SS Arettag, den tö. AuM 1873. AabitaavM „Murburger Seitung" erscheint jeden Sonntag. Mittwoch und Freitag. Preise — sür Marburg: a^anzjährig S st.,Halbjährig S fl., vierteljährig! sl.bo kr; für m» Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig S fl., halbjährig 4 fl., viertel,ähr,g z fl. Insertionßgebühr S kr. pr. Seile. Chitrq»ültttit». (Schluß.) Allem iuZdea Zeitungen mit steigenden Pathos gerühmten GejundheitSmlttel haben «ur in der Richtung der Bereicherung ihrer Erzeuger und Vertäufkr einen Sinn, sonst find sie widersinnig, weil schädlich. Die vielen Zeugnisse und Anerkennungen erhöhen keineswegs den Werth dleser Mittel, noch weniger aber thut es die oftmalige Warnung vor Fälschungen, die bei einigermifstn unparthriischer veurtbeilung eben so — gut und schlecht sind, wie ihre Orkgintile. Solche Warnungen erscheinen nicht selten ohne allen Anl^iß, ohne vorgekommene N'chadmun»;, eniweder tUs l'loß«' Rltiame bel mangeltidlm ttaufoe^,rhl, o0er zur D'ckuttg eigen.r Schuld und zur Tauschui'g d.s Publikums, sobald duseS über die Wukungölosigkeil odir Schädlich-k,it dt? gepriesenen Mittel klagt. Dikjer Schwi7.del zwingt, die Fürsorge der Thieischupverelne auch auf das Hnls^ch auszudehnen. 3e M'hr die Menschsnärzte — haupl-sächlich ein Verdienst der Wafferheilkunde — die Menge ihrer tvaben verlingern, desto eifri,ier sind die lörsittder der sogenannten Tttiermedizin im Brt oea, armen Landmann die Benützung seines Viehes zur Bestellung der Felder; es werden für schweres Geld Rezepte gkgeben, die noch nie wahre Heilung bktvirtt, und wird die Keule in Thätigteit geseAt. Manche Denkende erkennen wohl die durch so harte Maßresieln gegen ein nicht bestehendes Uebrl begangenen Fehler, doch zwangsweise ftch fügend sehen ste mit tiefem Schmerz daS arme, von momentanem Uawolilsein btfsllene Rutzthter — oft der Familie einzige Stütze — unnöthtg der Keule verfallen. Dieses den Besitzer schädigende Verkahre» pflanzt Mißtrauen in fein Gemüth, er verweigert dann auch bei ivirkl'chem Ausbruch der Seuche die Anzeige, sucht m,t allen Mitteln daS U'bd wohl noch Viel Wasier rinnen und noch mancher Herbst und Auswärts kommen... B'hüi' Gott, Hess, da sind wir j-'^t; ich muß W.rtliShuuS ukvlus(N, damit lie 'Vilsen, duß ich kvu.in'. ich thu'e alle Tag' und drut', ich 'vills beim Alten lassen...' erst beim Thl re aussehen, daS in Krankheiten nicht srlten auf die grausamste Art, ja zu Tode gemar ert wird l Diese Umstände rechtfertigen den Zweifel, ob die Schweiz tie Htbun^ ihrer Bebzucht und Welthst'^i„erung ihrer vorzüglichen Stindviehraeen hauptsä Uich dem Einfluß d,r Thierheilkunde zu danken hat. Die Llualiiät der Biehzucht liegi außer 0er Bodenbesch .ffenheit besonders im Palt»-charakter, und sie ivürde, ivenn d> e dorti^^en Thxr-ärzte plötzlich ihre Funktionen einstellten oder vom Volte i^t'orut würden, ktiileswegs von der Höhe jetziger Voltkommenhelt abiräriS steigen oder gar zu Grunde gehen, ivürde vielmehr ivie bis nun in ihrer Vervollkommnung st'ts vorwärts schreiten Zur Heschichte des Tages Auf Veilangen der französischen Regierung wurde zu Wien der Siltierarbriter Gul'tuv Chaklin ivegen Theilnahme am Pariser Aufstand verhaftlt und in Gewahrsam genommen. Wird Oesterriich den Verjaillern als Werkzeug