^^45. Donnerstag, 24. October 1889. 108. Jahrgang. Mbacher Mnng. "^)"» ll.n"^l,?^ »l«t Post"",,»»»»,: ,»n«l»hr<« si. «. ,al»l«hll» sl.,.«,. I» «°»pt«,,: """« 0u,„,'..'? bjHhllg sl.5,»«. ss«, b«, Zustlllnn, ln» Hau« «anzjlhr«, jl. ,. - g»s«»tl,»«,:»»»l »«» Dl« ,,»»l»°chn Zlttnng" »tschliul l«,llch «it «»»»ah»l d« «o»»» n»t y«<«»l«g«, Dl» «b»»»»ft»«»t,, »«finbet sich «ongicssptah », bl« «li«tt« «ohnhosgaN« »». «pl«chst»nbe» der ««bactlon t«altch vou ,l> b!» l« Uhr vormittag«, — N»s«»nN»N« V»<«s» »«b«n »!<»l «ng«no»»«n »»b Mannscrlpt« «lchll«»«>,st«llt Amtlicher Hheil. ^ttböcks.!' !?^ l. Apostolische Majestät haben mit 6l°t>Hr ^Meßung vom 13. October d. I. den Were, ,i.^^ bei der niederösterreichischen Statl« te», ,„w?'!.Freiherrn Czapka von Win st et-"llttanäk,?"'"nsrathe 'm Ministerium des Innern "'»>t zu ernennen geruht. Taaffe m. r>. 2> — ..... ^G r ^"b l Apostolische Majestät haben mit ?'"st2 /'"lchllehung vom 18. October d. I. den Metricht 3"^^ '" Ministerium für Cultus und . "Nilell^ ^'"" von Fraydenegg und "" in Nip ^ Statlhaltereirathe bei der Statthat. """ allergnädigst zu ernennen geruht. Taaffe m. zi. ^rhilchs^undk. Apostolische Majestät haben m,t ?'chha,^^"lchllehnng vom 18. October d. I. den in Krainbulq Josef Merk zum "d öton,N "^ Referenten 'für die administrativen ^sür V" Angelegenheiten beim Landesschul-"lain allergnädigst zu ernennen geruht. Gautschm. p. Nichtamtlicher Hheil. Die Reblaus in Krain. ^"^btn^ ^"^" treibende Bevölkerung in der z" unterweisen, bean- > ei^" A.der Schule in Stauden die Ab- >besi^^ oreltclg.gen Curses filr Winzer und Wein- Unterrichtes in der Anpflanzung »r a„ U °"er,kauischkr Reben. Zu diesem Curse. vom 21. bis23sten V°Averter m ^"de, sind aus den, Gurlfelder und H .^"sliqen m/^^s°nen erschiene. Infolge wurde im Monte Juni tF'^ttdiunn ^""lkn, um die VcvlMrnng in der b2 boch « der amerikanischen Rebe zu unter-, °>»U ^""derselbe nur von wenigen Personen ^l2^..Kt auc^ da« hohe k. k. Ackerbaumini, »tchill^ bereit/F. ^ Landesregierung vom 9. Juni AeMn Wlln^^ "' """' f"r die Abhaltung von, ^1"nb über 7- ""«" "ber die amerikanischen ^^^ , ,/"- ^^müsüNül!,, durch den Sach- verständigen Franz Actina in den Haupt- Weinbau-Orten des politischen Bezirkes Tschernembl bestimmten Pauschalbetrag von 60 fl. zu bewilligen, wornach die f. k. Vezirkshauptmmmschaft Tschernembl angewiesen wurde, für die diesjährige Serie der Waudervortrüge hinsichtlich der Orte. wo dieselben stattfinden sollten, nu Programm zu entwerfen und dasselbe zu verlaut« baren. Die Landescommission in Reblausangelegenheitcn für Krain war am 24. Juni 1889 versammelt und hat laut dls von der k. k. Landesregierung mitgetheilten Sitzungbprotokolles nach erfolgter Mittheilung d«'s Jahresberichtes über die Verbreitung der Reblaus in Kram über nachfolgende Anträge der Commissions. Mitglieder velhandclt: 1.) Dr. I. Voönjak beantragt, an das hohe k. k. Ackerbaumimsterimn die Bitte zu richten um Ellassuug einer Weisung an die Leitung der Lanbstraßer Rcb-schule, dass aus derselben Schnittrebeu an unbrmiltelle Weingartenbesiher unentgeltlich abgegeben, im allgemeinen aber der Preis auf drei Gulden per Tausend hesabqeseht werde, weil bei der immensen Vermehrung des Schnittreben < Materials die Preisermähigung gerechtfertigt erscheint und der mit der Anlage der amerikanischen Rebschnle angestrebte Zweck bei dem hohen Preise der Wnrzelrebrn nur durch vermehrten Absatz des Schnittholzes erreicht werden kann. Die übrigen Commissiousmitglirder stimmen diesem An. trage bei. 2.) Der Director der Ngriculturschule von Stauden, Richard Dolenc. stellt folgenden Antrag: Mit der Ab« gäbe von Schnittholz wird dem der Veredlung des (tinfchlagcns und der Zurichtung unkundigen Bauer noch keineswegs geholfen — die Weinbauer in Unter« kram haben für die Ausführnug der Rebenoeredlung nicht das nöthige Verständnis, es mangelt ihnen die manuelle Fertigkeit, welche eine längere Uebuug unter sachkundiger Leitung und einiges Geschick vormlsscht. wie dies auch bei der Veredlung von Obstbäumchen und anderen Gewächsen der Fall ist. Die Nachfrage nach Leuten, welche damit umzugehen wisfen, wird demnach immer häufiger, und da es sich um massenhafte Arbeit handelt, somit auf flinke und doch correcte Aus-führung ankommt, so wird das Bedürfnis nach sachlun-digen Leuten immer fühlbarer, zumal die fchwielige Hand des Bauers für derartige Arbeitsleistung nicht geeignet ist. Die ambulanten Rebenveredlungscurse führen nicht zu dem erwünschten Ziele, weil in der dafür präliminierten kurzen Frist dem Bauer dle noth«, gen Handfertigkeiten nicht bciaebracht und dieselben durch bloße Demonstration nicht erseht werden können. Um nun die Durchführung massenhafter Veredlung, deren Nothwendigkeit bei der Ausbreitung der ameri« lanischen Rebsorten alsbald eintreten wird, zu ermög» lichen, wäre es sehr zweckmäßig, für diesen Special» beruf junge Leute heranzuziehen. Dies lässt sich ein« fach und billig in der Weise erreichen, dass in der Ugriculturschule zu Stauden die Theilnahme der Jugend an den Rebenverrdlungscursen durch unentgeltliche Verpflegung derselben in der Anstalt angeregt wird. Die tägliche Verpflegung in der genannten Anstalt käme nicht viel über 10 kr. p->r Kopf zu stehen, und eine anhaltende