Nr. 59. Samstag, 13. März 1909. 128. Jahrgang. Laib acher Zeitung «länumtrationspltlö: Mit Postvrrssnb.ina: N<"'M>ria »""' l"»'^"!"!, '/'^5'"^"'": " H?a? «2 li. halbjäl,ri„ N «, ss'ir dic ^ustrNm,« i»s Ha»« lXN.zMria 2 X. - InscrtionöncbUhr: Pr llrmc I»,cra!° bis zu 4 Zeilm 5,0 l>, nröiicrc P" Zcilc lü l>; lie, öfteren W!sd!'il,olu!>l,s» prr Zeile « d. Die »Lnil'ncher Zritimg» erscheint tässl'ch, mit Ausnohme der Eonn- mid ssrier!c>l>r. Tie Administlotion befind« sich NiilllMöslruhe Nr 2N- die Mcbaltion Milloöilstrasic Älr, 20. Sprechstunden der Rcbaitiun von « bis !0 Uhr vormittags, Unsranlierte Briefe werden nicht angenommen, Mannslripte nicht znriiclgcstcllt. Telephon-Nr. der Redaktion 52. Amtlicher Teil. Seine k. und k. Apostolische Majestät gcruhteu nllerguädigst das nachstehende Allerhöchste Hand-'chreiben zn erlassen: Lieber General der Kavallerie Edler von Winz o r! , Sie haben dargelegt, wie sehr die Ausdehnung feiner Souveränitätsrechtc auf Bosnien und die 'vercegovina soloie die diesen Ländern verliehene Erfassung Ihre Stellung als Laiideschef bcein-Nusjen und einen unmittelbaren Kontakt mit der ^dölkenmg und deren Vertretern erfordern, wozu ^ Ihnen abgehende, vollste Beherrschung der Landessprache jettt unerläßlich ist. In klarer Er-"lntnis dieser Verhältnisse haben Sie auf die inne-"noellde Stellung verzichtet. Indem Ich Ihr loyales Vorgehen billige, Sie vom Pusten des Kommandanten des 15. Korps und "unnnnndiereuden Generals in Sarajevo sowie ^hcfs der Landesregierung für Bosnien und die 'vrrcegovina enthebe und Mir Ihre weitere mili- >U't,che Verwendnng vorbehalte, spreche Ich Ihnen "r ^hre auf Ihren, bisherigen Posten geleisteten Anzüglichen Dienste Meinen aufrichtigsten Dank lws und verleihe Ihnen in vollster Anerkennung gelben den Frcihcrrnstand. Wieil, am 7. März 1909. Franz Joseph ">. i». ^ Seine l. und f. Apostolische Majestät geruhten "uorgnädigst den General der Infanterie Marian ^ r e ^ ani n von Varei;, Militär- und Land- loehr-Konnnandanten in Zara, zuni Kommandanten des 15. Korps und Kommandierenden General in Sarajevo sowie zum Chef der Landesregierung für Bosnien nnd die Hcrcegovina zu ernennen. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 7. März d. I. dem Ministerialratc im Handelsministerium Dr. Florian Freiherrn von Baum g artner das Ritterkreuz des Leopold-Ordeus mit Nachsicht der Tare allergnädigst zu verleihen geruht. Seine k. uud l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 7. März d. I. dem Chefredakteur der „Wiener Zeitung" Negic-rungsrate Dr. Eugen G uglia aus Anlaß der von ihn/erbetenen Übernahme in den Ruhestand tarfrei den Titel eines Hofrates allergnädigst zu verleihen geruht. Seine k. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 7. März d. I. den der „Wiener Zei- tung" Regiermigsrat Dr. Emil Löbl zum Chef-, redalteur dieses Blattes allergnädigst zu ernennen ^ geruht. Bienerth m. p. Der Handclsminister hat der Wiederwahl des Josef Lcnar 5 i 5 zum Präsidenten und des Ivan Mejaü zum Vizepräsidenten der Handels- und Gewerbekammcr in Laibach für das Jahr 1909 die Bestätigung erteilt. Den 10. März 1909 wurde in der t. l. Hof. und Staats. Druckerei das IV. Stück der ruthenischen, das XIII. Stüä der kroatischen und rumänischen und das XV. Stück der krontischen und slovcnischen Ausgabe des Neichsgesetzblattes des Jahr» ganges 1899 ausgegeben und versendet. Den II. März 190'.' wurde in der l. l, Hof. und Staats, druckcrci das XVII. und XVIII. Stück des Reichsgesehblattes in deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Den 11. März 1909 wurde in der l. l. Hof» und Staats» druckerei das XV. Stück der rumänischen und ruthcnischen Aus» gäbe des Rcichsgesehblattes des Jahrganges 1909 ausgegeben und versendet. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 10. und 11. März 19<>9 (Nr. 56 und n?) wurde die Weiterverbreitung folgender Pretzerzeugnisse verboten: Nr. 25 «Der Blitz». Nr. 52 '1V Iul><^. vom 4. März 1909. Nr. 5 «knkrnllovH licvuo» pro Februar 1909. Nr, 10 «Deutsche Arbeiterstimme» vom 6. März 1909. Nr. 2 «Kultur uud Fortschritt» von F. Thaumazo, Verlag «Die freie Generation». Druckschrift: «Sozialistische Vibliothel. Heft I, Anarchis» mus und Gcneralstreil von T. LuitjeS», Verlag G. Rijnders, Amsterdam Van der Hoopstraat 105. Nr. 8 «öunmvau. vom 20. Februar 1909. Nr. 6A «Veeorui I_>i»t, ttl»8u K^rn^Ä» vom 4. März 1909. Nr. 6 .llklillLtur?» vom 4. März 1909. Nr. 9 .2^!-. vom 4. März 1909. Nr. 51 «6e8ll6 8Iovo» vom 4. März 1909. Feuilleton. Wie er Realist wurde. , .Leutnant v. Verger kam direkl auo der :>lka- "Mie. Er ^yti^. ^^ Schöngeist, ein Ästhet durch und """y, halte sich an allem Schöneil, an allein Guten ^"u,cht. Er träumte von Weltverbesscrtum, von ' ^'Ichlichteit, von allen, Schönen, was Menschen- ^'!l,erdacht. Sein Beruf >oar ihm heilig. Er wollte M m Schönheil allsiiben, loollte als Mensch zum ^lenschm sprecheu, wollte alles Gute, was in der ^erle j^o^ Vienfchen fchluniluert, hcrvorlockcn, ^llte nicht nur drillen und erziehen, wollte Men- ^7'' bilden, N'ollte beweisen auf den, kleinen Fleck- . "l Erde, das sein )1ieich bedeutet, mit den wenigen Mertmien des ^nges und der Kompanie, das; "^ Ubernlcnschentuin keine Chiniärc sei, nein, ^ wir initten drin stehen in dieser gewaltigen ^puchc, daß es nils nur an Mitteln der Verstän- ' Zung fehlt. Und die wollte er suchen und finden. ^"Ne mihrer sein und Prophet zugleich. Wollte 'e ^eele, die in jeden, wohnt, oft von rauhen Hül- ln verdeckt, durch Uubildullg, schloere, einförmige, 'Usttutende Arbeit verkümlnerl, wecken zum ewigen ^lchte. , Er n,ar der Sohn reicher, vornehmer, unabhän ' ^'r Eltern, ein durchaus verwöhntes Kind, dem ,"u leden Wunsch von den Augen abgelesen, der n einer Atmosphäre von Gnte uild Liebe, von ^"l)tum llnd Schönheit anfgeN'achsen, der jederzeit ^sucyttreu, freundlich, opferwillig sich der wärm- ^u Sympathie seiner Kameraden, der Zuneigung ^ uer ^'h^. ^.^^^ ^^^, ^h^. f^,^, Killen Ge- "Nle„ v^i„ ^^^,^ ^m Glalize der Arbeit, seine ^unlme hlitte er tief iin Herzen getragen, hatte is, beigelassen habe, ihre Note auch in Wien zu überreichen. Wir können ruhig die Antwort auf die Anfrage des Grafen Forgach abwarten. Das „Illustrierte Wiener Extrablatt" bemerkt, es erscheine zunächst als unerläßlich, daß Serbien die Rüstungen aufgebe und in jeder Hinsicht die nachbarlichen Beziehungen restauriere. Dann entstehe noch die Frage, ob sich die SkuMina mit dem Verzicht auf die territorialen Forderungen einverstanden erklären werde. Die „Reichspost" findet die Note Serbiens zweideutig und hinterhältig. Der ausgesprochene Verzicht sei in Wirklichkeit kein Verzicht. Serbien fordert, nur soll es ein anderer aufsprechen und dieser Dolmetsch soll auf einer internationalen Konferenz Rußland sein. Das „Deutsche Volksblatt" sieht ein Zeichen von Hinterhältigkeit darin, daß Serbien den direkten Verhandlungen mit uns sorgsam aus dem Wege geht. Zu hoffen sei jedoch, nach der klaren Absage Rußlands, daß sich bereits in den nächsten Tagen die Spannung lösen und die Verhandlungen mit unserer Monarchie beginnen werden. Das „Vaterland" sieht in der