der Rache dienen und den Flüchtling ausliefern, welchem kein gemeines Verbrechen, sondern höchstens ein politisches Verschulde» zur Last fällt? — Basselbe Oesterreich, aus dessen gastlichem Boden der Bourbonensprößling weilt und strcfloS daS Asylrecht verletzt?! D aS Staatsoberhaupt Frankreichs betheuert Deutschla c d gegenüber fortwährend seine Fritdeneliebe; allein die Regierungsblätter lechzen nach Rache z in den Zeilen, noch mehr aber zwischen den Zeilen lesen wir von dieser Zukunfiepolitik. Eug landS Regie rung hat sich zwar „noch nicht" entsDlosikN, die Karlisten als kriegführende Macht anzuerkennen — Staatsbürger eiettS auf eigene Faust und liefern dkn Kämpfern für Vourbonen. thron und Inquisition Wehr und Waffcu in so großer Menge, vlS nur bezahlt werden tann^ Diese Schacherpolitik zeugt für die Schtvache der Rkgierung, für die Schande der Regierten. Aermischte Stachrichten. (L a n d w t r t hj cha s t. Nutzen der Schwalben.) Itt letzterer Zeit stellten einige Naturforscher die Be!)0uptung auf, daß die Schwalben mehr schavcn alS nützen, da sie besonders Viel Kiischeo, Getreide und Weinbeeren verzehren. Professor Gietiel in Hülle untersuchte nun 52 junge Schivalben und fand, daß sich darunter 46 ausschließlich Mit lUigezieser und nur Er setzte daS Horn an und blies, seine Pferde antreibend, einen lustigen Ruf, der sich ii»ie ein muthivilliger Gruß nnhörte, ganz dem lieblichen Bilde gemäß, das auf der eben erreich» ten Berghöhe sich vor dem überraschten Wanderer zeigte. Es war eine uicht große, aller immerhin ansehnliche Hochflache, an deren entgegengesetzter Seite die Straße ebenso, wie sie gegenüber aufgestiegen war, sich ivleder zu Thal senkte, so daS zu beiden Seiten der AuSdl'ck g^öffn-t war; gal) eS auch keine Fernsicht iM eigenilichen Sinne, iveil nahe und höhere Berge den Horizont abschlössen, so ruhte das Auge doch Mit Wohl^^e-f.'lltn auf den mächtig gezogenen Linien der Berge und den Waldmassen, mit den^n sie bekleidet ivaren, tvie mit eiriein schiverfaltigen sattgrünen Geivande, auf welchem nur manchmul als Verzierung sich die iveißea Stämme und daS helle Laub ellieS BirkenbüichelS abhoben, oder lichigrüne Gruppen von Atzorn- oder Bn-ljen-Wipfeln, oder unch ein Stück FllSgestetn, bald in breiten maffenbasten Ptattici abstürzend, liald in tvunderlich geformten Z^ckenkainm Vellaufellk». UiiitN lassen zivar nur ziriri schmale Waldihältr, ln derem jev^n ein Lach strömle, ober die schmalen Glunte pl.iNj^ten Mit e>n sr'st.estttt Wieic -g'ün und am Wusser blitzte auf ver einen Seite ein Mühlschuß uitd sein tm Aberidtichl spiühendes 7 ouSschließlirb mit Kernobst u. s. tv. eeuAhr t hatten. Dasselbe Ergebniß lieferte die Unteis». chung von 46 alten Schwalben, von denen nur 3 ausschließlich von Flüchten gelebt hatten. (Znm Schutze der Eisenbahn-Reisenden.) Die österreichische Regierung hat die Buhnverivultungen angewiesen. Vorkehrungen gegen die so häufig sich wiederholenden Berun-glückungen von Menschen zn treffen. (Dreibigtausend Gulden für ein Feuerwerk.) Das Feuerwerk, welches in Schönbrunn dem König von Perflen zu Ehren abgebrannt morden, kostet dreißigtausend Gulden. M i e u e r W e l ta u s st e l l u ng. Die erste Million.) Am 10. August erreichte die Gesammteinnahme der