LmbachcrMMtung. Nr. 30 PV!! n,lm 5 ra«io!!« pIe! 5 ! I^m Comptolr ^an,,. ft. N, ^aldi fl. 5,50. Mr die Zustlllim« ms Va>^ yalbj. 5" !' Mtt bcr Post ss<>,",j. f>. v,, halb,, si. 7.5,0 Donnerstag, 3. März Inscllion « 8 c dühr bic» ll» Zellln : lmal so lf., !-m. »<0ll., Am. 1 fl.; sonst pr. Zeile lm.«', tr., ?m. »fl.. ?in. l?,, «87«. Amtlicher Theil. Se. t. unk t. Apostolische Maiestät habm mit Allerhöchster Eolschließung vom 37. Febri:^ d. ^. dcn Seclionsralh im Ministerium des >innkrli Ferdinand Erb z»m Ministcrialrnth!- im Minister, llllispräsldmm und Prchleiter .illcranädigst zu elncnncu ^clliht. Hasner w. p. Der Miuistcr für Cultus und Unlcrricht lat dcn Gymnnsialproflssor in Marburg Joseph Eßl zum Be» zilksschulinspsstor für deu Schulbezirl Sladt Marburg ernannt. Am I. Miirz 1870 wurde iu der l, t. Hns- und Ttnalö dlnllerei daß V. Stilct deß Neichsssesetzl'latlc«! ax^^e^ebeu u»d verseildct. Dasselbe eitthält unter Nr. t"> die Couuciition zwischen der i)st>rreichisch : uiisscirischc» Monarchie und Groschritaimiru vom !j an die Slelle der im ?lrl. V deß HaudelSverlrage? mil Grobbritamm'N voni 111. Dccrmbrr Itt<;5» stipulirteu 9iacl'-trciszsconr'eullou sabqrschlosseu ;n Wien am .'!<). December 1«69; von Sr. l, und !. Apostolisch!»» MaiestNt ralificirt zu Wi?u ani !». Februar 1870 und in drn beiberseitigeu Ralificiruucien rbeubllselbst ausgewechselt am 2^l. Februar Nr. l t die Verordnnug dn Ministeriell der Füian^n nud de>» Handels vom 2s!.' Februar d. I., belreffeud die Wirlsamtcit der an die Stelle der im Art. 5> deS ^vischen Oesterreich nnd Großbritanliieu absseschlosseuei! Haudrltertrllciei< vom l000 Personen, versammelte sich vor dem Älcazar, wo ein Banket von 3(X) EouucrtS zu Ehren der Ncpu dlit von 184« stattfand, und sang die Marseillaise und den ..Ehaut dc Depart." Zu weiteren Ruhesitz rungen oder Verhaftuugcn lau, es nicht. In Paris dagegen sind abermals mchrerc Redacteure arretirt worden. ^llllll'llNl. Die Pocsie des Weltschmerzco und H. Heines Rachlaß. AlS der eigentliche Vertreter und Führn der deutschen Wellschmerzrichluug ist mit Recht 5. Hcinc him gestellt worden. Der Weltschmerz seiner Poesie ist zu-gleich schon so vielfach und thcilweisc treffend genug charattcrisirt wordeu, daß wir nicht nöthig haben, länger bei der Darstellung desselben zu verweilen. Unsere Absicht ist c«, hier nur hervorzuheben, vou wie großem Interesse c« sciu muß, den Nachlaß deS DichlerS gerade nach dieser Richtung hin zu betrachten. Der Tod, schciu-var das uatürlichste, ist doch auch zugleich wieder das größte Rälhsel des Menschen, und man hat ihn, nicht yanz mit Unrecht, dic eigentliche Muse des Weltschmcrz-mchters genannt. Um so größer muß die Theilnahme ! "te "" der wir zu dein Nachlaß cincö Dichters heran- Auge selm. VH'! ^"^ ^''"" "9'^tc" Uebel" fest ins " "«em Zustand, iu dm, auch dem n« ^^!' ^^" dieses Nach asscö und der fur uns wellaus uitcrcssn»i»<>s<« c c^. ^ ^ » dm Erscheinen des ..Nomanccro") an Man weis, wie diese Erzeugnisse seines Geistes entstanden std nd m wMlürlich schwebt uns, wenn wir die^e dichte lesm, Die bereits iclegraphisch stgnalisirts Mittheilung dcS „Mouiteur univcrsci" üder das Verhalten Frankreichs dem Concil gegenüber beruht auf einer römisclicn Corrcspondcnz des Blallc?, welche besagt, daß ma,l im Palicau einen „euen Schrill dcs Tuilericu' cabinets gewärlige. welcher t^vaus ubziclcn soll, den heiligen Sluhl und das ooncii von jeder Enlschli'.ßung abzuhalten, die den Pnmipicu des öffentlichen Reäilco in Frankreich zu uahc l,>len tonnte. Insbesondere nnde die kaiserliche Regierung auch die Nothwendigkeit betone,,, daß alleu iu der bischöflichkn Bcrsammlnng rierlrctcnen ?lnsichten dic gleiche ssrcihcil, sich ;u äußern, eiiigcräuml werde. Eine Vertagung des Üonrils, sngcn dic Berichterstatter des „Moniteur" hinzu, sei um so wahrscheiul ichc r, als mau schou im voraus übereingekommen wäre, für die Dauer dcs Sommers und im Hinblick auf daö währcud dicfcr Jahreszeit so gc-sulldhcilsschadlichc Klima d ic Vcral hu » g cn zu suspend ire n. Kaiser Naftolcou ist mit iciiicn ncucn Mini--slcrn sehr zufrieden. Er hat an Ollivier wie an Daru nach der lctzlcu Kalumcrsitzling Dautschreiben gerichtet und uach cincu» längeicii Gcsprack mit Herrn Phil is, dein Gcncralsccmür dcs Ilisli^ninislcrlums, mit Wärme dessen Haud ergreifend, gesagt: „Ich hofft, mein lieber Heir, daß wir das Begonnene glücklich zu Ende führen!" Die St r aßen tu m >i l te bei ter Pailamcnlswahl in Watcrford (Irland), woselbst Acrnal Oebornemi! blos acht Stimmen Majorität gewählt wurde, waren uoch bedeutend säilimmcr, als dic ersten telegraphischen Bc-ricktc sie geschildert hatten, und dauerten uoch bis in die verwichenc Nacht hinein ungcschwächl sort. T?cr Tc-lcgraph mcldcl darüber fulgeudc«!: Bicleu, die für Os-bornc cingcstandcn waici,, wurden die Scheibe» cingc-worfc». andcrc» sognr ihrc Häuser iu Araud gcstcckt. Auf offener Slraßc verliranlUc der Pöbel drci Omni bussr. Aus seiner Mille fiele» Schiissc, uiclc wurdru ocrwundcl ulld cm Maiiü Namculü Boivc c,schössen. Oa5 Militär staud dic Nachl übcr in dcu Cnscrncn unter Waffcu, Dic Aufruhraclc wurde vcrlcscu. doch wurdc nicht darauf hin cmgeschrillcu. 