serbischen Note einen vollständigen und uneingeschränkten Rückzug und hofft, daß es dem des Rückhalts aller serbischen Parteien sicheren Kabinett Novakovi<^ gelingen werde, für die Ruhe in Serbien selbst Sorge zu tragen. Die „Arbeiterzeitung" sagt: Serbien hat seine Sache auf die Großmächte gestellt, dieselben Großmächte, die seit fünf Monaten einen unterirdischen Krieg der Ränke um die Macht und Vorherrschaft im Orient führen. Die fröhliche Aussicht auf einen gesicherten Frieden, die so viele sich von: heutigen Tage versprochen haben, ist uns sonach durchaus noch nicht zuteil geworden. Politische Noverstcht. Laibach, 12. März. Das „Frcmdcnblatt" schreibt in Besprechung der Erklärungen des Ministerpräsidenten im Reichsrate: Wohl selten noch sei den Parteien des Abgeordnetenhauses so eindringlich ins Gewissen geredet worden, ihrer Mission getreulich nachzukommen, wie es in der programmatischen Kundgebung der Regierung geschehen sei. Die Negierung werde sich ihren Machtbereich nicht einengen lassen, sie erstrebe aber anderseits auch keine Ausweitung auf Kosten der Volksvertretung. Und darum habe der Ministerpräsident mit solcher Prägnanz dem Hause vorgehalten, daß es eine Staatsinstitution sei, die sich aktiv betätigen müsse und sich nicht etwa auf ein bloßes kritisches Richteramt beschränken dürfe. Freiherr von Vicnenh habe klar, bestimmt und mit männlichem Freimute gesprochen. Zwischen sein Wollen und die Aufnahme seiner Worte bei den Parteien dürfe sich kein Zweifel eindrängen. Was die Regierung erstrebe, liege vor aller Augen offen zutage. Sie wolle Ordnung und Beruhigung bringen. In diesem Beginnen werde sie von allen Elementen vorbehaltlos unterstützt werden müssen, für die Streit und Wirrnis nicht Passion seien. Die Ausführungen des Ministerpräsidenten hätten darum in diesem Sinne wohl nach allen Seiten hin klärend und sichtend gewirkt. Aus Budapest wird gemeldet: Der „Pester Lloyd" beurteilt die serbische Zirkularnote in abfälliger Weise. Die Note trägt, wie das Blatt ausführt, das charakteristische Merkmal aller bisherigen Äußerungen des Belgrader Kabinetts über diesen Gegenstand: das der Zweideutigkeit nach innen und nach außen hin. Der Konflikt zwischen Österreich-Ungarn und Serbien habe durch diese Zir-kularnotc an seiner Schärfe kaum etwas eingebüßt. Man werde darauf bestehen müssen, daß auf die direkte und klare Frage Österreich-Ungarns eine direkte und klare Antwort Serbiens erfolge. — Der „Budapest" erklärt, daß die Monarchie von der sei" bischen Note nicht befriedigt sein könne. Serbien müsse in unzweideutiger Weise allen seinen infolge der Annerion Bosniens und der Hcrcegovina ausgestellten Forderungen entsagen. — Das „Neue Pester Journal" ist dagegen der Ansicht, daß der Gcsamteindruck der Belgrader Publikation trotz der Hintergedanken ein günstiger sei. Nur seien weitere Schrille der serbischen Regierung hinsichtlich uuserer jüngsten Demarche abzuwarten. — „Pcsti Naplo" findet, die serbische Note sei gleichbedeutend mit der Erklärung, daß Serbien an seinen Forderungen fest' halte. Die Note müsse von der österreichisch-ungarischen Regierung zurückgewiesen und es müsse Serbien gegenüber eine bei aller Friedlichkeit energische Politik befolgt werden, welche die Großmachtstellung der Monarchie zur Geltung bringt. Nach den vorliegenden Ergebnissen der Wahlen in Italien wurden gewählt: 20!) bisherige und l!7 neue Ministerielle; 42 bisherige Mitglieder der konstitutionellen Opposition und 2 neue; 24 bisherige und 12 neue Radikale; 12 bisherige und 5) neue Republikaner; 18 bisherige und 12 neue Sozialisten; 5, bisherige und 11 neue Katholiken. — Es sind 72 Stichwahlen erforderlich. In 1'5 Wahlbezirken wurde die Wahlproklamation dem Verifikations-Ausschusse der Kannner eingesendet. Aus 4 Wahlbezirken fehlt noch das endgültige Ergebnis. — An den Stichwahlen sind 144 Kandidaten beteiligt, davon 08 Ministerielle, 8 von dei konstitutionellen Opposition, 25, Radikale, 28 Sozialisten, 5i Katholiken, 8 Republikaner und 2 Ehristlichsozialc. Tagesneuigleiten. — Wner, der etwas aushält,) ist entschieden der Arbeiter Johann ssnhlbach. Am 9. d. um 9 Uhr abends war cr auf der Strecke der Franz Ioses-Vahn bei Wechsel Nr. 50 in Wien mit dem Ausschöpfen des Wassers Mischen den Schienen beschäftigt. Er überhörte Die junge Exzellenz. Roman oon Georg Hartwig. (!06. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Selbstredend ruhte auf der Heldin der Tragödie auch das Hauptinteresse der Vorstellung. Lina Willig trug schwer an dieser Ehrung, welche ihr außerordentliches Schauspielcrtalent gleichwohl in staunenswerter Weise zutage förderte. Nicht ihr Verstand allein durchdrang allein den geistigen Inhalt dieser Rolle, das Herz erfaßte ihn mit. Es lies; sein warmes Lebensblut durch die gesprochenen Worte rinnen. Lina hatte nie gewußt, wieviel bewegt ihr Herz zu schlagen vermochte, in Unruhe, in Jubel, in Ungeduld und stiller Rast. Oft meinte sie, das Ende dieser Zeitvergeudung, wie sie scherzend sagte, herbeizusehnen. i!)fter noch drängte alles in ihr vor deren Abschluß zurück. Ihr war's, als verlösche damit ein strahlendes Licht, als klaffe ein Abgrund auf, als schlösse ein Kapitel ihres Lebens. Alle Kräfte ihres Geistes spannte ein zum stolzesten Erfolg strebender Ehrgeiz an. Sie hätte ihre letzten Kräfte in diesem Kampfe um die Siegespalme verhauchcn wollen und fühlte sich dem fürstlichen Preisrichter gegenüber so klein und unvermögend. Einmal während der ersten Proben war Herzog Franz in ihre Nähe getreten. „Ich hoffte. Sie würden mir den Vorzug geben, mich als Nachhilfelehrer zu gebrauchen, aber umsonst." „Wie hätte ich wagen sollen —". sagte Lina rasch. „Ah, da sind Ihre Mitspieler und Mitspielerinnen mm den richtigen Weg gegangen", fiel er ruhig ein. „Ich bin gern bereit, eines jeden Rolle insbesondere durchzugehen. Selbstverständlich stelle ich mich auch Ihnen zur Verfügung, obwohl Ihre Veranlagung an sich die meine weit überragt. Sie brauchen nur die Güte zu haben, sich hier einzu-finden, wenn die Stunde bestimmt worden ist." Diese Zusammenkünfte, denen die Witzbach mit ihrem ewigen Strumpf beiwohnte, waren für Lina eine Quelle idealer Freuden und Anregung gewesen. Tagegen hatte sie dem Herzog freimütig und vertrauensvoll die reichen und reifen Schätze ihres Geistes und Gemütes offenbart. Lächelnd bemerkte Lina oftmals, daß sie den Fürsten über dem Freunde vergaß. Alsdann empfand sie die Tatsache mit Genugtuung, daß er seiner hohen Geburt nicht bedürfte, um das zu sein und zu gelten, was er war. Die Hoheit fort — und es blieb ihn, immer noch genug, ein Edler unter den Edelsten zu heißen. Der Herzog, durchaus unempfänglich für äußerliche Neigungen, fühlte sich von der in sich abgeschlossenen Eigenart dieser jungen Vorkämpferin ihres Geschlechts auf das mächtigste angezogen. Hierzu kam die Verkörperung seines Frauenideals aus Iünglingsjahren: der Antigone. Ein Teil seiner Verehrung dieser Idcalgcstalt floß auf deren Darstellerin über. Ihre Unerschrockenheit, ihr Freimut, ihre herbe Jungfräulichkeit hoben Lina, nach des Herzogs Empfinden, unverkennbar in die Sphäre