Weltausstellung seit ' Eröffliung derselben eine Millon Gulden. Nach dem ursprünglichen Voranschlaß hoffte man, )iese „erste Million*^ schon Ende Mai in der Kaffe zu haben. (Gegen die W o h n u n g s u o t h.) Der volkSwirthschaftliche Kongreß empfi hlt die Anlage von Familienhäufern nach dem Eottagesystem mit Hilfe deS Staates und der GeMenden. Marbnrger Bericht«. (Gefangener Räuber.) Ein Mitglied jener Räuberbande, welche kürzlich PulSgau und die Nachbarorte unstcher gemacht, befindet fich bereits in gerichtlicher Haft und ist die Wahrscheinlichkeit weiterer Entdeckungen damit gegeben. (S a u e r b r u n n.) In Sauerbrunn find bis S. August 1130 Parteien mit 1620 Personen angekommen. (Aus ver Eisenbahn verunglückt.) Der hiesige Konbukteur, Herr Anton Fnchs, ist am 8. d. M. in Miirzzuschlag verunglückt ; er iiiurde von einer Reservemaschine übersahren in dem Augenblicke, als er ans den WarnnngSruf teS Führers sich zu retten suchte. Der Berbli-cheue war 67 Jahre alt und hinterläßt zwei erwachsene Kinder. (Städtische Arbeitsschule der Mädchen.) Die Ausstellung der Mädchenarbeiten am Schluffe deS Schuljahres war sehr reichhaltig und bekundete einen lobenSwerthen Fortschritt. Die Leitung dieser Schule ist bemüht, LuLuSarbeiten thunlichst zu beschränken und daS Hauptaugenmerk auf praktische Bedürsniffe zu richten, ohne dtßhalb die Anforderungen dei» guten Geschmacks und der Schönheit unberücksichtigt zu lassen. Die Arbeitsschule wurde von 305 Mädchen besucht und belief sich die Stundenzahl wöchentlich in der Regel auf 4. Gleichzeitig Mit diesen Rad. auf der anderen, tvohin die Sonne nicht inehr reichte, lagen ein paar freundliche Bauern-häufer unter Baumwipfeln beinahe vergraben, und daS einzige Zeichen menschlichen Lebens um sie her waren die leichten Rauchtvölkchen, die kerzengerade nnd feierlich darüber emporstiegen. Je friedlicher der Anblick der beiden Berg-thäler war. desto anziehender war der Gegensatz des lebensvollen, rasch bewegten Treibens, das sich auf der Höhe selbst und vor dem Bergwirths-Hause entwickelte. DiestS, sich nach der ganzen Läitge des Platzes hinziehend, ivar ein ansehnltcheS Gebäude von jener gemischten Bauart, ivelche bei Land-wirtbshäusern t'lch häusig findet und in seinem Aeußern gar Manches von städtischen Formen ent-leljnt hat, ohne im Grunde dem Wesen deS BauernhouseS völlig untreu geworden zu sein. Im Erdgeschosse führten einige Sinsen breit und bequem zu der weit offenen Thür, durch tvelche man in die helle luftige HaiiSflur sah, zu deren beiden Seiten breite Fenster mit grau angestrichenem Holzwert und grünen Läden erraihen ließen, wie traulich und einladend die beiden großen Gaststuben hinter ihnen sein mochten; im obern Liock z0ii sich rine Reihe Fenster ganz ivie an einem Siavtliause hi«', und oie dahinter sta tlich herabf^lllendtn Voihäuge zeigten, duß man wohl darauf bereitet war, eine beitächtliche Arbeite» wurde» auch Tchriftproben und Zeich-uungill der Arbeittschültkinnen auftjeleg», gedicgkne Ltlstungea in großer Zahl, die all,ttmelnen Bei-fail fanden. Zirölf Bände solcher Proben und Zeichnuntlen wurden nach WitN zur Weltautstellung gesandt. (Bezirksausschuß Windischgraz.) Die Bezirtsvertrelung Wiudijchkroz bot nun ihreu Ausschuß gewählt und