Beschäftigung von 6 Stunden per Tag würde in etwa 10 Tagen zu einer ganz genügenden Nusbil» d»ng des Einzelnen führen. Wenn nun 20 bis 30 junge bildungsfähige Leute zu diesem Zwecke unentgeltlich in die Anstalt aufgenommen werden, und zwar zu einer Zeit, in welcher die übrigen Zöglinge abwefend sind, so ließe sich mit einem Gesammtaufwande von 60 fl., höchstens 100 fi. schon ein Cadre heranbilden. Es ist auch nicht zu zweifeln, dass sich genügend Bewerber um die Aufnahme in die Anstalt finden «nd dafs die Abiturienten deu Weinbauern nützlich sein werden, weil sie au« deu erworbenen Fertigkeiten einen Verdienst ziehen können. Der Antragsteller ersucht, diesen Vor« schlag, welchem auch die übrigen Commissionsmitglieder beistimmen, dem Landrsansschusse zur Würdigung zu empfehlen. 3.) Dr. Josef Vosnjal stellt den Antrag, bei Sr. Excellenz dem Herrn Nckerbauminister die Bitte zu stellen, dass in die Central - Commission für Reb. lausangelegenheiten auch aus Kram zwei Vertrauens-manner einberufen werden, weil aus anderen Kronländern die mit der Phylloxera Calamität weit weniger zu kämpfen haben, ebenfalls mehrere Vertrauensmänner berufen werden. Ohne irgendwie vorzugreifen, glaubt der Antragsteller, das« der Director der Agricultur« Schule in Stauden. Richard Dolenc, mit seinen reichen Erfahrungen auf dem Gebiete der Phylloxera - Calamität in der Central » Commission erhebliche Dienste leisten könnte. Die übrigen Commissionsmitglieder. mit Ausschluss des Richard Dolenc, stimmen diesem Antrage bei. 4.) Schließlich spricht Richalb Dolenc den Wunsch aus, dass bei der Versendung von Schnittreben aus der Landstraßer Rebschule die Anwendung größerer Sorgfalt bei der Auswahl, respective Formierung der Schnittlinge, welche häufig nur ein Knospenauge ausweisen, eingehalten und das Binden mit Eisendraht vermieden werde, weil die Bündel dadurch beschädigt JeMeton, zu sein., betitelt sich der «'"heft K L" ^s°V v°" Julius Stettenheim ^libi.^^licht pn?'^'"'lche" Deutschland-. Dieser ^V''n. F "ne Reche von satirischen Gesell-^!chK Nii,,s demnächst als Buch unter dem Titel: ^ Ä,hln Korn^ cke b'"" die Coulissen der ge-«scheinen werden. Wir lesen ist keine Kunst, aber ver- ^ Vle>'l? ^linste 3. "'"' ""d «war eine der schwie-^it Men h f5 wenn nicht die schwierigste . . . >^ ein. Z lle. Geschlechtes treten als Laien ""d HFler^ j"« <5r,schverbundenen haben sich kaum Uchen >M Meitt°" l°"" behaupten, dass Braut 3" zei> biszch', nur eine intime Unbelanntschaft ^ in M "'cht?" Komödie ist fast unvermeidlich ^ Teh" ^he. ' wahre Gesicht, demaskiert wird i?>^ beiden wollen sich einander 'r ">V". i? ^d'gsten Seite zeigen, sie fühlen 5>de h" V leuZ ^' zu verdecken, ihre Vorzüge ^'Nh>, ' ^ e "? ""9 5" zeigen, ..nd so ist sie "l^cht heu^°n°erer ist^ Mm, darf dieses "icht in ihm einen ""en Vattenfang wittern. Eö ist ,m Grunde nur der löbliche Hang. vor dem oder der Erwählten so gut und so schön wie möglich zu erschemcn., die Vorzüge zu erhöhen, die Untugenden und uvlcn Angewohnheiten entweder ganz zu verschleiern oder auf da« bescheidenste Maß zu reducieren. Wer stellte sich vor und sagte gleich, wer und was man mcht se.! Dazu kommt noch, dass das Auge der Llebe oder dessen, was sonst noch au« zwii Menschen em Paar macht, ungemein kurzsichtig ist. Der Brautstand ist ein warmes Local, in das ein Bebrillter tritt: er sieht vorläufig nichts, die Brille ist beschlagen. Wenn er wieder sieht, ist er verheiratet. Wie man das Wesen einer Frau nnr benrtheilen kann. wenn man sie un Hauskleid und in der Wirtschaft trifft, so lernt man em Mädchen nicht kennen, so lange sie m der Ball-aardrrobe des Brautstandes einhera/ht. und dasselbe ailt auch v^m Manne, lt« ist erstaunlich, wle viele unangenehme Eigenschaft«n der Bräutigam trotz ihrer Größe hinter einem Veilchenbouquet verbergen kann m,d wie manche störende Eigenschaft der Vraut von .iner einzigen Thräne bis zur Unsichtbarlett überflutet w,rd. j" mit Hilfe düser Feuchtigkeit scheinbar zu einer Tuacud und zu einem Vorzug emporblüht. ' Die Anhänglichkeit des Bräutigams au den hans-schlüssll erscheint als Widerwillen gege:, d.e 'M'g. msellcuwohnuug. sciu Slalspiel als Trieb zur Geselligkeit, seiue Verschwmdung als Gcl'tilität. sem G"z als haushälterisch, seine Brutalität als Schneldlgkel^ seme Langweiligkeit als Abgcspauntheit nach vielem Denten uud Arbeiten. Dieser Vergünstigung erfreut sich dic Braut erst recht, Putzsucht gilt für das Bestreben, dem Zukünftigen zu gefallen. Schwatzhaftigkeit für Belesen-heit. Klatschen für das Begehren, kein Geheimnis vor dem Lebensgefährten zu haben. Klimpern und Missgesang für Kunst, Koketterie für Naivetät und an-geborenes Widersprechen für Selbständigkeit deS Denkens ... Und plötzlich ist man verheiratet, uud die jungen Leute lernen sich kennen. Sie lernen sich kennen, indem sie wieder werden, was und wie sie vor der Verlobung gewesen sind, die Masken fallen nur umso flinker, je schwerer es sein würde, so weiter miteinander zu verlrhren, wie sie es in dem Ausnahmezustände der Verlobung gethan haben. Die jetzt so beliebt gewordene Hochzeitsreise beschleunigt diesen Uebergang noch. Nun treten die Vermählten ins Leben ein, die Ouvertüre der Ehe. der Brautstand, ist verklungen, die Vorstellung beginnt. Die es jetzt verstehen, ihre Cha> raktereigenschaften mit denen des Mannes oder der Frau iu Einklang zu setzen und nicht mehr Rücksicht auf die eigenen zn fordern, als man auf die des anderen nimmt: das sind die Virtuosen in der Kunst, verheiratet zu sein. Diejenigen, die sich nicht die unerhörte lind vergebliche Mühe geben, die Rolle, die sie währsnd der Zeit der Verlobung gespielt haben, in der Ehe w.iterzuspielen, sondern die beim Eintritt in die Ehe die Maske des Romeo oder die der Julia in der Garderobe abgeben, leisten schon in der Kunst, verheiratet zu sein, etwas Bedeutendes. Dcren abcr Wdllcher Zeitung ?il. ^5. 