Nr.1. Samstag, 2. Jänner 1886. 105. Jahrgang. Zeitung. pl'iwmxcratimwprtlö: I», Comptoir: a>,»»jäl,li,i fi, 11. hnll'jahrin 5>,5>a, ssiir di.' Z»s!cl>»nn i»i« Haus ,zja!,'v>„ I, ,, M„ P os! u eis c » d» » „ : nanzMnq s> N.. lmll'inl'nq sl. 7.5.U, - Instrtionö«edilr: sskv il^iu^ .i»,!,,>uc l'is zu >1 Znlcu 25> l,-,. grusele pr, ^cilc N lr.: l' öslcll'ü Wicbcvyoluuqc» Pv. Zcilc >< sr. Tic „Vaidachcr Zciluuss" erscheint tnglich mit Nilsnahnil dci Sonn^ und Fciertagc, Tic Admiliislratil'»» besindct sich Ä.,hnho5>, bic Medaclion Wirntlflrnsic I5>, — Uüftanliellc Bricse wcidc» »ich> MMM'mme» ,i„d Wa,n,ic>iptc nichl zurililsscftclll. Mit 1. Jänner begann cm neues Abonnement ailf die Dailmchor Zeitung. 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I««"" " . °^ ss'unnzministerinms »on, 14. Dezember , "''' '"°""t der ans Grnnd dcs t; ^ des Einqnarlir-Nlngösscsches vom l l. Juni !«?<> (R. (ij. Pl, Nr. W) fest-N ,' ,^°'^ '^''t w»l l. Jänner 188N bis Ende de5 ?« ^ ^ , wnssaine Ziustarif und die Eiureilmnn der vüncinden m die zehn Classcll diese« Tarifes verlautbart Das I^IV. Stück enthält unter Nr. 16!1 die Kundmachung der Ministerien der Finanzen und dcs Handels vom :i. Dezember 1885, betreffend die Zoll-bchandlung von Maschinen nicht l'ewndcrs benannten mit Gifts; Nr. 170 dir Verorduuua. dcs Ministers für Cultus und Unterricht und dcs Fiuanzministrrs vom 8. Dezember 1885, womit der Netraa. der nach dem Gcschc vom 19. April 1885) (N. G. Vl. Nr. 47) in den Eiubclenntnissen der Seelsorger zn passierenden Kanzlei Auslagen für die Malritcn» führuug festsiesetzt wird; Nr. !7l die Kuudmachuua. des Handelsniinisteriums vom 20sten Dezember 1885, womit uachträqlichc Bestimmungen zu deu Vorschriften, betreffend die Aichunq und Stemftclnnss von metallenen Gefäßen zum Transporte der Milch (Milch-lanucn) (R. G. Vl. Nr. 107 ex 187U), veröffentlicht werden. Nichtamtlicher Theil. Ein »blick. Das Jahr 1885 war ein an aufregenden Fragen überreiches; keiner der Streitfälle, welche im Laufe desselben aufgetaucht sind, hat jedoch den Weltfrieden, den Frieden zwischen den großen Mächten anf dem euro-Päischen Continente zu störeu vermocht. In dieser erfreulichen Thatsache liegt wohl auch die Bürgschaft, dass ails jenen bösen Händeln, welche aus dem alteu Jahre in das neue hiuübergcschleppt werden müsseu, kein ernster Conflict zwifchcu den maßgebenden Reichen nnferes Welttheils erwachse. Wir hatten im ablaufeuden Jahre der Reihe nach zu berichten über den englischen Vorstoß gegen Charlum uud deu Fall dieser Hauptstadt dcs Sudaus, das italienische Intermezzo von Massaua, den Rückzug der Engländer vom oberen Nil, die verschiedenen, mitunter ganz bedrohlich erscheinenden Phasen der afghcmischeu Frage uud deren schließliche Abwicklung nach dem Sturze des Cabinets Gladstone; über den erfolgten Nepressalieukrieg der Franzosen gegen China und den Sturz des Ministeriums Ferry uach der Katastrophe vou Laugson sowie über den hirranf erfolgenden Fric-densschlnss mit Chiua; über die Neuwahleu zum Parlamente, welche in Frankreich uud iu Großbritannien unter der Nachwirkung jener Misserfi'lge der Colonial-Politik sich abspielten. Ferner hatten wir beim Beginn des Jahres die Annahme der Ergebnisse jener in Berlin kurz vorher abgchaltcuen Conferenz über Wcstafrika seitens der verschiedenen betheiligten Mächte zn registrieren nnd später den hiemit in einem allerdings sehr lockeren Zusammeuhange stehenden Ca-rolincusireit in seinen verschiedenen, wenig erquicklichen Peripetien bis zu dem kürzlich erfolgten Vcrmittlnugs-Schiedsspruch des Papstes, welcher friedliche Ausgleich noch die letzten Lcbensstundcn des Königs Alfonso erhellte. Und endlich, zuletzt sei dies erwähnt, aber als die wichtigste der politischen Erscheinungen, hatten wir in all jenem Wechsel der Erciguisse und der hierans sich ergebenden Constellationen stets die unwandelbare Festigkeit des mitteleuropäische!! Friedensbundes der zwei cngbefreundeten Kaiscrmächte zn constatieren und die loyale Uebereinstimmung mit denselben, iu welchen sich seit der in Stiernievicc angebahnten, in Kremsier aufs ncne bekräftigten herzlichen Entente die russische Regierung iu allen großen, die Continental-Politik berührenden Fragen bewegt hat. Eine alle Zweifel berichtigende Probe hat dieses Einvernehmen der drei Kaiserreiche der wichtigsten europäischen Frage gegenüber bestanden, die im Späthcrbste urplötzlich aufgetaucht und bei der Jahreswende noch nicht erledigt ist, nämlich gegenüber der bulgarischen. Dass die große Oricntfrage, das Drohgcspcnst fiir den Weltfrieden, ans diesen kleinen Umfang eingeengt werden konnte und aller Voraussicht nach iunerhalb dieser Grenzen «loeali-siert> erhalten bleiben wird, mnss in einer politischen Revue über das abgelaufene Jahr als das wichtigste Symptom einer confolidicrten, ihrer Mittel nnd ihrer Ziele bewussten Friedenspolitik der Kaisermächtr registriert werden. Am letzten Neujahrstage meinte man, mit vollster Friedeuszuversicht der Znkunft entgegenblicken zu könuen. Kein iuuerruropäischer Streitfall staud in Sicht; nur weitaliliegeude kriegerische Unternehmungen beschäftigten die beiden Westmächtc. Admiral Courbet lag mit seinem Blockade-Geschwader vor Formosa, nud das kleine Landheer der Franzosen musste sich in Tonking mit den Schwarzslaggcu herumschlagen, während ein englisches Expeditionscorps nnter Lord Wolseley's Führuug gegen Chartum zog, nm General Gordon zu entsetzen. Jeuisseton. Die verfehlte Laufbahn. Eigentlich meint jeder Mensch, seine Lanfbahn "Mchlt zu haben. Iu gewissen Momenten seines Lebens uderlummt ihn eine so tiefe Bitternis, ein so schnei-.-'"< I ?/^''!" s"lclM Unbehagen, wenn er an seine tägliche Neschaftignng denkt, dass er mit allcu Eideu zn Wuoreu bereit wäre. seiu gauzes Dasein sei ver-ehlt er hatte was Anderes, Größeres, Bedeuteuderes M nl'!s s"""5"' D"l"' tragische Kelu steckt iu jeder ^ ^'brns ' nnd das Lebeu bedeutet den Kampf Sck ft^li. !"""". 'Ä 6"lf"tt"' desselben. Der gegennbcr m dem großen Aanlgebäude, durcli dessen große Spiegelscheiben er einen Blick in die B,rem.r werfen kauu, Mäuner von weit geringeren geistiaeu Anlagen, mit weit weniger Arbeit alle Bequemlichkeit^ des Lebeus zu erriugen vermögen. Und der Neid welcher den Mauu der Feder da erfüllt, ist uicht ctwa der bloße Wiederschmi des unleugbar socialistische ^uges der nnsere Zrit beherrscht; er ist vielmehr das '?' ^"'d"""ueru des tragische», Couflietes, der in ll'der Meuschenbrust schlummert. Einen Augenblick uach-M' pocht es leise und bescheiden an der Thüre des ^chnftstellers, uud auL deu Augeu dcs bleicheu jungen Meu^cheu, der eiu Mauuscript zur Bel,rtheilung üb'cr-Mingt blltzt es für einen Momrut grin„nig lind nn-Mvull, als ob er fageu wollte: Wie, ich muss mil ""'">' ".emalen Arbeiten mich dem Urtheile dieses l nm'ch^trn. von de» U'eltbeu'egeiideu Idee» uuserer 7'"t zuruclgebliel'cue» Tymuueu uulerwersen, loährcnd »ch taus,.,d,„nl höhev flehe, als ev! Darin liegt die eigentliche Tragödie dcs Men-fchen. Nicht, wenn wir, faustisch angehaucht, mit einem Zaubermantel über alle Erdeugrenzeu hiuwegflicgen möchten nnd dann, von der Unzulänglichkeit unserer! Kräfte überzeugt, gebrochen zusammensinken, fasst uns des Daseins ganzer Jammer au, deun selbst iu diesem Sturze liegt etwas Großes. Der schrille Misötou, das wirtlich Jammervolle hebt da au, wo die kleinliche, mesquinc Seite der Menschcnnatnr sich geltend macht. Diese Disharmonie erklingt, wie alles, was mit dem vielfach verschlungenen Wesen des Iuueulebeus verbuu« deu ist, iu tauscudfältigeu Töueu, hat eiue weit reichere Scala, als die Harmonie. Denn uicht nnr darin liegt tiefe Pein fiir nns, dass wir meinen, ein anderer Weg hätte nns bestimmt zn einem höheren Ziele cmpor-geführt, wir empfinden fie auch iu deu Augenblicken, da wir das Vertrauen zu uusereu Fähigkeiten verlieren, alles, was wir geschaffen lind noch hervorbringe», für eitel Nichts belrachleu und am licbsteu durch nllcs Bisherige eiueu dickeu Strich zögeu. Wem siud solche Stunden verlorenen Selbstvertrauens, grenzenloser Ent-muthiguug erspart geblieben? Wem ist das eigene geistige Wesen uicht schou mit vnzerrten Zügen eut-gegengeticten wie eiu schneidiger Hohn auf allcK, was er bislaug gethau und geschaffen? Da wirft der Bildhauer feinen Meißel, der Maler den Pinsel, der Dichter die Feder mit Ekel vou sich uud meiut, sie nie wieder aufzuuehmcu. Wer diese Euttäuschung uie empsuudeu, wein die übertriebene