-587 Donnerstag den 21. Nuli 1831. Naibach ven 20. Duli. <^aö feit dem Abmärsche unseres vatcrländi' schcn Regimentes hier in Garnison gewesene erste Bataillon des lcbl. Gradiscaner' Gran; ^ In» fantcr^'Regiments brach gestern, dem erhaltenen Befehle gemäß, zur Schließung des gegen die croa« tische Gränze aufzustellenden Gesundheits-Ooroonö auf. Wenn vortreffliche kriegerische Haltung.. Punct-lichkck in iZrfüllung aller militärischen Pflichten, stets beobachtete Mannszucht demselben einen go rechten Anspruch auf unsere Achtung gibt, so wird diese in einem rveit höheren Grade durch ihre Ord< nungsliebe, ihre Verträglichkeit mit allen Quar. tierträgcrn und besonders durch das ausgezeichnete Betragen deö l5bl. Offizicrcorps gefühlt. Gleiche Aeußcruügcn geben auch alle zene Orte Oberlrains, wo das zweite Bataillon dcsjV!ben Negimenteä ein. quartiert war. Deßhalb glauben wir auch uoi, ihrer Anwesenheit eine rühmliche Erwähnung ma. chen, und noch die ungeheuchelte Versicherung hin. zufügen zu müssen, dah das Andenken an diese ehren, volle und brave Truppe lange unter uns wird cr^ halten werden. N nFa rn ^,u Ofen wurde unter dem 12. Juli Nach' Nchcndeö bclannt gemacht: Bei der Besorgnis;, welche die jetzt in Ungarn herrschende, e^r orientalischen Brechruhr (5I»oler2 un>'-du5) ähnlich, Krankheit allenthalben erregt, hat man es für nöthig erbtet, über den Standdie-l" Kranlhett tägliche Notizen aus amtlichen Quel-Icn mitzutheilen, wodurch man einer Seits der Ver. dre'tung ungegründcter Gerüchte vorzubeugen, an« dcrer Seils auf die Nothwendigkeit einer genauen Beobachtung aller bisher von der öffentlichen Ver- waltung in Betreff jener Krankheit aufgegangenen Verordnungen neuerdings aufmerksam zu machen hofft. I. Auö den bereits in den Zeitungen enthalte' nen Nachrichten ist bekannt, daß die cden erwähnte Krankheit in Ungai/. zuerst in Tisza-Uilak. Ugo-csaer Ocmttats, unter Salzftcsscrn, welche lius dcv Marmaros dahin gekommen warcn, slö) gezeigt, und von dort längs der Theiß, mit einiger Beruh« rung dcv (Zomitate Bereah, Zewplin, Szobolch, Szalhmar, Borsod und Heves, bis zu dem M^rtt« stecken Szolnok sich verbreitet habe. In Szcwok selbst waren am lo. Juli 55 Kranke, worunter 3y von der fraglichen Krankheit Befallene, vcn denen iQ gestorben sind. Auch unterhalb Szolnck an der Thcisi, namentlich in Nl iii-'IVil', (^ib»!.l»ü^l,und ^!p:ii', letzteres im Pcsier pow5!'i commandircn." Der polnischen HcNung zufolge, solider General Ryb.i,lzüli das (Zommando über das 8orps erhallen, w?lches bis lel^t von General Iant'ows-ti befehligt wurde. — Die genannte Zeitung ent^ hätt auch folgenden Artikel: «Noch vor einem Mo-uatc brachten :oir der Nationalregicrung die Gefahr w (Erinnerung, welche auö der zu grohen Rücksicht gegen die russischen Gefangenen in lZzen. stochau und an andern Oncn entstehen tomue; rvir machten darauf aufmerksam, daß die Erlaub» nist, auf die Jagd zu retten, Belustigungen zu rer. anstalten, Besuche zumachen, vlell.icht einst un-sever Sache schaden lverde. Ni^ftre Stnnme fa-ld kein Gchör. Jetzt hat sich leider unscre Ahnung bestätigt. Wahrenl' man bei uns die Spuren schwavzcr Verrätherei cmdcHte, entflöhen cie rus« fischen Gefangenen fast zu gleicher Zeit aus Czcn« si^chau uno Piliza. (Z'Z ist dieß'cm sehr wichtiges Ercigniß und siehl i>; der gcuaucsicn Verbindung mit den Begcb.enl)cucn in unserer