best-ht derselbe au^ folt^enden Herren: Zosepb Kalligaritsch, Ob^mann — Johann Tomlchek. Obminn-Stelloertreter — von Raredi, Lohmnger, Krammer, Schwockl und Ogriuz: AuSschüffe. Alle Mitglieder dieskS Ausschusses gehören zur srelsinnigen Partei. Le<»te I»»st Fürst Löwenstetn hat bei der Bezir?» ha«ptma«uschaft Tachau ^ Böhme« — um die Asfistenz Vvu ftlnfzig Seu«darmen auge. sucht, damit die klerikale Versammlung in Hai« trotz der große« Erbitteruug unter der deutsche« Bevölteruug stattfinden kSnne. Bei Tereth in der Bukowina find bei Nebergabe eines streitigen Grundstückes an die Sutsherrschast Unruhen ausgebrochen und fielen achtuudzwanzig Bauern im Kampf-«it Gensdarmen. Dl« Versi^hnung beider Bourbouen-zweige ist durch de« Vatikan bewirkt worde«. Et>»g«fandt Ein Stiefkind. Zu der „Marburger Zeitung" vom Mittwoch den 8. August 1873, Nr. 9ö wird in einem Artikel unter der Ausschrist „Eingesandt" die Kärntner-Borstadt auch deshalb als Stiefkind unter den Vorstädten Marburgs bezeichnet, weil dieselbe teineS glurschuKeS genießt. ES ist ein offenbares l!lttrecht, welches man in dieser Hinsicht an dem BertretungSkörper der Stadtgemeinde begeht, denn disser übt bezüglich deS Alurschu^eS ein äolos far viovtv, indem er, was die Handhabung deS FlurschußeS betrifft, geradezu gar nichts thut, uno somit die Ackcr-siuren aller drei Borstädte höchst stiefmütterlich behaudelt, wenngleich in letzter Zeit mit der wachsenden Bevölkerung, dem überhandnehmenden Pauperismus, sowie der fortwährenden Steigerung oller SiahrungSmitttlpreise die geldjchädrn eine Ausdehnung nehmen, dle oft in einer Nacht den drei- biS sechSsachen Steuerbetrag einer Acker-Parzelle übersteigen. Allein nicht uur der PauperiSmuS, sondern auch^ jugendlich,r Ueb^rmuth und llnsittlichkeit beschädigen namhaft unstre Fkldmarten; denn manches die Schule besuchende Kind tritt Weizm IM Werthe von mehreren Gtllden in einem Acker nied'r, um eine Kornblume zu erhaschen, während Sittenlosigkeit ihr Lager im üppi,tsten Kornf.lde ausschlagt. Di? Volksschule wäre wotil vor Allem be rufen, de« Kindtra praktische Moral zu lehren, ihnen den Begriff der Achtung fremden Eigen» lhum» kinzupräj^kn und in ihnen groß zu ziehen, ja die Rechtsbrgliffe überhaupt mitlieo im Kinde dtrgestalr geweckt werden, daß sie in ihm, mit ihm wachsen; denn daS Kind soll schon wissen, daß O«?st- und Feldsrüchte eigenmächtig von Gärten Ul»d Fluren nehmen, ebenso ein Diebstahl sei, wie das Entwenden sremden EigenthnmS aus verschlosienen Räumen. Allein gerade in dieser Hinsicht ist die Unter« richtSertheilung noch viel z» dürftig; auch kommt in den Lesebüchern der Volksschule beinahe nichlS Belehrendes hierüber vor. Die Ackerbaugesellschaften, sowie dt? Rtichs-rälhe sollen vor Allem bei der Regierung dahin streben, daß beim Elementarunterrichte schon im Kinde das Rechts- nud SchicklichkeitSgesühl durch praktische Lesebücher geweckt und gehol?en werds, wodurch die Fluren in Zutunst vor übermüthi^cn und leichtsinnigen Beschädigungen gewiß weniger leiden dürsteu; denn nur aus der BolkSschule allein kann, soll und muß der sittliche Mensch, d r pstichtgetreue Staatsbürger hervorgehen. Die Äglarvereine, sowie die beiden hohen Häuser deS ReichSratheS sollen fernerhin anstreben, daß die