5l'ur wenige it^cr-hasluugiu wurdcu bi«?hcr vorgenounncu. Im Vausc dcs Nachmittags waren acht Pcrsm,cn arg mißhandelt Ivor» dcn; Polizei uud Cavallcvie rückleu gegcn dcu Pöbcl ans, dcr sie mit Slcinwürfcü cinpfii'si. Der Polizeichrf wurde durch eineu Mcsscrstich verwundet. Der Magistral ließ am ?lblndc die Knciv.-n schließen, doch wurdc cs erst gcgcu Mitternacht stille. I„ Tipvcrary. woselbst, wic gemeldet, die Händeschcni zu Gunsten dcs aumestirlcu Fcnicrs Kickhnui nui,r Eldc gesculi. '^luch da^ mals uoch, als die Wiuipcr scincs Auges sich schon langc uichl mchr zu heben vcnuochtc. als der s.clähmlc Fuß dcu hiusälligeu 5li>rprr uicht luchr ;l, stufen im Slanrc war. >üs man dcn Krankcu vom Äcll in dcn ^chustuhl und uou, ^ehustuhl in das Äett tragen mußtc, auch damals uoch zuckte zuweilcu um den soust lraurig geschlosseutu Mund das Wclterlcuchtcn des Hnmors. umgauleltc noch manchmal das träumende Haupt des Dichters ^icblingSgöltin, ^^ Phantasie. Wenn solche Augenblicke tamcu, in dcncu dic altcu srcuublichcu Got» ter ihreu kraulen Poeten besuchten, daun schrieb er auf großen Bogen in riefiger Schrift feine poetischen Gedanken nieder, die freilich nnr selten zu schallhaslcu, licb-licheu Kindern wurdeu, wie sie iu besseren Tagen die Muse ihm geschenkt halle. Uud doch sind einige dar-unter, wie das oberwähnte, in der zwanglosen, epischen Form an Alla Troll erinnernde „Oimini." in denen sich dic halberloschcnc Dichtcrtrast wieder zu früherer Höhe emporschwingt. „Die heroische Obmacht des Geistes übcr dcu gebrochenen Vrib," sagt der Heraus» gcbcr dcs Nachlasses, „zwingt „ns staunende Ärwmidc-ruug ab hier wiederholt sich vor unsern Zlngcu dao Schauspiel dcs Prometheus, wclchcr, unbekümmert um dcn Geier, der ihm die Brust zerfleischt, dcn Göttern trotzt." Wie oft aber mochlcn au dcu kranken Dichter, wenn er im Dunkcl dcr Dämmerung in seinem Lehn-stuhl saß, ein lheilnehmendcr Freund oder die gcschäf Truppcnvcrstärkungcn dahin abgesandt worden. Auftritte wie die von Watcrsord sind begreiflicher Wcisc dazu gccignrl, dcm wicdcrhott angeschlagenen Rufe nach vcr-schärslcu Mahrcgcln und Ausnahmegesetze für Irland Nachdruck ^u verleihen. Wicdcr deuten mrhrcrc londoner Blätter, auch von der liberalen Parlei, auf diese Nolhwe»d!gleit hin. 'llrl'es Pll'fessl's Nngers Tl'd erhiilt der „Wdr," aus l^raz folgende Darstellung der Nebenumstimdc dieses traurigen Ereignisses, so weit sie sich aus deu bisherigen Untersuchungen erkennen lassen. Beinahe 2 Wochen sind seit dem Tode Ungers verflossen und noch immer ist die Bevölkerung durch das Un< crwariele uud (Aeheunmßvolle diejes Todesfalles lief erregt, iwch immer kreuzen sick dic widersprechenden Gcrüchlc und Meinungen, und mehr »der minder oder gar nicht begrliN' dele Mittheilungen über das traurige Ereigniß sind ein stehender Arlilel der Grazer Zeitungen geworden ^ noch immer ist das dunkle Rälhsel nicht gelöst, und ob es je gelöst wcrdcu wird, wer lcmn cs wisse»« ? — Was auö der wirren Flul von Nachrichlen über den traurigen Fall sich, aus uolllommcn glaubwürdigen Quellen stammend, als wahrheitsgetreue Erzählung zusammenfassen läßt, wäre Folgendes: Dcr hier allgemein vcrehrlc Naturforscher war zwar hochbejahrt, er staüd im 70, Lebensjahre, aber geistig und körperlich frisch, wahrhaft jugendlich lebendig, frei von aller Gebrechlichkeit dcs Alters. In den ersten Tagen dieses Monats banule ihn ein Mustelrhcumalismus (im Volts-muude Hexenschuß) au Ttube und Belt; doch war das Leiden am 12. Februar schon fast gehoben und K. Vogt dcr au diesem Tage Graz verließ, fand ihn, als er sich Vormittags vou ihm verabschiedete, in heiterster Stimmung und diesem scheidenden Gaste sowohl als auch spät Abends seiner Familie gegeuliber sprach Unger die zuversichtliche Hoffnung aus, daß er am nächsten Tage nicht mehr das Belt werde hülen müssen. - Am Morgen des 13. wurde dcr Freund »md Hausarzt UngerS, Prof. Dr. Heschl, eilig gerufen ; dic Magd hatte, so berichtete sie, den Greis in seinem Bctlc liegend todl gefunden! Dic Bestürzung iibcr den so überraschenden Tob des Freundes macht es erklärlich, daß weder Heschl noch der sofort gerufene vieliähria.e Freund und Forschungsgenofse des Verblichenen, Oslar Schmidt, an die Möglichkeit eines an Ungcr verübten Verbrechens dachten, und die an dem Kopfe dcr Veiche wahrgenommenen Verletzungen und die am Fußboden sowohl als an einzelnen Einrichtungsstücken vorhandenen, mit aller Sorgfalt von ihnen beobachteten Blutspurcn durch die Annahme zu erklären suchten, Unger habe, vou einem Unwohlsein, als Vorbote