Kaibacher JenunH. M KOK. Donnerstag am VT. Juli R85« Die Lall'acher ^"'tmn" erscheint ,»it ?l»!'!i,is>»,<' der So>m- mw Fciertaqe. täglich, n,li> soiW >'a,i!,nt den Veilagen i>n <5 a inlv t o i r ^anzjähriq ll ss. > halbjährig 5 il. 3tt sr, »lit ss'renlband im Co>!»'t>,'ir qa!i,l diesen Gel'iihren ist nach dein „provisorischen Gesetze vo>n <». November ltt50 f»r Iiiscrtioilsstäinprl" noch 10 lr. sür eine^ jedesinalige Eiilschaltnng hiiiz» zn rechnen. Amtlicher Theil. <^?e. k. k. apostol. Majestät haben mit allerhöchster Entschließung ll'""Mka y,^ „^ t M,a i ."""'' bemerkeud jedoch, das; Lep, s^ ssch auch di3 7"' ""' burch seine Hilfe nchtete 3er Au^2^^ Unglücklichen er mit verwn drohteu wei^ ^^^^^ mehr als eme stunde dauernden Herumirren, auf eine von lhm entdeckte nnd ih,n wohlbekannte Stelle brachte, von wo ans cr das sichere nnd baldige Er. reichen des Ortes Oberkoschana erwartete, denselben wirklich erreichte, und so diese beiden, dem sichern Tode verfallenen Mädchen rettete, während ihm die versuchte Rettung der Maria (5ucek nicht gelingen wollte, die auch am folgenden Tage erfroren anfgefnnden wurde. Indem man diese mnthvolle, menschenfreundliche Handlung zur allgemeiueu Würdigung veröffentlichet, wnd beigefügt, daß die hohe k. k. Statthalterei, hievon benachrichtigt, dem Lebensretter die Lebensrettnngs- taglia mit 60 fl., laut Erlasses vom 28. v. M., Z. KiMl, zuzuerkeunen fand. K. k. Vezirkshauptmannschaft Adelsberg am 18. Juli 1862. Das k- k. Ministerinm für Cnltns nnd Unterricht hat den bisherigen Snpplenten am Gymnasium zu Eger, N(><>. Dr. Gustav Lorinser, znm wirklichen Gymnasiallehrer dortselbst ernannt. Das k. k. Ministerium für Cultus uud Unterricht hat den biöhcrigen Supplenten am Gymnasium zu Innsbruck, Johauu v. Kripp, zum wirklichen Gym-uasiallehrer dortselbst eruannt. Das k. k. Fiimuzministerium hat die im Bereiche der croatisch-slavomscheu Fiuauz-Landcodirection offenen Finanz-Vezirkscommissärsstellen 1. Classe, den dort-ländigen Fiuanz-Bezirkscommissären lll. Classe, An^ ton M üller, Jacob R oppcr, Carl Kossovic, Mathias Mocznay und die Finanz-Bezirkscom-missärs-Posten der >l. Classe, dem Commissar III. Classe, bei der Essegger Fiuanz-Vezirksdirection Carl Kestercanek uud deu Coucepts-Aojuncten dcs Finanzministeriums Johann K ofranek, Andreas Koksteln und Ludwig v. Hovauiyky, verliehen. Vou dem k. k. Finanzministerium sind zu Finanz« Vezirkscommissären Hl. Classe, für Croatien und Ela-vonien der Cameral-Concipist im Verwaltnngsgebicte der steiermärkisch - illyrischen Finanz - Landesdlrection, Franz Maschitsch, dann die Finanzconcipisten im Bereiche der Agramer Finanz-Landesdirection, Johann Mallcsevic, Ferdinand Graf Orsiich nnd Eduard Freiherr v. Kusilaud ernannt worden. Das k. k. Finanzministerinm hat die bei der k. k. Landeshanptcasse in Temesvar erledigte Stelle des provisorischen Controllors de,n dortigen ersten provisorischen Cassier, Peter Popo v ics,.verliehen. Nichtamtlicher Theil. Eorrespoudenzc«. Trieft, 20. Juli. __ ^V —. Schon lange vernahm man in Triest nichts mehr von Diebstählen, doch jetzt hört man wieder, daß sich iu zwei Nächten nacheinander Diebe in ein Paar Landhänser eingeschlichen und eiuige Haus-geräthschaften, im Werthe von beiläufig 100 ff., gestohlen haben. — Die berühmte Schauspielerin Pistori, die italienische Rachel, wird im August im großeu Theater