vom Agrarkongreffe entworfenen Ergänzungen der FlurgefeKe ehemöglichst beraihen und zum Beschluß erhoben werden, damit sie die gesetzliche Sanktion erhalten. Bei erwachsenen geidfrevlern ist aber daS Znwlrksamteitseßen der Fiurschutzgesetze daS einzige Mittel, den geldsreveitt aller «rt Einhalt zu thun. Wie verhalt sich nun die Stadtvertretilug gegenüber den Hilferufen der feldbesitzenden Bürger Marburgs? Sie fiuoet, 0aß die Einhebung der städtischen Anlagen von den Feldfluren weit bequemer sei, als sie zu schulde« und bewilligt daher weit lieber Beträge für Slraßmbespritzunj^, so ersprießlich ditS einerseits ist, alS zum Schutze dls geldeigeuthumS; ja sie geht noch weiter, indem ste den ihr vom Gesetz übertragenen Wirkungskreis aus die geldwirthe der Gemeinde überträgt, da sie beschloß: „Sammelt Gels unter euch und helft euch selbst"; alS wenn d^S Feld vor Diebstählen nicht ebenso, wie Wertheimkossen und Waarenlas,er zu schützen wäre, ohne hiebei zu be« denken, daß durch den mangelnden gelbschutz eine Feldentwertl)uog herangezogen wird. Darum gleiches Recht für Alle. Die NIarburger freim. Feuerwehr Iiiemit alle iiQ<1 ?vU6rvLlir5r'suQ6s ilirsm kuu RA. 1873 stattülläsnäöQ »Hvvttei» liöüiolisl) sin. 1. Lmpkku»^ Llksts am Lalmtioks. stollnux äsr (5vrätll3eIia.ttsQ im k'susrvslir« lolittlö. 2. 1 Vdr: Llowoiuiotlkkbliolio» im (Kasino. 3. 6 Vdr X»odmitt»gs: 8ol»auüduug^ äsr lzurzsr lrsiv. k'susrvsdr am Oomplat^s. 4. 817dr ^dsnS»: vom?susrvelir-lolcals mit ^U3i1c in Ili. SLt,' Sartsu-Slllou. ^ Liutritt 20 Icr. ^r. ?vrs0Q. ^ Vor llolnsrtraz 1s^ äsm Vntonittltsuunkoväb kä? Ii,osIitAtslll)osiiTör ia üovi' vov üsm ütQ soksi6sa ssins» iaQixLtxsIiodtsri Öalcsls, llsrrv Z?LeIjllkvr, Hau» bö8it2srs, vslvlisr liaoli Icurssia I^sil^sv, vsr8sI»sQ mit üsv keil. Stsrbssaleramslltsv, am 14. 6. Äil. uw 6 üllorKSus ill ssiQSill 30. ^sdsns^klirs ss1!e iv üvm llsrrQ vsrgodisäsQ ist. Das I^siokslldvxäQxuiss äss idsusr?» v»dLu-xvsedisävllsn üaäst k'rsitax äsa 15. ä. liaok-mittags 5 lltir vom oiß^sasa llauss, ?5arr!io5s»»»<» 158 aus statt. Das dsil. Kstz^uisiQ ^irü Sawstaßx <1sv 16 l1. U. uw III litir ill der Oomlliroks ß^slsssn. k'risäö sslllvr ^sebs l ^arburx. 14. ^uxust 1873. ^642 II. stviorm. I^siekspkukdskrunz^- u. Lseräixullss»-^o»t»It. Klavlermacher und Stimmer, derzeit in Marburg, Hotel „Stadt Wien", ist bereit, alle in sein Fach einschlagenden Arbeiten zu übernehmen. (641 Anzahl einkehrender Gäste anch über Nacht zu beherbergen. Gegen die Morgenseite hin aber war der alte breit vorspringende Holzgiebcl deS Bauernhauses erholten, und unter ihm zogen sich die HKlzerueu Laubengänge dahin, mit Sem Kübel für die Hauswurz geschmückt und mit Neltenstö-cken, an deren überhangenden Stielen die rothen Blumen sich schaukelten, wie an dem gewöhnlichsten Bauernhause. Gegenüber, in gleicher Ausdehnung und uicht minder stattlich dehnten sich die Wirlh-schastSgebäude auS, die Scheune mit der Tenne, Ställe und Heuboden, und die rege Thätigkeit, welche überall herrschte, ließ erkennen, daß daS Anwesen nicht nur etn viel besuchtes Gasthaus, sondern auch ein bäuerliches Gut von nicht geringer Bedeutung ivar. Vor dem Thore der mächtigen Scheune stand ein hochaufgeladener Getreidewagen, und ein halbes Dutzend von Knechten und