des rasch nahenden Todes, ergriffen, sich aus dem Belle aufgerafft, sei bei tigc Hand sciner Mathilde ihm vielleicht fNr Augenblicke fern warcu, und nur das dumpfe Geräusch der Weltstadt mit ihrem ewig fortrollendcu ^cben wie eine ferne Griinduug dcs Mccrcs- an sciu Ohr schlug — wie oft muchlcn ihu da trübe Betrachtungen, bittere Reflexionen übcr duS Vcbcu, scine Vergänglichkeit und seinen Un-werlh überkommen! Die leichtgeschürzte Göttin, die ihn so oft tröstend umschwebt, wich dann von seinem Hanptc, die Ocnicn dcS Humors, die ihm jonst so oft über die Räthsel dcS VcbcnS hinwcg verholfru, entsiolicn vor ihm, trübe Blldcr, häßliche Krankcnvisionen umlauten sein Auge, und um so schmerzlicher zuckle fein verblutendes Herz. wcnn zwischen diesen häßlichen und verzerrten Bildern süße Erinnerungen dcr allen Zeit wie lächelnde Kinderlöpfc htt vorsahen. In solchen Augenblicken, wo dcr Weltschmerz in einen weltoerachteuden Nch,l,Smus überging, mögen ihm Stimmungen gekommen scm. dlc dcm Byrcm'schcu Wort eutsprachcn: daß das ^eben nur dazu dicnt. cs zu verachten, oder dcn Worten des sterbenden Talbol: ,< — So geht Der Mensch zu E"b< - u»d die einzige Micheltte. die wir ans bcm Kamps dr« Lebens WeytrcM!'. ist dic Einsicht in dn» Nicht«. Ilnd herzliche ^ercichtling alles dessen, Wa« »ütt crliakeil schien uud wünschenswert!) —" Die schrecklichste Fnric dcS Kranken ist die Erimil. rung an die Zeit dcr frohen und gesunden Jugend. In dcm Gedanken an drn Contrast zwischen dem jetzigen und ehemaligen Menschen lirgt eine entsetzliche Qual. Und wie oft mag sich dieser Gedanke vor die Seele drs 338 dem Versuche das Zimmer zu durchschreite» niedergestürzt und hiebei am Schädel verletzt worden, habe aber endlich noch die Kraft gefunden, wieder ins Bett zu gelangen und sei hier verschieden. Bei einem hochbejahrten Manne, und sei er dein Anschein nach noch so rüstig, hat ja ein plötzlicher Tod nichts gar auffallend Befremdendes. Mit dieser im Momente der ersten Ucbcrraschung con-struirten Erklärung beruhigten die Freunde sich und die Familie des Verstorbenen, und, wo solche Autoritäten nichts Bedenkliches fauden, fand auch der Todtenbeschauer keinen Grund zu irgend welchem Verdachte und Veranlag sung einer behördlichen Obduction, Wissenschaftliches Interesse, welches ärztliche Kreise an dem so plötzlich eingetretenen Tode des gefeierten College» nahmen, gab Anlaß, daß Professor Heschl von der Familie Ungers die Zustimmung erwirkte, den Leichnam oder doch wenigstens die Echädelhöhle desselben zu eröffnen, wo man ja die wahrscheinliche Todesursache zu finden erwarten durste. Um der Familie das Widerliche dieses traurigen wissenschaftlichen Forschens möglichst fern zu halten, wurde der Leichnam am 15. (dem Tage des Leichenbegängnisses) am frühen Morgen in den Leichensaal des allgemeinen Krankenhauses Übertragen. Hier wurden zum ersten male die an der Leiche sichtbaren Verletzungen mit ruhig prüfendem Auge betrachtet und die versammelten Aerzte, sämmtlich Lehrer der hiesigen Hochschule, beschlossen einstimmig, hier könne Niemand die Verantwortung einer blos privaten Untersuchung des Leichnams auf sich nehmen; hier müsse die richterliche Behörde einschreiten — damit, möge die Leichenuntersuchung nun einen natürlich zu erklärenden oder einen durch Gewaltthat bewirkten Tod constatireu, den» durch sie erlangten Beweis' mittel auch die strenge gesetzliche Form nicht mangle. Prof. Heschl verfügte sich persönlich zum Landesgericht, und über seine dort erstattete Anzeige wurde die gerichtliche Leicheneröffnung sogleich angeordnet, und in den Mittagsstunden im Beisein der Gerichlscommission und der schon früher um die Leiche versammelt gewesenen Professoren, ron den Gerichtsärzten vollzogen. An der Leiche fanden sich mehrfache Verletzungeu, und zwar am Schädel sechs die Kopfhaut betreffende Wunden, wovon fünf an der rechten Seite — eine links an dcr Stirn. Tie fünf Wunden rechts waren von ver^ schiedener Länge, Gestalt und Richtung, nnd waren in der <3 nung und Warnung sein — eine Warnung, sich nicht in jene trübselige Reflexion zu verlieren, welche die Thatkraft lahmt, und eine Mahnung, festzustehen im Kampfe dcs Lebens und an der Kraft eines Lessinn sich ein Beispiel zu nehmen, wie sie in Erfüllung ihrer Pflicht nnd im ruhigen Streben „ach Wahrheit, nich« in hastigem Grübeln, Befriedigung ihres Geistes finden können. (A. Z.) Am Fußboden vor der zwischen Schreibtisch und Bett befindlichen Kommode war eine größere Blutlache, von dieser gegen das Bett zu an, Boden deutliche Abdrücke blutbefleckter Hände als hätte dort der Verletzte sich vom Boden zu erheben versucht - au» Bettpfosteu einige Blut-tropfe», geringe Blutspurcu am Kopfkissen - ein Leintuch, das Uugcr um den Uuterlcid zu winden pflegte, soll blut« befleckt um den Unterleib dcr Leiche gewickelt gewesen sein. Als dic Freunde Uugcr's die Leiche