eiuige Vorstellungen geben; am 12. wird das Theater gläuzcud beleuchtet werden. — Das k. k. Geueralcousulat für Bosnien hat Herrn Johann Maricich zum Con-sularagenten von Tusila ernannt. ^ Das k. k. Con-sulat von Jerusalem hat dem hiesigen Marine-Ober-commando 6 Dncateu und 19 fi. CM., als ein Geschenk der in Jerusalem wohuenden Oesterreicher, zu Guusten des letztens instituirteu Marianna-Fondes angeschickt. - Ans Canea erfährt man, es hätte sich das Gerücht verbreitet, daß die in Rethimus und Candia angelangten Truppen wegeu ihrer Indis-cipliu zu großeu Klageu Ursache gegeben haben. Der Generalgouverneur der Insel hat sich uach Nethimus begebeu, um deu Stand der Sache zu uutersnchen, und war bis zum 9. d. noch nicht nach Canea zurückgekehrt. — Die Heiligkeit des berüchtigten Möuchs Christophorus, wclcher, wie Sie schon wissen werden, endlich iu die Häudc der Justiz gerieth, ward auch auf der Iusel Caudieu von den Griechen hochgeprieftn, und es ist nicht möglich, das Volk über dessen frevelhafte Zwecke zu belehren. — Obschon gestern uud auch iu der vergangenen 'Nacht ein ziemlich starker Regen fiel, so dauert die Hitze doch fort, und im Schatten haben wir noch immer 23 bis 26 Grad Reanmur. Gratz, 19. Juli. 3 „Ihr kommt zwar spät, doch kommt ihr!" Iu dieseu Worteu liegt die Ansicht aller Derjenigen, welche die eigentliche Sachlage genauer kennen, über Preusieus Verhalten iu der Zollfrage ausgesprochen, eine Frage, die auch für unsere cigeueu Interessen von großer Wichtigkeit ist. Wenn sich Preußen wirklich einschließen könnte, die Trennnng Süddeutsch-lands von dem Zoll- und Haudelsvereiue mit ihm zuzugeben, oder richtiger gesagt, zu verschulden, uud wenn sich dieser Markt für die Rheinprovinzeu, na-meutlich für die Eisenindustrie des Wupperthales uus Oesterreichern erschließt, so ist leicht zu begreifen, daß wir es uicht sind, die dabei verlieren. Soweit könnte uns, die Verbindnng der übrigen Zollvereinsstaaten mit Oesterreich vorausgesetzt, das Benehmen Preußens iu dieser Frage gleichgiltig sein. Wir würden bloß erleben, wie theuer der preußischen Industrie ihr Todesmuth zu stehen käme, und wie sie zuletzt doch von nns wiedrr erbitten müßte, was sie im stolzen Uebermuthe ansgeschlageu. Allein die höhere politische Bedeutung der ganzen Angelegenheit, daS Interesse, das wir haben müssen, Deucschlaud, und zwar das gesammte Deutschland zur Lösung der «hm von der Geschichte augewieseuen Aufgabe gerüstet zu se> heu, erlaubt uns cine so engherzige Anssassung nicht. Wenn aber uicht Alles täuscht, so steht trotz aller scheinbaren Widersprüche die Verständiguug zwischen Oesterreich und Prenßen nicht so ferne, als eS scheint. Die halb höhnischen, halb zornflammenden Ausbrüche der Krenzzeitungs-Partei, die Andeutungrn von wohlunterrichteten Organen, wie es die „Spener'sche Zei-tnng" ist, zeigen, daß Prensien den letzten Trumpf noch nicht ansgespielt hat. Gerade der verbissene Grimm, der sich in preußischen Blättern gegen Oesterreich laut macht, ist ein sicheres Wahrzeichen, daß man sich seiner Ohnmacht gegen Oesterreichs große nnd lichte Idee bewußt zu werden anfängt. Man würde sonst zu auderen leichteren Waffen greifen, wenn man nur halbwegs hoffen dürfte, Preußen werde seine Iso-liruugspolitik durchführen können. Es spricht aber dafür „och ein anderer Gruud: Sind es, wie man doch annehmen muß, wirklich hegemouische