Selbstkritik niemals iu jo graiicuhaster Gestalt crschieueu ist, dcr hat auch die echte Freude des lcichtcu Schaffeus, dcu begeisternden Gluthauch des Wcrdeprocesses uicht empfunden. Glücklich aiW'lcgle ^talureu ilbcrlviudei, dergleichen Anfälle vou Pessimismus leicht uud rasch, bei audcreu wirlcu sie uoch tagelaug uach »ud hemme» die Schaf feustraft; bei allzu zart Besaiteten führen sie zur Gei- stesstörung. Wer weiß, wie viele Tragödien solch erschütternden Inhaltes die Geschichte dcr Kunst nnd dcr Poesie aufzuweisen hat? Im Alltagsleben finden die-felbcn freilich weit milderen Ausdrück. Wem ist noch nicht der Mann aufgefallen, der mit unermüdlicher Ausdauer auf die Marmorplattcn dcr Kaffeehallstische allerlei phantastische Figuren malt und der ob seiner Geschicklichkcit vou allen Stammgästen bewundert wird? Wer einen Blick in die Tiefe feiner Seele zu thun vermöchte, würde dcu glühenden Ehrgeiz entdecken, der uur nicht deu Muth hat, ans Tageslicht zn treten. Ein Zeichner dieser Art war es, der, von deu Lob-sprüchen seiner Freunde bethört, sein einträgliches bürgerliches Amt im Stiche ließ und sich der Kunst zn-wandte. Mehrere Jahre widmete er der Ausführung eines Bildchcus, das nicht größer war als der Knopf einer Brochc, und das Gödöllöer Schloss mit der ganzen königlichen Familie auf dcr Terrasse darstellte. Als es volleudet war, glaubte er ciueu Preis fordern zn dürfen, der ihn für sein übriges Leben vou Nnh-rmlgssorgen befreien follte; als er sich bitter enttäuscht sah, starb er. Und trägt nicht jeder politische Kannegießer im innersten Herzen die Ueberzeugung, er könnte das Staatsruder weuigsteus cbeuso gut führeu, wie die leiteudeu Miuister. uud werdeu nicht die Schlachteii-plänc uuglücklichcr Feldherren auch von jcueu bitter verspottet, die uicht einmal wissen, wie eiue Landkarte aussieht? Es steckt ebcu iu jeucm Menschen das Bewusstsein vom vcrfehlteu Beruf, so dass er sich für alles audere, uud läge es ihm auch noch so fern, weit eher geeiguct glaubt, als für die eigene Laufbahn. Eiu' sanfter Nachklang dicfcr Empfmdimg zitiert auch in mauchcu überraschende» Ae'ifteriMgcu solcher Größeu uach, die das erträumte Z"l lhres Lebens glücklich erreicht habe» »»d bei deucu mau jeneu tragischen Zwiespalt für ganz lmmöglich halten sollte. Laibachcr Zeitung Nr. l 2 2. Jänner Ittttll. Nachdem im klaren Vollmoudscheiue der Sylvester-Nacht der Vortrupp bis an die Brunnen-Oase in der Bajndawüste vorgedrungen war und in den nächsten Tagen bis an das Nil-Ufer bei Metammeh, schien das Spiel bereits gewonnen. Da trat jene tragische Wendung ein, welche so verhängnisvoll für die britische Politik wurde und vielleicht eine jener großen geschichtlichen Epochen markiert, in denen ein Weltreich vom Höhknpnnkte seiner Macht wieder sinkt von Stufe zu Stufe. Chartum fiel in die Hände des Mahdi, Gordon wurde von dessen Satelliten niedergemetzelt und das britische Expeditionscorps zum Rückzüge nach Dougola gezwungen. Nach dem kopfloseil und der vielen Menschenopfer wegen, die er gekostet, geradezu verbrecherische» Versuch Grahams, vou Suakim aus eine Diversion gegen Berber zu machen, beschloss das Londoner Cabinet, den ganzen Sudan bis herab an die alten Grenzmarken Ober-Egyptens den Insurgenten preiszugeben. Um die Ausbrüche des Unwillens hierüber im Parlamente und in der Presse zu übertäuben und der öffentlichen Meinung eine Ablenkung zu geben, warf Gladstone nunmehr die afghanische Grenzfrage auf. Bezeichnend für die geradezu frivole Weise, wie hiebci eine Bagatelle zu einem großen Streitfalle aufgebauscht und ohne allen nnd jeden zwingenden Gruud von England eine gründliche diplomatische Niederlage geholt und die Geschäfte des Gegners nnvorsichtigerweise gefördert wurden, ist die Thatsache, dass heute bereits kein englischer Politiker zu sagen vermöchte, weshalb damals der Kriegslärm entstanden. Der vorgeschobene Grund, dass die britischen und russischen Grenzcom-missäre sich über die zu ziehende Grenzlinie nicht ohne-weiters an Ort und Stelle verständigen konnten, war doch kein ausreichendes Motiv zu einem solchen Conflict und ebensowenig der bloße Verdacht, die Russeu könnten sich Herats bemächtigen wollen, was bekanntlich in Petersburg stets auf das entschiedenste bestritten wurde. Das concrete Streitobject, der strittige Grenzstreif, nmfasste ein paar Dutzend Quadratkilometer Sandsteppe; im Hintergrund stand allerdings die Frage über die Hegemonie im mittelasiatischen Turau. Ueber den strittigen Grenzstreif hat man sich schließlich geeinigt, und dass auch die Hegemoniefrage so rasch und so vollständig zu Gunsten Russlands entschieden wurde, ist das unfreiwillige «Verdienst» Gladstone's und Granville's und darf wohl als ein zweites Wahrzeichen verzeichnet werden, dass mit dem Jahre 1885 die britische Weltmacht ihren Höhepunkt überschritten hat uud in die niedergehende Linie getreten ist. Der afghanische Grenzstreit hat die Entscheidung über die Hegemonie im Turan provociert. Bis zum verflossenen Sommer galten die mittelasiatischen Steppenläuder als ein neutrales Zwischeugebiet, in welchem der englische und der russische Einfluss sich die Wage halten. So lautete wenigstens die landläufige Meinung im Westen, so meinte man es an den Fürsteuhöfen zu Teheran, Kabul und Bokhara und auf deu Felscuburgen und in den Wanderzelten der Stammhäuptlinge jener Lande. Heute weiß man allerwärts uud nirgends besser als in den turauischen Steppen und im afghanischen Bergland selbst, dass die Russen vom Kasviscc bis zum Solimau- Gebirge und zum Pamirplateau sich als anerkauute Vormacht geltend machen können, und dass sie mit ihrem durch den afghanischen Orenzstrcit veranlassten Ausbau der transkaspischen Sackgassbahn bis über deu Oxus uach Bokhara und Taschkent) diese ungeheureu Gebiete in ihr uubestritteues Machtbereich eiubezogeu haben. Neben diesem «weltgeschichtlichen» Vorgang, der für Russland die Etapveulinie an den offenen Jüdischen Ocean um zwei Drittheilc des Weges verkürzt hat, werden die Geschichtsschreibcr der Zukunft den Verlauf und Ausgang des französisch-chiuesischeu Krieges au-führeu uud der Zeit gedenken, da im Friedensschlüsse vou Tientsin dem Reiche der Mitte zum ersteumale das Zeugnis verbrieft und besiegelt wurde, dass es einer europäischen Militär- und Seemacht erfolgreichen Widcrstaud zu Wasser uud zu Laud entgegenzustellen vermochte. Aus der Vogelperspective des nächsten Jahrhunderts betrachtet, werdeu diese Misserfolgc der althergebrachte» colouialeu Aggressiupolitik der beiden Westmächte weit wichtiger erscheinen, als all die innerpolitischen Fragen, die sich im vcrflosscucu Jahre in Europa abgespielt: die Wahlreform Gladstone's uud sein Sturz, seiu Wiederemporkommen bei den Neuwahlen und das sieghafte Erstarke» Irlands sowie die Krisen in Frankreich, der Cabinetswcchsel nnd der Wahlerfolg der Monarchisten; die parlamentarischen Kämpfe in Italien, in Deutschland und in den skandinavischen Ländern. Selbst die dramatische, an überraschenden Episoden reiche Geschichte der jüngsten Wirreu auf der Balkan-Halbinsel werdeu von dem erwähuteu Zukuuftsstaudpuuktc aus verschwindend klein erscheinen neben jenem bedeutungsvollen Vorspiele zu den entscheidenden Kämpfen um deu Weltbcsitz. Uns Kinder uusercs Jahrhunderts liegen diese iuuereuropäischen Waudlungen uud Kriscu freilich mehr am Herzen. Uus interessiert es mehr, zu wisseu, dass die maßgebenden Kreise den Frieden wollen uud mit Aussicht auf Erfolg bemüht sind, zu erwirken, dass aus dem serbisch-bulgarischeu Hader und aus dem ostrumelischeu Uuious-putsch zum Frühjahr keiue neue Fehde erwachse. Politische Uelierftcht. Inland. (Aus dem Unterrichts-Ministcrium.) Zufolge der Erueunung des Orafeu Enzeuberg zum Sectionschef im Ministerium für Cultus- und Unterricht nnd infolge der Beurlaubuug des Sectionschefs Anton R. v. Pozzi, sowie noch anderweitiger Pcrsuuak-Verändernugen musste eiue ueue Eiutheiluug der Ageu-deu iu diesem Ministerium vorgenommen werden. Der neue Sectiouschef, Graf Euzcuberg, erhielt, wie wir iu einem Wiener Blatte lesen, die Revision aller Acten, welche sich auf die Angelegenheiten des katholischen Cultus, auf den Neligionsfouds, theologische Lehranstalten, auf die iuterconfesstouelleu Angelegenheiten, auf die Cnltusangelegcuheiten der evangelischen Augsburger uud helvetischen Confession, der griechisch-orientalischen Kirche uud der israelitischen Confession beziehen, sowie die streitigen Augelcgeuheiteu, für