Hauptstadt am 2I. Juni." , Die preußische Sta a t szeitü ng meldet ron der lithauischen, Gränze uom 5. Juli: „Die an verschiedenen^Mn- verbreitet gelesene Nachricht, dasi sich G^sral Gielgud auf seinem Rückzüge berms wieder, iy> Konigrer, aus Schwabe ro>n 7. Vlay, und die Antwort darauf, und eine Adresse der Litthauer an den General lZhlapowsti, dattrt auö Ianow vom io. Juni. In der Wojewodschaft Kaliscl) organisirt sich gedachten Blattern zufolge, der allgemeine Aufstand in Masse. Von dem Oberbefehlshaber der Armee sind keine Nach» richten bekannt gemacht worden. In den Canton-ni rungen dcr russischen Armee nimmt man viele Bc-wegungcn wahr, und Alles deutet daraus hin, daß der Feldmarschall Pattewitsch sich zu einem großen Schlage vorbereitet. Die Warschauer Stacnszcitung vom 7. Juli sagt: „General Turno h.il SicroH genommen und daselbst gegen 5c» feindliche GavaNcristen zu Gefangenen gemacht. — Im Plockischcn stehen cie Russen an der Wkra und senden zuweilen' Pa-nouillcn uter diesen Fluß hinaus. — Vocgestcvn langte hicr die Nachricht an, daß-in dem Dismctc Owrucz, im Gouvernement Volhynien, die Insur-re.'tion sich lvieder verstärkt habe, uno oaß einc Ab-tbc'üung dcr russischen Armee dorthin g?ci!l fcy, um die Insurgenten zu zersprengen, jedoch hchigen Wi'. 23» dersiand gefunden habe. —Vorgestern Abends waren, nach einem Privatschreiden, folgende Nachrichten im Umlaufe: General Giclgud soll in einem Treffen mit den Russen geblieben seyn ; indem ihm beide Füsse durch eine Kanonenkugel weggeschossen wurden, wahrend indessen die Russen mit dcm größten Theile ihrer Streitt'rä'fte von Wil>,a nach Kauen gegen das (Zorps des Generals Giclgud aufge^ blochcn wärcn, soll General Demdinöti, der 1cn-scits der Wilia operirte, Wilna von der nördlichen Seite angegriffen, und diese Hauptstadt nach einem mörderischen Kampfe erobert haben. Bis jetzt ist noch leine authentische Nachricht über diese Oceig-nissc eingegangen. —Der Graf Montt-vllo istzuin Adiulantcn des Generalissimus, mit Unter - Üicu-tenantä-Nang, crnanitt, und dem Qdcvsten Tzyd-lowski, welcher das Commando übcr cinc Brigade erhalten hat, bcigegcben worden. In Tcrcöpol, welches dctannüich dcr Sam« mclplay der von der 'Armee aberufenen Generals ist, besingen sich deren schon üdcr io, und un ^ diesen die Generale Rosen, Gcismar, Wlodek und Plnapel, selbst der General Kreutz soll abberufen scys», und hat sich. Einigen zufolge, nach Wilna, Andorn zufolge, nach St. Pctcrödurg begeben. DÄs sommaudo übcr sein Corps soll der General Murawicfferhaltcn haben. sW. Z.) MikVerlanve. In einem Schreiben aus M a i n z vom 5. Iu« li heißt es: „So eben langt auf Prioat.oegcn die Nachricht an, daß der e soll sich durch den Zutritt der orangisiischcn Marcel gröltet haben, die vor Allem die Ordnung "^ Gcsc^^äß.glc.t begründet Mfcn will." (Nien. Z.) c^ Frankreich. s, b o1i ^^."P"lratbriefe vom 22. Juni aus Lis« Batterien d!z ^ '' > "^''''"" ^'^cnö lDaren die acl-cenen I-l. ^°' ""ks am Auöftusse öesTaia s's^cn 5?r'aa^ ^" Kampfe nut emer franzo« schcs S3iss^!a^7^' Jagd auf ein portugiesi. tc 'nit Bcamm.V '' ^cit, welche die F.regat. v^r e " tem Fort E'nlaufen" ^^'"ugiesischen Schiffe das ""^len. Die französische Fregat. te erlitt einigen Schaden, und wurde gezwungen, sich ausser dem Schuß zu halten. (ANg. Z.) Paris, den 2. Juli. Am 1. d. M. kam der König in vollkommener