Gelüste, welche die zweite Großmacht Deutschlands zu dieser Widerstandsrolle drängen, so muß ihm wohl im eilf-teu Augeublicke werden, daß mit dem Hmwegfall der bisherigen Zollrereinsstaateu gerade dieser Zweck vereitelt wird. Wir kommen also zu dem Anfangs ausgesprochenen Grnße: „Ihr kommt zwar zu spät, doch kommt Ihr!" zurück, uud bemerken nur, daß wir auch die spät dargebotene Hand recht herzlich schütteln werden. Wenn wir von dem Zollvereine sprechen, fällt uus das gesegnete Ungarn mit seinen ungeheue-reu Flächeu. seinem unermeßlichen Reichthum iu Na» turproductcn und seiner fast eben so großen Armuth au eutwickclter Judustrie ein. Welche Fortschritte dort geschehen, davon kann man sich kaum einen schwa- 7tt« <5en Begriff machen. Nun denke man sich aber die Maßregeln zur Entlastung des Bodens, zur Sicherung der Eigenthums- und Creditsverhältnisse durchgeführt, man denke sich die Eisenbahnen, welche Se. Majestät eben jetzt allergnädigst bewilligt hat, rollendet, und mache sich dann ein Bild, was dieses Ungarn in ill), in 100 Jahren sein wird und werden muß! In der That, da sehen wir ein grosies Stück Welt der Cultur erobert, und die uns noch größere geöffnet ; ein Werk, würdig der schönsten und herrlichsten Unternehmungen, die je in der Geschichte der europäischen Menschheit durchgeführt wurden. Darum tön-neu wir auch die Neise Sr. Majestät unsers aller« gnadigsten Kaisers mit dem Zuge eines Alerander des Großen vergleichen. Und wenn ein Geschichtschreiber sagt, Alexander braucht jetzt nach Persien, statt seiner macedonischen Krieger, nur ein Häuflein von Siegcrn nach Persien zu führen, so hat Se. Majestät der Kaiser eine Begleituug, die ihm noch raschere und dauerndere Eroberungen sichert: es sind dieß die hohen Eigenschaften seiner erhabenen Persönlichkeit, die ihm die Herzen gewinnen und den Magyaren die Ueberzeugung geben, daß sie in Oesterreichs Herrscher den Beschützer finden, dessen Stärke zugleich im) Rechte und in der Liebe liegt. Der jubelnde Empfang verkündet es laut, daß man das fühlt und weiß, darum muß er seinen freudigen Wiederhall in unser Aller Herzen finden. In der That sieht man den Nachrichten aus Ungarn auch bei unS mit großer Theilnahme und Spannung entgegen, und sollfe sich die Hoffnung, Se. Majestät auf seiner Durchreise nach Agram auch hier zu begrüßen, verwirklichen, wie man aus zugleich der Ende August Statt findenden größeren Truppenconcentration von 12.000 Mann vermuthen zu dürfen glaubt, so wird man anch hier Alles aufbieten, um der freudigen Stimmung, in die wir versetzt sind, im Angesichts Sr. Majestät den würdigsten Ausdruck zu geben. Indem ich dleses schreibe, ist der ganze Himmel in die schwärzeste Gewitternacht eingehüllt, und der erquickende Negen gießt in Strömen hernieder. Da dieses Wetter heute schon zum dritten Male zurückkehrt, so darf man sich der Hoffnung hingeben, es werde endlich einmal für die Vegetation nachhaltig gute Folgen haben. Die Hitze war bereits nahe über das Maß des Ertraglichen gestiegen, uud von allen Seiten hörte man über die Trockenheit mit Besorg-niß klagen. In der That sind bei uns die Wiesen fast durchweg nur gelb verbrannte Flächen, und schon jetzt (Mitte Juli) beginnt das Laub vieler Bäume ,'l fallen. Man fürchtete daher, trotz drr vielfach giulstlgen Ernceberichte, ein abermaliges Steigen der Preise vieler Lebensmittel, da der