sahen, war dieses Lein-tuch schon weggenommen iibcr die Lage desselben konnten also fachmännische Augen nicht mehr urtheilen. Älö Dr. Heschl um'? Uhr Morgens kam, war der Körper schon kalt und starr — der Tod mußte also schon vor einigen Stunden erfolgt sein. Tie Leiche lag auf dem Mckeu, den Kopf im Nacken statt zurückgebeugt. Das Hin-terhaupt ruhte auf einem Kopfkissen - der Nacken lag sonach hohl — eine den Fachkundigen auffallende Lage — die, ^uic dies hier ausgesprochen wurde, den Verdacht zn erregen geeignet ist, der Körper sei erst, nachdem er bereits todesstarr geworden, in das Bett gelegt worden. Dies sind die spärlichen, aber jedenfalls höchst wichtigen Ncbeuumstäudc, die, man mag nun natürlichen oder gewaltsamen Tod annehmen, auch wieder Schwierigkeiten genug bieten, um sie mit eincr oder der andern Annahme in Combination zu bringen. Dcs Uucuthülllcn, DlälhseU^slen ist genug vorhanden und vielleicht wird das dunllc Gchcimnis; nie enthüllt wer-den, das über daö (5»de des großen Forschers gebreitet ist, der selbst so viele Geheimnisse dcs Waltens der Natur zu erhellen verstand! Hagesneuiffkeiten. -(Allerhöchste Spende.) Se. Majestät der Kaiser haben zu den Kostcn flir das Monument, daS in Florenz für Raphael uud Bramaute errichtet werden soll, 400 Lire zu spenden geruht, die von dem bezüglichen Co-mit<5 mit vielem Dank angenommen wurden. - (Personalnachricht.) Gegenüber den iu Pester und in Wiener Blättern circulircnden Nachrichten von einem Unwohlsein Er. Majestät des Kaisers Ferdinand theilt die „Prag. Ztg." in ihrer Sonntaysnummer mit, daß Sc. Majestät Sich des besten Wohlseins erfreuen. - (Zur Wiener Weltausstellung.) Im niederöstcrrcichischen Gewerbeverein referirte Herr Inlius Hirsch Namens der AusstelluuaFcommission und verlas einen von derselben verfaßten Aufruf, welcher die Einladung zur Zeichnung eines Garantiefonds für diese Ausstellung enthält. Ter Iweck dieses Fonds ist, bei den mit circa 6 Millionen veranschlagten Kosten der Ausstellung, dem Staate cine Mnunaleinnahmc von 3 Millionen zu garan-tiren, so daß dieser bei Veranstaltung der Ausstellung ein kleineres Tcficit in Aussicht habe. Das Programm für den Garantiefonds ist fonach folgendes: Es wird eiu Ga^ rantiefonds bis zur Höhe von 3 Millionen gebildet und der Regierung cine Linuahme dieser Höhe aus der Welt" ausstettüng garautirt. Die gezeichneten Beträge sind nicht bar zu entrichten, auch Ratenzahlungen werden nicht angenommen, bevor das Ergebniß der Einnahme der Weltausstellung am Schlüsse derselben bekannt geworden ist, Stellen sich diese Einnahmen niedriger als 3 Millionen, so haben die Zeichner des Garantiefonds die Ersatzquote bis zu dieser Höhe zu leisten. Noch einem sehr niedrig gehaltenen Voranschlage würden sich aber die Einnahmen wie folgt Heransstellen: Erlös auS den Vau^ Materialien dcs Gebäudes dessen Kosten mit 4 Millionen veranschlagt sind, 500.000 fl., Erlös aus Maschinen und Ncbenemnahmeu 250.000 fl., Platzmiethen bei einer Area von 40.000 Quadratllaster 1,100.000 fl. 3z Mil' lioücn Eintrittskarten (^ Millionen Karten ü 1 si., I Million Karten 5l 50 kr. und 1'/. Millionen k 30 kr.) 1,500.000 fl,, zufammen 3,350.000 fl. Die Zeichner des Garantiefonds dürften daher kaum in die Lage kommen, eine Elsatzquote zu leisten. Die Versammlung erklärte sich mit der Fassung des Aufrufes einverstanden und beschloß dessen Veröffentlichung. — (Im Schoße der Nationalgarde von Paris) werden große Vorkehrungen getroffen, um den „Kaufleuten der City" wie den belgifchen Freiwilligen Ne vanche zu geben für die gastliche Aufnahme, welche dir Parifer Nationalgarde in London und Brüssel gefunden, Das Fest soll in Vincennes abgehalten werden und vom 10. bis 15. August d. I. dauern. - Der NapoleonStaa. soll heuer in Folge dessen mit besonderer Solennität a.e-feiert werden, und wird die Stadt Paris bei dieser Gel> genheit zu Ehren der fremden Haste glänzende Feste veranstalten. - - Nebst den Engländern und Belgiern werden auch die schweizer Schützen, die deutschen Schützen aus der Nheingeqend und die italienische Nationalgarde hiezu ein« geladen. — (Der Lloyddampfer Apis) ist am 25stt>' Februar glücklich in Bombay eingetroffen und wird a'« 12. März von dort nach Trieft abfahren. Man erwartet volle Ladung. — (Aus Port Said), 22. Februar, wird telegraphisch gemeldet, daß der französische Messageriedampfer „Meinam," der 2000 TonS Tragfähigkeit und 5 „« Meter Tiefgang hat auf der Fahrt von Calcutta nach Marseille durch den Suezcanal gekommen ist. Mit ihm gingen a>' demselben Tage vier englische Dampfer durch den Eancu. 