2094 24. Octobers werden. Es wäre besser, Weidenruthen oder Strohgestecht zu verwenden. Der Leiter der Rebschule iu Landstraß bemerkt hierauf, dass auch die aus Frankreich und ans Ungarn einlangenden Schnittreben mit Eisendraht gebunden eintreffen, dass er jedoch dem Wunsche des Herrn Dolenc möglichst Rechnung tragen werde. Bei der WM eines Delegierten in die Central« Commission wurde Landesausschuft Besitzer Dr. VoKnjak für die nächste dreijährige Functionsdauer gewählt. Dieses Sitzungsprotokoll würde dem Landesausschusse vo» der k. t. Regierung mit dem Ansuchen mitgetheilt, den Antrag des Directors N. Dolenc, betreffend die Aufnahme und Herailbildung von jungen Leute» in der R'benveredlung an der Schule in Stauden, einer eingehenden Würdigung zu unterziehen. Die zur Berichterstattung aufgeforderte Direction beantragte, dass solche praktische Curse jährlich au der Schule in Stauden und im Wippacher Wcinbaugebiete abzuhalten wären. Um jedoch den me'st unbemittelten jungen Leuten den Besuch dieser Curse zu ermöglichen, wäre denselben für die 6 Tage währenden Curse an der Schule freie Station, den Theilnchmern in Wiftpach abr eine Unter< stützunq von 5() kr. per Tag zu bewilligen. Die Ge-sammlkusten für beide Curse dürften sich auf 150 fl. belaufen. Im Hinblick auf die Ersprießlichkeit solcher Curse erlaubt sich der Landesausschuss. die Abhaltung derselben beim hohen Landtage hiemit zu befürworten. Die k. k. Landwirlschaftsgesellschaft hat mit der Zuschrift vom 20. September 1889 dem Landesaus' schusse mitgetheilt, das« sich die Landwirlschaftsfilial«: in Landstraß bereit erklärt hat, vier amerikanische Ver-suchsweingärten im verfeuchten Gebiete anzulegen, wenn derselben eine entsprechende Unterstützung gewährt würde. Der Landesausschuss hat aus dem vom hohen Landtage zu einem ähnlichen Zwecke bewilligten Credite von 500 fl. den Betrag von 200 fl. als Subvention in Aussicht gestellt, wenn die betreffenden Weingärten mindestens ein Flächenmaß von 200 Quadratllafter haben und znr Hälfte mit direct Wein gebenden, zur Hälfte mit veredelten amerikanischen Reben bepflanzt sein werden. Tie neue Bezeichnung der gemeinsamen Armee. Ueber die neue osfüielle Bezeichnung der gemeinsamen Armee schreibt das «Fremdenblalt»: Das bedeutsame «Und« ist Thalsache geworden; unsere Armee hat den Titel einer «kaiserlichen und königlichen» angenommen und wird ihn, nacheifernd dem leuchtenden Beispiele ruhmreicher Vorfahren, mit aller Treue und Tapferkeit führen in allen Phasen und Zweigen ibre« schweren und ernsten Dienste«. Damit ist die letzte Consequenz der vor nunmehr zweiundzwanzig Jahren geschaffene!« staatsrechtlichen Verhältnisse gezogen, der letzte jener von ungarischer Seite in Sachen der gemeinsamen Wehrmacht erhobenen Wünsche erfüllt, deren Berechtigung zugegeben werden lonnle, ohne die Einheit und Untrennbarkeit der Armee zu gefährden. Die unverbundenen Buchstaben «l. l.», welche der Armee allmählich theuer geworden waren, welche ihr. wohl als die schriftliche Verkörperung der innigsten Reichsgememsamkeit erschienen, haben, wie wir wissen, keine vielhundertjährige Tradition für sich. Die Heere, die unter Habsburgs siegreichem Banner fochten, haben in wechselnden politischen und staatsrechtlichen Verhältnissen unter wechselnder Titulatur mit immer gleicher Hingebung und Aufopferung ihre Pflicht gethan. Sie waren an Ehren reich, ob man sie nun «kaiserlich», «königlich» oder «k. l.» nannte. Wenn sie heute den letzteren, seit kaum hundert Jahren gebrauchten Titel ablegen und das vielumstrittene Bindewort zwischen die beiden Buchstaben desselben schieben, bewahren sie unverändert und unerschüttert jenen wahrhaft patriotischen Geist, jene seltenen und hervorragenden militärischen Tugenden, welche in den schwersten Zeiten die Welt an Oesterreich Ungarns tapferen Kriegern bewundert hat. Die Worte des kaiserlichen Handschreibens an den Grafen lkälnoly gewähren aber auch der Armee ui,d den: österreichischen Patrioten die erhebende Ueberzeugung, dass jeder Versuch, an den festen Grundlagen der gemeinsamen Wehrmacht, welche in dem Ausgleichsgesetze des Jahres 1867 entgiltig festgestellt worden sind, zu rütteln, vollkommen aussichtslos bleiben würde. Mit jeuer edlen Loyalität, welche unser erhabener Monarch niemals verleugnet hat, gab er der Titelfrage eine staatsrechtlich unantastbare Lösung. Die gemeinsame Land- und Seemacht erhält dieselbe Bezeichnung, welche die andern Institutionen und Behörden «gemeinsamen» Charakters seit zwei Jahrzehnten führen. Damit ist den oppositionellen Parteien der jenseitigen Reichshälfte die einzige noch fassbaie Handhabe