen, wovon auf den 7 allein 4b 2 mm entfallen. — Vor-herrschend waren südliche Winde, welche die Erde austrocl» neten und weil nach dem 7. lein ausgiebiger Regen mehr fiel, so trat eine Dürre ein, die sowohl bei uns, namentlich aber im Karstgebiete sehr fühlbar wurde. — Gewitter, meist vor» überziehend, hatten wir an vier Tagen, Nebel nur einmal. — Im laufenden Monat Juli kommt der Mond am 12. vor> mittags in Erdnähe. Wettervoraussage für den 3. Juli: Für Steter» marl und Körnten: Schönes Wetter, mäßige Winde, wmig verändert, gleichmäßig anhaltend; fürKrain und das Küsten» land: Wechselnd bewölkt, schwache Bora, wenig verändert, Herr« schender Witterungscharalter anhaltend. Seismische Berichte und Beobachtungen der Laibacher Erdbebenwarte sgrgrünbel vox b^ llrai». Eparlasse «X»?). (Ort: Gebäude der l. l. StaatS.Oberrealschule.) Lage: Nördl.Breite 46-03'; Östl. Länge von Greenwich 14'81'. Vebenberichte:* Ltt. Juni gegen 14 Uhr 30 Mi» nuten Erdstoß VI. Grades in Siena, verzeichnet in Flo» r enz; gegen 1b Uhr 30 Minuten Erschütterung III. Grades in Siena. — 3. Juli gegm 2 Uhr 4b Minuten Nah beben» aufzeichnungen in Laibach. » D!t Zrllllülillb'!, brzllhtl! s!ch c»l< mi< «"b werde« »mi Vlillerimchl bi« Ml»»»r,i<,ch! l» Uhr bi« «4 Kbr „„«hl! Die Bor- jnd Lithlum-hältlgre Hellquelle k*w6hrt sich bei Nl«r«n- und Blat«nleid«n, Gicht, g Iiok«r1i«nimlir and tatarrhalUchen AroetloiiML I Natürlicher el««nfr«l«r 81u«rlfng. & Hanptniederlagen In Laibaoh: Michael Kastner und Feter Lasinik. jy. «m Zwej grosse ¦-' S^ Salonspiegel P^y und Möbel sind im Koliseuro, II. St., JH^1 Thür 107, zu verkaufen. - nur ed>t, wenn btrcft bon mir be*oflen - \^toaxh, weife »J f«N "» " «««*• _ _ _ ^^ _ _ biB p. 11 35 per SKetet - glatt, frfreift, fanert, 0nnu1ieitr Damaste tt. ¦ ¦ I tf% I I LL «ipiripn numüdP . 80Kreuz. —fl.11'80 Braut-Seide 0.85KreuL-fl. 11*35 Uonnohorn.voino »Sfe.-:a:ra:!Ä:zts ¦ I PllliniPl II ¦¦% F 11 I r toer metec Sem« Neid. VolIeM , MeNH»Ilne, Taflet Ctonetton, Armüre ¦ Ullllllllllll || IbIiIIIII Nlrine, CrUtnlüne, Ottouian, Surnl. uftv^ ^raufo .mib frf,on t>cr.\oUt ins ¦ ¦IIUIIIIwMUI U W UIUU .^ant Su ,'rr umgrub Vom™ ^^^ "^ ^ ®*)»"»- (5^8) 6-4 Ö " Seiden-Fabrikt Henneber^ Zürich. sioflief. 3- 3J2. b. Staiierm ti. 2)cut)d)lanb. Laibacher Zeitung Nr. 150. 1318 3. Juli 1908. Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Kursblatte) vom 2. Juli l908. Die notierten Kurie verstehen sich in Kronenwährung, Die Notierung sämtlicher Ältien und der „Diversen Lose" versteht sich per Stück. Gelb Ware Ullgemeine Staatsschuld. Einheitliche Rente: t". lonver. steuerfrei, Kronen (Mai-Nov.) per « si. . .2«1 — 265 — 18«4«I ,, 5« fl. , . 2«i-2«5 — Dom.-Pfanbbr. k 120 fl, 5"/„ 292 2b 284 2b Staatsschuld d. i. Neichs» rate vertretenen König» reiche und Länder. tsterr. Goldrcntc stcuerfr.,Eold per Kasse .... 