389 ,H ocales. (Ein origi >, clles O r i gi n a l»T e l eg ram m) Wuibc uns heute Früh zua/stellt, Co laulct: Monat 2 (Februar) 1870, (5lngcmgS'Nr. , 10, Stlmdc 4 Nachmittaqö; cingclan^t von Mm I I (Zeitbestimmung nicht lcsl^r). Inhalt: Der Nefereut des Vonfessious.Ausschusses, Fissnly, arbeitete ein neues Religions, Odict mit Veriilfsichtissuug sämmtlicher ändernnsssbcdürftigen Concordats' parassraphe aus. Der VudssetauSscbuß nahm eine Resolution betreffs.Heranziehung Tirols zur ReichSvertheidigun,,. entsprechend der ttei« stung der übrigen Länder, an. Der Minister des Innern sagte die demnächstige Vorlage eines GenSdarmerie Vesetzes nach d»m Grund« satze nichtmilitärischer Organisation zu. — Allem nach liegen hier neue Nachrichten von altem Datum vor, — ^Der Schutzengel der Kleinen.) Vorgestern gegeu Abend schaute in einem Hause der St. PeterS-Vorstadt auch ein kleiner Ajähriger Knabe vom Fenster aus dem bunten, lebhaften FaschingSlreiben zu, wobei er sich wohl etwas zu start an die schlecht verwahrten Wiuterfcnster gelehnt haben mochte, denn dieselben flogen plötzlich aus und das Kind stürzte vom ersten Stocke auf das Steinpflaster hinab — ohne außer einer kleinen Wunde bis jetzt bemerkten Schaden erlitten zu haben. Der Knabe ist bis heute frisch und munter. — (Schwere Verwundung.) Der Schuster-geselle G. K. wurde am 1. d. M. Abends zwischen 10 bis 11 Uhr auf der St. Petersvorstadt vor dem Wirthshaufe Nr. 34 von Soldaten des 79. Ins.-Reg. aus Anlaß eineö zwischen ihm und den Soldaten entstandenen, dem Ver< nehmen nach durch ihn provocirten Wortwechsels von einem derselben durch einen Bajonnethieb im Gesichte schwer verletzt. — (Gefunden) wurde am 26. v. M. in einem komfortabel ein silbernes Armband. Der Verlustträger wolle sich diesfalls beim Sladtmagistrale anfragen. (Mililärveränderung,) Obrrarzt Dominit V l o ch vom Oarnisoilsspitals zu Laibach wnrdc zum Dragoner-Regimente Herzog von Vraunschweig Nr, 7 übetsrh!. (DaSvorgcstrigcErdlirbrn) wurde auch in Trieft und, wie rS scheiut, migcsahr um dieselbe Stundc nach der ->Tr. Ztg." gegm 9 Uhr Abends wahrgenommen. Das Erd: beben vom 28. Februar wurde außer Laibach und Tricst auch in Volosca um 12'/. Uhr Mittags beobachtet, wo rö aus zwei heftigen, rollend schllttrlndcu Slüszen in der Nichtuug uo i Nordosl gegen Slldwest bestand und von einem pollerndcn Trühneu begleitet war. Eine viel schwächere Erschütterung fand vor Ij Uhr Nachmittags stall. Aus dem Verichtssnnle. Die Affaire von Iantschberg und Iosefsthal. Laib ach, 3. März. Heute beginnt vor dem l. t. Landesgerichte die Schlußverhandlung gegen Johann Anz'ur und Genossen wegen der bekannten Vorfälle von Iantschberg und Iosefslhal, welche seinerzeit die größte Sensation erregten. Das Richtercollegium ist unter dem Vorsitze des Landesgerichtsrathes Kosjcl aus dem Nath v. Raab, dem Landesgerichtsadjunct Boschitsch (Ersatzrichter Landesgerichtsadjunct Schclina) zusammengesetzt. Als öffentlicher Ankläger fungir't Staalsanwall Dr. v. L eh,na n n und als Schriftführer Auscultaut TomKi c. Als Vertheidiger sind die Herren Dr. v. Wnrzbach, Dr. Nazlag, Dr. Rudolf und Dr. Ä cha ! s ch i tsch bestimmt. Die Anklage richtet sich gegen 5.^ Angetlaglc ^,4 den Ortschaften Volavlje, Gaberjc,' Ünajnarje, Tujigcrm. Za voglje, Sostru, Weßnitz, Prefchgaiu, Oberlaschel, Eadina-vas, Sneberje, Iosefsthal, Sludcnz, Dobrninc, Moste nnd (ein eu,ziger Taglöhner Val. fabric) aus Laibach. D« meiste» Angeklagten (1 l) gehören dcr Orlfchast Voavltt', ,2 der Ortschaft Dbersaschel, 11 der Or.schas. Gaber)e an; linier ihnen befindet sich ein einziges Frauen, zmuner, die 20 Iahrc altc lcdigc Baucrnlochlcr Maria Mohär vulgo Inrjov« von Volavlje. Den, Stande nach sind es 16 Grundbesitzer, 17 Dienstlnechtc, 1 Dienstmagd, 9 Söhne von Grundbesitzern, « Gewerbölculc, 1 Inwohners söhn, 1 Organist, 4 Taglöhner und 1 Iabriksarbciter. Der Auklagebeschluß lautete gcgeu 2 l Äuget lagte auf das Verbrechen des Raubes als' Thäter, gegen 7 anf Mitschuld, 1 Theilnahme an demselben, 20 auf daö Vcrbrc. chen der öffentlichen Gewaltthätigkeit XII. Falles (2 auch wegen Vergehens des Auflaufes, 1 wegen Ueberlretung ge, gen die körperliche Sicherheit und Sicherheit des Eigen, thnms und 1 wegen der ersteren Neberlreluna) nud Jurl forderte schon den Abend vorher, als er von Laibach kam, die Leute in Gaberjc auf. den Turnern die Fahne wegzunehmen, beisetzend, er habe hiezuvon Laib ach eine Vollmacht erhalten. Die Anklageschrift erzählt nun. wie die Turner mü den plötzlich unterhalb des Plateau's aufgetauchten Bauern verhandelten, während Anton An^ur nach Volavlje abgeschickt worden war, um noch circa 20 Burschen anzuwerben, wie sich, als diese am Iantschberg anlangten, plötzlich die Situation änderte, wie zunächst Andreas ÄnHur das Ansinnen stellte, die Turnerfahne abzustecken, woraus das Geschrei der Bursche», welche die Fahne mit Drohungen ver^ langten, allgemein wurde, und wie endlich, als die Mehr» zahl noch unjchlüssig dastand, auf den Ruf des ?or. Sgaj, nar: „l^uul^, 6< um «im» s>!