Mägden war eifrig beschäftigt, die vollen langen Garben mit den goldreifev schweren Aeizrenbündeln abzuladen und in den Gevierten deS StadclS übereinander zu schichten. DaS emsige Schaffen bildete einen lebhaften Gegensatz zu der übrigen aus dem Platze sich entwickelnden Beivegung, denn während von linkS der Fracht-vagen mit seinem Blilgespanu schmtlsälllg angerollt kam, und der Post-Bartel blasend aus seinen Gäulen näher trabte, war von rechtS eiil anderes Fuhrwerk sichtbar geworden, ein sogenannter Stell-wagen, durch welchen nicht nur der kleine Bertehr jlvischen näherliegenden Orten, sondern selbst Mit größeren Stiidten sür Alle vermittelt wurde, denen eS unmöglich war, sich der Post zu bedienen. Der Wagen fing eben an, sich seiner ziemlich zahl-reichen Bewodver zu entladen, denn biS die Pferde sich von der Anstrengung deS Ber;ivegeS erholt und eine kleine „Unterleg'" gemacht hatten, mußten auch die Reisenden sich zu einem Aufenthalt bequem men, ein Entschluß, der nicht eben schwer zu faslen war. wenn zu dieser Säumniß ein so gastlich anmuthendes Plätzchen einlud, als eS unter den dichtschattigen L:»ubkronen der Linden und Kastanicnbäume des BergivirthS^auseS zu finden ivar. Die Gesellschaft, die unter den Bäumen Platz nahm, ivnr ziemlich bunt; da war ein wohlbeleibter Pfarrer mit greisem Haar und gnlhmüthig freundlichem Gesicht, der mit einem nicht minder '.vohlgenährten Biehhändler, dessen Leib der goldstrotzende L'dergurt kaum zu umspannen vermochte, voi» dem Crgebniß der eben begonnenen Ernte iind von den zu hoffenden Fruchtpreisen plauderte; ein Handiverksdurs.ti in grauer Blouse und den Wachstuchhut aus dem krausen Kopf und ein beurlaubter Soldat, der iN die Hümat ging, iveil eS zu Feldarbeit an Albeitern gebrach, und der in rasch geschlossener Bekanntschast und Vertraulichkeit den Wunderdingen zuhörte, die der Geselle von fremden Städten und Ländern zu erzählen wnßte; eine alte Bi^rgerSfrau aus einem benachbarten Flecken, die sich gedrungen fühlte, vor dem Ende noch eine Wallfahrt zu machen zur schwarzen Mut-tergotteSvon Allötting, und eine junge Bäuerin Mit ihrem Erstgeborenen im Arm, einem dicken vollbackigen Buben, von dem ste Auge und Hand ebensotvenit, abivandte, alS die Alte von Rosenkranz und Geiietbüchlein. < .Da« muß man sagen," rief der Händler, sich beh.,jilich Niederlassend, „schön ist eS beim Bergivirtl), nnd das Trumm mit den Reisenden und Mit dem Fnhrwert reißt gar nicht ab — da rührt sich's vom frühen Morgen biS in die sinkende Nacht! Das WirthshauS i^ eine wahre Goldgrube, und wenn der Wirth einmal seine Tochter auSheirathet, kann sich der gratuliren, der sie kriegt — die ivird einen schönen Rogner mitbekommen. . „Ist daS Mädel sauber?" fragte der rei, sende Geselle neugierig. (Fortsetzung folgt.) DWf^Gras'^Wll von 12 Joch Wiescn in zwei Partien, an dcr Bezirksstraße in Frauenhof, Ob. St. K u-nigund gelegen, wird am 1.5. August Nachmittag s Uhr g^gen bare Bezahlung on den Meistbietknden hititangcqkben. (L18 Panll iiltd Attelnpsehllnlg. Der ergebenst Gefertigte erlaubt sich, den geehrten Bewohn«rn Marburgs den tiefgefühlte.