welche Ageudeu Sectiousrath R. v. Heinefetter, Hofrath Ritter v. ^uiewosz. Ministerial-Vicesecretär R. v. Haymerle uud Sectiousrath R. v. Spauu die Refereuteu sind. Außerdem hat Graf Euzeuberg die Revision der Aclen, betreffend die Mittelschulen uud Gewerbeschulen, fiir welche Hofrath Krischet, Sectiousrath Liud uud Graf Latour als Refereuteu fuugiereu. Sectionschef Ritter v. Hermann hat die Revision der Acten, betreffend das Volksschulwesen, die Kunst- uud Schulbauteu-Augelegeu heiten, deren Referat Hofrath Ullrich, Hofrath German und Scctiousrath Dr. Zeller führen. Hofrath R. v. David behält das Referat über die Angelegeuheiteu des Uui-vcrsitäts-Uuterrichtes, doch wurde ihm zugleich die Revision sämmtlicher alls die Uuiversitäteu, tcchuischeu Hochschulen uud audereu Hochschuleu, sowie auf die statistische Central-Commission bezüglichen Acten zn-gewieseu. Hofrath R. v. Führich ist'Referent für die Angelegenheiten der technische»! Hochschuleu, der Hochschule für Budeucultur u. s. w. verblieben. Die Ne-visiou der übrigen kleinen Agenden wnrdc auch noch deu beiden Sectiouschcfs Grafen Enzenberg nnd Ritter v. Hermann zugewiesen. (Ergebuisse der Arantwcincampague 1885 — 188«.) Nach den Ausweisen über die'Ergebnisse des ersten Monats der ueueu Vrautweiucam-pagne wurdeu im letzten Semester iu der westlichen Neichshälfte ii 699 787 Hettulitergrade zur Versteuerung augemeldet. Auf Kraiu eutfallen: nach der Pauschalier rung 8948, Abfindung 44 Hektolitergrade. Au Steuern wurde» 73li97l) fl. uorgeschriebeu. Ausgeführt wnrdeu alls Oesterreich ti19 4Z2Hcktolitergrade. Im Vergleiche zum Vorjahre ist die Gesammtausfuhr um 8li«749 Hettulitergrade und die Stellerrestitution um 1s)tt8li4 sl. gestiegeu. (Aus den occupierteu Provinzen) Der «Glas Crnogorca» vom 20. Dezember brachte eine angebliche Correspoudenz alls Plevlje, welche über iu größerem Maßstabe uud iu größter Eile bctriebeue kriege rischc Vorbereituugeu vou Seite Oesterrcich^Ungarns zn berichten weiß. Es sollen iu Plevljc Truppeu, uud zwar iu großen Scharen bestäudig ankommen, Verpflegung llud Muuitiou Tag uud Nacht uuuuterbrocheu ver frachtet werden. Die Soldateu-Wohunngeu scieu überfüllt, obgleich seit sechs Iahreu an dreißig österreichische Soldaten-Baracken geballt worden scieu, in welchen 12 MO Mann uutergebracht werden können. Diesen Melduugeu gegenüber versichert das «Fremdeublatt» «alls Grund vollkommen autheutischer Iuformalioneu», dass iu Plevlje und überhaupt im Sandschak Novi-Bazar seit Iahreu scholl keinerlei Vermehrung der dort stationierten Truppeu staltgefunden hat, uud dass auch heller, nachdem das diesjährige Trnppencoutiugcut daselbst eiugetroffcu war, vou deu dort stationierten Truppeukörpern die alteren ausgedienten Soldaten iü gleicher Anzahl am 15. Dezember uach ihrer Heimat beurlaubt worden sind.__________ Ausland. (Zur Situation anf der Balkan Halbinsel.) Es kommen wohl uoch Verletzungen des serbisch-biilgarischeu Waffenstillstaudcs vor, aber die Wenn Lessing sich alle dichterische Begabnng abspricht, wenn selbst bei Goethe und Schiller ähnlich Äenßernngeu fallen, wie soll man das erklären ? Heiteren, freundlichen Ausdruck findet dasselbe Gefühl, wem: der Stolz und Ehrgeiz hervorragender Menschen nicht derart Befriedigung findet, was sie zu großer Bedeutung emporgc-bracht hat. sondern an kleinen unscheinbaren, mit ihren eigentlichen Verdiensten gar nicht zn vergleichenden Fertigkeiten. So war die George Sand, wenn sie auf ihrem Landsitze zu Nohant Gäste empfieng, durch uichts so sehr zu entzücken, wie durch das Compliment, sie bereite die vortrefflichste Suppe iu gauz Frankreich. Sie gab gern zu, auch Romaue von einigem Werte geschriebeil zu haben, ihr eigentlicher Beruf aber lag, nach ihrer Meinung, nicht im Bücherschrciben, sonderu im Kochen. Auch Alexander Dumas der Vater war iu der Zeit seines höchsten Ruhmes, als die «Drei Musketiere» und «Der Graf von Monte Christo» die Welt durchzogeu, nicht auf seine beispiellosen schriftstellerischen Erfolge stolz — seine Romane durfte mau nach Herzenslust tadeln — sondern auf die wunderbaren Maccaroni, die er zu bereiten wusste. Uud um auch vou den Größen uuserer Tage zu sprechen: der in jedem Sinne des Wortes große Komödiant Coquelin hält sich als Politiker für weit bedeutender deun als Schallspieler, Meissonier träumt vom Ruhme des Schlachteuleukers, Adolf Hußü.r war auf seine Geige stolzer als alls seiucu Meißel, nnd Wereschagin meint die Feder besser zu führen als den Pinsel. Ob nicht auch der größte politische Meister unserer Heit in den Augenblicken, wenn er, über die Au-griffe der Opposition verbittert, sich grollend zurückzieht, manchmal darau denkt, dass er ein weit besserer' Landwirt wäre? Dass er von den Iourualisten sagte, es seieu zumeist Mäuucr, die ihrcu Beruf verfehlt haben, bestärkt uns nur in dieser Ansicht. Denn zu- zeiten tritt auch er m die Reihe dieser Männer, und so sehr er sie auch zu verkleinern sucht, beweist er doch auch seiue hohe Meiuuug vom Berufe der Presse dadurch, dass er auf die Aeußeruugeu derselben weuia-steus ebeuso viel Gewicht legt, wie auf die langathiniqen Noten der Diplomatie. Es ist heutzutage rciu überflüssig, die Bedeutuug der Iourualistik' erst hervor-zuhebcu, aber wie hoch sie auch steht, kanu es doch immerhin richtig sein. dass ihre Helden wirklich ihren Berns verfehlt haben. Nur ist dies iu gauz auderem Siuue zu verstehe«, als Bismarck es meiute. Die Mäuuer, welche man uuter der gemeinsamen Bezcich-uuug Journalisten zusammeufasst. sind. als Individualitäten betrachtet, jeder für sich noch eine eigeue Größe. Müssten sie nicht täglich und stündlich die Fraaeu vou dereu Lösuug das Geschick gauzer Völker, ciuzclucr Städte oder Iustitutioueu abhäugt, dem Verständnis der großen Menge näher briugeu, köuuteu sie iu beschaulicher Muße sich couceutrieren, ihre geistige Kraft eiuem großen Werke widmen, dann wäre es ihueu uicht schwer, als Poeteu, Philosophen. Staatswirte, Diplomaten sich bewundern uud beräucheru zu lasseu. Oder ist die Gesammtheit desseu, was z. B. der Iahr-gaug eiuer Zeituug bietet, von geringerem poetische,,, pulitischeu, nationalökouomischeu uud diplomatische,! Gehalt, als irgeud eiue Bibliothek, welche Schrifteu dieser Art, uur feiu iu Bände gesondert, sorgfältig paginiert uud broschiert enthält? O, über deu verfehlten Beruf des Mannes, der in wenig mehr als hundert Zeilen ein Bild der politischen Situation zu gebeu, die Lichter der Vergangenheit herciulcnchteu uud einen Blick in die Zukuuft zu eröffueu vermag! Warum setzt er sich uicht lieber ruhig hiu, mu tiefsiuuig bei der Erschaffung der Welt zu begiuuen, dauu die Wa»dluugeu der Iahr-huuderte vou Blatt zu Blatt verfolgeud. endlich am Schlüsse seines dickleibigen Buches zu demselben Ergeb- nisse zn gelangen, welches er in seinem kurzen Artikel — selbst den viel missbrauchteu, stolzer klingenden Na men Essay verschmäht er— eben so sicher.'unr klarer und bündiger erreicht! Wenn er mit glühender sseder die Noth der Völker schildert, mit scharfer Satyre die Uuveruuuft der Menschen geißelt, mit flammendem Enthnsiasmus für die ewigen Rechte der Civilisation eintritt, ist er da nicht vou jeucm Hauche beseelt, deu der Dichter herbeiwünscht, iudem cr ruft: Wenn jetzt ciu Geist heruiedcrstiege, eiu Säuger uud eiu Held! Iu der That eiu verfehlter Beruf, der uur darum die tiefe Tragik uicht fühleu lässt, weil die Resignation, ohne welche man in diesem Stande nichts 'Großes leisten kanu, die Klage nicht aufkummcu lässt. Aber was sind all' diese Bitternisse gegen die ewige Klagen der — Fraueu? Nicht von den mwn--standeucu ist die Rede, uou jenen nuharmouischeu, räthselhaften Naturen, die ein eigenthümliches Product uuserer Zeit siud, sonder» vou denen, die da glanben, nur deshalb die ihueu gebüreude Größe uicht erreichen zu könneu, weil sie Fraueu siud. Mit Beweisgründe» ist ihueu uatürlich uicht beizukommcu. Warum sollten sie es auch glaubeu, dass schuu die Natur ihrem Kö»-ueu eine Schranke eutgegeugesetzt hat, iudem sie ihueu die Kraft des großen Schaffens versagt hat? Sie meiueu, dcu Gott iu ihrer Brust zu fühle».'»»d schreibe» lieber die »atürliche Uufählgkeit, sciuem Rufe zu folge», tauseud ucbeusächlicheu Umstäudeu zu. Wie auch »icht? Auch ihnen ist das ewige Erbe der Menschen zuge-falleu. sich auf Fittlgeu hoch empurschwiugeu zn wollen, weuu's auch uur wächserue Flügel wäreu. die beim erstell heißeu Souueustrahl alls den Fugen gehen nud deu kühueu