4°/<>lt5 85,116 05 i^sterr. Rente in Kronen»», stfr., per Kasse.....4"/« 97 20 97'40 detto per Ultimo . . . 4«/nl 9? 20 97'40 N'Sllll»t»schnld' o«sch«ibu»z«n. «lisabeth Bahn i. E., fteuerfr.. zu 10.U00 fl.....4°/„ — — —'— Franz Ioseph-Vahn in Silber (blv. St.) .... 5>/<°/«tl,S20!2N'2<> Vallz. Karl Ludwig-Vahn (div, Stücle) Kronen . . . 4«/<> 9« «5 97 22 Rudolf-Vahn in Kronenwähr, steuersr, (diu. Et.) . . 4"/» v« bo 9750 Vorarlbergcr Bahn, stfr., 400 und 2000 Kronen . . 4"/, 9« SO 976L 1» zt«»t»sch»Ilwltschllitn»a»n »bgestemPlli» ///n .... 432 - 435'-betto Salzburg-Tirol 200 fl, ö. W, S. 5"/„ . . . .422'- 425 — «rnnstal-Vahn 200 u, 200« Kr. 4°/„.........lS4 — 195 - Velb Ware vom Zl»ale zur Zahlung über» nommene AilenbllliN'PliorNät» ßbligationen. «ül,m, Westbahn, Em. l8»5, 400, 2000 u. 10.000 Kr. 4"/« 8«-?5 97 75 Elisabeth-Bahn 600 u. 3000 M. 4 ab iv"/„......115" US'— Elisabeth-Bahn 400 u. 2U00 M, 4"/„........1,2451144b Ferbinands-Nordbahn Em, 188« 97 9b 98-:»5 dettll Em, 1904 99'- 99 50 Franz Ioseph-Hzahn Em I884 (div. Et.) Lilb. 4"/, . . . ««9b 97 95 Galizischc Karl Ludwig - Bahn (div. St.) Silb. 4"/^, . . . 9« 2b 97 2b Ung.-galiz. Vahn 200 fl. E. 5"/„ !04 15 105-15 betto 400 u. 5000 Kr. 3>/,"/<, 86 50 8750 Vorarlberger «ahn Em. 1884 (div. St.) Tllb. 4"/« . . 96-60 97 «0 Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. 4"/„ »na. Golbrentc per Kasse . iio-9Oiii-io 4"/„ detto per Ultimo 110-9011110 4"/» ungar. Rente in Kronen- währ. stfr. per Kasse , . 93 - 93-20 4" „ detto per Ultimo 93 — 93 20 5'/i"/« detto per Kasse 82-55 «27b Ungar, Vrümicn.Anl. 0. 100 /,"/„ . . 9» 05 99-65 5"/n Donau Re«.-Aiileche 1878 105'- —'— Wiener Verlehrs-Anl. . . 4"/„ 9S45 97 45 dctto 1900 4"/« 96 55 97 b5 Nnlehen der Stadt Wien . .iv0i0lU2tu detto (V. oder G.) 1874 ti9-55i20 bb dettll (1894).....«2-60 94 k« dettll (Gas) v. I. 1898 . 96-7» 97 7« dettu (Eleltr.) v. 1.1»on 9S-75 97 75 dctto lInv.-N.)V,I,1!!02 96-45 97-45 Börscba» Nnlehen verlosb. 4"/n 96 15 97 15 Russische Etaatsanl. v. I. 190« f. 100 Kr. p. K. . . 5"/„ 95-20 95'«5 dctto per Ultimo . . 5"/„ 9520 95«5 V»lg. Staats-Hypothelar-Anl. 1892......«"/, 121 5N< 2^5« ««lo Ware Nulg. Staats - Goldanleihe 190? f. 100 «I. . . 4>/,°/« 88 75 89 75 Pfandbriefe usw. Bodcnll..llllg.üst,i.5«I.vl.4"/s, 8540 96-40 Vöhm. Hnpothelenb. Verl. 4°/, 98 35 99'V Zentral Bod.-Kred.-Bl., österr., 45 I, uerl.....4>/,°,n 102— — — detto kl, I, Verl. , , . 4"/„ 98- 99--Kreb. Inst., «sterr., f.Verl.-Unt. u. öfsentl. Arb. Kat. ^. 4"/„ 8S 50 97-50 Landeiv, d. K2». Galizicn nnb Lodom. 57>/, I. niclz. 4°/„ 94 50 95'50 Mähr. Hupothelenb. Verl. 4°/„ 97 15 9« 15 N.-üsterr. Lande« Hyp.-Nnst.4"/, 98'— 99-— detto inll. 2"/„ Pr. Verl. 3'///° 8«-— —-- dettu K.