klassischer Seelcngröße. Bis dahin hatte er für sie nicht mehr getan, als für alle anderen, nicht Auszeichnung, noch besondere Rücksichten für sie bereit gehalten. Jede noch so warme Anerkennung hielt sich auf der schmalen Grenze Parteiloser Sachlichkeit. Aber diese äußere Ruhe schwand dem Herzog dahin, als in der gestern abgehaltenen Generalprobe Lina Willig im Kostüm der thebanischen Königstochter die Szene betrat. Ihn: war's, als gewänne ein oft getrimmter Traum plötzlich Leben. Niemals glaubte er etwas so Fesselndes gesehen zu haben als diese hoheils-volle Flauengestalt im weißen Tuchgewandc, deren schlanker Gliederbau die gewaltige Stärke der Willenskraft unvermutet ließ. . Das scharf geschnittene Profil mit seiner edel geformten Nase, der schmale Mund, der so hei^e Worte zu sprechen wußte, das große duntelaufleuch' tende Augenpaar, die diademgetrönie reiche Hacw fülle, alles vereinte sich zu einem Gesamtbilde, daran der Schönheitssinn des Herzogs sich nicht sättigen konnte. Sobald seine eigene Rolle, die Darstellung de^' blinden Sehers und Propheten Tciresias, zu Ende geführt war, trat er rascher als gewöhnlich zu Lina, ein erstes Mal die Hand ihr reichend. Sie legte die ihrige unter leichtem Erröten w die seine. „Zuerst lassen Sie mich danken", sagte der H«^ zog mit überzeugeuder Wärme des Tones, ,,i" den reichen Veitrag, welchen Sie der allgemeine' Cache spenden. Sodann lassen Sie den armen M'N-den eine Vitte tun." , „Da er ein Scher ist, dieser Vlinde", erwidenc sie, voll zu ihm aufsehend, „so sieht er auch in me«" Herz und weiß, daß nur dankbare Zustimmum, darin zu finden ist." . „Aber es ist keine kleine Gabe, um die '")"",, — indessen Königskinder Pflegen ja fürstlich 5 spenden —" ^ ^ „Also meinen besten Willen", sagte sie lach"'"-„Was darf ich tun?" . ^ Er betrachtete sie einen Moment schwelgen -Dann sagte er ernst: . ^ „Ich möchte Ihr Bild haben. So w'e ^' jetzt vor mir stehen. Wollen Sie einem Maler o^ sitzen?" ,„„.. „Gern, Ew. Hoheit. Ich bin bereit, ^m^ fügte sie zögernd hinzu, „überrascht mich ^ Wunsch —" l^rtschung siUI" Laibachcr Zeitung Nr. 59. 505______________________ ___________________13. März 1909. bei seiner Arbeit das Kummen eines Zuges, wurde von der Lokomotive erfaßt und Übersahren. Trotzdem ^' schliere Rippenbrüche erlitten hatte, sagte er nie» maxdeni ein Wort nnd ging in seil,e Wohnung in -^obling, voil u.,o er allerdings kurz nach seiner Heim-^ ,'" ^s Rndolfillerhans überführt »werden mußte. ^>!s ihn später das Bahnpersonal vernlißte, suchte tnan ^>' auf der Strecke lind fand an der Unfallsstelle den Put des Mannes neben einer Blutlache. Erst als man »' seine Wohnung qeschickt halte, erfuhr mau deu Sach-verhalt. ^ ^ ^ lDer große Damenhut.) Aus Prag, 9. d., »oird ssrmeldet: In der Obstgasse, einer der Hauptverlehrs-ädern Prags, ist heute abends durch einen eigenartigen Anfall eine nicht unerhebliche Verkehrsstörung e»t-Nonden. Eine Dame »vollte in ein Geschäft eintreten, wurde aber durch ihren Hut, der nach der neuesten '^^' ganz ungewöhuliche Dimensionen halte, gehindert, W "''^ ^' passieren. Es sammelte sich bald eine große ^u'n>che»menge our dem Laden an, so daß der Straßen-"l'r^h^ gehemmt »onrde. Polizeilenle bemühten sich ver-löblich, die Menge zu zerstreuen. Schließlich nahm die ^m»e den H„l ab und trat in das Geschäft ein, das fie ^nn durch einen Eeitenansgaug verließ. Da ihr auch )>er d.e Leute unter Lärm und Gelächter folgten, fliich. '"r ste i„ ein Haus, dessen Tore geschlosseil wurden. >)" einem Wagen gelang es der Dame endlich, der >>r verfolgenden Menge zu entkommen. ,., " lDic neue Eieruhr.j Man schreibt aus Breslan! "» schlesischer Schulrat, der bei einen, braven Dorf» !M>Iehrer zur Revision der Schule weilte, hörte um die ^"hstückszeil die Töne des gemütvollen Volksliedes :^"ng, is,„g' isi's hsi" h,i^ 'das Hans schallen. Aus ^lue ^vnge beilu frühstück, >ver denn da so schön singe, uu'uurlele ihm das jüngste Töchlerche» des Hauses "^,'1"eköchi»" »nd knüpfte daran folgende Erklärung-f'^' >'"!U inimer ,Lang', laug' ist's her' beim Eier° ">'»; dreiiilal für N'eiche und fünfmal für harte Eier." . ^ lVor Schreck ergraut.) Die „Fraulfurter Zei- ">g Ichreibt.- Marie Antoinette ergraute in der Nacht "l'z ^"'izaga, der, bei», Herzog verleumdet, in das ^^cmgnis süv lodeswürdige Verbrecher abgefilhrl wnrde ^ "», nächsten Morgeii einen eisgrauen Kopf zeigte, l»'» !^' 'us"lgl'dessen begnadigt. Der I86l) verstor-,^iöl "Mnmgs. nnd Medizinalrat Dr. Merren, in .""'^"'Nwttte „lit siebzehn Jahren in einer Nacht "schmerz iiber deu Tod seiner Mutter. Und am >ll» """'""r >^»8 lvurde nach einem von vielen Zei» Bericht des englischen Stabs» lw!> ^' ^"^"1 ^"^ Ergrauen eines Menschen inner-p... "'ler halben Slunde beobachtet. Englische Trup-^> »üter General franke halten indische Nebelleil ge-Vl'/i '< .^"oinineil, darnnter einen Sipoi) von der ,.^ N«i°Armee. Dieser wurde verhört, nnd da er wohl c"r '' ^ waches furchtbare Schicksal seiner harre, so war ^ lMidezn starr vor Fnrchl. Während des Verhörs f,,,,,s!,'""lMlb einer halben Stunde — ergraute seiu schwarzes Haar vollständig. ^lil ^ icle,s '''""' ^ Verlangen, daß sie durch eine gerichl-die ^^^^"dnilg autorisiert werde, auf die Summen, ">ert l , ^"'"leililug iu der französischen Bank depo-der r^, '^ ""^ "'is die staatliche Subvention, welche den ^ - < ^'"" ^^'"' Finanzministerium gelvährl wird, dem ^?''"^'ch"! Beschlag zu legen. Das Gericht gab U„f., "''""ge,i des Fräuleins Vinci Folge. In ihrem ^, age erschien diesertage ei,l Gerichtsvollzieher in c^ ."'''^s'schen Bank und versiegelte die von der Oper ^rm,,< - ">"'>" ^i"sse. Dailu^ präsentierte sic!) der E»I,! "" ^'""»zministerillm, um dort die staatliche >l'qei> ^'"" ^"" «".<»<»<> Franken mit Beschlag zu be- '5>cm^7 !^'" ^rautschmuck ermordet.) Ill der Nähe. des ^>j ^""l)»huses in Pitlsburg «Amerika) wurde der Ccli.. .' "uc's '«jährige» Mädchens in bräutlichem h^',"" M'f deu Schienen vorgesnnden. Es stellte sich »VN. ' ^>i, der Leichnam an die Schienen geblinden n„ ' ">ld die Polizei vermnlel, daß niehrere'Personen -'.>cü^'" ^"^de beteiligt sind. Wahrscheinlich haben die l>l» si ^ ^"^' ^"^^' desioegen ans die Schienen gelegt, 6» iss ^ vorübersahrende Züge derart verstümmeln >"ü^ "' ^"^ "'U' Ermittlnng unmöglich gemacht l!>,^ . .^'' >sl jedoch gelungen, die Person des Mäd» l'eistt ^lzustellen- sie ist italienischer Abstammung und 7n-ei '"" Snppino. Das jnnge Mädchen halte am l>i»,l"? bereits einer Freniidili mitgeteilt, daß ste I'cbl -.'^ ""'^'^ s" l"'d sich entführe», zli lassen beab-deii, ?' ^"' ^ü' P"sönlichkei< des Bräutigams, »i bttcni ,^ ^"''^'' b"' Mörder vermutet, ist uoch nichts s„ '" lDer Geck.) „Ich versichere Sie, der Hund ist ^', '^.