Stürmer tief hinunterstürze»'» lasse» iu die brauseude» Welle», die ihn verschliugeu und da»» ihre Kreise weiter ziehe». ' Dr. S. S. Lllibachcr Zeitung Nr. 1 3 2. Jänner 1886. politische Welt iuteressiert sich doch nur um deu Gang der Friedeusvcrhaudluugen. In Sofia haut mau offenbar über die Schnur, weuu mau uicht die Gelegenheit einer directeu Verständignng mit Serbien ergreift, sondern gewissermaßen Madjid Pascha das Nechi einräumt, namens der souveräueu Pforte mit dem Belgrader Ca-bmet zu unterhandeln. Auf türkischer Seite weiß man das recht geschickt auszunützen, nnd offenbar hat Madjid Pascha auch den Auftrag, «lit Karavclov uud Zanuv ein Arrangement betreffs der ostrumclischen Angelegen-heiteu anznbahnen. Was diese selbst betrifft, so scheint vorläufig nur so viel festzustehen, dass die Lüsuug derselben durch die Botschafter-Confcrcnz in Cunstantiuopel erfolgen wird. auf der — wie von verschiedenen Seiten offices in Allssicht gestellt wird — Nnsöland die Iui-natwe zu eineni LösungZmodns ergreifen soll. In Sofia selbst machen sich diesbezüglich zwei Strömnngcn geltend; die heutige Regieruug will die directe Verständigung mit der Pforte, dagegen glaubt die Opposition — Zankov llnd Stojlou — dnrch die russische Protection das meiste für die Union zn erreichen. (Das Jubiläum des deutschen Kaifers.) Mdzeugmelster Baron Koller geht nach Berlin mit emem eigenhändigen Glückwunschschreiben des Kaisers Franz Josef anlässlich des Jubiläums des deutscheu Ka,sers. (Serbien.) In Belgrad ist die Discussion nber dle Zusammensetznng eines Coalitions-Ministcriums ?u> der Tagesordnnng. Wir halten nicht viel wu einer Mchen Combination, da die cualierenden Parteien schwerlich etwas anderes als die gegenseitige Dupieruug ml Auge habcl,. Indessen kommt es darauf an. wer das Mlmsterlum bildeu wird nnd ob sich anch außerhalb desselben die Parteien, wenn anch vorübergehend, aber doch thatsächlich zum Wohle des Laudcs verständige» werdeu. (Das englische Parlament) dürfte, wie man uns telegraphiert, am 19. Jänner mit einer ^hronrede eröffnet werdeu. In derselben wird die «"''M) voraussichtlich hervorheben können, dass die "NMMM Frage eine eudgiltige Erlediguug gefunden ^' «3" Mtcckuug der Grenze», ist nämlich jcht scholl l"s Merutschak vollendet. ^>p '^ Tagcsncmglcitcll. ^>.^'?^'^^^"Uer haben, wie das «Praqcr Abendblatt, meldet, der Gemeinde Kejzlitz für die «er'ul t ^lchäd'gten Inwohner 500 fl. zu spenden .. ls^'«^^ der Kaifer haben, wie das un-aar. che Auitsblatt .ncldet, für die Armen in Güdöllö ^'0 fl. zu spcuden geruht. ,.-, V ^5"^ Weltuutcrgangsjahr 188«.) In al überbrachte,« Voltsaberglaubeu spielt das Jahr, an ^n Schlvelle wir stchen, die denkbar größte Rolle: ^ «/ s '" ^'lwntergang bringen. Diese etwas dü-^ w^'F?7"^ b"t sich im Laufe langer Zeit aus tk.ne n WahrsagungsMusmt zllsa,»me,lgesetzt. Iusbesou-oncynd es mteressantc, ziemlich selten wiederkehrende Kalender-Combinationen, welche aneinandergereiht die Ka-lcnder-Tistlcr darauf führten, dass im Jahre 1UU6 sich etwas Großes abspielen müsse. Krieg, Pestilenz und Feuersbrüuste kehren aber leider anf unserer «schönsten aller Welten» so häufig wieder, dass der Wahrsager sich vou solchen Prophezeiungen kaum eine nachhaltige Wir-knug verspricht, nnd so rieth man denn auf den — Welt-nntergang. Trifft sie nicht ein, dann ist uns sündigen Erdcnbewohncrn eben nur eine hohe Gnade widerfahren, vielleicht um des «einzigen Gerechten» willen, der irgendwo verborgen in unserer Mitte weilt. . , Hören wlr nun, wie der Weltuntergang construiert wird. Nostradamus sagt den Untergang ruud heraus für 1886 vorher. Etwas vorsichtiger siud andere Propheten. Sie begnügen sich, aus Kalender Abnormitäteil ihre schwarzen Schlüsse zu ziehen. Ein altes französisches Sprüchlein behauptet: Wenn der Charfreilag auf Georg, Ostern aus Marcus fällt Und Frohnlcichnam auf Iuhannis, Daun tommt das End' der Welt. Und dieses Zusammenfallen der genannten Festtage ist aus dem nächstjährige», Kalender heransznlcscu, Auf einer Steintnfel in der Kirche zn Ober-Emmcl befindet sich eine «uralte» Inschrift, welche in lateinischer Sprache gleichfalls das Ende der Welt vorhersagt, und zwar, in deutscher Ucbcrsetzuug, mit nachstehenden Worten: Wenn Ostern fällt auf Marcus, Pfingsten auf St. Antonstagrn Uud ssruhnleichnam auf Johannes, Dann wird die ganze Welt wehklagen. Somit liegen über denselben Pnntt in verschiedenen Sprachen beinahe gleichlautende Wahrnchmnugeu vor. Doch damit uiemand ails Furcht vor dem Weltuntergang etwa schon vor dein Fälligkeitstermin seinen Gläubigern die elltliehcncn Summen zurückerstatte, sei hier gleich bemerkt, dass es mit dem Znarnndcgchcn wohl uicht gar so arg ausfallen wird. Bisher fiel noch in jedem Jahrhundert einmal der Ostertag auf deu Marcustag und Frohnleich-nam aus Johannis deu Täufer. So 1451, 154N, 1666, 1734. Hoffcutlich werden wir auch diesmal die schwere Zeit übcrdaucru »lud nicht in Fener und Schwefel versinken. Für alle Fälle wird jedermann gnt thun, die noch beschiedeueu Tage recht fröhlich zu fcicru. Wie immer die Sache auch ausgehen mag. «Nützt's nichts — so schadet's nichts.» . . — (Das Jubiläum einer Dichterin.) Am 30. Dezember feierte Vctty Paoli ihren ficbcnzigsten Geburtstag. Der Name hat eine», vollen Klang allüberall, wo man ill Oesterreich heimische Literatur pflegt und kennt. Mit großer Genugthuung lann die Dichterin auf die lange Reihe ihrer poetische»» Schöpfungeil blicken, die sich scholl von Anfang an durch seltene Reife des Geistes, Schönheit der Sprache und Form auszeichneten. Was ihr Herz einst in wilde Stürme versetzt, hat mit der Zeit sanfte Abklärung erfahren, im ganzen und großen ist sie doch stets dieselbe geblieben: ein strahlender Geist, dem es ernst ist nm seine Knust. — (Zcituugs - Jubiläum.) Das «Fremden-blatt» begeht an, 0. Jänner die Feier seines vierzigjährigen Jubiläums und zugleich das Jubiläum des Begründers dieses Blattes, Baron Heine. Der Verwaltungsrath der «Elbcinühl» uud die Redaction des «Fremdenblatt» veranstalten aus diesem Anlasse am liten Jänner einen Festabend im «Grand Hotel». — (Unter Bettlern.) «Lassen S' mich aus mit Ihrer Gräfin! Die gibt jedem hergelaufenen barfüßigen Lumpen was! Dagegen die Frau von St., die vis-k-vi« wohnt, das ist eine sehr feine Frau, die unterstützt nur anständige Bettler!» Local- und Plovinzial-Nachnchten. Ar aini scher ,' 3> ' Dcmk! fchluchzte die andere uud !at 7i„"" ^"'. "''d". Niemals hätte ich's ge-VlMch ^"'"'"'' wenn dn mich nicht ge- Adrienne ergriff die Hände Lucienne's. diese kleineu Unveil, durchsichtigen Hände, nnd .. „7" D! schluchzte sie. warum bin ich es nicht ick d,e Verworfene, die an deiner Stelle liegt! ^' — Dn? o nein, du bist gnt uud sanft, dn bist mcht verworfen, wer sagt dir denn. ob nicht auch ich schou wenige Schritte nnr vom Abgrunde war. Uud daun versanken sie beide in jenes lange nnd doch so beredte Schweigen, das sie dnrch kein Wort zn brechen wagten, alls Furcht, das Glück des Wieder-seheus, das Glück des Wiedcrfiudcus köuute aufs ueuc verloren gehen; und so lagen sie lange, lange, Hand m Vand. uud d,e schöueu, bleichen, thränen enchten Haupter auf dcmfelben Kissen. ' ^ ' ^ ... ^^l"d bist du wenigsteus glücklich? fragte end-l'ch die Sterbende. ^ ' ^ c5.i, ^«-^""' - - Eines Tages wird er mich verlassen. M wech ,s: ,ch fühle es. Ich wollte zn hoch hinaus, oder er stieg zu tief herab. Eine andere Zukunft erwartet ihn. — Und du? — O ich! ... — Siehst du, so ist es. Wenn wir uns hingeben, dann geben wir nns völlig hin, und ziehen in linscrn Traum des Glücks das Glück all derer hinein, die nns geliebt. — Schwester!... — Ja, ja, du hast recht uud was geschehen ist, ist geschehen. Wir haben nicht glücklich sein sollen, Adrienne. Und morgen, Adricnnc.. . — Morgen werde ich wieder kommen. — Ja, ja, komm, ich will dich sehen, noch einmal will ich dich sehen. Ulld so sahen sie sich noch eine ganze Woche. — Meine Mntter liebt mich nicht mehr, sagte eines Tages Adrienne, sunst würde sie hier sein, wenn ich komme. — Die arme Mntter ist gedrückt nnd hat so viel zu thun, antwortete Lucicnne. — Und nnser Vater? — Blind, gelähmt, sterbend. Gestern schleppte er fich her, nm mich noch einmal zu umarmeu. Wir hatteu uicht die Kraft, auch nur ein Wort zu spreche»,, uud ich glaubte, wir würdeu beide hier zusammen sterben. Adrienuc fühlte einen nncrmesslichen Schmerz. — O! schrie sie anf, ich weiß, dass sie mich hassen. — Nein, Schwester, aber beide zu