> ^o»' i»liä!i? »!i n,'v<>>!,> lll,j null, i>> l'iw li)5»l>l»-> l'" li'inl-il" (Burschen, wozu sind wir denn heraufgekommen? wißt ihr denn nicht, was unS geschrieben worden, nur dreinzuhauen?) alle, die schon frUher die Pflöcke weggeworfen, zu denselbeil griffen, sie in die höhe hoben und auf die Fahne eindrangen, aber von den sich um dieselbe schaarenden Turnern zurückgedrängt wurden. Es erfolgten nun Angriffe auf den Fahnenträger, der mit der Fahne die Flucht ergriff, stürzte und so die Fahne verlor, welche Johann An zur aufhob und davontrug. Gleichzeitig singen die Bauer» an auf die Turner einzu' hauen. Dem Turner Mahr, der zur Vertheidigung der Fahne deni ?iahnenrräger nacheilte, versetzte ein Bauer mit dem Ausrufe ..><<'. ln i,>'!l5 zo l kli! lülm zu Hilfe kamen. Line Schaar von zwölf Turnern, welcher sich der l. l. Lieutenant Glabolil ugefellte, wurde von einer Nolle Bauern, welche Josef' Omahen mit dcn Worten: .,i!<»j,»<», <1<> !><>m<» l<> l»ul1<6 > s»l»l)ili'l (gehen wir, um diese Tenfel zu erschlagen), aneifeNe, verfolgt, welche ihnen Prügel und Steine nachwarfen. Dies dauerte 1 — 1'/^ Stunden und nur mit Mühe gelang es den von Liltai fchon vor Ankunft der Tnrner auf den Iantschberg abgeordneten Gendarmen, die Bauern von persönliche» Angriffen zurückzuhalten. Die Gendarmen wurden oon den Vanern verhöhnt nud feuerten zweimal Schreck» schüsse ab. Als dieser Zug der Turner und Gendarmen auf diese Weisc bis Unajuarje kam, gab bei der .llaische Nr. 20 Peter Vradun dem Ios. Mohär sein Gewehr, welches dieser in einer Entfernung von 94 Schritten den Gendarmen nach-seucrlc; der Simon Er^cn behauptet, ober seinem Kopfe die Kugel pfeifen gehört zu haben, auch ein zweiter Schuß siel von Seite der Bauern, konnte aber nicht näher constatirl werden, von wem; diese Schüsse waren auch mit hellem Jauchzen und mit dem Geschrei: „50 fl. haben wir schon," begleitet. So gelangten endlich diese Turner bis in die Ebene hinab nnd die Gendarmen traten dcn Rückweg an. (Fortsetzung folgt,) Te!eft,npl,ische LUemfelcvurse vom A Mäiz s>prrc. MclalliqücS <;i,l;5>, — 5>psix'. Mrtalliqur? mit Mai» ! »ild yic>vcllchl'l:ZmI>'N (ii.K.'v - sifterc. Nalicma!'ÄnI>lim 7l,55. , - 18'!0'i Siaatealilrhn! l>?.—. -- Vlllllastnü 72^. - Lrcdil» ! ?K'I!!>!! 2?<;.5U — rnndon 124.20. — Silbrr 121.". - lt l. ! DlN'lücn 5»K3 5. Handel und Wolkswirthschastliches. Vaibacl,, 2. März. Aus dem b<>"tiffs» Nm,., li>!".) mit Hol^. , Dürchsch'liiis-Prcilc._______ I --------------------------Nlt.. M»,^ l ^"'' ^' st. lr, I^r. "' lr. st.^l«. Ächcu P.. Mch.» 4l)0 5 50 «ulttr pi. Psm'd "4«-- «°'-N, " 2 80 3^ M.lch pr. Mast »-,., - v'i " ,90 2-. Ni.ü'flr.lchprPsd, 22-- Wr^n I — 2 70 «Maisch „ ^-- Nnch <. "" ^ W Hähude! pr. s.i.ck - «0 _. _ cvldäp'.l „ 2----------- Tllubm ,, ,.',------- Lins.ii ,. 5 20------- Hnl pv. Z<-.,!u?r 1 N' ^ .iiibsc« .. ^^i— 3!roh .. __^5, ......, Fisulril ., 5-------- Holz, hart., pr.. . 75^ Nil!d,ii,------ Wein. l^chsr. pr, Bpccl, frisch. „-!«>!— 10 Hafer „ 1 80 Rindfleisch pr, Pfd, - 22 Halbfrucht „ 4 20 Kalbfleisch ,. — 26 Heiden ,, 3 20 Schweinefleisch ,. — 24 Hirse „ 2 88 Schöpsenfleisch ,. — — Kulurutz ,. 3 -- Hähndel pr, Stilck —,30 Erdäpfel „ 1 40 Tauben ,. - 22 Linsen ,. 4 80 Heu pr. Centner . 1 50 Erbsen „ 4 80 Stroh „ . 1 Fisolen „ 3 «4 Holz, hartes, pr. Klst. 6 50 Rindsschmalz pr. Pfd, — 45 — weiche«, ,. — — Schweineschmalz „ - 40 Wcin.rother, pr, Eimer 6 — Speck, frisch, „ — 30 — weißer „ 5 Speck, geräuchert, Pfd. — 36 Angekommene Fremde. Am 28, Februar. Stadt Wien. DicHerrm: Fuchs, Ingenieur, von Krainburg. . Almoslechner, Privatier, uon Cilli. - Neljin, Privatier, von Eilli. — Erker, Commis, von Gottschce. — Dr. Raspel, von Adelsberg. — Meditz, Eisenhändler, uonNien. — Klnicc, Handelsm., von Sisfel. — Graf Pace, Privatier, uon Pono-vilsch, — Polak, Kaufm., uon Wien. - Welsch, Kaufm.. von Huchenems. Olefant. Die Herren: Minotti, von Udinc. - Golob, Caplan, von Schwarzünberzi. — Hcine, von Mattcrsdorf. - Gijtzl, von Graz, — Braine, von Wien. - Waidmann, uon Kameni^. — Eobls, t. k. Lieutenant, von Trieft. — Icrschcg, Privatier, vou Eilli — Pibrouz, Kaufm.. von Kropp. ^ Dr. Kraus, von - Plllmna. — Wolf, Kaufm.. von Trieft. — Graf d'Orsay, l.l. Hußaren-Lientcnant, von Graz. Theater. Heute: Täuschung auf Täusclnmg, Schauspiel in 5 Acten. Benefize des Frl. kottaun, Morgen.- Die Näuber, Schauspiel in 5 Acten Hrrr Lcdinsky als Gast.____________ Ateteoros«nisch" Neoliaclzlilnneil ül kaitwch. —-^-.—^—.— ^^ ""' ^U^Ma^."3s9 ^"^I^^'wind'still triibV ' " ^ 2 „ N. 328.5» -l- 4,7 windstill trlldc 0.<„. 10 , »b. 338 zu -<- 2,0 windstill bewollt Vormittags geschlossene Wolkendecke. Abends Aufheiterung, jpäter Nebel. Das Tagesmittcl der Wärme -^ 2 7°, um 1'2" über dem Normale. Landwllthschastllches. „Dauer" und „Landwirt!)