-Schuldsch. verl. 3'/,"/» 89- 90-— dcttu uerl......4"/« 97-65 98^5 Osterr.-ungar. Nanl 50 Jahre Verl. 4°/n 2. W.....98-25 98-25 detto 40/, Kr......9^-75 9!»'75 Spart.. Erste bst.,eoI, Verl. 4°/« 99-— 100 — Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. iÖstcrr. iliordwestb, 200 fl. S. . 103-40 104-4« Staatsbahn 5l>0 Fr..... 403- 40S'— Tüdbahn b, 3"/» Jänner-Juli 500 Fr. (per St,) . . . 280-— 282 - SNdbllhn k 5"/c, ^00 sl. S. 0. E, 121-— 122-- Diverse Lose. ss«rztn«liche z»ft. 3°/n Vodenlrcdit-Losc Em. I8«0 ü«s-- 275 — bctto Em, 1889 LSI-25 287 25 5"/„ Tonan Rea»l,-Lose 100 fl 257-75 2trzin»Ilch« Foft. Vudap.-Uasilila lDombau) 5 fl. 19 50 21-50 Kreditlose 100 fl...... 4S8-- 472-— Clary-Losc 4» fl. KM. . . . 148-- 158- Ofener iiosc 40 sl...... 195-— 205— Palffy-Losr 4« sl. KM. . . . 190-— 19K — Note» Kreuz, öst. Ges. v. 10 fl. 50'— 54 — Rolen Kreuz, nn<,. Ges. v. 5 fl, 25'KO 2750 Rubolf-Lose 10 fl......67-50 7l'50 Salm-Lose 4« fl. KM . . . 235- 245 — Türl. E.-V,-Aiil..Präm..0blig. 400 Fr. pcr Kc>ssc . . . 184-85 1«5'.«5 de«u per Medio . . i84-8l i«5-»b Geld Ware Wiener Komm,-Lose u. I, 1874 493'- 503'— Gcw.-Sch. d. 3"/° Pram..Schuld b. Bobenlr.-Nust. Em, 1889 ?4>— ?u-— Nltien. llau«poll'Wnttrn»!>mnngen. Aussig-Tepliver Eisenb. 500 fl. 2435'— 2445'- Äühmischc Nordbahn 150 fl. , 88?-- 400-— Buschtiehiaber t. U) 200 sl. per Ult. ,052 — I058-— Donau - Dampfschiffahrt«-Ges., I., l. l. pliv.. 500 sl. KM. 1000-— ,0s>2'— T»l Bodeubachcr E, V, <0U Kr. 550-— bbs-- Ferdinandö-Nordb. 1000 fl. KM, 5:l5'— 512c.-— Kascha» - Oderbcigcr Eisenbahn 2NN sl. T....... 3S1-- 36250 Le!ub,-Ezcrn..Iassy-Eisenbahn- Gesellschaft, 200 fl. S. , . 5««'— 5«5-— Lloyb, öst., Irirst, 500 sl., KM, 405-— 40?'5U Östcrr, Ä^rdwestbah» 200 fl. L, 450 — 453 — detto (lit. Il) 200 fl, VP, Ult, 452'— 454-50 PvllN-Dui/rEiscnb, IN«fl.abgst. 22275 223 50 Staatseisenb. 200 - detto per Ultimo 435'25 436'25> „Merlur". Wechsclstub.-Mtien- Gesellschaft, 200 fl. . . . 595'- 599'- Qstcir.'ungar. Ban! 1400 Kr 1750-— 17S0-- Geld Ware Unionbanl 200 sl...... 537'25 537-75 Unionbant, böhmische 100 fl. . 245— 24«-— «erlehrsbanl, allg., 140 fl. . . 33350 334 50 Iniufilll'pnttMlhmnngtn. Vaiigesellsch., alln. öst., 100 fl. 129'— 132- - ÄlüxerKolilenbergb^Ges. 100fl. 709'— 714'— E-»» iio-ssranlenStücle..... 1909 1912 20-Marl'Ttucle...... 23'48 2353 Deutsche Rc!ch«banlno»en . . 11?>5?' 117-77' Ilalieuischl Bauluotcu . , . 95 50 9570 Ülubel-Notcn....... 2-5!' 252 i.onRenten,?^nd^ffe^-^Äüto„, AUtien, ,1 J. «D* ]M»y«r I PHvat-Depote (Sase-Deposite) I Loien etc., n«vUen nnd Vnlnten. I Bank- -U.33.<ä. "We clisleigfe S cla. &ft III «at« •igta^mVeiBOliliio» d» Parttl. __________________Los-Versicherung.______________(34) I.albach, StrlinryitwHc_________________•_______Verzlmanfl von Bareinlagen Im Konto-Korrent und auf Giro-Konto.