Gesundheit zu Saint'Cloud an. Die Minister begaben sich sogleich dahin, üm ihm nach monalli.l er Abwesenheit ihr (Kompliment zu machcn. —Die Sanilätsgcsetzc werden zu lZalais mit dcr strengsten Genauigkeit beobachtet. — Der General Lafayette and Hr. Odilon-Barrot sind zur Kandidatschaft für die Deputation von Straßburg proclamirt worden. — Die diplomatischen Mittheilungen uüscrcr Regierung sind so thätig, daß es Tage gibt, wo.rom Ministerium des Auswärtigen drei Staffelten nach London, Belgien uud Holland abgefertiget werden. — Der crzbischoftiche Pallast wird abgcbrochcn, und der Platz nebst dem Garten zu einem öffentlichen Spaziergange bestimmt. P aris, den /,. Juli. Nach Briefen aus Ma» drid vom 25. Juni sal! cer französische Botschafter , seine Zurückderufung verlangt hl>ben. — Auf einen Bericbt des Hrn. de Rigny irurdc wegen Er< Haltung und Ausrüstung der Schisse von der k.Ma» rine eine Ordonnanz erlassen. — In Paris läuft das Gcrücbt von ciner im Hcnncgau ausgebroche-ncn Hollödcwegung um. — Heute musterte der Kriegsminister auf dem Marsjvldc trei Batierien dcö Artillerie-Regiments von der Garnison von Vincenncv; es soll eineAufdruchsmustcvung gewe< sen seyn. Die Batterien defilirtcn mit brennender Lunte. Ihre Haltung war prächtig. — Die Bat» terien dcü 6. Artillerie - Regiments von der Gar« nison von ^aon sollen Befehl erhalten haben, sich marschfertig zu halt.cn. Die Besatzung von Sois» sons hat eiuc Bestärkung von Z000 Mann erhallten. — Im Touloner Arsenal herrscht eine große Thätigkeit. Sine Menge Raffelten nach einem neuen Modelle wird verfertigt; mehrere Böte sind damit beladen; sie sind, wie man sagt, nach Montpellier bestimmt. Pari 6, den 8. Juli. Auf den Bericht des Grafen d'Argout ist eine t. Ordonnanz erschienen, werin Folgendes verfugt wird: 1. Der 27., 23. und 2g. Juli »U3» sollen alH Nationalfeste gefeiert werden. 2. Die sterblichen Ueberrcste der für daK Vaterland in Vertheidigung seiner Gesetze und seiner Freiheit gestorbene« Bürger sollen, sobald die Ausgrabung geschehen tann, im Pantheon beigesetzt werden. In der nächsten Sitzung soll ein Gesetz übergeben werden, um oicsni Hegrabnißcrt ge« setzlich einzuweihen. Am 27. Juli soll eine Ein» 232 tbelhungs-(Zeremonie im Pantheon statt haben. 5. Auf dem ehemaligen Platze der Bastille stll zu Ehren der Schlachtopfer der drei Tage ein Leichen-denkmahl errichtet, und am 27. d. M. rom Konige der erste Stein zu diesem Monumente gelegt werden. 4. Der Minister des Handels und der öffentlichen Arbeiten soll ein Programm für dieses Fest verfertigen. Auch dieses Programm ist bereits erschienen, und verfügt im Wesentlichen Nachstehendes: „Am ersten Tag wird für alle in den drei Tagen für das Vaterland gestorbenen Bürger ein TraucrgotteZdiensi gehalten werden. Der zweite Tag ist Volksbelustigungen gewidmet. Am dritten Tage wird der König die Nationalgarde und die Truppen der Garnison mustern. An diesen Tagen werden auch an dürftige Familien Lcbensmit» tel ausgetheilt, und am 28. und 2c,. alle öffenlli« chcn Gebäude beleuchtet werden." (B. v. T.) Der So urrier fran^ais spricht von einer großen Anzahl Fünffrankensiücke mit dem Bildnisse Heinrichs V., die feit. kurzer Zeit in Umlauf seien. Es sollen gegen 2o,nc>a Franken davon in Frank« reich circuliren. Dic Stücke waren in England gc« prägt, aber sehr schlecht gearbeitet. Der Temps sagt: «Man schreibt