zur Fortführung jener wüsten Agitationen benommen, welche am lebhaftesten der ungarische Patriot selbst beklagen muss. Es existiert keine Armeefrage mehr; es sei denn, gewissenlose Frivolität und offenkundige Vaterlandsfeindseligkeit versuchte abermals, eine neue Frage herauf-zubefchwören. Die gemeinsame, die kaiserliche und königliche Armee, fußt auf dem Boden unverrückbarer und endgil« tiger Gesetze, und niemand wird es in Zukunft wagen dürfen, sie aus dieser mächtigeu Position zu verdrängen, welche ihr zugleich die Kraft und de» Muth zur Erfüllung ilirer bedeutsamen Mission als Wehr und Schutz des Reiches verleiht. Dass man in den maßgebenden Kreisen Ungarns fest entschlossen ist, der Armee diese rechtliche und unumgänglich nothwendige Stellung zu wahren, die «Arime-fragen» und «Affairen» energisch aus der Welt zu schaffen, dies zeigt die kräftige und unzweideutige Sprache, mit welcher der Landesvertheidigungs - Minister Freiherr von Fejervary gerade heute, einen Tag nach der endgiltigen Lösung der Frage des Armeetitels, die Interpellation Iranyi in Sachen der beschämenden Fahnen-Affaire in Monor beantwortet hat. Die Worte des Landesverlheidi^ gungs-Ministers haben dem Herzen jedes treuen Oester« reichers und Ungarn wohlgethan. Hat man doch gerade in diesen Tagen auch die Fahnen, Feldzeichen und Embleme der kaiserlichen und lönigljchen Armee, an denen jeder Soldat in Treue hängt, welche das kostbarste, von ruhmreichen militärischen Ahnen vererbte Symbol vaterländischer Ehre, Größe und Macht bilden, in den Kreis der publicistischen Discussion gezogen I Das Allerhöchste Handschreiben und die Worte Fejervary's bekunden es klar und zweifellos, bafs sich niemand so weit verirren dürft/, diese Symbole anzutasten und in frivoler Weise zu ändern. In loyaler Weise ist von unserem erhabenen Mon« archen die natürliche Consequenz des staatsrechtlichen Ausgleiches in der Titelfrage des Heeres gczua/n worden, in loyaler Weise wird man nun aber auch in allen patriotischen Kreisen Ungarns im Sinne des Allerhöchsten Handschreibens mitzuwirken haben an der Ausgestaltung der innigsten Beziehungen zu der einheitlichen und unzertrennbaren Armee der Monarchie. Patriotische Pflicht wird es sein, mit allem Nachdruck jenen Elementen entgegenzuwirken, welche auch jetzt noch in der Inscenierung von «Armeefragen» die effectvollste Bethätigung nationaler Gesinnung erblicken und den Kampf fortführen wollen gegen das mächtigste Vollwert Ungarns: gegen die kaiserliche uud königliche Armee. Das Ansehen der ^ archie fordert gebieterifch. dass es von nun Armecfrage mehr gebe in Oesterreich-Ungarn^^^^. Politische Uebersicht. ^ (Aus Böhmen.) Der LandesalMB^ betreffs der Durchfüh'uug der Gleichbesecht'!,'^^ Landessprachen bei deu autonomen Veho'rdcn ^^,. wurde über Antrag des Abg. Dr. Mali's einr^ deren Commission zugewiesm. damit die ^''^^ssen in dieser Session erledigt werde. Rieger mW " ^,y. beantragen, die czechische Universität durch ^^ lugische Facultät zu ergänzen und lchlcre . ^, 1890 zu eröffnen. — Die erste Lesm^ /^ '^e czechischen Adressantrages findet im LanMg ^ ^ statt. Es wird eine erregte Debatte "w"^, '^ auch Vertreter des Großgrundbesitzes M werden. «,^,nkn)^ (Der Besuch des Grafen Ka"" ^ dem Fürsten Bismarck wird. wie telegraP'M ^ berichtet worden, einer Meldung der ^" „. die im Verlaufe der nächncn vierzehn Tagc ^«^„heit Einladung hiezu ist schon während der "' .^„z< ssälnoly's in Berlin, im August dieses ^?'Ml!l>s lichster Weise an denselben ergangen, die ^u ^. dieser Begegnung erlitt mir durch den <) i ^^,e„ gehabten Besuch des Kaisers Alexander e»i" Aushub. ^ «ill!) "? (Die Petition der Stadt ^"^ch Ausscheidung aus dem politische» VeMs ^ ' M"' dem Antrage des Ausschusses fiir Oemem^"^^ heilen dem steirischeu Landcsausschusse M uud Berichterstattung zugewiesen werden. gF' (Die Trentofrage) tage thatsächlich aufgerollt worden. Tle we» "i ^,„g Abgeordneten werden nämlich in der ua^' ^Mge" einen Antrag einbringen, durch welchen va ^ ^ nach Autonomie und nach einem clgellcn ^ ^a>i,< stellt uud zugleich der Tiroler Landesaue^'^^ M tragt wird, die geeigneten Schritte emM> ^„ de Beschleunigung spätestens in der nächste" "'g«. ^ bezüglichen Gesehentwurf vorzulegen. /" .s ma" ""' dringlichen Behandlung diese« Antrags o° ' ,^M scharfe Debatten a/fasst s.'in. Die E "'"„'. ^ einstimmig dagegen, die Haltung der Deutsch-Liberalen zu dus"..^. die^ rigen Verfassungsfrage ist noch nicht b««'' ' W" batten im Landtage dürften auch hierüber Aufklärung bieten. ^. ^riten.) A, (Ezechische Schule in 3^,^'^, verlautet, hat eine Anzahl czechischer ^"^^be , voriten dem Wiener Aezirlsschulralhe ""^M^M Errichtung einer öffentlichen czech'sche" ^^ztet. ^ zehnten Bezirke auf bekannt, existiert im zehnten Bez.rke e" /H' Da ", die vom Vereine «Komensky» erhalten '^^i„ch" kuzem eingereichte Gesuch des «KomenslN' ^M Schule den Charakter der Oeffentltchle" « wurde von der Schulbehärde avgewttjen. ^ha" (Im ungarischen Abge°r0N ^ ^ unterbreitete Tisza den Gesetzentwurf " ^lt U, stellung der Civilliste des Kaiser« au ^ Jahre, Derselbe wurde dem FlnanM^ ^ « sen. Sodann wurde die Debatte "0" ^M,k entwurf. betreffend die Straßeumaum^e. ,, Varoß trat für die Vorlage "" """ sei^, gegenwärtige