Vereinigte Gedruckt bei Ignaz Aloys Edlen v. Kleinmayr. Dienstag den 18. November 1817. I n n l a n d. G r a t z. <^m 6., als am folgenden Tage nach der Nedoute war Abends in der Stadt und in den Vorstädten allgemeine Beleuchtung, und Ihre Majestäten gerubeten selbe unter einer sebr zahlreichen Begleitung von Equipagen unter Zuströmen und Vivatrufen des Volkes in Augenschein zu nehmen. Vorzüglich zeichneten sich durch Reichthum, geschmackvolle Zeichnung und sinnvolle Inschriften jene am Quartier Er. kaiserl. Hobelt des Erzherzogs, wo eine Sonne mit ocr Inn, sckrift: /.Ucr lehren Ist Oest'rcich Voll, im reichsten Feuer brannte, dann die am frei-hcrrl. von Mandelscbcn Hause in der Stadt und am Gartenhause vor der Stadt, die g^ische Fa^ade des Landhauses, das Ma-gisiralsgebaude, der geschmackvolle Ehrenbogen vor der Wohnung txs Herrn F.V L. Mazzucheili, das gräfi.Dictrichjleinische und das grafi. Attemsuche Gebäude i.ud mehrere aus. Am 10. Abends geruhten des Kaisers Majestät bis in die späte Nacht Audienzen zu ertheilen. An diesem Tage smd Se. Durch? taucht dcr Minister der ausnänigcn ?luge» legenheiten, Fürst Metternich, wieder ab- Am »l. besahen Se.Maj. in Begleituna Er. Durchlaucht des Fürsien zu Hohenzol-lern alle Kasernen in Grätz und durchgingen ftdes Zimmer derselben. Ihre Majestät die Kaiserinn beehrten die Kotlonfavrlk mit Merhöcbsiihrem Besuche, und n hwen sodann das standische Zeughaus ln Augenschein. Des Kronprinzen kaiserl. Hoheit besahen das^ Kloster und Hospital der barmherzigen Bruder, würdigten dieses wvbltbätiae Institut ber humansten Aufmerksamkeit, verkosteten selbst alle Krankenspeisen aus den Kesseln, und ließen unter huldreicher Versicherung der Zufriedenheit eine milde Unterstützung von 3ao fl. zurück. Am ,2. Vormittags wohnten Se. Maj. der Kaiser einer Gubernialrathsfltzung bei, und die Kaiserinn Majestät besuchte wit des Kronprinzen kaiserliche Hoheit das Maria« hilsergebäude und die Kirche. (G. Z.) Wien. Den neuesten aus Cabir eingeqanaenen Nachrichten zufplge haben Ihre k. k. Hobeit die durchlauchtigste Frau Erzherzoginn Leo-poldwe, vermahlte Kronprinzessinn von ^'or- ff', MM unb BraMn, durch etngetretene Mnh-stille aufgehalten, die Fortsetzung ihrer Reise von Madera nach Nio -Janeiro erst am 19. September, jedoch in der besten Gesundheit augetreten , nachdem Höchstdieselbe aus jener Insel drei Tage unttr den Freudenbezeigun-aen der Bewohner Hugebracht Hainen. (W. Z.) T y r 0 l. Innsbruck, den 10. Nov.' Vorgestern Nachmittags um^. Uhr trafen I. k. Hoheit die Prinzessinn Maria Anna von Sachsen, vermählte Er^grohherzo^jm. von Toskaua «uf Ihrer Reise nach Flocie Dampfschiffe in Vieler Rücksicht wett, besonders in Hinsicht der Sicherheit und Her Ersparniß jeder brennbaren Materie und der Menschenhände. Dieses Schiff geht vor-und rückwärts, wendet fichnach allen Richtungen und steht nachdem Wissen des Führers still, und alles dies ge? schiehtblos durch Hilfe zweier Personen , die ewe Maschine von sinnreicher ErfilHullg in Bewegung setzen. i, erster Stallmeister des Königs, ist in den Jesuiten-Orden getreten. Auch unserer kleinen Nevublick, schreibt man auS St. Marino (im Umfang des Kir- chensiaates), fehlt es bei beil beständig Italien durchströmenden Fremden -nicht an Besuchen, und vor einigen Tazen haben wir die Prinzessinn von Wales (jetzt in dcr Villa Moska bey Pesaro angesiedelt) und den Grasen von St. Leu (der bei Rimini dic^eebä« der gebraucht) in unsern Mauern erblickt. Die Lage unserer Felftnstadt und die Eristenz eines Staates von 5 bis 6000 