uns aus London, daß'Den Pedro ungesäumt nach Frankreich zurückkehren und wahrscheinlich in acht Ta< gen m Paris seyn wcrde. Er soll fehr zufrieden seyn können mit dem Benehmen der englischenMi-nister , die rhm dte besten Hoffnungen zu Wieder, einsctzung seiner Tochter gaben. Wenn ihre Wor« te nur auch aufrichtig sind! Es scheint indeß gewiß, daß das englische Eabinctt sich anschickt, von dem, wenigstens wcihrschcinlichcn Sturze Don Miguels, mit Ausschluß aller andern Staaten Vor» theil zu ziehen. Es wird bc'lgefügt, der Entschluß nach Frankreich zurückzukehren, sei in Don Pedro durch sin Schreiben Ludwig Philipps bewirkt worden, in welchem ihm der König sein großes Ver-langen ausdrücke, ihn in seiner Hauptstadt zu em. psangen. Das I 0 u r n aI des Dcbats sagt üb?r die neuesten Wahlen:"„Wn- haben den Wählern Glück zu wünschen. Durch die Wcishcit ihrer Wahl haben sie nicht blos Frankreichs Ruhe befestigt, son» dern auch seine Kraft und fein Gewicht bei dcn fr?m< den Mä'chtcn vermehrt. Sie ftytcn die Regierung in Stand, lauler als je zu (Hun^n dcs edlen uno und unglücklichen Polens zu sprechen, das sich u? seinen Siegen begräbt. Die Regierung hat bereits angekündigt, daß sie^u diesem Zweck mit dem C-abmetbvon St.Pnersöurg Unterhandlungen angeknüpft habe, und gute Hoffnung hege, sie zu ei-nem befriedigenden Ende zu bringen. Polen zu 'schützen und es vom Verderben zu retten, ist die edelste und am meisten ihrem Gefühl entsprechende Belohnung, die sie der klaren Besonnenheit dcr Wähler bieten kann." (MZ. Z.) OroWrttamücti. London, den 27. Juni. Am Sonntag Abends kam Don Pedro in dieser Hauptstadt cm-Gr wurde von dem König und den Ministern auf eine ihm angenehme uno für die Nation ehrenvolle' Art aufgenommen. T)?r König schrieb ihm auf die ehrenvollste Art, und die Regierung ertheilte Befehl, lhn mit aller möglichen Achtung, zu behandeln. Er will in England nur Herzog van BrH-A^za seyn, ohne Anspruch auf die Krone von Par« tugal, ausgenommen als Vormund seiner Tochter für welche er sein ganzes Vermögen aufopfern will, um sie aufden portugiesischen Thron zu setzen. Don Pedro hat fünf Millionen zu seiner Disposition zu cincr Expedition gegen dcn Usurpator. Gr bcsiht eine Diamantengrubc in Brasilien, und das Herzogthum BraHanza in Portugal. Er ist eiw schlössen. Alles aufzuopfern. Es sind schon M. stalten getroffen worden, um seine Absichten zu, realisircn, ohne das Prinzip der Nicbültterventiöll zu verlebn, und es läßt sich cm günstig^ Rc,sul.l, tat erwarten. , ., (A. v. T.) Die Brüder Lander, die Entde.cker der Mün^ dung des Nigers, haben vSn dem 2?uchl)ändlcr John Murray i««o Guincm für das Verlagsrecht ihres Tagebuchs erhalten.—Graf Grey erwiederte am 4. Juli im Oberhause dcm H«r',og vcn Wellington^ daß der König ausSpars.nnleit die Naüon mit den Unkosten cincr Kröliung verschollen wolle. Herzog (Zrllst ron Sachsen - 5^oburg, regierender Hcrzog^uno Bruder ^'s Pnnzcn Leopold, kam am Morgen ccö 29. Juni auf einem holländischen Dampfbcocc von Rottts^m in London an, und bc-gab sich sogleich nach Kensington, um seinen Bru« der zu befugen. Der Star sagt, dicß scy das er. stcmal, daß dieser Fürst nach England kommc; man gkiube, sein Besuch stehe mit der jetzt schwo» bendcn Anordnung über die-belgischen Angelegen-hciten in Verbindung. (Allg. Z.) Nevattem: Fr. rav. Mimich, Verlor' Ignaz M. EMrr v. Rlrinmayr.