traurige Zustand ^i._____»______ —.. <. „el"., sind wenige. Es glbt überhaupt keine Kunst, in wel« cher ein so zahlreiches Laienthum pfuscht, wie in dieser. Die meisten Menschen glauben irrthümlich, dass man sich zum Vergnügen verheirate, etwa wie sie auf einen Ball gehen oder eine Landpartie unternehmen. Sie erwarten nichts als eitel Unterhaltung. Wie aber der Vergnügling den Ball langweilig findet, wenn ihm ein Tanz versagt, auf die Lackschuhe getreten und ein noch kleinerer Strich durch die R-chnung gemacht wird, und wie er den Ausflug für verunglückt erklärt, wenn es zu regnen droht, so fahren die Vermählten aus der Haut, M'nn es sich plötzlich herausstellt, dass in der Ehe auch manchmal Tanzpausen eintreten oder der Himmel sich nur ein wenig verfinstert. Sie bedenken nicht, dass sie vom Leben etwas verlangt haben, was es nicht bieten kann, und statt sich deshalb selbst an-zullagen. klagen sie das ganz unschuldige Leben an, und je mehr sie sich für enttäuscht erklären, desto deutlicher sieht man. dass sie die Kunst, verheiratet zu sein, nicht verstehen. Sie verlangen von der Ehe, dass sie eine Fort-schling der Verlobuugszeit sei, und würden doch jeden uud mit vollem Recht auslachen, der von der Ver-lobiingszeit verlangte, dass sie eine Furtsetzung des Ilmggescllcnlebcns bilde. Das Gegentheil ist der Fall, und w geschieht es denn. dass die Gattin erst erstaunt und dann verstimmt ist. wenu der Gatte nicht immer d.r Brüder w'ldc Ne.hcn flieht und das Schönste auf den Fluren sucht, und dass der Gatte verdrießlich wird, wenn er die Gattin nicht unausgesetzt wie ein Gebild aus Himmelshöhen vor sich stehen sieht. Dass die Verwirklichung dieses idealen Zustandes schrecklich wäre, begreif-n sie nicht. Die Wirtschaft würde jedenfalls bedenklich darunter leiden, wenn das Auge beider immer nur den Himmel offen sähe, anstatt dann und wann auch auf irdifche Dinge gewor-fen zu werden. Die Frau, die in ihrem Mann immer den Helden und Liebhaber der Verlobung, und der Gatte, der in seiner Frau immer nur die Soubrette des Brautstandes begehrt, stehen der Kunst, verheiratet zu sein, sehr fern. Dies wird auch dann offenbar, wenn beide Ehe» Hälften verlangen, dass die eine die Charaktereigenschaften der anderen besitze, ja selbst die augenblickliche Stimmung theile. Leichter fast findet sich die eine in die Charakter Gegensätze, als in die gute oder schlechte Laune der anderen. Es gibt sehr viele, nicht etwa tyrannische, sondern ganz einfach unangenehme Männer, welche ihrer Frau zurufen: «Mein Gott, fo lache doch nicht, du siehst, dass mir etwas durch den Kopf geht!» Und da in solchen Köpfen gewöhnlich eine be« deutende Frequenz stattfindet und die Männer, welche keine Denker sind. meist sehr viel zu dcnten haben, so soll auch die Frau ernsthaft dasitzen, obschon eine nnter-drückte Heiterkeit gewöhnlich entweder viel lustiger wird oder sich in einen bedenklich laug dauernden Groll ver-! wandelt. l So verlangen auch diele Frauen, d ^te i über eineu Dienstboten ärgern, dass,. ^ ^ der Vorstellung als gleichgilt'ger Z!^ roßc« f.h?^ sondern ebenfalls verstimmt sei. ^ " ^h vc^. und Freuden, welche das Leben Aae'^ ^s '^ scheu, solleu Gattin und Gatte "dl'^^MB. ^ Brot miteinander theilen, aber das ^fM.de^ Wirtschaft uud Vcruf jedem Elnzeine» ^ „^ auch der Einzelne allein tragen, unv ^af' W''" langen, dass der andere das ViM" ' ^che ^j Es gibt aber sehr viele 3"«^ „^H^'' Teller zerbrechen hören können, oy" z ^ ^ .' der Mann wenigstens wegen der v"' ^«.lsth^ Eine Eheschule s^te es g^be' "' z^Ohe^l^" Töchterschule, eine höhere Brau esch e. ^ Da sollten erfahrene Gatten lcyre" ! Schüler sein. ____ — ___________________ 2095 __________________ 24. Oclow 1iW. ^n Cllmi. . ' °k zuzuschreiben, dass deren Ausbau Wkqimm. " ««vertraut war. Die Einflussnahme der "ehki k m'/?^ ^"' sl'ccessiuen Autbau des Straßen-Der Gesetzentwurf wurde mit über-^Mrv l, '"'^t angenommen. Minister Graf ^gedi^^^ck hie Interpellation betreffe des ^ld die «^. !'^ ^'«sturzes ""d sagte, er werde, so-»Msge» ^"'chen Anfnahmen beendet sind, den Bericht ^dern?"""'-) Unter den hervorragenden Mit-^dtaa.« « ^"'Wellen Fractionen des kroatischen ^ Ner?r>i '" Verhandlungen statt, als deren Zweck ^Nger I""^ "Ner Fractions, mit Allsnahme der sitio,, mit^ ^'' ^" "ner großen compacten Oppo-l«f Nasi« 3? .^"gramme: Selbständigkeit Kroatiens ^ Auslls^ ^"tische" Staatsrechtes, mit Ausschlliss ^ichiin, ? c ^zeichnet wird. Als erster Schritt zur >»ati«>>! betr !sf ^^^ ^^ ^' Vereinigllng mit Dal- "»ldet ^F^uation.) Die «Neue sreie Presse» Der Zar ist iu bemerkens-ll'ige» ,,,, , .^'mmung znrilckgekehrt. Allen Mittheile dez w" .'Mter Personen z.lfolge si>,d die Resul-^tlich s,^'"7 Besuches für Russlcmd günstig. Na. °?°M°a n;""? ^'snwrck alles aufgeboten haben, i " soll der Q "^'^ ^lcht zu setzen. Giers gegen« !"!lcre Nj^Z" Persönlich die Verantwortung fiir die Ü "nomme., ??'U ^" deutsch.russischen Beziehungen ^ °P?i is^?' ^llle diese Umstände erklären auch ?>s nack'?/ ^"fsassllng der Reise des deutschen ^ ^fiiM»n "^'1""^" in der russischen Presse. M'ldet 3, ^^ bezüglich dieser Reise seien un-Mhelnl'd!°<> wichen dem Zaren nnd dem Kaiser "°tn sei. ^"gweite dieser Reise bestimmt vereinbart ^ in"^iI".