« sten Dank für daS Vertrauen, welches seinem Institute zu Theil geworden ist, auszudrücken. Zugleich bittet er. dieses Vertrauen ihm auch fernerhin zu belvahren. da er bemüht lvar. dem ?. ?. Publikum möglichst brauchbc^re und ver-läßliche Leute zur Verfügung zu stellen. Auch macht er wiederholt aufmerksam, daß jeder Packträger angewiesen ist, auf Verlangen den Tarif vorzuweisen und jede Entlohnung mittelst entsprechenden Tagesm^irken zu qu ttiren, weil nur gegen Vorweisung der Leckeren von der Instituts-Ilihabung ollfällige statutenmäßige Ersäße geleistet werden. Hochachtungsvoll Wenzk Kavliczek, 628 Inhaber des Marburger bel)ördl. concefs. Packträger-Inftituts. ««MWMWMWWMMUWK D Verein „Horkur ^ in I>iIsrburg.U zD 2vsolco äss Voroiv«»: « W^adruvx UQÄ ?öräsruvx klleowsivvr W 66l8iQtvi'S8gsn, vigsengd^kkt^Iieko k'ortdilävveM Lauüouts, llntorstiitzunx kiltidoäÜr^M ^ tixsr Mtxlioäsr, LtsIIsvvsrmittluvK stv. » W Llvse^roldoeslstld? ü. . D ^ 8l) Icr. für kisr äomisilisrsnäs, M M 4tt kr. kiir »usvärtixo Wtxlisävr. M M.k»krssdoitrax kür llatorstüt-onäs btitxlisäorDf Weingart-Berkauf. Der Kuppitz'sche Wkingartcn in Karisch ov in, eine Stunde von Pet tau, im Gesammt-Flächenmaße von 6 Joch 316 Qkl., worunter 2^-3. Weingarten, l'/z^. Hochwald, daS Uebrige Wiese mit Obst, — ist sammt hängenden Früchtrn untkl günstigen BedinMNgcn durch Dr. Heinrich Lorber, Advokatea in Marburg, zu verkaufen. (636 «^Wein-Verkauf.'Wi Zwanzig Startin 187ler Eigenbau-Weine sind in größeren oder kleiner«» Partiell beim Weingarten deS Gefertigten fortwährend billig zu verkaufen. bSß) Wolfzettel. Schön' Z>ank str die Dtomrasplsd' von (644 drei Großglockner-Touristen. Anzeige. Indem ich mir erlaube dem ?. ?. Pub likum resp. meinen geehrten Kunden bekannt zu geben, daß ich in die Burggasse Haus-Nr. 144 übersiedelt bin, danke ich vielmals für das mir bisher geschenkte Zutraueil und bitte um den ferneren geneigten Zuspruch. Achtungsvoll 608) Simon olf, Schuhmacher. Dllmps-, Alluche- ll. Wannen- Bad in der Kaentnervorstadt täglich von 6 Uhr Früh bis 7 Uhr Abends. 579) Alois Schmtderer. Zu miethen gesucht: ein großes oder zwei kleine, möblirte. durch Thüre verbundene Zimmer für z»vei solide jun-e Mäi'ncr. (643 Rnterleills - Drnchleidende fi den ,n der durchaus unschädlich wirkend'» Vruchsalbe von G. Stnrzenegger in Hertsa« (Sch'vciz) ei» i^berrafvendes Heilmitttl. Pr-is per T^'ps fl 3.20 ö. W. Vor Nachahmung, die auf Täuschung des Publikums abgesehen ist, lvird er- stlich g'warnt; keine Analyse kann mein Ge-helMliiß h.rauSdril'gen. Zeugnifle und Dank« schr.jben vollständig Geheilter werden hier nicht aufge»ütirt, d' solche zahlreich in der Gebrauchs-aniveisunq enth.iltkN sind.— Zu beziehen sowohl bei G. Stnrzenegger selbst, als duich folg-nde Niederlagen: in Graz bei Viktor Grablowttz, Apoth'ke „zum Modren"; in Wien bei Jos. Weiß, Apotheke „zum Mohren". (S42 Ei« großes Gtwolbe Mtt S Magazinen und ei« kleines Gewölbe, separat sind allsogleich in tiner s.hr frequenten Gasse zu Vsrmiethen. ^637 Auskunft im Comptoir di'sts BlaiteS. ZLtli.llliolis-ANlliiditjtlNlj. Am. l6. August Vormittag um 8 Uhr werden in der Magdalena Vorstadt Haus Nr. l0 Zimmereinrichtung, Haus«, und WirthschastS-geräthe, Bettgewand zc. lizitando veräußert werden, wozu Kauslustige hi^flichst eingeladen sind. Jakob Kaufmann. A-chziezrl, cZW» gut gebrannt, sind zu Habel» bki SIol» I^evnkai'Ä!, und werden auf V.rlai'jun auch zum Hause gestellt. (638 Eine Witwe in den besten Jahren »vünscbt auf eil'er groß rn Herrfch.ift als Wirthschafterin unterzukommen; sellie ist IN der Fül)ru"g einer groß.» Wirthschaft und .