!" * IV. Ungeachtet de« Ungemachs, dem der Ackerbaubetrieb insbesondere aus Mangel an festen Grundsätzen auS' gesttzt ist, trotz des M'ßwachses, der oft fehlenden Ar-bcitstläfte und des stabilen Aergers über Dienstboten ohnehin, trotz der lHlementarschiidcn und der Viehseuchen, trotz der Plllutaschniauluna.cn, der Stcuerülierbürdungen oder der Kricgsveiticeruugcn, — trotz dieser mit» so vieler und wirlhes — Sache der Association oder, Sache der ^and-wirthschaftsgesellschaft in Kram scldst bleibe es, die Stimmen, Wünsche, Erfahrungen und Rathschläge der Einzelne» zu sammcln und solche tln und glündlich erörtert der Regierung darzulegen, dlnnit diese dort einzugreifen bestimmt sei, wo dic Rücksichten der Administration und der öffentlichen Ordnung nur sie allciu zur Initiative berechtigen! — Icdcm da« Seine! Und in dem Maße, als der wahrc Fortschritt und die günstigen Erträge dcS einzelnen kandmirthcs als Impuls sür den Fortschritt scincr UmucblMg wirken — wie wir unS freuen, au einzelnen Orlcu cnich hier in Kra!ll constalircn zu können — im gleiche» Maße ist cö Sache der Gesammtheil, der i!undwillhschaflsgescllschaft, dic Zahl solcher fortschicitcndcn Männcr zu erwcitei» und an sich heranznzichcn, und von der schönen und echt patriotischen Lebensaufgabe jedes in Wahrheil gebildeten Mannes, selbstbewußt ulS fcstts Ziel die Hebung dcS Wohlstandes seines Voltes lind feiner Mitmensche» anzustreben, allen Hader sonstiger Art fernzuhalten! Mit Purificationsgelüstcn alicr diescr und jener Richtung ist z. B. Spanien, das im M ttclallcr reichste und am meisten von Schätzen umsiossenc Land, das elendeste und ärmste unserer Tage gewordcu, dessen Culturen eine Reihe von Bürgerkriegen verödete »nd dessen Zukunft auf lange hinaus zerrüttet und vernichtet ist. — Ic mehr Arbeiter aber u>,d Arbeitszeit wir auf jene Aufgabe verwenden, desto größer auch der Lohn und der Erfolg der Arbeit! Dann können wir ^md-wirthe wieder llrößcr.s Vertrauen iu die Znlunft schen, nothwendigen Anforderungen Genüge leisten und politischen Uebeln begegne»! — Der industrielle Geist der Neuzeit hat zudem die lundnirthschaftlicheu Productc aus den früher enagezo-gencn Grenzen einer patriarchalisch häuslichen Wirthschaft auf den großcu Markt deS bewegten Lebens ge» worsen: sie sind theuer geworden; verhältnißmähig doch wenigstens mehr gestiegen, als die Preise der Arbeitst lrüfte! — Dazu gibt es im allgemeinen und im Grunde genommen durch dic geänderten und ohne Zweifel verbesserten Verkehrs« und Communicationsverhästnissc schließlich kein Godcnproduct mehr, welches sich nicht verwerthen läßt. Dic Regierungen dcr Staaten so^ wohl, als die Regierenden im Gebiete des Geistes und des Wissens haben mit uns Landwirtheu gemeinschaftliche Sache gemacht; öffentliche Landwirthschaftsvereiue, Hypothekar-, Bodeucredit- und Assccuranzinslitutc, sowie Privatcorporalionen einerseits und die Arbeiten berühmter Naturforscher. Aerzte uud Chemiker audercrscits öffnen uus dic Wege zum verständige» Nckerbanbelriebe und zeigen uns die Mittel, durch welche wir unseres Kopfes uud unserer Hände Arbeit gut verwerthen können, Ja, anders ist die Zcit geworden — jene Zeit. wo man herabsah auf deS Staates Aschenbrödel, das Vaucrnwescn — anders dic Zcit. seitdem Thacr (es sind kaum 70 Jahre) im Anfang unseres Jahrhunderts einen totalen Umschwung, ein Aufraffen zu energischem Forschen anbahnte. -- Alle die Bodenlasten, die Robotleistungen, die Z-Hcnten, die Erwerb- und Lohngeldcr, Servituten pro und t-onllu — alle sind sie dem An< drang und der Aeußerung selbstbewußter Mcnscheuthat-kraft gefallen : Alles ist in uollcr Arbeit, die Landwirtb/ schaft zu heben und zu kräftigen ! Ist eS doch deS Staates erstes u»d eigenstes Interesse, unS unsere Steuerlasten tragen zu helfcn uud uns die Möglichkeit anzudeuten, wie wir solche nachhaltig aufbringen können. Also die Zeit begreifen und sie verstehen lernen, das ist's, was dem großen Haufen fehlt! Ihm fehlt die Kenntniß, dic Freiheit, die gerade dem Landwirlh im Be^ reiche und in der Acwirthschaflnng seines Eigenthums i» vollstem Maße und von allcn Ständen am meisten eigen blieb, zum eigne» Vestcn zu verwerthen; ihm fehlt es, wie Thaer sagt: „an Einsicht, sich dazu ermuntern zu lassen; an Industrie, deu gcgebeucn Beispielen zu folgen; an Wissen, wodurch ihm das Vollkommenere unbekannt bleibt; an Gcistcsauftläruug und an der Möglichkeit also, die Bemühungen der Gelehrten nützen zu limuen, und nicht selten a» Wille» - indem sein Eigensinn ihn nur allein dic Bahn seiner Väter folgc» läßt!" Dcn „Bauer" lind dcn „Landwirth" in Krain bindet daö „warum" — adcr trennt das „wie" ihrcr, Arbeit - uud bevor wir daher in die Details unserer Zustände eingehen, wollen wir vor allem die Gründe zu entwickeln versuchen, die uns leiteten, dcn Empiriker dem Rationalisten — wir nennen ersteren „Bauer" schlecht-weg und letzteren „Landwirlh" im besten Sinne des Wortes nebeneinander n>id gegenüberzustellen. — Der gewöhnliche empirische, a!,o auf Erfahrung gegründete Betrieb der Landwirlhschnfl dnrch die „Baueru" basirt