verliere», das ist für sie zu viel. Es war uöthig, dass nur eiue vou uns dahingegaugcn. — O, warum bin uicht ich die eiue! — Dn? Dein Platz ist hier verstehst d». — Ja Schwester, jedoch die Mutter? — Unsere Mutter wird schweigen, lind er------ er wird nicht sehen können. O Adrienne, thne das, nnd dir wird verziehen werden, ich aber .... ich werde glücklich sterben. V. Der Tag war kanm angebrochen. Der Blinde hatte die ganze Nacht über gehen gehört. Er konnte nicht länger im Bette bleiben, es hielt ihn nicht länger darin. — Ich will aufstehen, sagte er zu seiner Frau, ich will hingehen nnd sie noch einmal sehen. — Dll kannst nicht aufstehen, der Arzt hat es verboten, nnd dann würde es ihr nur schaden, denn sie schläft gerade füß und ruhig. — Sie schläft? Und so geht es ihr wieder besser? — Rege dich nicht anf, und fasse nicht zu frühe Hoffnung, allein der Arzt fagte thatsächlich, dass es besser gehe. Und tagsdaranf: — Nlln denn, es geht wirklich besser; Muth, Alter, der Doctor gibt wieder Hoffnung, und es wird alles gut gehen. Als aber die arme Frau hinansgieng. da sank sie beinahe znsammcn und schluchzte uud wciute, und lief dann zu dem Bette, in welchem ihre Tochter im Todrs-kämpfe lag. ^. <. » Sie kam gerade hin, um den letzten Hauch lyres Kindes auf ihren Lippen zu fühlen. Dann presste ne den Mnnd mit einem Aufschrei auf die kalte Stirne der Tochter uud stürzte halb bewufstlos zusammen. Ein Schatteu, der bisher hinter d"' Vorhängen verborge»! gewesen, trat scheu auf sie zu. D,e Mutter machte eine Bcwcguug. als wolle str 'hu von stch weisen, das bleiche Mädchen u.it dem kummervolle», Blicke aber sagte nichts als: Ich bm Luc.ennr. (Schluss fohl.) Laibachcr Zeitung Nr. 1 4 2. Jänner 1886. rücksichtigen und ihre Anschauungen kennen zu lernen. Die Stadt Weixelburg sei bereits einmal um die Uebersiedlung dieser kaiserlichen Aemter bittlich gewesen, doch wurde ihrer diesbezüglichen Petition keine Folge gegeben. Numnehr habe der hohe Landtag keine neueren Gründe, die Petition zu befürworten, daher Reduer beantragt: Es sei die Petition der Stadt Weixelburg in dieser Angelegenheit ohne Befürwortung der k. k. Regierung abzutreten. Abg. Professor Ouklje wuudert sich, dass die Petition der Stadt Weixelburg heute eine Anfechtung erfahre. In der siebenten Sitzung' des Landtages am 2. Juli 1880 war der Herr Vorredner auch anwesend, damals wurde die Petition der Stadt Weixeldmrg in dieser Angelegenheit mit der wärmsten Befürwortung an die hohe Regiernng laut einstimmigen Beschlusses des Landtages abgetreten. Und doch sei die heute in Verhandlung stehende Petition der Stadt Weixelburg weit besser begründet, als die im Jahre 1880 in der gleichen Angelegenheit eingebrachte. Vor vier Jahren war es lediglich nur die Stadtgemeinde Weixelburg, welche um die Transferierung der k. k. Aemter aus Sittich in ihre Stadt petitionierte, jetzt haben sich der Petition noch zahlreiche Landgemeinden dieses Gerichtsbezirke« angeschlossen. Die Behauptung, dass deswegen, weil von den 23 Gemeinden des Sitticher Gerichtsbezirkes die 15 Gemeinden, welche die Petition um Verlegung des Gerichtssitzes nicht mitgefertigt haben, auch Gegner der Verlegung des Gerichtssitzes uach Weixelburg seien, müsse als sehr vage bezeichnet werden, denn dann müsste man auch behaupten, alle Großgrundbesitzer dieses Gerichtsbezirkes, mit Ausnahme des Abg. Baron Tauffcrer, seien Gegner der Uebersiedlung der kaiserlichen Aemter von Sittich nach Weixelburg, da nur der Abg. Baron Tauffcrer unter den Groß« grundbesitzern die Petition in dieser Angelegenheit mitgefertigt hat. Und dann soll sich die Landesvcrtretung durchwegs nicht auf die wankelmüthige Meinung der Bevölkerung des betreffenden Bezirkes stützen. Denn § 2 des Reichsgesetzes vom 11. Juni 1868 bestimmt ausdrücklich, dass dort, wo Orts- und Verkehrsverhältnisse es nothwendig machen, einen Gerichtsbezirk abzutheilen, eine Aenderung zu verfügen, in erster Linie die Landesvertrctung des betreffenden Kronlandes ihr Gutachten darüber abzugeben hat. Und nichts weiter als ein Gutachten soll der heutige zustimmende Landtagsbeschluss sein, denu das erste und entscheidende Wort behält ja doch das k. k. Justizministerium. Dessen Aufgabe wird es sein, die Interessen des amtlichen Verkehrs ins Auge zu fasseu; Aufgabe des Landtages aber sei es, das Interesse des Landes wahrzunehmen. Das Volk von Krain sei ein physisch und moralisch kräftiges Volk, aber an einem Fehler — Redner bezeichnet ihn als einen Herzfehler — kranke es: das Bürgerthum in den Städten; die Städtebewohnerschaft sei zu wenig entwickelt. Und doch lehrt die Culturgcschichte, dass eiu Volk, welches kein entwickeltes Städtcwesen hat, nicht fortzuschreiten imstande ist. Abg. Ouklje weist uur auf einen eminenten Culturstaat, nämlich England, hin. In England wohnen in den Städten 51"/^ aller Bewohner, auf dem stachen Lande aber 49"/„, während in Krain in den Städten nur 8"/„, auf dem stachen Lande 92"/o der Bevölkerung wohnen. Insbesondere sei ein Rückgang in der so wünschenswerten Entwicklung der Städte und ihrer Bürgerschaft in Unterkrain zu verzeichnen. Theils seien die Quellen des früheren Wohlstandes versiegt, theils seien den Städten, wie eben Weixelburg, wichtige kaiserliche Aemter lediglich aus persönlichen Rancuncn entzogen worden. Und doch habe die Stadt Weixclburg bereits vor 400 Jahren in der Geschichte des Landes Krain sich einen höchst ehrenvollen Namen errungen, und es sei uur ein Gebot der Dankbarkeit, im Vereine mit den Interessen des Landes für diese altehrwürdige Stadt etwas zu thun, was deren Aufblühen ermöglichen kann. Der Krebsgang, den das Städtethum insbesondere in Untcrkram in seinem Fortschritte begonnen, soll doch nicht die Landesver-tretung Krams, der die gleiche Liebe für alle Theile und Orte des Landes oberstes Gebot sein muss, fördern wollen, und dies würde sie thun, wenn sie dem Antrage des Abg. Svetec zustimmen würde, von welchem Abg. Outlje nicht zweifelt, dass der Landtag über denselben zur Tagesordnung übergehen werde. (Lebhafter Beifall.) (Fortsetzung folgt.) Gemeinderath. In der am vergangenen Donnerstag stattgehabten Sitzung des Laibacher Gemeinderathes führte Bürger-meister Grasselli den Vorsitz. Anwesend waren sechzehn Oemcinderathsmitglieder mitsammt den, Herrn Bürgermeister. Als Vcrificatoreu nominiert der Bürgermeister die Gemeinderüthe Dr. N. v. Blei weis-Trstcuisti und Kollmann. Nach Mittheilung einiger minder wichtiger Einlaufe wird zur Tagesordnung übergegangen. Der wichtigste Gegenstand derselben: das Präliminare über den städtischen Voranschlag pro 1»«N, wird von der Tagesordnung abgesetzt. Der Referent der Finanzsection GR. Hribar beantragt im Sinuc der Erklärungen des Vorsitzenden, es möge der Gcmeinderath den Herren Magistratsbeamten Jakob Tomc und Ferdinand Nradaska eine Remuneration von je 125 fl. für ihre Thätigkeit im verflossenen Jahre im Interesse des städtischen Lotterie-Au-leheusfondes gewähren. Der Antrag wird angenommen. GR. Professor Zuftan referiert namens der Schul -section über die Verleihung zweier vacant gewordener städtischer Kaiscr-Franz-Iosef-Stipeudieu au der hiesigen k. k. Oberrealschule. Der Referent beantragt, die Stipendien den Petenten Karl Moos und Ivan Iunee zu vcrleiheu, welchem Antrage der Gemeiudcrath zustimmt. GR. Professor Zupau berichtet über die Verleihung eines Gewerbestipendiums im Betrage per 250 fl. cm einen Schüler an der k. k. Staatsgewcrbeschule in Graz und beantragt, dasselbe dem Gewerbeschüler Vincenz Cameruik zu verleihen, welchem Autrage der Oemeinde-rath zustimmt. Hiemit war die Tagesordnung der jüngsten Sitzung erschöpft. GR. Dr. Ritter v. Bleiweis^Trsteuiski interpelliert mm den Bürgermeister, was geschehen sei, da iu der nächsten Nähe der Landeshauptstadt Laibach, nämlich in Trieft, die Cholera aufgetreten ist, er möge aufklären, welche Vorkehrungen getroffen wurden, damit das Publi-cum wisse, was der Stadtmagistrat in dieser Richtung verfügt habe. Der Herr Bürgermeister sagt, er habe am 25. d. M. die Nachricht des hohen Ministeriums des Innern seitens der hohen krainischcn Landesregierung erhalten, die Cholera sei nach Trieft verschleppt worden uud es seien daher Maßregeln gegen die weitere Ausbreitung derselben seitens des Stadtmagistratcs zu treffen. Sofort sei seitens des Stadtmagistrates bestimmt worden, es seien die Reisenden, die aus Trieft nach Laibach kommen, zu beaufsichtigen. Es wurde dir Desiufectiou der