Futtermangel be-reitö sehr fühlbar wurde. Die gegen die Theuerung ergriffenen Maßregeln haben zwar noch kein Sinken der Preise zur Folge gehabt, wohl aber sind seit den wenig Tagen, in welchen sie gehandbabt werden, nicht wenig Fälle der amtlichen Behandlung unterzogen worden, was jedenfalls von heilsamen Folgen sein dürfte! Oesterreich Wien, 19. Juli. Se. Majestät der Kaiser begibt sich im September auf kurze Zeit wieder nach Ungarn, um das Cavallerielager bei Pesth mit Aller-höchstseinem Besuche zu beglücken. DaS Lager selbst anbelangend, ist bereits definitiv festgesetzt, daß dasselbe vom 28. August bis N.September dauern werde. Von Truppenkörpern erhielten Ordre dasselbe zu beziehen : 8 Escadrons von Erzherzog Carl Ludwig Uhlanen, 6 Escadrons von Kaiser Franz Joseph Cü-rassier, 6 Escadrons von Kaiser Ferdinand Kürassier, 8 Escadrons von Civalart Uhlanen, 6 Escadrons von Prinz von Preußen Cürassier, 6 Escadrons von König von Vaiern Cürassier, die Cavalleriebatterien Nr. 32, 33 und 34. Die Coucentrirung findet zwischen Monor, Pilis, Alberti, Ilsa und Berzel Statt, zu Pilis und Berzel werden Marodehäuser errichtet. — Die k. russische Regierung hat die Mehrzahl der von dem Pariser Sanitatscongresse gemachten Vorschläge angenommen. — Obwohl man in hiesigen juristischen Kreisen die Beibehaltung des Notariats schon außer Frage gestellt glaubt, jo verlautet doch von beteutenden Mo? dificationen, die diesem Institute bevorstehend seien. Besonders soll das Notariat auf dem Lande nicht mehr selbstständig bestehen, sondern mit der Advocatie vereinigt werden. — Dem Warenverkehr zwischen Preußen und Oesterreich sind, insoferne die Eisenbahnbeförderung benutzt wird, wesentliche Erleichterungen bevorstehend, indem die Warensendungen directe von Wien bis an das preußische Zottamt und umgekehrt nach Wien zur zollamtliche» Behandlung gestellt werden können und dazu eine einfache Declarinma. derftlben genügt. — Die „Union" veröffentlicht eine Protestation des Prinzen Dom Miguel von Braganza, <> Armee-Ober-Commando in Wien, in welches unmittelbar dieselbe» längstens bis Ende Angust d. I> eingebracht werden können. " Am 8. d. fand in der Suttorina zwischen de>» dort stationirten Arnanten ein Streit Statt, der bald in Thätlichkeiten überging, wobei 2 Todte auf de«n Platze blieben. Einer der beim Streite Betheiligten, Namens Mehemet Kaja aus Dibra, flüchtete sich a"f das österr. Gebiet nach Castelnuovo, und befindet 5^ dermalen auf Auordnung der Behörden in Cattaro» Mailand, 13. Juli. Auf der InspectionSreise, welche Se. Ercell. der k. k. Statthalter der Lo"- 507 bardie, Hr. Graf Strassoldo. kürzlich in's Valtelin unternahm, hatte derselbe auch Gelegenheit, die Vcr-herungen zn besichtigen, welche am 7. l. M. ein Bergsturz in den Gemeinden Polaggio nnd Postalesio veranlaßt hatte, nnd wobei .'! Menschenleben verloren gingen. Der Schade wird anf 700 000 Lire geschätzt. Se. Erc. traf an Ort nnd Stelle die geeignetsten Maßregeln, welche der so schwere Unglücksfall erheischte. Alles Weitere ist zur unverzüglichen Ans-fichrnng eingeleitet. D e u l l ch l " " l». Earlsruhe. Den badischen Officieren ist dnrch höchsten Erlaß der Vesnch der Brauereien und Wirthshänser verboten, nnd nnr der der Restaurationen, Cass«'es nnd geschlossenen Gesellschaften gestattet worden. — Wie die „Zeit" erzählt, hat Frl. Nachel für einc Vorstellung, die