^"°«d "°n Cobura) trifft I ^" ViiM.' ^' w° 'hm behuf« Genehmigullg ^orAea ' " "be ausgearbeitete bulgarische Thron- Mls. der^"^^" wird. Dieselbe enthält einen Kliert lln^ ^"kung des nationalen Bewusstseins V fiir sein/'ü"!,"en. "orin dem Kaiser Franz '" °nlä! -^ ^^"^e..de Aeußerung über Bul- ^drückt wird Delegationseröffnung der Dank Politik.) Paris beschäftigt sich ^ .^eiq^N ^°9'. die einen interessanten politi-L°^'e Bük,.P , ""' Der Prophet Mahomed soll ö?" s°ll r ^ ."""'' Der türkische Gesandte in N 'hren W^^'lcheinlich erklärt haben, das« die t m^uffiibr, °''^" 'n Paris abberufen würde, ^^ ^uckez^' '? ^'"s die Muselmänner verletzenden «lichm. d^/"Uche Bundesrath) erden^ und des N 7'""ge" des Untersuchungsrichters sl'lck. °"°ch All,p^ m.^""°ltes Stochmar einmrstan« ^"^anifch" N'cM als Urheber des anarchi-'"^aenzil '^ "nd Felix Darbellay sowie Fcrdi-i'3^nklge2"«lch Schweizer, als TheilHmer A''"' leien ^" ^"^hen und vor die Assisen ^""dtt a"n^^^ bulgarischen Anleihe.) < >n haben ^' Die Länderbank und der Z"H füglich ""der bulgarischen Reg.erung einen ^ Z n^geschH.., ^.^^ernahme der bulgarischen ""leiht hat eine höhe'von ^ch?.U"d in U^? ln Gold mit 6 Procent ver- >>^e'ls fir ?^ .^°h"n zu tilgen. Die Anleihe ^*^ ""'« ,« Optionen abgeschlossen. Die übernehmenden Banken werden beim österreichischen Finanzministerium ein Gesuch wegen Cotierung der Anleihe an der Wiener Börse überreichen. (Zur Sclavenfrage.) Der Sultan oonZan« zibar erklärte sich bereit, zu einer Eonferenz wegen der Vereinbarung eines Vertrages behufs Unterdrückung d^N Sie w^' ^^""^ ^ ich^,Ihne./"I" edel und großmüthig wären, gliche?!' liche. s„ .N widersprechen und sagen, 7«r ^'/'"er Laa- ^ " m ernstem Tone. das > >' O ^" Zu lehr fühlend. -Ich muss ^<'che" Betn, '^ 6" viel u hoch schätze, um ^ d 8 Vrr^U zu wagen. Di Liebe ist lein ^>l E?"^n^ !,^'U"''' W übermannt uns ) hW . 's! '2 ^ überflutet alles mit ihrer ^ '« kHuuss ode^^ark^it. noch Bewunderung. d l°R>könnt^ wenn sie 3? ""er „'i ^. ka../>-I" Num zu Füßen legen; ^ ^a d"/^rn ,' 'ch m.r gestchen, dass mein " >«rn l hat. ?"''/"b ^gleich sie schlechl all >l >. w^ließ " ""ch um eines reicheren Mau- doch nicht mehr zurück- 'bn,!> ^n,erd^/'"M gsgrben habe, und sie muss s, Daz. " einzige Liebe meines Lebens ^n'^ 5^riN rw hochsi,,,,; Ausspruch; aber vermochte das iu diesem til^,l"ch Hilhlg >""",. Sie war sich nur eines Stolz. Demüthi« und ihre eifersüchtige Wnth ""Hen, das Sie so unabänderlich lieben, ist jene Natalie Egerton, mit welcher mein Bruder Gilbert verlobt ist?. Eleveland zuckte zusammen wie unter dem Bist einer Natter. «Woher wissen Sie ihren Namen?» «Das gehört nicht hierher; gestehen Sie nur. dass ich recht habe.» «Ich sehe nicht ein, warum ich es leugnen sollte.» sagte er nach kurzem Besinnen. «Ihr Bruder kann sich nur geschmeichelt davon fühleu. dass sie so schnell berett war, mich nm seinetwillen aufzugeben.» «Mein Bruder wird von mir wenigstens mchts davon erfahren.» entgegnete sie kalt, sich uugemeiu bezwingend, ihre Selbstbeherrschung znrückzuerlangrn. was sie auch theilwcise vermochte. Sie erhob sich, und wie sie so aufrecht vor chm stand, sah er. dass ihr Gesicht leichmblass se, und dass plötzlich tiefe, dunkle Ri»ge um ihre Augeu entstanden «Darf ich Sie bitten, mich zu verlassen. Mr. Cleveland? Ich bin sehr ermüdet und aufgeregt und sehne mich danach, allein zu sein.» . ,.,^ , Ohne ein Wurt zu sagen, stand er auf. führte ihre Hand chle.bietig an seine Lippen und verließ das Gemach. Kaum war er fort. als ihre mühsam erzwungene Haltuug verschwand; ihr Grsicht verzerrte stch fast zur Unlcm'tlichlrit, und die widerstreitendsteu Leidenschaften malten sich darin. Sie warf sich auf das Sofa. begrub chr Gesicht in die Kiffen und rang wie verzweifelt die Hände, während ersticktes Schluchzen und unzusammenhängende Worte sich von ihren Lippen brachen. Sie fühlte leine Scham — kaum ein Bedauern darüber, dass sie sich Cleveland gegenüber ,u einem Geständnis ihrer Liebe hatte hinreißen lassen, und seltsamerweise war diese jetzt mächtiger denn je zuvor; denn wie demüthigend seine Handlungsw'ise für ihre Eitelkeit auch war, fo legte sie dennoch Zeugnis ab für seinen männlichen, edlen Charakter, und trotz des harten Schlages, den er ihr verseht hatte, fühlte sie dennoch einm gewissen triumphierenden Stolz darüber, dass er sich nicht von gemeinen, berechnenden Beweggründen hatte leiten lassen, wie dies viele seines Geschlechts gethan haben würden. Das Geld, dieser mächtigste aller Versucher, hatte sich seiner Treue gcgeuüber als wirkungslos erwiesen. All ihr Zorn, all ihre Eifersucht lenlten sich auf Na» talie, die sie, obgleich sie sie noch gar nicht kannte, bereits mit unbeschreiblicher Wuth und Heftigkeit hasste. Sie hasste sie. weil sie Cleveland ausgeschla-gcn hatte; sie hasste sie. weil sie dachte, dass sie schöner sein müsse, als sie selbst es war, und vor allem hasste sie sie, weil Hugh sie liebte. Aber trotz alledem wurde ihr Verlaugen. sie kennen zu lernen, nur noch mächtiger; sie wollte sehen, welch ein Mäd« chen chre Nebenbuhlerin war, die eine so unbesiegbare Gewalt übte. dass sie trotz all ihres Reichthums und Glanzes machtlos zurückstehen mu^te. (Forts, solgt.) wacher Zeitung Nr. 245. 