und begnügt sich mit Anwciidnmi des von Anderen Er-lernlcn, ohne auf dic lchen Gründe solcher Regeln zurück« zugehen, kurz. er arbeitet mit bereits feststehenden Resultaten und glaubt scheinbar sicher zu gehen. Daß aber die Auwendnna, jeder Regel uon den Umstanden, wie z. V. Vodeuarteu, Klima, Arbeitskräfte» :c. abhängt, übersieht er ganz! Dcr Empiriker verfällt daher häufig in die gröbsten Irrthümer zum größteu eigenen Schaden, indem er Erfuhrungssätze Umständen anzupassen versucht, die in ihren Grnndbedingungcn diametral jenen gegenübergestellt bleiben, unter denen solche „Regeln" gewonnen wurden. - Der rationelle „Landwirth" aber bindet sich an leine bestimmten Regeln, untersucht trotzdem anderweitig gewonnene ErfahrungSsätzc und abgeleitete Vorschriften »ach ihrer natürlichen Beschaffenheit, um solche anpassend dcn Ort- und Zeitvcrhältnisse», unter denen er lebt, auf allgemeine Grundsätze uud Begriffe zurückzuführen, um sodaun deren Wahrheit und Giltigleit prüfen uud erörtern zu können. Die wissenschaftliche Kenntniß der Landwnlhschaft, d.h. die Theorie, ist daher der Grundstein ihrcr zweckmäßigen Erlernung uud Ausübung! Vor allem also lernen wir die Theorie, sonst bleiben wir praktische Stümper unser Lebelang! Vornülworllicher Rcdac Oeorg Zeistnger > ^ hiemit Allen ihren iunigslen, ticfgcfiihllcn Dant aus. ^ W Bischoflc, cl. am 20. Februar 1870. W W (475 2) Therefta Deijinger. W Närli'llNl'rick» TUien, 1, Mär;. Da« heutige Voracschäft war trotz der festeren Pan,cr ^chlutzliotiruugcu malt und verkehrte zu weichenden (lnrsen Um hall, l. W«»z^«»U»."U/l. Anglo 346, Lombarden 241.50. Dlc Mittaasbürsc brachte cine cmMdtgc Erholung. Hur Elllärnngs^eil phalli l Uhr) noliltei,: Credit 275.A», Anglo 3')s>. Lombarden 641.8^, Napoleonsd'or 9.93. ^U. Allgemeine Gtaatsschuld. Filr 100 sl. Ge'd Waar« Einheitliche Staatsschuld zu 5 Pf!. W.75 91. „ .. I860 zu 500 fl. . . 96.80 9?.-„ „ 1860 zu 100 ft. . , N'4.75 105'.-.. „ 1864 ,u 100 fl. . . NN25 N9.50 StaatSiDomänenPfandbriefe zu 120 ft. U W. in Silber . . 127.25 127 25 ». Grnndentlastunst^-Dblistationcn. ssilr 100 si. <3c!d Waarc ^l,"'«" . , , , zu5pC< 93 50 94.50 ^."""" - .. „5 .. 73.75 74 N'eder-Oesterrnch. . ..5, 95.5Y y<;_ Obrr-OcNcrreich , ^5 ^^ GiebenbUrqen ^.5 " 75^, ^ Sleiermall .....l> ., ^ 5^ ^ ^ Ungarn .... „ b „ 78.25 7^,75 > V. Actien von Bankinstituten. Waare Nnglo-üsierr. Ban! abgest , . 349 — 349.i>0 Änglo-ungar. Van! . , , . 98.50 99.— Boden-Lrcditanstalt . , , . 33s — 341.— CreditanNalt f. Handel u. Gew. . 275 30 275.50 Eredilanstalt, allgem. ungar. . . 93 75 94. -E«c°mpte.<3eseUschast, n. ii. . . 903. 908. -Franco-üsterr. VanI . . . 12i:.50 122.75 Gencralbanl.......69.75 70 — Nationalbanl. , 728 — 750 -Niederländische Banl . . . 95 50 96.« Vereinsbanl . . . . 93.25 9Z.75 Vertehrsbanl . . , .. 11925 119.75 Wiener Bank......?l 71,50 «. Actien von Tvansportunterneh« »nuuaeu. Geld Waare Alsüld-Fiumautr Bahn , . . 174.25 174.75 Bdhm. Weftbahu.....234.- ^34,50 Earl-Ludwiss-Vahu.....236. 236.50 Donau.-DampMffs. OeMch. . 594,- 59t!- Clisabeth-Wcstliuhn.....193.25 193.50 Fcrdinandss-Noldbllhii , . . ^14025 2140.75 Filnftlrchen-Varcscr-Bahu . 181.-- 181.50 Franz-Iosephs-Vahn .... 187.— 187.2.,. «emberg-Czcrn,-Iassyer-Val)n - 209,50 210.— I Gelt, Waarc, Lloyt», öfterr........372.— 374 — Omnibus . . . , 152. .- 154 — Nudolfs-Vahn......16^.50 1«4.75 Siebenbilrger Bahn , .168 25 1N8 75 Slaal«bahn....... 380. - 382.— Sudbahn . ,......241.80 241.90 Sud-iiordd Verbind. Bahn , . 175 25 175.75 Theiß-Bahn......244.50 245.50 Tramway........107.-107.50 «. «Pfandbriefe (s«r 100 st.) Ally, «st, Booln-Erebit'Anftall Geld Waare lierlosbar „u 5 pEt. iu Silber 107.50 108 dto.in33I.rllch.zu5pEt.in».W. 89<:0 «9 80 Natioualb. auf ii. W. verloSb. zn.'. plll........97.60 97.80 Oesl.Hypb. zn 5'/, p(5t. rilckz. 1878 98.- 99. - Nnq,V0d.'c5reb.-Mst,zu5'/.P<5t. 90,50 91.- »'. Pvil'ritlitsobliaationen. 5 KN si. ll. W. Geld Waare. . Emifs.) ".— FcrdinandS-Nordli. in Gilb. verz. 105.25 105.3.'» Franz-Iosrphs-Vahn .... 93.60 9380 V.Tnil-LudwV.i.G.vcrz.I.Cm. 102 50 102 75 ! Geld Waaie Oesterr. Nordweftbahn .... 9490 94.95 Sicbenb. Bahn in Silber verz. . 90.25 90 50 StaatSb. G. 3°/^ 5 500 Fr. „I. Tm. 145 ~ I45,l'0 Slldb.G3'/^500Frc. „ . .121.75 122.-Gilob.-Bons 6 "/, (1«?0-74) 5 500 Frcs .... 250.59 251.^. «l. Privatlose iper SlUck.) Creditanftalt s.Handeln.Gew. Geld Waare zu 100 sl. ü W......I«! 25 161,7"' Nndolf-Stiftnng zn 10 st. . . 15.50 16.- Wechsel (3 Mon,) Geld Waare Nugsbura. fllr 100 si sildd. W. 103.30 103.50 Fraülsurl a,M. 100 si. detto 103 55 103 65 !Hamburg filr lOO Marl Banco 92.I0 92 ll) ^'ondon, fiir 10 Psuud Sterling 124 40 124.5" Pari«. jrs der Meldsorten Geld Waare it. Mllnz'Ducatr, . 5. ss. ^ lr. 5 ft. 85^ ^Napoleon«d'or . . 9 „ 93 „ 9 „ 94 " Percinsthalll , . . 1 „ 83 « 1 „ 83j » Silber . l21 „ 50 „ 121 „ 75 „ ^lainischt Hruüt,