ste in Potsdam vor den allerhöchsten Herrschaften geben sollte, eine solche nnver-schämte Fordernng gemacht, daß Se. Majestät der Konig die Vorstellung sofort abbefohkn hat. Aus diesem Grunde habe auch wahrscheinlich Frl. Rachel anf die tt. Vorstellung im Opernhause verzichtet, nnd sei schlennigst abgereist. (Frl. Rachel begibt sich nach Petersburg, wohin sie anf Gastrolle» geladen wurde.) D ä n c m a r k Der kürzlich erfolgte Besuch des Kronpriuzeu von Schweden anf Friedrichsborg sollte den Zweck haben, den König m die höheren Grade der Frei-manrerei einzuweiheu. Ferner sollte eine engere Verbrüderung zwischen der schwedischen und der däuischeu Loge, und zwar mittelst der Einführung des schwedischen Manrer-Systems, in der dänischen Loge herbei> geführt werden. S ch w e i.;. Vom Genfersee, 10. Juli, schreibt man der „A. A. Z.": Fortdauernd beschäftige» sich Publikum und Journale mit Hru. Thiers in Veuey, welcher sehr fleißig im See fischt, und täglich einige Forellen und Barsche erwischt. Während der „Bund" zu verstehen gibt, daß der Bundesrat!) Hrn. Thiers sehr gern unangefochten in Vevey lasse, bemüht sich der „Nouvelliste Vaudois," eiue lauge Entschuldigung und Rechtfertigung der halben Internirnngsmaßregeln dem Pnblikum begreiflich zu macheu (der Nonvelliste Vandois ist bekanntlich waadtländisches NegieruugS-organ). Es heißt darin nuu, daß Hr. Thiers, nachdem er aus dem Gefängniß Mazas bis Strasibnrg escortirt worden, keineswegs als reisende Privatperson , sondern als politischer Flüchtling zu betrachten gewesen, daß man deßhalb von Seite deS Polizci-und Iustizdepartemeuts (Hru. Drney) ihn anf das jüngste Internirungsgesetz aufmerksam machen zu müs-seu geglaubt habe. Hr. Thiers sei nnn mit Hrn. Bachelard in höfliche Unterhandlungen getreten, in welchen er erklart habe, „daß er kein politischer Flüchtling sei, daß er einen Paß besitze, und sogar aufgefordert sei, nach Frankreich znrückzukehren u. s. w." Darüber sei nun die waadtländische Regierung stutzig geworden, und habe den Bnudesrath (welcher aber, wie eS scheint, mit der ganzen Geschichte nichts zu thun haben will) aufgefordert, zu eutscheiden, ob Hr. Thiers in die Cathegorie politischer Flüchtlinge gehöre oder nicht. Hr. Thiers besitzt freilich einen Paß, aber dieser Paß sei von keinem Schweizer Consul uud Gesandten, weder in Paris, noch sonst irgendwo, vlsirt u. s. w. (Dem Si<->cle" zu ^lge hat die französische Neg.ernng ihren bestimmte» Wunsch ausgesprochen, Hrn. Thiers unbehelligt zn lasseu.) Italic n. Das Cardinal-Collegium hat beschlossen, dem Staatsschätze durch eiu abermaliges Opfer von den Capitalien des Kirchengutes zu Hilfe zn kommen. I r a n k r e i ch. Paris, iß. Juli. Man lies't im halbamtli-^I^ldes „Moniteur" : M.hrere Journale ha- ben nach anSwärtigen Korrespondenzen angekündigt, daß mehrere Divisionsgenerale auf dem Punct stehen, zur Würde eines Marschalls von Frankreich befördert zu werden. Räch dem Gesetz vom 4. August 18ll0 über die Organisation der Generalität der Armee kann die Marschallswürde nnr denjenigen Divisirusgeuera-len verliehen werden, die eine Armee oder ein Armeecorps von mehreren Divisionen verschiedener Waffengattungen, oder die Artillerie uud das Geuiewesen einer ans mehreren Armeecorps bestehenden Armee vor dem Feinde befehligt haben. Die hervortretenden Dienste, die von den Generalen, welche die Armee im