>"N' ich!" -^ Taine: „Es freut mich, folcher v^,/^"l^l'ebe zu begegnen---------die meisten Besiher ^"ckeln siberlreibeu so schrecklich." Lolal- und Plovinzial-Nachrichteu. — ^Verwendung von gedörrten Pflaumen zur Vranutweinerzeugung.) Das k. k. Finanzministerium hat mit den Erlässen vom 16. Februar 19W, Z. 10.351, und vom 4. März 1909, Z. 14.358, im Nachhange zu den Erlässen vom 23. Dezember 1908, Z. 91.169, und vom 20. Jänner 1909, Z. 4607, z» gestatten gefunden, daß in den der Prodnktionsabgabe unterliegenden Brei,, nereien gedörrte Pflaumen, insoweit sie erwiesener« maßen vor Verlautbarung des Erlaffes vom 23. Tezem» ber 1908, Z. 91.169, einerlei ob znr Verarbeitung oder zum Weiterverlaufe bezogen worden find, unter den bis dahin geübten Modalitäten zur Vranntweinerzeugnng verwendet werden dürfen. AIs Tag der Verlautbarung des oberwähnlen Finanzministerialerlasses hat für das Kronland Krain der 11. Jänner 1909 zn gelten. lVerbot des Spieles in der ungarischen Klassen» lotteric.) Mit 1. Mai 1897 wurde in Ungarn die foge» nannte „ungarische .Massenlotterie" eingeführt. Das Spiel in dieser Klassenlotterie ist, wie jedes Spiel in ausländische, wie immer geartete Lotterien, in Österreich untersagt, und es macht sich sowohl derjenige, der unga-rische .(ilassenlotterielose veräußert, als auch jener, der solche Lose erwirbt, oder auch nur behält, falls sie ihm zugesendet worden sind, einer Gesällsverkürznng schul-dig. Desgleichen bildet die Ankündigung nnd Anempfeh-lung solcher Lose, wenn sie in Druckschriften oder öffent-lich in anderer Weise erfolgt, oder die Veröffentlichung der Ziehnngslisten dieser Lotterie, eine schwere Gesälls» Übertretung. Nachdem seitens der berufenen Behörden immer wieder die Wahrnehmung gemacht wird, daß die ungarischen Lotlokollelteure mit alleil Mitteln bestreb! sind, Lose der ungarischen Klassenlollerie im diesseitigen Ländergebiete abzusetzen und daß sie sich nicht einmal scheuen^ um die Inhibierung der Sendungen zu ver-hindern, selbst Kuverle mit falschen Aufschriften zu benichen, so kaun das Publikum vor dem Ankaufe der-artiger Lose nicht genug gewarnt werden. Konfiskation der Lose und der eventuellen Gewinste und empfind-liche Geldstrafen sind die traurigen Folgen der gesch. widrigen Erwerbung derartiger Lose. Daher keine Lose der ungarischen Klassenlolterie bestellen, ohne Nestel-lnng zugekommene aber vernichten oder der Finanz-behörde überliesern. - sPostwescn.) Beim k. l. Postamle iu Grahovo bei Zirknitz wurde am 11. d. M. der Telegraphendienst mit beschränktem Tagdienste eingeführt. — tFreiPlähe in Warmbad Villach.j Ans der Franz Kasmannhuberschen Stiftung summen hener mehrere Freiplähe in Warmbad Villach znr Verleihung, welche unentgeltliche Unterlünst, Benützung der Bäder uud kurärzlliche Behandlung sowie die Befreiung von der ^nrtare umfasfen. Kärntner haben Vorzug. Die Ver-leihung erfolgt durch die Gemeinde Villach, das Präsentationsrecht steht Finanzrat Dr. E. A. Neuscheller iTriesl, Via C. Giorgio Nr. 1) zu nnd Gesnche sind direkt an diesen bis 4. April einznsenden. ^ lZur heurigen Bausailon.j Der Beginn der Bauarbeiten wird stch heuer infolge der anhaltenden ungünstige» Witterungsverhaltnisfe um etwa zwei Woche» verzöger». Während stch die Zufuhr der not-wendige» Banmalerialien auf der ganzen Linie bereits seit mehreren Wochen im Znge befindet, muß das Einlangen der Arbeitskräfte noch abgewartet werde». Im nächsten Monate dürfte auf den nenen Bauplänen längs der Wiener Straße bereits m,t der Abtragung jener Objekte begonnen werden, die den projektierten Neubauten l>'in ileuen Vankgebande) Platz z» machen bestimmt sind. Es folgen aber diesem Bau im großen Stile hierauf in dieser Saison, w>e, wir vernehmen, auch bald ein paar andere. . ^- ^ lDie Arbeiten beim Durchbrüche an der Mar-tinsstrafte» wurden in den Ichlc'» Tage» w.eder m An-grif genommen. Hiebei w,rd anch e.ile Abteilung h.e^ siger Zlvänglinge verwendet. D,e Handlangerarbei en ollen bis E.lde Mai zu Ende geführt werden. Zur gleichen Zeit gelangen die Maurerarbeite» i» Anglis,-nähme. ^' — lilberfüllie .<.lrankrnräl,me im hiesigen Siechen-Hanse.» Wie die Leitnng dieser A»stall mitteilt, sind die krankenrän.ne daselbst derart überfüllt, daß eme Auf-»ahme von nenen kranke» N'r längere Ze,t aus-aeschlosseil ist. Dies gilt sowohl fur die h>e,ige» alo a»ch für die auslvärtige» Kranken, was interessierten kreisen zur Darnachrichtnng dienen möge. x. — folgen des heurigen Winters.) Ans Mav.'x'e bei Kraiiibnrg »vird ,»'s »uter dem 12. d. M. mit-geteilt- Nier sonne in der Ebene von Kramburg und Flödnig liegt derzeit auf deu Feldern uud Wiesen noch leine 20 Zentimeter hohe Sch»eedecke- darunter lagert aber eine mehrere Zentimeter dicke Eiskruste, d,e die Wintersaat volllonimen z» l'r,ticleii droht, falls eine baldige Soiineüiväline nicht beide Decke» verschwinde» läßt. Desgleichen nachteilige Folgen zeige» sich bei den in den hiesige,, Jagdrevieren und Waldungen vorlom° mende» WildgalOiNge». Insolge Fnttermangels giilgen bereit^ zahlreiche Hasen und Rebhühner zugrunde. Die noch vorhandene» Rebhühner treibt der Hunger i» die Nähe »,e»sc!)licl,er Wohnnnge». Es werden auf diese Art viele von jungen Leute» m Schlmge» gefangen oder von Fnchse» verzehrt. Der Landmann klagt über den abnormalen Winter, der die Feldarbeiten solange ver-hindert. x- — lDarnisonoabcnd abgesagt.) Es wird nochmals ausmerlsam gemacht, daß der für heute anberaumte Spielabend der Garnison n i ch l stattfindet. — sDic geplante Bahnstrecke T. Lucia»Idria. Laibach.) Wir erhalten folgende Znschrist- Am 3. d. M. berief der Landesausfchuß der Grafschaft Görz und Gradisca nach S. Lucia die Niirgeruieister, Vizebürger, meisler und andere Interessenten jener Görzer Land» gemeinden, durch deren Gebiet die neu projektierte Bahnstrecke Eervignano - Görz - S. Lucia-Idria.Laibach geführt werden soll, um ihre Wünsche betreffs der Bahn» richtung von S. Lucia zur krainischen Grenze uud betreffs der dort zu errichtenden Nahnstaliouen eilt» gegenznnehmen. Auch das Kraiuer Konsortium war durch seineu Vizepräses, Herr» Psarrdechanten Michael A rlo, vertreten. Der Görzer Landesansschuß >oill alle Trassierungslostell selbst übernehmen und hat diesbezüg-lich schon mit der Firma Mar Picha iu Prag eiuen Vertrag abgeschlossen, die schon detaillierte Pläne sin die Strecke Cerviguano-Görz uud für die Lokal, bahn S. Lmia-Tolmein ausgeführt hat und in Kürze auch die Strecke von S. Lucia bis zur krainischen Greuze zu trassiereu gedenkt. Die geuannte Firma ver-langt vom Görzer Landesausschuß sür die Trassierung eines Kilometers nur 420 X. Das Krainer Kunsor. tium trat schon im Oktober verflossenen Jahres an meh-rere Firmen mit der Anfrage heran, nm welchen Preis jede die Trafsieruug der 160 Kilometer langen Strecke übernähme. Eine Firma bestimmte den Preis mit 120.000 X, eine andere mit 75.000 X, eine dritte mit 45.000 X; zulegt meldete sich eine Firma, die uur 400 I< pro Kilometer verlangte. Zugleich richtete das Krainer Konfortium eine Anfrage an das Eisenbahn» Ministerium, ob ein Staatsbeitrag zu erhofseu sei. Dar-auf laugte die Autwurt ein, daß zuerst eiu Staats» experte die Strecke einer ge»aue» Befichtigung unter» ziehen werde, »voraus definitiv entschieden werden soll, ob der Staat sür die Strecke beisteuern würde. Der betreffende Ingenieur war schon auf dem Wege von Wien, doch wurde seine Weiterreise durch deu Schnee» fall vereitelt. Sobald günstigeres Wetter eintritt, wird die Firma Picha an der Trassieruug der Strecke vou S. Lueia am Idrijeaflusse