Aborte, der Straßencanäle, der Hotels und anderer Nachtquartiere, der Wäsche der Reisenden veranlasst. Durch Aufruf ist auch kundgemacht worden, es müsse jeder Fremde, der aus Trieft kommt, dem Stadtmagistrate angezeigt werden, damit die sanitätspolizcilicheu Maßregeln geltend gemacht werden können. Die Militärbehörden wurden eingeladen, sich dem sanitären Wirten des Stadtmagistrates in den Militärspitäleru und Kasernen iu dieser Richtung anzuschließen. Noch eine Reihe anderer sauitäts-polizeilicher Maßregeln sei beschlossen und deren sofortige Ausführung angeordnet worden. Die Sorge des städtischen Magistrates sei dahin gerichtet gewesen, ein Nothspital zu eruieren, um die bedenklichen, aus Trieft ankommenden Kranken unter ärztliche Aufsicht zu stellen. Das Locale zu diesem Zwecke dürfte in kürzester Zeit beschafft werden. Die Desinfectiou mit flüssigen Desinfectionsmittelu sei jetzt bei der großen Kälte wohl eine sehr zwecklose uud illusorische. Am Südbahnhofe sei eiu ständiger ärztlicher Dienst zum Zwecke der ärztlichen Untersuchung der in Laibach aus Trieft anlangenden Reisenden activiert worden, und ist das städtische ärztliche Personale um zwei Aerzte vermehrt worden. Es seien Gesundheits-Commissionen für alle Stadttheile gebildet, deucu ein städtischer Beamter, ein Arzt, der betreffende städtische Aczirtsvorsteher zugetheilt sind. Jeder einer solchen Commission zugetheilte Arzt habe die Verpflichtung, die Armen des betreffenden Bezirkes gegen ein von der Stadtgemeindc in Empfang zu nehmendes Honorar unentgeltlich zu behandeln. Für den Dieust der Aerzte auf dem Südbahuhofe seien zur Erleichterung Fuhren bestellt. (Schluss folgt.) — («Oesterreich-Ungarn in Wort und Bild.») Das soeben zur Ausgabe gelangte dritte Heft des trouprinzlichen Unternehmens enthält den Beginn der deutschen Ausgabe der Abtheilung «Ungarn» Das Heft wird durch einen schwungvollen Aufsatz aus der Feder Sr. Hoheit des Kronprinzen Rudolf eingeleitet. An die Einleitung des Kronprinzen Meßt sich eine geographische Uebersicht Ungarns von Johann Huufalvy und der Anfang der geschichtlichen Darstellung von Franz Pulszky. — (Kirchliches.) Am Sylvester-Abend hielt der hochwürdigste Herr Fürstbischof Dr. Mlssia um 4 Uhr die Sylvester-Predigt in deutscher Sprache. Der geistvolle Vortrag des hohen Kirchenfürsten behandelte in anregendster Weise das Thema: wie die Stimme des Gewissens anf den Menschen wirkt und wirken soll. Die Domkirche war in allen Räumen dicht von Zuhörern besetzt. Der hochwürdige Dompropst Herr Josef Suppan hielt sodann in der glänzend erleuchteten Kirche die Litanei und das 'leäsum lauäHiimu. — (Laib ach auf dem Eise.) Der Eislaufplatz bot gestern wieder ein Bild bewegten Lebens dar. Gewiegte Sportsmen, graziöse Damcugcstalten und die hoff-nuugsvolle Jugend flogen in buntestem Gemenge über die glatte Fläche dahin; der Zuschauerraum stets gut besetzt, die Luft rein, das Eis superb, die Gesellschaft amu sant — kurz, alles vereinigte sich, um auch cms der blanken Eisfläche eine Festesstiummua. zu erzeugen und zu erhalten. — (Vom Theater.) Im steirischen Laudlage wird eine Vorlage des Landesausschusses, betreffend die Uebernahme des dortigen Laudestheaters durch die Stadt-gemeinde, eingebracht werden. Nachdem letztere dies?,» Projectc gegenüber ihre frühere ablehnende Haltung ausgegeben hat, wcim das Landesthealer in den Besitz der Stadt übergeht, so erfolgt die Neubesetzuua. der Dircetors-stellc wahrscheinlich erst im nächsten Herbste. Bis dahin dürften von Ostern an nur im Stadtthcater unter der Leitung eines artistischen Comites Vorstellungen stattfinden. — Herr R omaui hat sich um die Direction des Theaters in Pettau beworben und hat dem Vernehmen nach bereits eine ganz anständige Gesellschaft beisammen; cr will vorzugsweise uur Schauspiel, Lustspiel und Posse ius Repertoire aufuehmeu und lieber in diesen Genres gute, als in Operetten zweifelhafte Vorstettuugeu bieleu. Herr Romani ist bekauutlich selbst eiu tüchtiger Chlv ratterspieler. Die Saison soll von, Fasching-Anfang bis Ostern dauern. Für den ausreichenden Vetriebsfuud sorgt ein Grazer Geschäftsmann. — (Gehcimu is voller Selbstmord,) Seit Monaten wohnte iu einer Privatwohnuun. im Hochparterre des Palais Formeutini in Gürz, iu welchem sich die Curpeusiou bcfiudct, eine Frau, von der man nur aus den Adressen der au sie gelangenden Briefe wusste, dass sie Sofie Gumbcrz heiße. Sie war auscheiueud 40 Jahre alt, kräuklicheu uud verstörten Aussehens. Tic mied alle Berührung mit deu Gästen der Pension uud mit den Hausleutcu, ließ sich das Esse» aus einer Restauration holen und lebte stets bei verschlossenen Thüren uud Fenstern. Ihr ganzes Benehmen war derart, dass man sie für geistesanaegriffen hielt. Au, 20. Dezember verabschiedete sie ihre Bedienerin, uud von da an ward sie uusichtbar. Nach uud nach fiel ihr Verschwinden denn doch auf, und mau argwohnte eine heimliche Flucht. Am vergangenen Sonntag stieg ein Wärter des Hauses z« deu Jalousien der Wohuuug uud sah die blutdedeckle Leiche der Fremdcu auf dem Estrich liegeu. TaMarauf ward, uach Wegschlcppuug der Leiche, au der eiu Doppel« schuss sichtbar war, die Wohnuug nud damit alles darin Befindliche behördlich versiegelt, und ist es bis jetzt nicht möaM) gewesen, über die Person und die Verhältnisse der Selbstmörderin nähere Auskunft zu erlangen. — (Zum Schutze gegeu die Cholera.) Das t, t. Handelsmiuisterium hat angeordnet, dass die aus dem Triester Gebiete abgehenden Dampfer noch vor ihrer Abfahrt ärztlich inspiriert und die Capitänc unter ihrer Verantwortlichkeit verhalten werden, dass während der Fahrt alle sanitären Vorsichten, namentlich iu Bezug auf Neiu-haltuug uud Desinfcction, strengstens beobachtet werden. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. KllMlifilrt, 1. Jänner. Der Landtag sbeschlnss wegen EinHebung eines 20proceutigen Znschlags auf die Verzehrungssteuer von Fleisch, Wein und Most für deu Laudesfond für 188k wurde fanctioniert. Budapest, 1. Jänner. Die liberale Partei beglückwünschte den Ministerpräsidenten Tisza und die übrigen Minister uud sodann den Präsideuten des Abgeordnetenhauses Pechy, anlässlich des Neujahrsfestes nnd brachte denselben dle wärmsten Ovationen dar. Auch die Mi-mster uuter Führuug Tisza's erschienen corporativ bei Pechy um denselben wärmstens zn beglückwünschen. Agram, I.Iäuuer. Die Natioualpartei beglückwünschte deu Äanus anlässlich des Neujahrsfestes! Der Clubprafes Mkotmovic hielt eine Ansprache - er saate, die Partei wolle das Volk nicht irreführen',md nicht an dessen Leidenschaften appellieren, fie stehe uuvcr-rückbar auf dein Boden des Gefetzes uud strebe Auf-rechterhaltuug der Ordumig nud allseitige Entwicklung des Landes an. Der Banns dankte und betonte seim' vollste, allseitige Uebercinstimmnug mit der Partei. Potödam, 1. Jänner. Prinzessin Wilhelm ist "" den Masern erkrankt. Paris, 1. Jänner. GreM) nahm die DennM Bnssons an und beauftragte Frcycinet mit der Nen-bildimg des Cabinets. Letzterer wird i« einigen Tagen definitiv antworten. Madrid, 1. Jänner. Die Eidesleistung derKönigin-Regcutiu hat ohne jeden Zwischenfall stattgefunden. Die Königin wnrde allseits lebhaft acclamicrt. London, AI. Dezember. Da sich herausstellte, dass den Arabern im Slldan auf dem Seewege durch das Nöthe Meer Waffenlieferllngen zugehen.'erhielten die dort stationierte» euglifcheu Kriegsschiffe Befehl, die Küste zu blockieren. London, 1. Jänner. Eine Proclamation des Vice-königs von Indien kündigt an, dass Birma uunmchl einen Theil des britischen Reiches bilde und bis a»f weiteres durch britische Beamte verwaltet wetde. Allgetomluclle Fremde. Am 31. Dezember. Hocd"' Uaidach. Laibachcr Zeitung Nr. 1 5 2. Jänner 188«. Verstorbene. D e u 2 9. Dezr m b r r. Margareth Pogacar, Arbeiterin, «5 I., Knhthal Nr. II, üll,r:lnmnn nonüi» D e u 30. D e z e m!. e r. Leopold Ko^rlj, Sattlers Sohn, 1 Monat, Un!rr der Tranlschr, Nr. 2. Fraisen. ^ottozichuiiss vom .'ji>. Dezember: Brunn: 7^ ^9 52 5« 7 Meteorologische Bcobachtungeu ^n^aibach. .,, 1"^' ?^'«s^X6 "U7schwach^benM^^^^'^ « ' «s ^'^'^" " 1<4 NO. schwach heiter 0,00 ._. ^^.'739,54 ^-2,4 NO. sch>oach! bewölkt ß ?,U, M^.