Kampfe gegen Anarchie und Emeute befehligte», der Gesellschaft geleistet wordeu sind, haben diesen Officieren den Dank des Staatsoberhauptes uud gauz Fraukreichö erworbeu, versetzen sie aber nicht in die gesetzlich bedingte Stellung, um deu Marschallsstab zu erhalten. Obschon es der anfrichtige Wnnsch der Regierung ist, die so ausgezeichueten Männer, die sich für das Heil deS Landes geopfert haben, nach Verdienst zu belohnen, so ist doch die von den erwähnten Ionrnalen gegebene Nachricht unbegründet. S p a n i e ll. Madrid, 10. Juli. Die „Espana" theilt eiu Schreibe» aus der Havana mit, in welchem bestätigt wird, daß eine nene Erpedition von Seeräubern in Begriffe stehe, unter Segel zn geheu, um iu Cuba zu landen. In Folge dieser Nachricht hatteu, bei der Abfahrt der „Caledonia", die Behörden die nöthigen Maßregeln ergriffen. Mehrere Kriegsschiffe sind abgesegelt, um an den Küsten zu krcuzeu; andere Schiffe waren bereit znr Transportiruug von Truppen an verschiedene be-achtenswerthe Puncte. Der General - Capitän hatte an die Gonverneurs uud Chefs der Colonie ein Um-lanfschreiben erlassen, worin er ihnen eben so bestimmte als energische, Instructionen gibt, so daß die Freibeuter, wenn sie landen sollten, eine noch durchgreifendere Züchtignng, als die ihnen jüngst beigebrachte, erhalten werden. Alle diese Nachrichten haben in Havana eine gewisse Sensation hervorgebracht; aber mau war über das Resultat jedes neuen Versuches vollkommen beruhigt. Griechenland Athen, 13. Juli. Das Drama iu der Mama ist ausgespielt, uud die Schauspieler, je nach ihren Rollen, gehen nach Hause und ruhen auf ihreu Lor-beru aus. Am 8. Juli Morgens 10 Uhr fuhr der Kriegsdampfer „Otto" in den Hafen von Piräus ein, au dessen Bord sich der Volksverführer, der fanatische Mönch Christophorns Papoulaki, befand, begleitet uud bewacht vou einer Anzahl Gensd'armen unter der Leitung eines Gensd'armerie-Offiziers. Die Nachricht verbreitete eine allgemeine Befriedigung in der Stadt. Die Geschichte seiner Gefangennehmnng wird folgender Weise erzählt: „Papoulaki hatte sich verborgen gehalten in einer Höhle der fast unzngang» lichen Schlnchten des Taygetns, zwei seiner Begleiter mit ihm. Die Behörden hatten keine Spur von seinem Aufenthalte. Man nahm daher Zuflucht zu Gcldversprechuugen, wenn sein Anfenthalt angezeigt oder der Mönch selbst in die Hände der Behörden überliefert würde. Da meldete sich ein mainottischer Geistlicher und ein Laie, und erboten sich gegen die Summe von 10.000 Drachmen eine hiuläugliche Anzahl von Soldaten dahin zn führen, wo er sich auft halte, nnd ihn selbst den Händen der bewaffneten Macht zu überlieferu. Sie machteu sich nach beiderseitig eingegangener Verbindlichkeit mit 8 in laconi-sche Nationaltracht verkleideten Gensd'armen auf den Weg uud erreichten die Höhle. Dort erklärte der Geistliche dem Mönch, daß es zn seiner Sicherheit nothwendig sei, seinen Anfenthalt zn verändern, indem die Behörden denselben entdeckt hätten und schon Truppeu abgeseudet seien, nm ihn zu umzingeln. Er, der Geistliche, sein trener Anhänger, sei deßwegen mit einigen beherzten Freunden gekommen, ihn an einen sichern Ort, den sie kennen, hinzubegleiten. Unter solcheu Vorspiegelungen trat die Nacht ein. Der Verrathene übergab sich, nichts ahnend, seinen falschen Freunden. Sie dnrchstrichen stillschweigend die Schlnch-ten nud Ziegenpfade