bis zur lraiuischeu Grenze schreite». Bei der am 3. d. M. stattgehabte» Zusammen, lunft aller Interessenten handelte es sich darum, nur den letztgenannten Teil der neueu Bahnstrecke zn fixie» re». Da Landesausschuß Professor Verbuk krankheils» halber am Erscheinen verhindert war, beteiligten sich an der Zusammenkunft Landessekretär Dr. Grnzuvina und Landesoberingenienr Glesig. Es wurde folgende Über» rintunfl getroffen: Von der Hanptftalion S. Lucia ver» läuft die Strecke am linken Idrijcaflusse bis zur Sta. tiou ^elin.Kirchheim, wo sie den Fluß überseht und sich au dessen rechten User allmählich am Fuße des Ge» birges bis zur traiuische» Grenze erhebt) die erste Station soll in Slap , Nulaviua 6 lv W !,. Außerdem trug ersterer eine kleine feine Holzsäge uud eiuen Dietrich bei sich. Im Laufe des Vormittages nahm die Polizei eine Uutersuchung der Dachbodenräume des Smrekarschen Hanfes vor uud fand dort, wo die beiden Einbrecher verborgen gelegen waren, einen doppelten feinen Dietrich, ferner in einer mit Sägesväncn gefüllten Kiste die Pelerine des jüngeren Gauuers sowie in den Sägespänen einen scharf ge» ladcnen Nevolver. Die Einvernahme der Täter nahm mehrere Stunden in Allspruch. Der zuerst einvernom-meue Nukaviua schritt sofort zu einem Geständnis nnd setzte in sehr gemütlichem Tone den Sachvcrhalt aus» ciuander. Seinem Berichte znsolge sind er nnd sein Freund »er aber »licht Franzeti5, sondern Ahac heißt) am 17. Iäuuer l. I. aus dem gerichtlichen Gefängnis in Agram entsprungen, »00 sie eines Einbruches iu em Spezereigeschäft wegen inhaftiert waren. Dann hielten sie sich einige Zeit in Agram bei der Iran des Ahac uud bei den Verwaudteu in Vrbovac verborgen, berei-seten mehrere Länder und kehrten schließlich nach Agram zurück. Diesertage faßten sie den Entschluß, nach Lai» bach zu fahren, einen Einbruch zu verüben uud sich sodann mit dem erbeuteten Gelde nach Tirol uud nach Deutschland zu wenden. Die Einbrlichswerkzenge wollen sie iu Ägram gelanst haben. An» Mittwoch vormittags fuhren sie mit dem Postzugc nach Laibach nnd kamen nachmittags hier an. Ihr erstes war, die, Einbruchs-wcrk^'uae zu verstecken, damit mau sie bel einer zu-fälligen' Verhaftung nicht bei ihnen vorfände. Sie gingen eine Zeitlang in der Stadt herum und begaben sich dann auf deu Schloßberg, wo sie in der Nähe des Jeran^iüschen Hauses die Werkzeuge versteckte»». Nnn gingen sie ans Rekognoszierung aus nnd kamen gegen 6 Uhr abends auf den Iatobs'platz. Da sie im Mehl» laden des Bahovee die Kasse und einen große», Mehl-Vorrat sahen, beschlossen sie hier einzubrechen. Dann kehrten sie wieder aus deu Schloßberg zurück uud hielten sich bei der Kcgclbahu, wo sie die Eiubruchswerlzeuge versteckt halten,' bis '^l<> Uhr abends auf. Sodann begabeil sie sich zum Mehlladen; Ahae öffnete »nil ciuem Dietrich das Haustor, lehrte aber, da er im ersteil Stock» werke Licht bemerkte, zu den» auf der Straße wartende» Komplicen zurück, worauf beide wieder ihr Versteck aussuchte». Nach Milteruacht endlich tunnlen sie ihre Ar» beit ungestört iu Angriff nehmen. AIs sie nach 2 Uhr auf der Straße langsame Schritte und eiu leises Gespräch veruahiueu, wurde es ihnen sofort klar, daß man sie belauscht hatte. Sie verließen eiligst deu Ladeu, ließen die Einbruchvwerkzeuge, die sie au ihrer flucht behinderten, darin liegen, liefen in den Keller nnd wollten dnrchs Kellerfenster flüchten. Als sie indes einen Sicherheitswachmann bemerkte»», liefeu sie auf deu Dachboden. Durch eine Tür, in deren Schlöffe ein Schlüssel steckte, gelangten sie zn einem Dachbodenfenster, wo sie sich ihre Schuhe auszogeu. Sie lrocheu dann über den Dachsluhl des Hauses Nrganl, kletterten über den Nauchfaug und kamen aufs Nachbardach, vou wo aus sie mit tatzenartiger Behendigkeit die Feuer» mauer übersetzten und durch eine Dachluke ins Innere des Daches gelangte,». Der größere Einbrecher äußerte bei der Verhaftung Selbstmordgedanke»,, beruhigte sich aber bald. Bei der Einvernahme gestand er anfangs den Einbruch nur teilweise ein, schritt aber, durch Kreuz- uud Querfrage»», in die Enge gelriebeu, zu einem volleil Geständnis nud brach in Tränen ans. Er gestand, mit Nulaviua aus dem Geständniffe ent» sprnngcn zu sein, uud richtigSlanislans Ahae zu heißen; er stamme aus Selo bei Klaujec in Kroatien, sei von Beruf Maurer uud verehelicht. — Nach geschlossener Untersnchnng wnrden die Einbrecher vorgestern nach» mittags dem Landesgerichte überstellt. Die Sicherheits» behörde ließ die aufgebrochene Kasse, den Tatort sowie die Einbrnchswerkzeuge »nd die Einbrecher photo» graphicreu. — Der Eiubrnch, seit den» Kasscneinbruche bei Jelcwin der verwegeuste, hatte großes Aufscheu er» regt. Vorgestern und gestern sah man eine große An« zahl vou Leuten den Mehlladen belagern und sich nach der Art des Diebstahles erkundigen. Sofort nach der Verhafluug kursierte das Gerücht, es seien vier Einbrecher verHaftel worden; dies ist jedoch ans den Um-stand znrückzusühren, daß nach der Entdeckung des Dieb-stahles zwei arbeitslose Maurer, die sich nm den Fall sehr interessierten, dnrch die Sicherheitsorgane ange» halten wurden. Mau vermutete anfänglich in ihnen Komplice»», doch wurde» sie sehr bald freigelassen. — iEvaugelischcr Gottesdienst.) Morgen vormittags 9^ Uhr singen im evangelischen Gottesdienst: Fran Adele Wolf die Arien: „Wenn alle untreu werden" von Nikola von Wilms und Eonte Tellini die Arie „Der Odem Gottes weht" von Schubert. " (Vom Taufschmnus inö Krankenhaus.) Der Eisen-bahnbedienstele Kar! Trobec in Trisail nahm vorgestern an einein Taufschmause teil, »voraus er seine dienstlichen Obliegenheiten anfnahm. Beim Verschieben stürzte er von einer Zugsmaschine nnd erlitt schwere Verletzungen am Kopse und an, linken Bein sowie mehrere Nippen-brüche. Mai» brachte ihn ins hiesige Krankenhaus. - lVerloren) ,„„^ eine Schachtel m,t Vistlen-karten, ein Geldtäschchen mit 5 l<, eine silberne Kelle und ein Turnschuh. — Mn neucr Fortschritt auf dem Gebiete der Mhmaschinentechlnt.j Wie uns berichtet w,rd, bringt die weltbekannte Singer Ko. Näh»naschinen-Akt»engesell» schnft seit kurzem eine neue Nähn,aschiile, „Klas,e 66" genannt, in den Handel, die alleS bisher Erzeugte, be» 'souders hinsichtlich Leistnngsfähigkeil, Danerhastlgteil, einfache Konstrnklio» und Handhabung übertritt. Wenn man nun bedenkt, daß die Nähmasch»,ensabr,tatioi, fnr Familiengcbranch iu den letzten Jahrzehnten nnaus-gefetzt iu bezug auf erHöhle Leistungsfähigkeit Nerbeffe» rnngeu vorgenommen hat, mnß die obige Neuerung jcdermauus'Interesse, ja sogar Staunen und Vewuude-rung erwecken. In der nächstgelegenen Verkanfsstelle der Singer Ko. Nähmaschinen-Aktiengesellschaft, das ist Laibach, Pelersstraße 4, kann man sich dieses „Wnnder der Technik" zeigen lassen, was bereitwilligst nnd ohne jeden Kaufzwang geschieht. Theater, Kunst und Literatur. "* lDeutsche Aühnc.) Die Komödie von de Eaillavel uud de Flers „Der König i» Paris" bildet eine geisl» volle Satire, die mit echt französischer Gewandtheit, mit Geschmack und Wit; Aristokraten »nd Demokralen, Kammer und Senat, Republikaner nnd Monarchisten ironisiert, die