> 741.lX) - 3,6'SW. schwach, liewölkt ^ .. " .' ^^'^ ^ 0,4 »oindstill fast heiter 0,00 ^ i^ » At'. > 742,54 - 6,8 NO. sch.oach heiter Den 31. Dezeinber morgens uud abends bewölkt, tagsüber heiler. Den I. Jänner morgens bewölkt, tagsüber Aufheil'eruug. schmier Abend, Pas Tagesinittel der Wärme an beiden Tagen ". ' ^ >lnd — :l,!j", beziehungsweise mn 0,8" über »nd 0,4" unter den^Normale. Vevn»!worLeioen a!s heilkräftig erprot>< l,abe, Dr. Emil Niller v. Zlöckl, l l Regierunasratt, uub Landes» Snnltätsrsfersul in Lnibach, Die voizüqlichc Wiikung der Piccoli's Magen» Essenz beftäiilnn mich die beiühmts,, Trierer Aerzte, die Herren : Dr. DAssoftini, Dr. Eambon, Dr. Ritte, v. G«ra-cucchi und Dr. Pardo. ,4275) 16—6 Wien, 27. Oktober 1883. Vehr geehrter Herr Schaumann.' Herzlichen Danl — zwei Schachteln Ihres Magenialzes haben mir meine Gesundheit wiedergegeben. Durch längere Jahre schon häufig an Magrnlrämpfen leidend, versuchte ich alle möglichen Mittel, auch Mineralwässer trank ich aus Anrathen von Aerzten, jedoch fruchtlos. Ende der vorigen Woche brachte mir ein befreundeter Offirier, welcher mein Leiden schon längere Zeit kannte, zwei Schachteln Ihres Magensalzes, welches er durch ein Militür-blatt vor kurzem kennen lernte und bei sich mit bestem Erfolge anwendete, und sich da, heute, nach Verbrauch der zweiten Schachtel, bin ich völlig gesund. Ihnen, verehrter Herr, dankend, bitte ich um sofortige Zusendung von vier Schachteln Magenfalz, wofür 3 fl. beiliegen, Ihre dankbare Antonie Pichler m. p. II. Bezirk, Schmelzgafse Nr. 7. Zu haben beim Erzeuger, landschaftl. Apotheker in Stockerau, und in allen Apotheken Oesterreich-Ungarns. Preis einer Schachtel 75 kr. Versandt von mindestens zwei Schachteln gegen Postnach» nähme. Von vertrauenswerten Abnehmern und Consumenten kam mir die Nachricht zn, dass ab und zn von Eoncurreuten, die teine Idee von der Zusammenstellung des Maqcnsalzes haben, Pril-parate ohne irgend welchen Heilwert in Schachteln, die den von mir verwendeten ähnlich sind, verlauft werden, weswegen ich bitte, genau darauf zu achten, dass auf den Schachteln mein Namenszug sich befinde. (4343) Julius Schaumann. ____ ____Tabellarische Uebersicht der meteorologischen Beobachtungen in Lnibach im Änhre 1885. i„ WMw"««?^! u» N'!tte„,p»°.« „Och ,^ e !w,ch.,n"i. m k K2 ^^ ,„ ,„.z»>), d„ l„„ Mi. si'V/Himmel"'! «„, 1 Won.,. »«er. ' ^ «"'""____ ZZ ß Pr«,.,.'„ . ^.«, ^^ «M«ttr„ ^",—^--------^-^ ^^ Mount. Maxi- Mini- Monat- Maxi- ! Mini^ ^ ßD Monat MW<- ^ «^ ^""""« M°fim»m ^.Z! H 3,'s Z l,N ^""^ ^ ^'"^ ________________Mittel mummn mum am Mittel mum am mum am <^' Mitte, mum am ZZ^ ^n«. .^am ^K Z '"' Z ^ " ^ckt c>" ^- !<ä»ncr l.'!, Ul. lll», ! ^ ,2 Männer Jänner 7W/) 745,7 7l7,<; -3,2 5,0 -17,8 !l,4 «'.» ! «3 7/» U»7,8 35,5 9 « 0 0 4 U Ili 19 NO. O. !> s 24. 1«, Ll, l4. ! li« ' » Februar 736,6 745,1 726,2 1,5 9,8 —10,8 4,7 «9 56 ?/> 43,0 12,2 7 0 0 0 14 I 11 1« O. SW. Mcirz 734,5 744,2 722,l 5,4 16,0 - 5,0 5,0 75 29 , Ul. «0, ,>x u« ,4 Mm 7!^ 7^7 7,^2 ,^!l 27,0 l,2 «,2 74 N 6,4 l94,7 28,0 22 1 0 4 5 2 2l 8 W. SW. Juni 735,8 741,8 728.3 18,6 30,2 6.2 U),8 68 2? 3.8 ,43,8 62,0 11 0 0 6 3 14 11 5 O. I"li 736,8 742,4 732.3 20,9 30,2 ,7.5 12,2 <;« 29 5,1 47.4 37,0 8 0 0 2 4 4 24 3 NO. August 734,:< 740,4 726,5 18.2 29,4 3.0 12,2 79 42 5,9 247.3 6?,2 l6 0 0 10 11 4 23 4 O. W. September 735,7 745,1 725,5 15,4 24,6 3,8 1..,8 «l ^Z"' 6,4 156,6 37,0 13 0 1 4 17 2 18 ,0 TWO. Oktober 732,4 742,9 7/5,7 9,ll 18,8 ^ 3,2 7,9 «7 58 7.4 273,1 38,2 23 1 U 1 10 l 21 9 NO. SW. Noveulber 736.1 745,4 HH 6,1 1i',8 - 2.« 6.2 87 48 9.2 175.8 68,2 17 I 0 0 5 0 6 24 NO. Dezember 740. l 749,'i"' 725,8 -3,1 l2,6 -13.6 .'<,? 93 4(» 8,.'j 65.6 "2^5.0"^ 14 7 1 0 14 2 10 19 NO, Jahres Mittel ' > ^. , "°^ -------------------------l--------------l----------------------------^ ' < IahreN "^ ""'" ^''^ !'/> L«. 0,"i .^ 17,8 7,6 79 24 6.7 1662,6 68.2 165 26 3 29 94 41 185 13« O. NO. ! ' ' ! Mtterungocharallter der einzelnen Monate. ^"f"" l,^"^nal>uittel der Temperatur um 0.9" unter den. /i'7, ?,.... 5 ,i .^Mittel der Temperatur vom 1. bis 4. el m >^c!V>'."'"^ """ 1^ bis 18. nber dem Nor.nal. m lmli.7 i/"^ "' anhaltend strenge Winterkälte, am 30. 2 ^ ''^." ^">n^m,ah»..' m>! .^1. vollcs Thauwetier. W . m.3' .^^' )«"' '^ bis l?,mil dedcn.endrn Verkehrs, D^ 3 .'.,.' ^7-^?irg^egenden l.« dcr Schnee 2 ,., »och, Wetterleuchten m>. 1. und l.. ^w^n'Ni3e^^"''^'^'^ """"" Winterkäl.e n.ehr. die D s Mmäm l 3' "^'"' "^"' ^",".>eft,ll in der Ebene. m.?l.' ^"'"2"'U" der Temperatur n.n 1.7" über de.n Nor er ,?mn^?7""!^''' '""st b.">i^'er. unr m. 6 Tagen d.i- 7 bis 20 ta'5. n ?/ '"'' ""psi"dlichem ziiiünnclschlmi. Von. nebe D ','^ ""s'l)m.un>i. H^,n>ässer. Zahlreiche Morgen- b M.^,?"''^ '>' d'r El'ene erst in dc>n lei.cn Tagen N,'.'m 3i, ""^ Schneeglöckchen a.n 19„ Frühlings- ^"uk's.2l'ü' ^'"'.'"^ <"ll" "nd regnerisch, w.n 10. wiude'im' " ^ "',.'., hef.i^ Sndwest' d.'n Alpen nnd n. M l5l ,, .^""' "'""ic'ie Tchneesälle in Wetter. Da, Mouä Uttel ''dc ^''' ^"'" ^"'" ^""'" '""'^ dm. Normale, das Taqesmittel H?'^'"' ""' '^" "'" den, Gefrierpnnk.. "'" "«en.als un.er Mlf den 6.; mn 6.nn,6Uhr a,e ^ """ '^ eulfernlem Ge.mtier in NW S mie V"^^ "" von, N. bi. ,7., das Wi ">rgette!de. beio'nde^ Vr Uae'n' stark ausgewintert. Ankunft der Dorfschw.ilbe au, H'^': ThmmsM'n am 24, ^^ ' ^"^ Npril. Die erste Half!.' niehr regnerisch, kalt, vom ,» „,, "Me ^vm'm^mmhnie, uoin 19. constmit heiter, iroslen «lit miter Souimern'inlne. erst am 30, lind 31. trat Regen ri„' ^as Munlitmitlel der Temperainr mn 0.9" nber de>» Normale' das Tagesmittcl derselben vonl 1 bis 4. normal, vom 5, bis i:z' miter dem Normale, vom 13. constant ndrr demselben, rasch legend, die Nächte f.ihl. «m 21. »^if j„ der Umgebniig. lumu ?. bis 9. riichliche Schnrefälle in den Alpen und anf den Innrrlramer Waldber1"l!. r^,.3'''^ ''^«"'.'''"" "'""' ^'"Normale. Wieder-^ n>chl!ch>> lVchneefMe ,n den Alp.» »nd i», Mittelgebirge ! Den 12,, morgois 8 Uhr, nach vorhergegangenem Gewitter > schwacher Schneefall in der Umgebung Laibachs. Schwache ! Reife in den Niederungen am 10., 13. und 20., bei ringe lretenem Morgennebrl ohne Schaden für oie Vegetation, ^ Gewiüer: mn 3. von 8 bis 10 Uhr abends heftig; mn 5. nach 6 Uhr entfern! mit etwas Hagel nnd Platzregen; den 12. um 3 Uhr ,imchmitts N.; den 28. von 4 bis 5 Uhr nachmiltaas in N. entfernt; den 21. mn 4 Ul,r nachmittag« in 3W. und NO. entserui; den 30. von 12 bis 1 Uhr mittasis in W, entfernt. Rasches Abschmelzen des Schures in den Alpen, «loh 3 Nrbella,,'. Lichtmetror den 17. um 9"/, Uhr von NW. nach SO. ziehend, Ausgiebige Heumahd srühzeitig beginnend, rcich-liches Kirschrnjahr. Beginn dlr Kastanirnl'lülr nm 23. Juli. Trockene, Iieisir. sonmgr Tagr, ,Dürre rmpfindlich, der einzige misgiebige Rrsien am 5. Mittlere Monnttemperalur nm 0.9" über dem Normale. Das Taa/c-millrl der Wärme n'eist über dem Normale, vom 23, an merkliche Abkühlung, Gewitter: am 1. gegen Mittag, mit Sturm aus NW., dauerte eine halbe Stunde; den 6., fast den gangen Vormittag an» haltend Slurm den 24. nachts um 11 Uhr mis N. Nebeltage nur 4. Auf den Vergwirsen viel Hrn, Gctrride Erntr mittlere, ?l„a»st. Rrichlickir Niederschläge init Ueb.rschwrmmungrn in drn Niedrrunstrn, häufige Gewitter, mitunter stürmische Winde. Die mittlere MoruMriiipc-rMm- um 0.9" unter dem Normale. Das Tligesmittel drr Wärme nnr vom 1, bis 7. meist über, von, 8. weiter meist uuler drm Normalr. Gewitter! au, 1. um ? Uyr abruds entfernt; nm «. um 10 Uhr vormittags mit Sturm nuo NW. etwas Hagel, dnuu nachmittags von 4 bis 5 Uhr aus N. mit stnrlen Güsfrn ; drn 13. un, 27, Uhr morgens mls NW,; l'l'u 14. „in 3 Uhr morgens aus O.; den >8. u,u 6 Uhr nachmittags "W W.; t>^„ 2^j, rin pnar Donnerschläge: oen 29. tagsüber vier Gewi!