<^uche b st'Nö deu'and'rt. (630 Die weiieren A»fra^,,n crbit'et man unter ^ K posts rsstauts ^^aibacd. Eisenbahll-Fahrordnung. Marburg. Personenzüge. Bon Trieft nach Wltn: Ankunft 6 N. II M. Früh und i! lt. 4?» M. Nbendß. Abfahrt 6 U. 2Z M. Frül, und 6 U. b7 M. «bend». Bon W»en nach Trieft: Ankunft 3 U. 2 M. Krüh und 9 lt. 6 M. Abends. Abfahrt v ll. lS M. Krüh und 8 U. 18 M. «bend». Bcscklenniqte Persl^nenzüge. Bon Marburg nach Wien Abfahrt 4 Uhr 40 M. Krüh. Bon Wien nach Marburg Ankunft IV UHr bö M. At»dß. Bon Marburg nach Ofen Abfahrt 6 U S M. Abends. Von Ofen nach Marburg Ankunft 9 Uhr Vormittags. Abfahrt nach Krauzensfeste 11 Uhr 5 Min. Nachts. Ankunft von tzranzenöfeste 4 Uhr 2ö Min. Früh. StSrntner-Züge. Abfahrt: Von Marburg nach Franzensfeste 9 Uhr 15 M. Bormitt. Bon Marburg nach Villach 8 Uhr 1ö Min. Nachmittag. Ankunft.j Von Franzensfeste nach Marburg b Uhr 40 M. Nachmitt. Von Villach nach Marburg ll Uhr 44 Mtn. Lormittag. Gemischte Züge. Von MürzAUschilp uach Trieft. Ankunft 1 llhr 48 Min. Rachmittag. Abfahrt 2 Uhr 1b Mtn. Nachmittag. Von Trieft nach Mürz zu schlag. Ankunft 11 Uhr bb Min. Mittag. Abfahrt 12 Uhr 15 Min. Nachmittag. Eilzüge. Bon Wien nach Trieft. Ankunft 2 Uhr — Mm. Nachmittag. Abfahrt 2 Uhr 3 Min. Nachmittag. Von Trieft nach Wien. Anknnft 2 Uhr 6 Min. Nachmittag. Abfahrt 2 Uhr 13 Miu. Nachmittag. Attschristkll jeder Art werden auf daS N'st? besorgt, g. Vo,^en 14 t'. und billiger. Gefällige Äntläie U"tkr ö. 1 an die Expedition dl«ler'sch > Konkulsmasse gthörl^ielt F'tzrnisse, als: zivei E's nschimmcll», mehrere Äal.schen u- d Fuhrwägen. dann Pferdett'schirr — bewilligt uud z» deren Vornahme die TtigsatznNt^ ein Ort uni' stelle tuf den Iv. August l>^73 V^rmittt^si 9 Uhr mit dem Bclsatze ai ^^eordnel woiden. daß die Fahrnisse j doch nicht unter dem Lchaßwerth> an den Meistdiettnden gegen sogleiche Vurzahlung hintangegeben werden. K. k. Bezirksgericht Marburg am 10. August 1873. Ein Praktikant findet in meinem Tuch-. Cuirent-. Mode- und Co"fectionSlv.iaren-Geschafte unter billigen Be-dingnissen sogleich Aufuahm-'. (6^5 Nnlil, H.iupkpl"tz. Isuekt ist keildllr!! in viasm öuell, velokes vosdon srsvilisv unä üem tielvitgül WvjslV eiasn nsuSnW vsräklvllsv. 0»»W ^^l^öilverkakrvn ist^s^örmanQ!l1»r vorstaizdliodW^ ^ tarß^LLtöllt von .^uvrbaek. Wskntsczli, Kosdsn SSrlriKz-W dssietisll xsxsnW ^»öasrgelläunßs von 1 Iklr. ü Lxr. ---- 2 ü. li'ros. 40 Otg. von 874^ Gin Haus in einer belebten Straße Marburgs wird zu kaufen gesucht. — Anzusragcn aus G fülligkeit im Comptoir dieses Vlattcs. (621 Ein Hauslneister, Verheirothet, kinderlos, wird gesucht. Anfrtige: Pober'scher Straße Nr. 28. (640 ^ Lpilevtisvll« ürjiwvl« (kaUsuoiit) ^ WM Keilt, briefl ivli äsr 8xseislai-2t tijr Lxilspsis Dt.». 0. KtlKtsoti, verlin, l^vuiisv» ^^^991 strasvs 45. — ^uxsnttliolrlivl» üdsr tauvenil l'ktivntsn in ösksnälunz. Verantwortliche Redaktion, Druck und Verlag von Eduard Zauschih in Marburg. g. Sl. Ht. O; Verantwortliche Redaktion, Druck und Verlag von Eduard Zauschih in Marburg. g. Sl. Ht. O;