kritische Sonde an Ehre und Verhältnis anlegt und den Kreislanf von Hochmut, Kastengeist, Streberei, dummpfiffig Schlauheit, Sklavengeist und feigen, Uuterkriecheu in köstlicher Art mit jener leicht» geschürzten Anmut vorführt, die nie verletzt, aber immer trifft. Der überlegene Humor, die Feiuheit der paro» distisch gezeichneten Gestalten, der zündende Dialog wird mit der sichere» Meisterschaft französischer Vühnendich-ter angewendet. Wk' jeder echte Künstler treten die Dichter hinter ihrem Werk zurück; die Tendenz wird nie aufdringlich; ohne Galle, ohne Spott, ohne Sen» timents zeigen fie die Dinge, wie sie liegen, in hnmor-voll-liebenswürdiger Persiflage. Die Exposition ist aller» dings etwas lang geraten, sie beherrscht zwei Akte, aber über die Länge miißte der Esprit des Dialoges hinweg-helfen, der allerdings in dein richtigen Eilzngslempo, nicht aber holprig, schleppend und zum Teile unvcr» stäudlich sein soll. Die richtige Stimmung stellte sich daher erst in» dritte»» Akte mit dein Auftrete» des Kö° »igs ein, mit dessen vortrefflicher Darstellung Hcrr Slro Zerbi den Abend beherrschte nnd den Erfolg der Komödie sicherstellte. Iu seiuen ZM'>> charakterisierte der Künstler de» verwöhnten Fürsten, den Zauber bestechender Liebenswürdigkeit, die Blasiert» heit, gemengt mit Gutmütigkeit; stets vornehm uud elc» gant in der Haltung, wußte er dnrch eine diskrete Dia» lettfärbung der Gestalt einen gewissen pikanten Anstrich zu verleihen. In der Liebesszene mit der Gattin des düpierten Abgeordnelen gab Herr Zerbi echtem leiden« schaftlichen Empfinden lebensvoll Ausdruck. Die uer» heißungsvolle Begabung von Fränlein Kovacs l»e° währte sich wieder in der anmnligen, frischen, »atür-lichen Gestaltung der leichtlebigen Pariserin. Mit pikan-ler Naivität in Ton nnd Gebärde wnßte die jungl' Dame deu Übergang zn der Verführiingsszene zu finde» und auch den zu Übertreibnngen verlockende»» Empsanc, des Königs milderte sie durch diskreten Hnmor. Beide Künstler fanden warmen Beifall. Herr Hans Wall e r spielte den sozialistischen Abgeordnelen mit dem Pflicht gefühl a»is Kündigung, mit behäbigem Hm»or, nur wäre eine flüssigere, raschere Sprechweise am Platze gewesen, denn dadurch hätten erst die Gedankensplitter und boshaften Vemerkungen die richtige Würze erhallen. FraU" lein Jensen war elegant nnd liebenswürdig. Dn' Vildnng, mit der sie ihrer Umgebuug imponiert, kam z» »»deutlich zum Ausdruck. Fräulein Wer nay wm ei» lieblicher, warmherziger Backfisch, Herr V 0 l l' »» a n n gab einen Vertleionngskiinstler, der sich ans cu"' Art Sherlock Holmes ausspielt, mil großer Beweglich-leil mid Gewandtheit. Die Herren B a st a r s, H l,'s° ban er, Mahr, Ferdinand Walter nnd Lech-n e r fanden für ihre Nolle» de» richtige» To». Warm» der Senior des Senates zu ei»e>» Präsidenten d"' Haiidelsverlräge umgetauft wurde, blieb uns ei» Näl> sel. -- Das Theater war sehr g»l besucht; die Vorstellung beehrte Herr Landespräsidenl Varo» S ch warz mit seinem Besuche. 'l- - lAus der slovenischcu Theatcrtanzlci.) He"" geht Nud. Hawels Drama „Fremde Lent'" l'I'u.i<>!) z">" erstenmale in Szene. Dieses Drama erlebte seine Urans' sührnng im Naimuüdtheater ill Wien nnd ging sodc»n>> über alle große» Buhnen als ein ernstes, tiefes Wc'n eines der talentierteste» lind erfolgreichste» öflerrc'l' chischen Dramatiker. — Am Dienstag wird ()ajtovsl>^ große Oper „Enge», Onjegin" i» dieser Saiso» z>"" erstenmale gegeben werden. — Bourgets Drama ,,E'^ Ehescheidung", bereits einstndiert, wartet ans die A»I' führiing bis z»r Nücklehr der Frau Nor^tnit ans dew Krankenhause in Agram. — lAus der deutschen Thcaterkanzlci.) Der Thea<"-direktion ist es gelungen, de» Oper»sä»ger Theo W c'l" ner von den vereiniglen städtische» Vühueu iu G^ zur Inszenierung sür die am Moulag deu 15. d. "-"' zur Ersta»ss»hruug gelangende Oper „Madame Vultcl' fly" zu gewinne». Herr Werner ist bereits eingetroffn »in» die Proben für dieses Werk, das würdigst ""!' gesührt werde» soll, persönlich z» leiten. Sonnlag abe»^ gelangt die Oper „Tiefland" mit Theo Werner ">-Sebafliano zur fünften Wiederholuug. — l,.Wiener Mode.") Die Hefte der „W'c'U. Mode" verkünden der Frauenwelt, daß die .'5"l^ hellen, duftigeil Toiletleu uuaufhaltsam herannaht. ^ soeben erschienene 12. Heft bringt aber auch iwn) ^ , willkommene Knnde, daß die Mode wieder einsaß wird; ans den Spalten des beliebten Blattes gri'ßl "','' wieder die echt wieuerische geschmackvolle Ei»s"M'' ' derei» a»erka»i»ter Herold die „Wiener Mode" ^'..<. Cebastiano zur siinflen Wiederhol»»g. — Der Sp'^ Plan lanlel also: Sonntag nachmittags halb !i Uhr l^l) ' benefiz: „Frühlingsluft"; Soilnlag abei,ds halb K "i Gastspiel Theo Werner: „Tiefland"; Montag ,»'d Mn »voch: „Madanie Bntterfly"; Donilerstag: „Die fr">" Frau"; Samstag: „Der fidele Bauer". Mußica sacra i« der Donrkirche. . Sonntass den 14. März «dritter FaslensonntG) " 1 vou Dr. Frailz Wilt; nach der Wandlung ^ülut^i-i« lil,!>tia vo>» Alois K»>»c. Zn der Kwdtpfarrkirche Kt. Jallob. ^ ^ Sonntag den N. März «dritter Flchl'»sonnlag! ,^ « Uhr bei der kanonischen Visitation 1^"' """ cr.i-. n.:,«nu« vo» Dr. Fr. Witt, Messe in Ocwr vo'i ^'^ Gerbi<-, beim Gradllale 0 «v<>U ti «^ '"'^"«.^i-ii vo>l Paler Angel. Hribar, beim Offl'rtorm»» ^^, 7N<^ .!<'/>„«, V «v.^ /vc>1iälli- „...^ voi» Joh. Poga<">,ik. Nach de: ,,, beini Segen mit den» Allerheiligsten <) "'>'^'"''^„;«n'i von Anton Foerster uud 'l'unwin <'l'l5<> uud "^^^,, voi» Fr. Gerb».- uud I^u Nmninunl vou-Foerster. Laibacher Zeitung Nr. 59. 507 13. März 1909. Geschäftszeitung. — ^lormalmafte und Paltuna.cn für lfisenwarcn und Ncrtzeuqc.j Eine Anzahl von norddeutschen Fabri» kanten, und Handleroereiniqungeil Hal „Normalmafze und Packnnqcn für »Hiseuwareu und Werkzeuge" fiir den deutscheu Markt aufgestellt »nd inil 1. Jänner in Wirkfan.keit qeselU. Diefe Anfslelluiiqen sind voni Ver» bände delilscher lHisenloarenhäildler in Mainz in Aro» Ichnrenform heranöqeqebcn loorden nnd können oon dort bezogen werden. ^ lDic Einfuhr von Brotfrüchten in dic Provinz Slutarij wurde lns ans lveileres als zollfrei erklärt. Dlese Maßncihme ist ans den durch die letzte Mißernte verursachten großen Welreideinanqel iu, Vilajet Skntari und die hiedurch in mehreren Distrikten entstandene Ml» ^ ,',nr!!ctz»fühve». tonserenzteilneh. "'"'" slallgefunden hat. . "°l„, l2. März. Ein Telegram,» der „M'lnlschen ^'UlMg" aus Berlin weist darauf hin, das; sich unter "" Nnlligcu Punslen zN'ischen Serbien und Österreich» ulgaru auch s^^^> ^.z„ »wirtschaftlicher Natur befinden, " °"U'n die ^nsländigleit der Mächte gar nicht in Ve- ^ncyt tmume und über welche vor der M'nfereilz e,ne ^,'uguug zluischen Österreichs Ungarn und Serbien her- "M"hrt werdeu solle. Diesem Standpunkte sei in der lachen ^e- uicht Rechnung gelragei,; ebenso ver» u> >e ma» bedauerlicherlveise ein Wart über die Ein- >"uunge» der Nüstnugen. hierdurch »väre der Beweis .^' wirkliche, iHinlenlens gegeben, eher als durch An» Usle auf die Prefse, deren Hinweis auf die Bedenk- ^")leit der Lage uur durch vorhandene bennruhlgende ^1'üptmuc beunruhigend wirke. Dazu gehöreu die ser» '^'!