/^ Uhr vormittag au? SW-, eine halbe Stunde anhallend. Von, 25. an wiederholt heftige Winde. Den 27. stürmischer SW, Den 28^,lm 8'/, Uhr vormittags Orkan aus SW,, rntwurzelte in der MngebMg Laibachs Ääume uud warf Harpfru uieder. In drr Nach» oom 28. nuf 29. heftige Windstöße aus SW. Wein von vorzüglicher Quali» iät, Zwelschleu ciuc^rzeichnet gerathen. HoiO^ernte mittslinihig, Ankunft der Waldschnepfe am 27. DNober. Der regnerischste Monat im Jahre, nur 8 Tage ohne Niederschlage. Das Monatmittel der Temperatur um 0,7" uuter dem Normale. Das Tagrsmittel derselben vom 1, bis 13. bei vorherrschen drr nördlicher Luflströmnng meist unter dem Normale, mil reichlichen Schnersällen in den Alpen und Bor» bergen; vom 14. bis 27. meist über dem Normale, in den letzten Tagen kalt, am il«, Schneefall in den Alpen, bis zur Tdalsohle reichend, rasches Sinken der Temperatur. Den 30. nnb 31. starker Reis mit Visbildung aus Pjützen. Den 31. dichter Granpensall. Frühzeitiger Lmckjall. Sehr tiefe Varo< melerstände. Gewitter den 13. um 5 Uhr früh mit Oussregen. Der Anbau des Wintergetreides infolge häufiger Regengüsse verspätet. November. Meist regnerisch und bewölkt. Der trübste Monat, im Jahre. Die Monatteniprratur um 3,1" über dem Normale, das Tagesmittrl drr Wärme in oen ersten 10 Tagen durch« schnittlich um 3" über dem Normale, vom 13, bis 21. durchschnittlich unter demselben, in dem letzten Drittel die Wärme zunehmend, namentlich am 29, nud 30. ungewöhnlich warm. Während des Regens in der Ebene zu Beginn des MonateS reichliche Schneefälle in den Alpen, in den Niederungen Ueber« schwemmungeu, zu Eudc des Mouatrs der Schnee "> den Alpeu stark abgeschmolzen. Den 27. prächtiger Sternschnuppe»' fall. auch in Laibach sichtbar, . ^ Vczcmber. Erste« Drittel warm. regnerisch, im weitere,, «er. lause des Mouates strrnae Wiutcrtälte bei unhalteuder ^^re. decke, häufige Nebel. Das Monatmitte, l'"'^"'^" ",//'" 1-8" unter dem Normale, das Tagesmittel d"ssl^n »om »M bis 9. ...» durchschuittlich 4" darüber vom 10 b^ barunter, nnr am 19. uud 31. grofter Schnersall nach vorhergegangen". Ue' und 0 chtem Graupenfall. Schneedecke 30 «m. mächtlg. Im chtm Monat-dritte, tagsüber oft Höhennebel mi. star cm ^nh^ Höhen Sonnenschein. Den ^. um l' Uhr 7 Mmuten nachts Erdbeben. Laibllcher Zeitung Nr. 1 6 2. Jänner 1884tl 4«/„ Etaatslose 250 sl, —---------— I860« 5«/» «an,,: 500 „ 139 2013!» ?a l8«0er 5"/u Fünftel wo „ i-lu—I40 5u 1»«4«I Etaatslose . . 10a „ l7N2üi?0?k !««4« « .50 „ l«8 —IS» — .... »2 «!> 9280 „ , galizische....... >03 5« 104 50 2"/« mährische....... 10535 — — i"/« niederöNerreichisch^ . , , 107-501«8 «5 5°/« obtrüfterreichische , . . 105 25 10« 25 5"/u fteirische.......i«4--------— 5°/o lroatlscht und slavonische . 103— — — ü "/» fiebenbürgisch«..... 102 «ü li»'— , «elb Würe 5°/» Tcmcs« Aan.U . , , . 103 — !0lj-5>0 5«^ ungarische...... 103-50 104- Andere öffentl. Anleheu. Drmni Ncg-^'ose 5."/., 1«« fl. , ^-'-^! --'— dto. Anleibc l«7». fteiicrsrei . 105 — 105 5« Anlchcn b. Eladtssemeinde Wien iU2 5,0i«»!i5 Aillehen t>, Sladtgemeinbe Wien (Silber und Gold) .... —'— — — Prämien-Anl, d. Etadtgem. Win >25— 1« 50 Pfandbriefe ijür 100 si.) Uobelicr, allg, öslerr. 4>/,"/« Gold. >LN — l2«-5,u dto, lN .V» „ „ 4>/, "/„ 100 — 10050 dto, in 5N „ „ 4«/<, . »6-— »<> 5V dto. 'vramien-Schulduelschr.Zn/n !»8 25,! '.»» 75 Oest, Hypothelenba„l '01.5'/,"/» 1»><)—!iui - Oest.-ung. Aa»t vcrl. 5"/« , . i„2->«> lllll 80 dto, „ 4'/2"/,> . !0l5«»1U!i — tt!,'. „ ,,«/„ . . W'7U «!» 10 Ung, allq, Vodcncredit-Actieng^, in Pest in I. I«^,» Verl. 5>/,"/n 103—104 — Prioritäts-Obligationcn tt'ir 100 sl,) Llisabcth Weslbahn I, Emission 115 —<1U — sserbinalide-Noidbal'n in Silber 105 50 — — ssranz-Iosei-V^lin..... >.,2 8« !N 2« Galiziscke Karl - i,'udw>N - Vahn 0 — 10l> 40 Oestcir, Nordwcstbahn . . .102 80I04-2N Slebenbiirger....... »8-7«>i 9« >«> Geld W.,rc S!a,,t«'c'ahn 1, Emission . .201—202 — Südbalin ü, «>>/<...... 15i!50,5>? — b 5"/....... 12,25.j - - Ung -galiz, Bahn..... »<» 80z»«» 10 Diverse Usse (p« Stil>t), kreditlose ion sl...... i«i'25l«2'— <2l>,<»-i!!.'s>: 40 fl...... 41'50 !2 — ^"/„ Donaü-Dampfsch, mofl, . II4'5>U115 ' Lail'>,ch>,'r Prämien-«nleh, 20 fl. 22 25 22 75 Ofcner Vose ^<> fl..... 43 50 44-25 Palffv-l'^e 40 fl..... 3Ü-50 40 25 glolhen Kreuz. öft. Ges... !>>' . —-------- Nubc'Is-i'ose w fl..... I >— 1^50 Ealm^'l'se 4« fl...... '.7-— s?50 2t,-Ge!,oie-?ose !« fl, . . . ,^> - ?5'5» Wa!dslcin-Vos< 20 fl. . , , x,2> ,'75, Windisch.iraV'Vose 20 si, , . ,! .5 :,><75 Vauk-Actien srcr Siilct), slnglo-Ocstcrr. Äant 200 fl, , 1N?'75> 104-25 Banlverein. Wiener, i«0 fl. . i0N75>in?-- Bdncr.-A»st,,Oest,20Ui!.S 40"/« 22«-75,ü2!» 75, Crb!.-?lnst,s.Hand, u, G. ,!l»f>, :!0—!8N 5»<» l!reditba,il< A,lq Ung, 200 ,1, . ,1ou-5.n.jn? — Dcpi'süenbanl. All.,, 2<>n fl, , i,!,5>a<»il, 555—565 — hypulhelenb,, öst, ,-un!l. ü5"/„E, «0 — «1-— ^ändcrl',. öst, >0»!l, G, 50"/,, 6 !»<,- 10U-5.,, Oeslerr, Ung. B.ntt , , . U72—87!i'-- Uni>,i!b>>!,l >0i, i<..... 7« «0 ?<»'in Verlehrsdant, Mg, 140 sl. . 14« ,',«> 14« - (Äeld j War>! Actien vou Trauciport- j Unternehmungen. («er Slütl), Albrecht, Äali» !i<»<» sl Silber . —'— — — ÄIsö:d-stium,-Ä>i!>n 20« fl, Eitt', I85s,0iusenl>. 200fl,(5M, l!55-n, Novdb,,hn >,» fl, . , 1«»—18>-— ,. Wrsli'ahn 200 il. . . . 277—2»«-- «uschli,hrader löisb. 5.00 sl, ÜM. 7»2—?!,»-— (lit. Il, 2U0 fl, , l»«—1»»-— Donau - Dampis.biff.chns ° Gcs, Otsteri, 5l»U fl, CM, , . .»71—47.','— Dran-Eis.(N.U-Tb,-Z,)üU0!l,S. 17»-501?'.,-5U Dnx «odc,il'.,cher M, . 2li 7s,2»225> i'i»,^«!ldweis 2,«) fl. . 2!4'-214-5« „ Slzb,'T,r.IIl, L, I«7« ^l»Usl,S. 2db, 1000 fl, CÄll, i!320 2325. ,',rcl>N-3oft, , ahn i>0<> sl, Silber 211752,2-25 ssiinflirche»° >all.sel Eisl>,20,!sl.E. ^^ —^ G.»li,„«',>rl-i'lldwiss ^,-/00f!,^M. 22 -25>'^4'?5 Gra,z «üjlachclE,'- , 2UNsl, ö,W, 2.^ -,2^7- Ä.ihlcüdcr», ahn I0„ fl, . — ^! —-— ,.,!i Oscrl'.E!senb,2U0fl,H. I5U—15«»-?5 ^e>»l!er»i ^ler»>.'!ril)-^assy Eise»? l>>ll,>»-Oc,ellsch.»st ü<»0 sl. ii, W. 227 75 228 — l'lcud, öst, »!!,,,, T>i>!s! 500 f!.(!'!/!, «^0-.l!«^ — Oeslcn, Nordwcst!,', ^u» !>, Silb, l«!< -i«!»75> blo, >!lt, U) 200 fl, sill'cr . l«3--!«.'!5.u Pr.'g Dnxei Eisend, 15.«, fl 3ilb. > 35- .'«5, 2 Mud^ls- ahn 2>r iiisenb, »«» fl, , i»4 — l»4-5><» Slaat^cisenl'.'hn 2«» fl, 0. W. 27d 2,>>2?5> 75 Gclb > 3ll>,>e Siidbahn 200 sl. Silber , , i3.^-,0>34 — Süd-Nordd .^7?5» „ Wr,. neu 100 fl. IN5.-5N »0U- - Tr.,!,i, Silbe» 174— 174 50 Ung, Nu>dl,'sil',i!,n 200 sl. Silbe, 174 2517475 Ul!g.Wchd,(R^il!.Ola,)2UNfl.S ,s.«!50I«7 Industrie-Actien (per ölii>l), (i>il)di »nb K,!Ubrrg, lHise»' »nd iitahl-I»b, in Wiell 100 sl, , — - — — lz>s^,b«hnw,-i,'c!h.,. !.«,! fl,40"/nll>3 —!0l — „s,'n'— Uü' W,'ssc,,f,°G,. O.s«, in W, !<><» fl. !<5-—150 -Tvifailer Kohlenw'W^s, 7« sl, . - —- Devise» Deutsche Pl chc......> 1 >»5 N2U5, ^o„lon.........>2« "!2«-s« P,nii .........4!»<»5 50' P>.'teri>b»r>i ...... -------—' Valuten. Ducatcn........ 5!>? s>".»!> 2N-^rancs»Sl>!6c..... !»:»», 9!'ü» Silber......... —'— —-— Deutsche Ncichob.nilno!»,'!! . , ^l-ün «2 — 5. Verzeichnis derjenigl'u Wohlthäter, welche sich zu Gllusteu de4LaibacherUr»ne»lfondes um, drilüdlichcn Vesuchen am Neujahrota^e losgekauft hadcn. Die mit einem Stern Bezeichneten haben auch von Nanienö- und Geburtstags Gratulationen sich losgekauft. -Familie Rezori. "Herr Ianto Kersnil, k, l. Notar imd Gutsbesitzer in Egg, sammt Familie. * » I. Smolrj, L.-Sch.'Inspector, s. Familie. * » Marquis und Marquise Louis de Gozaui. - » Nudols Va,on Rcchbach, k. k. Oberst. * » Professor Borstner sammt Frau, * » Dr. Stange!, l, t. Stabsarzt. *6o8poä Luli^ Nokiö. c. kr. viöi ü^vlc«tr8ki nal^ornik v poko^i iu äeiLlni po- ^ 6o«p2, lüixllket», kobiö. »opro^a. -" Familie Kastncr. * Herr Josef Busic. t, t. Ober-Postverwalter im Nuhestande, sammt Frau. * » Dr. Albert Schindler, t, k. Landcsthier» arzt in Graz, sammt Gemahlin. »Frl. Irma Huth, Instituts-Vorsteherin. * » Marie Hauß, Lehrerin. * Frau Iusefine Hans;, Oberingenieurs - Witwe. * Herr Johann Schnsterschitz, k. l. Artillerie- Lieutenant. — » Dr. Franz Stama, l. t. Oberstabsarzt I. Classe, Leiter des Garnisons-Spitales Nr. 8. * » Josef Bernard jun. sammt Familie. * » Julius Ieschko sammt Familie. *Frau Marie Kosler Sormann sammt Familie. * Herr Dr. Josef Suftftan sammt Familie. * » Dr. Anton Pfefferer, Hof- und Gerichts' Advocat. » Ernest Hammerschmidt. * Familie Wieschnicky. * Herr Dr. Vincenz Gregoric. -Frau Lucia Viditz, Schwester der verst. Agnes Viditz, Hausbescheriu. *Herr Josef Mathcusche junior, Handelsmann Laibach. luolint ä'rlUlz-Ioseft-.^trahe Rr. 5. ordiniert täglich von » bis 12 Uhr vormittags und von 2 bis 5 Uhr nachmittags. I?2. Um allen Irrungeu vorzubeugen, erlaube mir anzuzeigen, dass ich beständig in Laibach bleibe, ' l47!^) 14 i Ciiiist mit kaufmännischor Schulbildung, der dout-achon und dor slovcmisehon Spracbo kundig, 22 Jahre alt, militärfrei, cautionsfähig, wünscht soinen Posten zu vorändorn und boi dor Spedition odor boi einer Fabrik einzutreten. Auskunft ertheilt aus Uefälligkoit Herr F. G. in dor Studentengaaae Nr. 13, 1. Stock. (8Ö11) 17 Wunder der Neuzeit! Wer binnon kurzom Hühneraugen olino Schneid.Ti und olino Schm«rz vorlioron will, kaufe sich vertrauensvoll UlmIN v. I'rnkilcxx, I^nilmel,. (4188) 14—9 Champagne AYALA & Ca Depot in Laibach b«i Herrn (4389) 50-18 Die „Camiola" beehrt sich, die verehrten P. T. 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