des Taygetns, nnd langten nach Mitternacht in einem Engpaß an, in welchem GenS-d'armerie gelagert war. Poponlaki, der die Unmöglichkeit deS Entrinneus sah, ermunterte seiue Begleiter, zu den Waffen zu greifen, um wenigstens ihr Leben so thener als möglich zu verkaufe»; diese aber ergriffen ihn, und übergaben ihn ihren Cameraden, den Gensd'armen. Der enttäuschte Mönch knirschte vor Wuth. Man brachte ihn nach Gythion, wo der Kriegsdampfer vor Anker lag, der ihn in zwanzig Stunden nach Piräus führte. Er soll zwei Mal den Versuch, sich iu's Meer zu stürzen, gemacht haben. Ein Untersuchungsrichter und der Staatspro-curator verfügten sich an Bord des Schiffes, wo sie ihre Functionen begannen. Nach dreitägigem Verhöre wnrde der Mönch zur Nachtzeit in das Haupt-gefangniß zu Athen abgeliefert. Wie verlautet, soll er in die Meerfestnng Nhion im lepanlischen Golfe abgeführt werden. Anßer dem frendigen Eindrucke über die Beeudiguug dieser Wirren hat sich iu Athen nichts bemerkbar gemacht. Die Kammern feiern. DaS Gesetz über die Bischöfe ist ihnen nunmehr vor« gelegt und wird schnell znr Berathung komme». Das Budget des Kriegsministeriums wolleu sie verwerfen, und so deu Minister nöthigen, seine Entlassung zn nehmen. Die Krankheit der Korinthen- und Weinreben macht Fortschritte, nnd es dürfte ihr durch das am 11. d. M. erfolgte, mit einem über das ganze Land verbreitete» Regen, begleitet von heftigen Gewittern, noch Vorschnb geleistet worden sein. (Tr. Z.) Il m e r i k a. General Winfield Scott, der whigistische Prä-sidentschaftscandidat, hat an das Comitt' von Baltimore ein Schreiben gerichtet, worin er für seine Er« nenuuug dankt nnd seine politischen Ansichten in folgenden Worten an den Tag legt: „Ich werde in Uebereinstimmung mit dem Congreß bereit sein, jene Maßregeln in Bezng auf die Verwaltung der Staats^ ländereieu zu beantragen, nm eine frühe Nutzbarmachung derselben zu bewirken, wie sie wirklichen Ansiedlern ersprießlich ist. Zu gleicher Zeit biu ich bereit, einzelne Abänderungen unserer SchifffahrtS - Gesetze zu empfehlen, nämlich allen jeuen Ausländern das Bürgerrecht zu ertheilen, die in Kriegszeiten ei» Jahr lang an Bord unserer Schiffe oder in den Reihen unserer Landarmee tren gedient haben. — Was die Vertretnng nnserer allgemeinen Politik betrifft, werde ich, wenn ich gewählt werden sollte, mich begreiflicherweise um solche Agenten umsehen, die meine politischen Ansichten billigen. Indem ich, getreu den Principien der Whigpartei, wie sie in den Resolutionen der Convention niedergelegt wnrden, anhänge, und die ernstesten und aufrichtigsten Absichten habe, die Größe und Wohlfahrt der Republik zu fördern, jeden Gedanken und jede Handlung zu vermeiden, die uuser Land in einen nutzlosen uud uugelechteu Krieg ver-wickelu, der gewissenhaften Beobachtung der Verträge Eintrag thun könnte, endlich jeder politischen Agitation, die den Interessen der Gesellschaft und der Union gilt, entgegen zn treten; — indem ich diese meine Absichten hier anspreche, kann ich weiter keine Bürgschaft, als die bekannten, jetzt neuerdings streuge geprüften Vorkommnisse meiner langen öffentlichen Laufbahn bieten." Nenes «nd Neuestes. Telegraphische Depeschen. — Trieft. 