> 'liüstnugcn. siecht nnglücllich gelvählt ist, wie u>> in Nerlin betont, in dem Rundschreiben der Aus- m vo„ ^„^, .„sj^,^i^>„ O^ichle der Signatar» fei? '^"^ ^"' '1üil1häitigle,ten der serbifchen Note )cu» ' '"'"l^'chsl'il nicht ansgeschlossen, das; die serbifche .,.,s^ ""s den Schritt des Grasen Forgach die Nriicte ' !N)en der jetzigen Note und den praktischen ^erhand» 7"N'" bilden löune. ... ^"''stantinopcl, 12. März. Der „Osmanische ^loyd" 'V'u'l »>cl,t, das; >uau in Wien die serbische Antwort als v,'"F" des ^inlculeus betrachten »verde, sondern an < ""s,chl festhalte, das; Serbien direkt mit Österreich» .M'u verhandeln soll. Deutschland »verde die >io»° > >uz gegen den Willen Österreich-Ungarns nicht be» l ^neu. Das Nlatt sagt serner, die serbifche Antwort d^(, ^l'mle bennruhigl. Die Pforte werde wegen Vorsicht nud ^»rückhal- M?, "')"" "»d die Durchfuhr gros;er Mengen nichl ,sU'"'>>, infolgedessen Dynamit nur teilweise passieren ..Mli. Aus den Rat der Pforte habe Serbien die Ve-bchÄ"'" """' ""^'" Menge Kriegsmaterials ab- ^ -pctcrslmrn, >2. März. „Novoje Vremja" nnd ^ luvo besprechen in Leitartikeln den österreichisch- Konflikt nnd stimmell voll der ser- teii?' ^'^»laruole zu, wobei sie die üblichen par» ' ^" "lngrissr gegen Österreich wiederhole». ^. Nrlqrad, 12. März. Das Handelsblail „Trgovinsti bet'i! s/'' >''^'l i» einen, ,.^wei dargeboleile Hände" 'leiten Leitartikel ans: Österreich-Ungarn nnd Vnl-hm.k? ^'"""ben sich um die Ansnahme direkter Ver» ^ ouiug^n »»it Serbien. Da zwischen Serbien nnd' ^./s"cl>Ungarn ein Mmslilt interilalionalen Charak» »^'.3!^' lann er natnrgemäs; nur im internalio. is, ^«^' gelöst loerden, obwohl Deutschland bemüht ^,!.„^',em Anbote Österreici>Ungarns, das die Her-11,, ''^>"U1 direkter Verhandlungen zwischen Österreich» ^ !!"rn uild Serbieil bezlvecll, 'Nachdruck zn verleihen. "^'u »"issen alle Anhänger des Prinzips „Der , Balkan den Baltanvöllern", den Mei>lU!lgsU!nsch».ning iu Bulgarien begrüßen, denn das Heil der Balkan» Völker liegt einzig nnd allein in deren Eintracht. Datz Blatt tritt deshalb für die serbisch-bulgarische Annähe» rung uud für den Abschluß einer serbisch-bulgarischeu Zollunion ein. Paris, 12. März. Der „Temps" sagt, Serbien habe dnrch die Art, wie es die Ratschläge Izvulskijs aufnahm, feiue Pflicht gegeuüber Europa erfüllt. Wenn man die serbische Note mit der rnsfischen Note znsam. menhalte,,müsse man konstatieren, das; beide Schrift» stücke zusammen Österreich-Ungarn in allem, was es legitimerweise verlangt, Genugtuung geben. Unter sol» chen Umständeil könne »lan wieder von der Konferenz sprechen. Die Prätention eines Teiles der österrei» chischen Presse, das; von der Konferenz erst dann die Rede sein könne, bis auf Grund dcr Note des vster» rcichisch°ungarische» Gesandten Grafen Ioraach eine direkte Entente zwischen ^sterreich-Ungarn und Serbien erfolgt sei, könne nur schwer verteidigt werden. Em öslerreichisch.nngarisch-serbischer Akkord, fo wie er sich heule darbiete, habe mit den von der Konferenz zu prüfenden Fragen nichts mehr zu tun. Vclgrnd, 12. März. Die Note des Grasen Forgach wurde dem Handels» und dem Finanzministerium zur Feststellung des Entwurfes der Antwort übergeben. Dann wird sich der Miuislerrat mit ihrer Redigierung befassen. In Regierungslreisen glaubt man, die ser. bifche Regierung werde aussprechen, sie sei nicht in der Lage, die' Annerionssrage, als enropäische Frage, mit der .^andelsverlragssrage zn verquicken. Die zumeist günsUge Beurteilung der Zirknlardepesche seitens der osterreichisch-ungarischen Presfe hat in Belgrader Krei. sen eine gewisse' Verwirrung hervorgerufen, welche auch in der Presfe ein Echo findet. Einzelne Blätter hoffen, Öflerreich.Ungarn werde Serbien noch mehr zu er» niedrigen suchen und hiedurch eine Verzweiflungstat des serbischen Voltes provozieren, welches die gegenwärtige Regiernng davonjagen und an die Waffen appellieren »verde. ch>"tsanlrag Hajn, belref. send die Perselulion der böhmischen Presfe, fort. Im "anse der Debatte verwies Inslizmmister Dr. Ritter von Ho chen burger, von den Czechisch-Radikalen wiederholt mit lärmenden Abzng-Rnfen unterbrochen, ans die Annahme der im letzten Halbjahre durch die böhmische Presse begangenen strafbaren Handinngen, deren Ursachen die Entartung des nationalen Kampfes uud militärfeindliche, anarchistische Umtriebe waren, denen angesichts der in letzterer Zelt besonders gefahr» drohenden Lage des Staates mit allem Nachdrucke enl-gegengetreten'werden mußte. Der Minister betonte ei» vollständig objektives, unvoreingenommenes Vorgehen der Behörden gegen die czechische und dentsche Presse und hob hervor, daß er uud d,e übrigen Miuister ehr» liche uud offene Anhänger der Preßsreiheit seien; Ent-arlnngen der Presse müssen jedoch bekcimpft werden, lebhafter Beifall, Abzug-Ruse bei den (5zechi,ch» Radikalen.) — Die Dringlichkeit wurde mangels der '>>weidriltelmaioriläl abgelehnt, worans der Dringlich. Kitsantrag Klof-n'. betreffend die angebliche Verwen-dung eines ^.», i»'(.v<.^.t"n- durch d.e Prager Pol.. ;ei n,r Verhandlnng gelangte. Minister des Innern Dr Freiherr von Härdtl suhrte ans, er habe auf Grnnd der in der Prager Zeltnng (^eske Slovo" er» hobenen Beschuldiguugen, da,; d>e ^eg.ernng Provola» teure benüNe, Erhebuugen e.ng^c'lel. Ans Grund d.e,er Erhebu.igen fei er iu der ^e, .n. aller Be,.»nuilhe> zn erklären, daß weder der Agent Ma,chek, n"1 "'.de m, n er läre.i, daß wen» sc'tt'iis e.nes unterslehe.iden O/gans eine Ungel örigleit vorgefoniu.e.l ware er nicht 5öaern »mirde, sofort einz"sch^t"'. D.e Reg.ernng r ke n politischen Prozesfe. Doch wo staalssemdwhe Bchrebn.igen ficl breit n.achc'», n,nf e die BeHorde den Scl nldigen nachforschen. Es durse mchl gedn de »verde.l, das auch nnr der Ansche-m er.oectt »verde, als ob stch bei uns staatsfeindliche U.nlriebe ungehindert bre.t mache.i lönnle.i. Die Regierung sc> oon der Lo»ial.tal nnd dem Patriotisu.ns des böhmi,ch'", Voltes nberzengt, aber gerade darnm »nüsse sie Ge»v,ch darans I^en das; d.e !oahre.l Sch»>ld.ge>i vor dem unabhängigen Gerste fest. gestellt »oerden/ damit »icht >"'gen e.nzel».er Perso,ie,i di Gesamtheit Schaden le.de. Lebhafter ai.danerndei Beifall und Häudeklalschc'» »nts der M.u.ster wild !vie, eilig beglict»oü»scht, st»r»»!cher W.der,pruch uud Zwischenrufe bei den (5zechisch»Nnd!kaIen.) Die Czechisch» Radikalen, die schon die Ausführungen des Ministers mit lärmenden Zwischenrnsen begleitet nnd wiederholt mit den Fäusten gegen den Minister gedroht hatten, ver» suchten nun, uuter andaucrudem Lärm gegen die Miui» sterbank vorzudringen, »ourden aber von den um die Ministerbank enge gcscharten deutschen uud christlich» sozialen Abgeordneten zurückgedrängt. Erst nach gcrau-mer Zeit legte sich der Lärm. Nach den Ausführungen der Generalredner uud dem Schlußworte des Abgeord» »eteii K l o f!l 5 , welcher in heftige» Worten gegen die Ausführungen des Ministers Freiherrn v. Härdtl pro» testierte, wurde die Dringlichkeit mit 182 gegen 156 Stimmen, somit mangels der Zweidrittelmajorilät, ab» gelehnt. Hieranf wurde iu die erste Lefung des Ne» krutenlontingentes eingegangeil. Als erster Redner lam der Abg. D c m 5 a r zum Worte. Die Verhandlung wurde hierauf abgebrochen. Nächste Sitzuug Montag nachmittags um 3 Uhr. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Ferromanganin. Seit Iahreu ist Ferromanqnnin der Liebling aller Blntarmcn, Nlcichsüchti.qcn und Geschwächten und sollte in leiner Familie fehlen. Es ist ein Vlutbildnngs» und 5iräftigiingsmittel allerersten Ranges, »vie von Taufen» den bereits erprobt. Fcrromanganin ist eine glückliche Zusammensetzung, um dem Vlnle die fehlenden Elemente zuzuführen, den ttörper zu kräftigen und gesnndes uud blühendes Aus» sehen zn verleihe». Nebe» diese» hervorragenden Eigen-schaften befördert es den Appetit und die Verdauung und beseitigt Darmbeschweroen. Nlutllimut und Bleichsucht verursachen ein bleiches Anssehen, oft mit schwarzen Rändern um die Augen, Herzklopfen, Rückenschmerzen, Mattigkeit, Kurzatmig» teit, Kopfschmerzen, Nervenschmerzen, Appetitlosigkeit, Verstopfung, Erbrechen nnd Unlerleibsstörnugeu. Bei Anwendung von Fcrroman.qanin ist der her» vorragende Wert desselben sofort zn erkennen' es ist angenehm im Geschmack nnd wird von alt und jung gern genommen, nicht wie die meisten Präparate, welche die Patienten mit Widerwillen nehme». Beii» Ei»lauf achte mcm daraus, das echte Ierro» mnnqanin zu erhalten. Schutzmarke: Fcrromanganin mit dem Mädche»kopf auf dem Umschlag uud der Etikette. Preis 3 X 50 1> die Flasche, in Apotheken er» hältlich. Fcrromaussanin Eic., Wien, Ammgnssc ll. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Scehöhe 3052 m. Mittl. Luftdruck 7360 mm. F -L ^2ß ^- «„sich. !Z5Z 7^7 "^Ü7N^'7W^ , 4' i)l TW7schw^ch'I^ellw7bew^! ' l> u. Ab. z?2« 6 2 3^ S. fchwach j bewültt 131'? U. F 7!i? 6 ! 0 0 NO. fchwach Nebel > 0 0 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur ii'U«, Nor» male 3 0°._______________________________________ Wettervoraussage für den 13. März: Für Steier» mart. Mriiteil und ss r a i >,: Wechselnd bewöltt, mäßige Wiudc, liihl, unbeständig; für das Küstenland: vorwiegend trübe, mäßisie Winde, milde, allmähliche Besserung. Seismische Berichte und Beobachtungen dcr Laibacher Erdbebenwarte (Ort: Grbniide der t, t. Stanl« Oberrenlfchule.) Lage: N0rdl.Prei!e4t;" 03': Östl.Länqe von ^rrenwich 14« 3l'. Vessinu ^ .3 '5 ^ Herd- I^Z^l^.? ZU^ ^5 ^ distanz '^Z HZ ^ A« M^ 2Z D Z "3? ^ W ! ^ "____^__Z^" «- ^' llll! ll n> « I> IN » >il IN « i, m « l> m ^ A a i l' n , ^' — Wischr>!-Ps!,dsl. uo» Miülrxaä,, bi« MiXerimcht « U!,r «no !>4 U!,r «rzälilt. nPnnphprn-.\P nfi — nur ect)t, toenn birelt Don mir bcjoflen — frfittiar^, weif? uiib farbig Don K 1 36 an btö K 24 50 per Meier — fllatt, gestreift, fariat, genutjtrrt, Damaste zr. i Seiden-Damaste »on K 165bi?K24'50|Braut-Seida Don K t'35bi§K24>50 Seiden-BastkleHhrp.Kobe. K 19 50 » K 8550 Bali Seide » K115 > K 24-50 Foulard-Seide bebtudt > K 115 » K 8 35 i Blusen-Seide > KIM5» K 24-50 pet Wetct. 5cn.ee Seid. Voile«, NeNHHline. T«IIet C»m*WoD«. A""«~ Nir«no„ CrlNtHllin«, Olio....... Surah ..flu. ftrai.fo .«lib W»» ««.«« «i* fyaui. busier umgt^enb. ®ovpelte8 ibrictyorto iiadj bet ©*w«8. ^^ Seiden-Fabrikt. Hennebersr, Zuncli. ©oflicf. 3- W- b« bcutWcn naifcrm. Laibacher Zeitung Nr. 59. 506 13. März 1909. Gestern Wen lck WWilcheu Mt. und haben uns tüchtig dabei erkältet. Nun wollten wir nicht zur Schule, aber Mutter hat's nicht gelitten, «Jetzt vor der Versetzung wird nicht geschwänzt», hat sie gesagt. Dann hat sie zwei Schachteln Fays echte Sodener Mineral»Pastillen holen lassen, jedes Kind bekam sechs in heiszcr Milch und die anderen haben wir so gelntscht. Und heute früh? Alles wie weg» geblasen und wir waren frisch und gesund. Fays echte Sodener sind in all>n einschlägigen Handlungen und Apotheken für l< 1. 25 zu haben. (5''41) 2-1 Oeneralrepräsentanz für Asterreich'Unaarn: W. Th. Guntzert Wien, IV./l, Große Neugasse l7. Verstorbene. Am 10. März. Franz Knobloch Ritter u. Tüdfcld. l. u. l. Oberst d, R, 79 I,, Vegagasse 8, Marasmus — Maria Gregorec, Sladtarme, 74 I,. Karlstädterstraße 7, Pneumonie. Im Iivilspitalc: Am 8. März Ialob Cepon, Taglöhner, -10 I., 8«p»iL llcutg,. Am », März. Karl Kalan, Gefangenaufseherssohn, 3'/, I-, 8c»r1atil,H, Deželno gledališèe v Ljubljani. Št. 89. Nepar. V soboto, dne 13. maroa 1909: Prviè : Tuj c I. Drama v štirih dejanjih. Spisal Rudolf Hawel. Prevedel Janko Kessler. Zaèetek ob pol 8. Konec po 10. Jcanbcötfyeatcr in üaibod). 94. SBovftcfluug. ©eraber Lag. borgen Opeciiinnßcrö % § e o 50 c t u e v üou ben Mn-eiuigteu [täbtifdjen 33ut)ueu in ©raj. % i e f I a «i». SUhiftlbrcima in einem SBorfptet unb jam 9(ufpgen üon Sugen 3)T?Ilbcrt. Anfang um 7,8 U^r. (Snbe nact) 10 Uf)r. PhiltiarmonischB Gesellschaft. Morgen Sonntag, den 14. Harz, abends 6 Uhr: m, gemischte Chorprobe. Hinweis. Ein Oeaenstült zur Eherlock Holmes.Eerie! Unserer heutigen Nummer (Gesamtauflage) liegt ein Pro. spelt über die soeben zu erscheinen beginnende Detektiv Gryce-Serie bei; man wolle sich des bcigcgcbcnen Bestellzettels bedienen. Wir machen unsere Leser auf die heutige Annonce „Diana» Seife" von Apotheler Erenyi, Budapest, aufmerksam. (882»,) L. Luserö Touristenftflaster. Dieses seit vielen Jahren mit brstcm E> folge angewendete Mittel hat sich l>ei Hühnerauge!!, Schwielen an Fnjjsohlcn und Fersen und sou stia/n Hautucrhartnna.en sicher bewährt, worüber beim Erzeuger, Apotheker Schwenk in Meidling bei Wien. zahlreiche Auerlen» nnugen aufliegen. — Wir machen anf dieses vorzügliche Präparat mit dem Bedeuten anfmcttsam, daß es nur in Patent-Verpackungen mit eingepi-chier Schutzmarke zn k 1 ^) ab gegeben wird. ^ Die i„ blauem Karton voilommenden Pflaster sind wertlose Imitationen, vor welchen gewarnt wird. ^ Man uerlange niemals ein Touiistcnpflastcr, sondern stets „Luserö Tounstenpflaster». ^868«) Kinematograph Pathe (früher Edison). Program in vom 13. bis 16. März 1909: 1.) Macht der Uniform (komisch >. — 2.) Italienische Reiterei (prachtvolle, interessante, nach der Natur aufgenommene Projektion in 25 Bildern). — 3.) Die schöne Bauernmagd (Drama in 19 Bildern). -- 4.) Geduldspiel (prachtvolle Karbenprojektion). — 5.) Schwiegermutter hat ein zähes Leben (komisch). Schnnrzgebeugt gebeu wir hicmit allen Ver« wandten uud Bekannten die traurige Nachricht, daft unser innigstgeliebter Gatte, bczw. Pater, Herr Michael Eernimc k. k. Polizeiagcnt i. N. heute vormitlags um 10 Uhr, versehen mit den heil Sterbesakramenten, nach lnrzcr Krankheit im Alter von 58 Jahren ruhig im Herrn entschlafen ist. Die irdische Hülle des teuren Verblichenen wird Sonntag, den 14. d. M., um 4 Uhr uachmit' tags vom Landesspitale aus auf den Fricdhof zum Heil. Kreuz zur letzten Ruhe überführt werden, Laibach, den 12. März 1909. (943) Die trauernden Hinterbliebenen. Danksagung. Für alle Beweise herzlicher Teilnahme anläh» lich des Ablebens unseres lieben, gnten Onkels und Schwagers, de- hochwohlgcbornen Herrn mi Kir Knoblod) i Sudfcld k. und k. Oberst i. R., sowie für die zahlreiche Beteiligung am Leichen» begängnisse und für die schönen .^Kranzspenden statten wir den tiefgefühltesten Dank ab. Laibach, den 12. März 1W9. Tie litstlMlnü WMebtlllN.