2096 24. Octoberi^ stehenden sowie die Assentierung, und Einreihung der die Cadettenschulen absolvierenden Zöglinge erfolgt nach den Durchführungsbestimmungen des Wehrgesehes in analoger Weise, wie es bisher für Zöglinge der Militär-Akademien normiert war. Die Zöglinge der Cadettenschulen sind verpflichtet, den Allerhöchsten Herrschaften, den Mitgliedern des Allerhöchsten Kaiserhauses, fremden Regenten und deren Familiengliedern, den Fahnen der bewaffneten Macht, allen Generalen, Officieren, Unteroffizieren und diesen Gleichgestellten, serner den Militä'rgeistlichen und Militär» beamtcn in Uniform und Lehrern des Civilstandes an ihrer Schule die Ehrenbezeigung zu leisten. Die Löhnung der Zöglinge hat von nun an die Bezeichnung «Taschen« geld» zu «halten. Die Adjustierung verbleibt wie bisher; es entfallen nur die Kapuze, der Tornister, die Feld» slasche und die Essschale. Die Zöglinge erhalten, wie von uns seinerzeit mittgetheilt, statt der chargengemäßen Distinction je nach dem Studienerfolge Auszeichnungen in Form und Tragart wie für Zöglinge der Militär-Real» schulen; außerdem alle Zöglinge das Unterofficiers-Porte« epre am Seitengewehr und die Corporals«Norde am Czalo. Die goldenen Armstreifen werden den Frequen-tanten und Zöglingen so lange belassen, als Frequen-tanten sich noch in den Schulen befinden. Die Auf» lassung der goldenen Armftreifen wird seinerzeit angeordnet werden. — (Verlässlichleit der Grazer «Tages» Post» und Consorten.) Dem telegraphischen Dementi des Correspondenz«Bureaus gegenüber hält die «Tagespost» ihre Meldung aufrecht, dass nämlich Fürst« bischof Dr. Missia aus Anlass der Bewegung in Podraga einen Hirtenbrief bereits erlassen habe. Sie citiert aus dem am 20. September vom Herrn Fürstbischöfe mit Beziehung aus die Giordano-Bruno - Feier herausgegebenen Hirlen« briefe folgenden Passus: «Vor allem muss uns jederzeit eine lebendige Ueberzeugung und ein tiefes Gefühl der nothwendigen Zugehörigkeit zum Papste, als dem von Gott gesetzten Hüter des heiligen Glaubens, beseelen. Wir dürfen daher nicht nur nicht dulden, dafs da« Band der Vereinigung mit dem Oberhaupte der Kirche irgendwie gelockert werde, wir müssen dasselbe vielmehr jederzeit fest und unversehrt zu erhalten und zu starten suchen.» Nach dem Gewährsmanne der «Tagespost» ist dies «im Hinblicke auf die Bewegung in Podraga» ge« sagt. Schade, dass jener Gewährsmann, den schon das Datum des Hirtenbriefes hätte eines besseren belehren lünnen, den unmittelbar vorangehenden Passus des Hirtenbriefes vollständig übersehen hat. Derselbe lautet: «Deutlich lünden die Reben voll Hass und Galle, die gelegentlich der Enthüllung des Monu» mentes gehalten wurden und die mit erschreckender Offenheit gestanden, es gelte diese Verherrlichung eines Apostaten einer neuen Religion, einer Religion, in der nicht mehr der unsterbliche Gott, sondern die Göttin .Vernunft' herrsche und triumphiere. All dem gegen» über, meine Theuren! muss jeder voll und ganz seinen Mann stellen. Vor allem muss uns jederzeit» :c. (wie oben). In dem ganzen Hirtenbriefe ist der Bewegung in Podraga mit teiner Silbe gedacht. So viel zur neuerlichen Kennzeichnung der Verlässlichleit der «Tages» post» und Consorten, insbesondere der «Deutschen Zei« tung», welche (viäs gestriges Morgenblalt) dem famosen Gewährsmanne ebenfalls aufgesessen ist. — (Stipendien »Stiftung.) Freiherr von Reinelt, Mitglied des Herrenhauses und Präsident der Handels» und Gewerbelammer in Trieft, hat dieser Kammer 50.000 fl. in Staats-Obligationen zugewiesen als Capital für neun Stipendien, welche sie mit Genehmigung der k. k. Statthalterei zu vergeben haben wird. Fünf dieser Stipendien zu je 300 st. sind für je einen Studierenden der Rechte, Medicin, einen Zögling einer technischen Hochschule, einer höheren Handels- und einer Industrieschule, vier Stipendien zu je 150 fl. für Zöglinge der Triester Mittelschulen bestimmt. Freiherr von Reinelt hat diese Stiftung zur Erinnerung an den 100jährigen Bestand der Großhandlunzsftrma Reyer « .^ Ae genommen und nach E„rzc»la gebracht w ^ Passagiere, darunter Prinz Karagjorgjemc. "'" (iattaro befördert. ^. ,, „«„ Ä»l' Coburg, 23. Oclober. Prinz Ferdm""v ; ^, garien ist h->ute mittags hier ringelrosie" nachts nach Sofia zurück. , . ODM Brindisi, 23. October, ^"s H"^, Mtes ^ und 40 Personen des Civil« und Mll'tar-V" >' ^ Md Kaisers sind in der letzten Nacht hier e"9 "M habeil sich heute früh nach dem Piräus e, >u, „,t Paris, 23. October. Erzherzog «llWHt ^ W Gefolge um 5 Uhr 4l) Min»t.n abends tiler ^riP und vom Grafen Zichy auf dem VaylM worden. „ TblonsolA Athen. 23. October. Der GroßflMl^ ^hl von Rufsland verbleibt drei Wochen '" " ^l. ^ aber wahrscheinlich nicht nach Eo"<"u ^ ^M 2()0 Kretenser und alle Chefs der Revoluu „„. sich nach Sphakia geflüchtet hatten, ft'w " gekommen. ..,„, ails^ Ncwyorl, 23. October. Ei" Te eg"'"«' .z „ahn' temala meldet: Der ceutralamerilanlsche ^'^ ^al' die Grundlage für die Vereinigung der V"" ^ amerika's au.______________ GMsMtMstliches, ^^,., Mliach, 2-l. October. Au! dl.u l>'"«'!i"'^'''^" 1 Wagen mit Getreide und « Wagen M't v°"' Durchschnitts-P^eift^^^^^ Om,> M.,z.. L^^" stslr, sl">'l. ^,i)l)^ Mizc,, vr, hrllol.t. 6 6« 7 - Äutter pr. ^" , ^^ Korn . 4 6« 5 60 Eier pr. S '" 's Gerste . 