19. Juli. Nach einer so eben aus Athen eingelaufenen Mittheilung wird Se. Majestät der Köuig Otto in 4 bis tt Tagen »ach Trieft abreise», somit am 22. oder 24. d. M. hier eintreffe». — Modena, 1«. Juli. Mit I.November d. I. tritt der neue Civilcodei in Wirksamkeit. — Vonstantinopel, lt. Juli. Zwei Ionier sind auf Befehl des KaimalanS mit Stockstrcichen bestraft worden. Das britische Consulat und die britische Gesandtschaft sind energisch um Genugthunng eingeschritten. ""leger: Ign. v. Kleinmayr und Fedor Vamberg. Verantwortlicher Heransgeber: Ign. v. Kleimnayr. Telegraphischer Eour« Bericht der Staatspapiere vom 2l. Juli l8 52 Staatsschuldverschreil'ungln zu 5 vCt. (ln EM.) S? detto .. 4it Verlosung v.J. 183 . sür 2ö<> «. 13l 3/^für lOO st. Neues Aulehen bitter« ^........ 97 1/4 dctto I^ittor, V........11013/16 Lombard. Aulclieu......... 105 1/8 VanflNctie». vr. Gtück 1364 fl. l» C. M. «etien der Kais,r Ferdinands-Nordbah» zn 1U00 fi. C. M....... ^285 »l. !»C. M. Acticn der österr. Donau'Daiilvfschlffsahrt M 500 fl. E. M...... 782 fl. in C.M. Actieu des üsterr. Lloyd in Tritst zu 5U0 ft. C. M........667 1/2 st. in (5. M. Wechsel - i^ours vo>n 2l. Juli l«52. AulNerdam. für «0tt Thaler Eurrant, Nthl. 165 O. Monat. Ä»,n'!"»g. sür «00 Gulden . 1 «9 Vf. 2 Mun t. Marseille, für :ltt<» ^ranfen. . G»lv, 140 5/8 2 Mun.U. Paris, für 300 ssrauf,» . . <5>»ld. 1^0 5/8 2 Monat. Gold- und Silber-Course vom 20. Juli 1852. Vrief. Mld. Kais. Münz-Ducatcn Agio .... — 251/8 detto Nand- dto .,....- 243/4 , 22. Juli d. I. um lO Uhr Vormittags im Orte der Realität mit dem Anhange bestimmt, daß jeder Licitant ein Vadium von 250 fl. zu erlegen hat. Die l;icitat!onsbedingnifse, das SchälMigspro. tocoll und der Grundbuchsextract können hieraints eingesehen werden. Sittich am 15. Juli 1852. Z. <<191. (i) beim Eo life um. H Heute, Donnerstag, erstes xi'^M^'M großes, hier „och nie gesehenes sM»M ^». ^^ Kunst-u.Preis-Wettrennen ^HMW^l^ Anfang li Uhr. Cassa - Eröffn /^^^F^ '"lug '/2 5 Uhr. Preise der ^^ V^^- V^, Plätze: Erster Platz 30 kr., ""' ~^'^' Zweiter Play 20 kr., Drit. ter Platz 10 kr. — Militär ohne Charge 6 kr. DH^ Sonntag den «K. ist die letzte Vorstellung. Z 958. (3) Nr. 2698. Edict zur Einberufung der Verlassenschafts- Gläubiger. Vor dem k. k. Bezirksgerichte Obcrlaibach haben alle Ditjenigcn, welche an die Verlasscnschaft des, ^ dcn 7. Apvil l. I. verstorbenen '/^ Hüblcrs Mar« tin Schitko, von Werd Haus Nr. I, als Glälibi. a/l einc Fordc>ling zu stellcil habe», zur Annul« du»g und Darthuuüg derselben, dcn ««>»«» kt,»t >>,», St. Peters - Vorstadt Nr. »6. Auch sind bei Obigem, zur Fütterung der Schweine, um eine recht fette Mast zu erzielen, Unschlittkrameln, das Pfund zn 3 kr., zu haben. Z. !>«8. 3) ^ Nachricht. Um bei der vorgerückten Jahreszeit die « Benützung i?er neuen ScNwimmschule« an der Wallach mehr zu ermöglichen/ wird V von heute an oer Elntrittsprels auf 6 « Kreuzer herabgesetzt. 1 Laibach , den »7. Juli »852. 3. 969. (l) Die voll Sr. k. t. apoft. Majestät allergttädigst bewillisste große Geld-Lotterie zur Gründung eines VMitar-HospttalS zu Carlsbad bietet den Tbeilnehmern in 44,364 Tressern 4 Gewinn-Dotationen in Conv. Münze «on G«»d«n K85O«, 3U3Ztt, «KKIZtt, 8344» «.«»«..«, Hauptgewillnsuulmepr.Gulden 29^,V^^ l» Conventions - Müuze dar. Daraus sind folgende Treffer in Conventions - Münze gebildet: G ldc ««,«««, RV,«««><> in C. Münze, 4»» „ gräfl. Waldftein Uose „ „ «««>« drtto 3«» „ fürstl. Wiudischgratz öose „ „ ««NV« detto »»«« „ kaiserl. Münz Dueaten iu Gold „ „ H<^«