4 33 4 85 Milch pr-^ "ft^ "A ^ yalbsruch« . _._ 5i?k!N°wstnsch ^..b Heide» . 5 3N 6 5N SchwM'eslH . ^. 5 ^ Hirse - 4 6« ü »< Sch0P ensie'sch ^ ^. ^ Kukuruz . 5- 510 Händel pr-"'^ ^ " ^ Erdäpfel l0<) Kilo 2 7«-------^ut,"' . AI« ^ Liillci, pr, Hellolit, 12-----------Heu pr> "- . 2""' Hott, Stadt Wien. Wiluouseder. P"vat'er..^ ^ z,a V^sjlo und «ob, Kaufleute; Marianla. " . ^ , Kaufm., Genua. - Vuchler, Hlltel Elefant. Kallman, Dien« und Humci. " ^an, " ^i,'!^ Wien. - Stuarca, Curat, Vudani«, ^ U,,,.. O",^, Thomch, Gastwirt, Gotischer. -^ -^"p, nupaltt^ - Moravec, l, k. Inspector. Villach. ^"'«.sUg. ^, Zamarin. Reis., Wra/- Scherer, «.,< MU^^ Hotel Eudliahnhof. Lusiua, Trata. —^»^^.----- Verstorbene. ^, Im Spital«: ^h"""' ., Den20. October. Ursula Pislar.^ ^' Marasmus. .... Au, ^' ^' eiue Beschreibung dees.lben m deutsch" ^ich"<^1)^ arali^ zu übersenden, Adresse: ^- v- ». N'olingass, 4. 2097_________________________________________ Course an der Wiener Börse vom 23. October 1889. na« dem «Hmenen lours««««. Ho«<» ... ^ld Ware >,.,,/««-Aulthtn. V« . We 500 ft. 1»9- ,»«Ü0 . " Ltaai«,'>"fte,'«" N- i«ö «s> ,45 75 „,' . "^ ' - »00 fi. l?7 ?li »78 c.l„ ^M".^"' ,28 70 ,»4 70 '°"«ei U,? ^?!„'"" - W'UK »7 40 ^» ^^""lsi, ,«»^ <,...<, ub'50 ^'i'l»»". 3 5<^3L- "<'«5,40 75 ""'i!°!k 4"/ ,,/i." «- 189^189 5«, Veld Ware Grundentl.-ObliglltUmln (,Üi inc» fi, IM.), c»°/« 8«liz,3'<,0 wt «<» b°/n mührijchc...... WU'KO lll> - 5°/u Krain und Küstenland , — — — — 5°/o,!«eber0ster«>"/<, stelnscbe......-'---------'- K"/„ lroa«Ichs und slavonische . lUb — — — b"/n Nebenbüraischc . , . . <04 70 lNb'Lft b"/n lemssei iwna! ... lO4 70 lNi »«» K"/„ ungorischc...... l«»4'?l) U>5'»<» Andere öffentl. Anlchen. Donllu°«,g..Lose 5»/n l«>0 ft. . l« bl, ,23 — dlo. «lülelhe l»7» . . ,N7. lN8- «nlehen der stadl V»r, . . ,U>-- — - Nnleyen d. Stadlgemewb, Wl> ,<»« — Präm.-Nnl. d. Ktabtgem >Ullen l4» ?v ,44 »l, Mrl„!l»llU'«lnlel,rn verlu«, l>°/„ 9«'«, -'- Pfandbritfl (sül ,!X> st,), Uubencr, all«, «s». 4»/a «, , , llV b« ,2» b« dtl>. . 4'/,''/,, . . i:>N'?b lo, «l. dto, » 4°/, . . . 8»4N 98 9!» dto. Plüm.Kchulbvfischr. »«/n lN8 L» 10» 75 0est. Hypothelendaiil I0j. 5<^>/« »0, — lo« — 0,s<,'ung. Vanl verl, 4'/,°/» > ,0L - ,l,Ll>l! dello » 4«/« , . l»l»'»l» ,l>u 2l> bettn K0<ähr. » 4"/<. . , 99 80 !O)-L>> Plloritllts-Obliglltionen (für lon st.). Ferdinand« Nufblial»!! , l»»6 l00-. l«) b0 «allzische «ar!°Lubw!»'«l>hn «tu,. ,»8l »<),» ft, 3. 4'/,°/<> . 99 »l> lvl» 3«' Gelb «Sare Oesterr. Nordwestbahn . . . ,0s »n l»7 40 Elaatlbahn . . . , . ,».>. bl» l!»u L6 Sübbahn k 3°/«..... »44^75 145.'^» » k 5°/„ , , . . l»l» - ,««.'>" Ung.^aliz. U»l,n..... l0l» L0 1l)U »o Diverse Lose (per Stllll). «lrebitlose 1lX» ft...... ,84».. «z-- Clary Lose 4<» ft...... 59>50 Kl> — 4«/., Do„au°Dampssch, 10» ft. . ,«7 — lus ^ Lalbacher Präm.««Ieh. »u fi. «4 — 8!> - Osener Lose 40 si..... ^,75 «z?b Palffy-Lose 4« fl...... ^7 5.» b« - «othrn Kreuz, 0st. «es. «., l<» fi. ,« eo l» »l, »tubolph Uosc ,0 fl..... z»gu z<> l» Lalm^use 4U ft...... gz ^U 6»'!»u El..(l>eiw<«'Lose 4N fl. . . . «5— ßß - Waldst,!n.Losr »»ft..... 4,-,b 4» «ü Windlsch «räd Lose ll0 ft. . . 53. b4-«ew. Ech. d.»°/n Präm..Vchuld' olrsch b. «odencredltanslal» , ,7 — «» - Vaul - Altieu (per Ltück), «nalo.Oesl, Va„l »on fi, «0«/, «. «4i ,« l4!>'?<, Bantverci». Wiener 10« fl, . . l,» 7« N» l" Äbnlr,-Nnst. l>st, üoo ft, E 4«°/« «VN — »l»S l'.o llldt. «Nst. s. Hand, U. V. lkOft, 30« »b 30S 75. «lrcditbanl, «N«. »na. 2«, si. . 38, b« ll«» - Depofltenbanl. Vllla. U0l> fl . ,b» 5» lto<» 5»' o» fl. Silber . L3 .. St- «Nlllb tinman. Vahn 200 ft, 3. 20U'«b «0, iü Uijhm, Norbblllin ,50st. . . . »20-. ü»l> b!» » Westbah» 20!) fi. . . . 339-.- 34<,'- »uschttehraber Ks, 50« st. «Vt, I^bo ,0ll0 bto. (lit. N^ »00 fl. . 39» — 895 — Donau»Damhsschifflahrt > Ves., Oesterr. ülx> fi. «W. . . . »?<>,- »?z — DrauMs. s«.'Db,-Z.) »00 fi. E. 1«S 50 19? — Du^Vobenb. Eis'«, »00 ft. E.----------------- sserbmanb« Norbb, l000ft.i z«0l> Hal. IarlLudw.-V. 200 ft, «M. l9lzü ,9« 75 llemo, - «lzenww. ^ Iassy»Eisenbahn Gesellsch. «lx> ft. E.. . zze 50 »3? -Ll°yd,0ft.'Unl,.,Trlest500fl,«Vi. !404 - st. Lilb. ,93 50 ,9i > dto, (lit. ».) 200 ft, G, . »23 — «2» 50 Prag.Durer Eilenb. ,50N.Eilb. »5 50 66 5« Nudolpl,-«ahn 20« fl. Silber .----------------- Staatseissnbahn 200 fi. Gilder L36 — 23»! »u Sndbal,!' 200 fi, Silber . . , j<«6 .- ,2« «z Süb Nordb,«erb,Ä.2WN. Etsenbabnw-Lcihg., erste, »uft. ! 94 bu 9^'— '«lbemühl», Papiers, u. «.-«. b? . 5« .. Üiesinzrr Urauerei ,00 fl. . . lull 5u 104__ LUiunlaii Gesell, österr.« alpine 95— 95 b» Präger ltisrn-Ind,°Ves, 200 si, »95 — »»7 -. Salao-Xlllj. Steinkohlen «0 fi, ,892 — 39» - «Lchl5almühl>, Papiers, 2W ft. «u? .- !»(»9 b<< »Ltel,rermühl»,Papitl1.li,>8,-V. 18« — !»y ^ lrisailer Koh!enw.»<»el. ?u fl. . 189 — ,4u .- Waffe!if.^«.,Oest.i»Wien1N0fi. 445— »«, -Wagglln.Ueihanst.. «ll«. in Pest »0 ft......... »4'5O «ll 50 Wr, Vaugeslllschaft 100 ft. . . 8« 50 »75, Wienerberger^legelActien«»«!, 170 «»171 bö Devisen. Deutsche PlÜhe...... «-« «>liu London........ li9 1s> 1I9'5» Pari«......... «? ,0 4? ^ Valuten. Ducalrn........ b 07 b 69 20°Franc«-Ltücke..... »49 9«, Deutsche Äeichibanlnoten . . b» »5 »«4«. Papier Rubel...... , «8 ,-«8«, Italienisch, «»ntnotel, liuo «.) 4« Sl> 4« »it.