Einwohner, der, ohne Verfassung und Znstand zu ändern, vierzehn Jahrhunderte lang älter als Venedig , allen Stürmender Zeiten widerstanden, ist an und für sich anziehend. Auch bei 5er Französischen Revolution sind wir nicht al, lein ganzlich verschont geblieben, sondern Wonaparte both uns sogar Vergrößerungen und Abrundungen an, welche aber abgelehnt wurden. Außerdem versprach er, unsere Festung auf seine Kosten auszubessern, uusvier Kanonen zu schenken, und eine schöne fahrbare Strasse bis ans Mcee bahnen zu lassen. Zu letzterer wurde der Anfana gemacht, und s,e ist in diesem Jahre durch die pabstliche Negierung um einiges forigesetzt worden. Das benölhigte Get«ide ward uns Zollfrei zugeführt (da unsere Haupt-Erwerbszweige nur Weinbau und einige Viehzucht -sind), und das Salz umsonst aeliefert; ein« Wohlthat, welche uns der yeil. Stuhl seit undenklichen Jahren angedeihen ließ , und die er uns zum erstenmahle ischcr Gesandter zu St. Petersburg. Gt. Marino hat vor Kurzem eincu'Gcschichtsschreiber an dem Neapolitanischen Cavcüiere Delsicv gefunden, wel? cher das Archlo benutzt, und einen Quartband unserer Geschichte hat drucken lassen. -Sonderbar genug, daß eben dieser Schrift- Peller nickt lange uückher einen Traktat it Ueber 1>ie Nnnützlichkeitder Gkschichte, der-an.sgegeben bat. Dcr Stand der Truppe« von St. Marino mag zwischen 40 dis 5i> Mann betragen. Sie sind blau mit gelben Kragen und Aufschlägen montirt; ausserdem «st dle ganze B«rölkerung in eine Art Mt-!ltz gebildet, die sich auf den Ton der Sturmglocke erhebt Freilich ist man nicht mehr 10 argwöhnisch als in der Epoche der Uebrr-macht dcr Herzoge von Nrbino und der Ma« '"tcsta von Rilnini , wo der Thürmer vo» S t. Marlno anschlagen mußte, wenn er drei bewaffnete Männer erblickte, die gegen die Stadt anstiegen. Unser Staat ist der einzige in Europa, wo es gegenwärtig keines Passes bedarf, und man die Gränzen überschreiten kann, ohne polizeilich über alle sei« ne Verhalnisse befragt zn werden- Seit undenklichen Fahren ist Niemand zu S t- Marino mit dem Tode bestraft werden. Während des Faschings werden zuweilen Liebha« berkomödien gegeben; -Schauspieler von Handwerk, welche einigemcchle auf unsern init Schnee bedeckten Berg spekuUrt, haben ihre Rechnung dabei nicht gefunden. 'tastasio , in altgriecki? scher Sprache aufaefnbrt. Unsers Wissens ist hieß in neuern Zeiten das erstc Mal, daß die griechische Schriftsprache die wohlverdiente Ehre genießt, zum öffentlichen Vortrage verwendet ;u werden. Die Vorstellung cnt« sprach so sehr dem Wunsche der Zuschauer, daß der Geueralgouverneur der taurischcn Halbinsel, General Lauqeron , der Dilettanten gesell schasst das Verlangen ansdrnckte, ei, ne Wiederholung derselben bei Gelegenheit der erwarteten "Ankunft Sr. kaiserl. Hoh. des Großfürsten Michael veranstalten zu lassen. >S. Z ) S ch w e d e n u n d N 0 r w e g e n. Die Appanage des Königs für Norwe> gen betragt 6^000 Cpecics oder ln schwc- disch.m Vanka,clde6/l,0oo Thaler. Hiervyn geben Ec. Majestät an Pensionen und Iahr-oo schwedische Bol',l?bfll! r, nnd diese Summe inacht nach dem MiNtlknrse von ic».^ Schillingen, !5,683 HainburIcr BunkHalcr aus, wenn die Ap-pcnage '.eaMnäßig bezahlt wird. Die Ap-panagedcs Kronprinzen beträgt Z2,aoc)Gpe-cies oder schwedische Bmckthaler. Hiervon werden ausgegeben an Pensioneu lc. 75c>c) und für Adjutanten und Ordonnanz, Ofsi-ztcrs/,()!?>o; znithin zusammen ,^,5oo Spe« cics; bieibcn al(o 20,5cx)» Diese, nach Hamburger Bankgeld berechnet, betragen 9,16» Rtblr. Die'Appauagcdes Prinzen Oskar beträgt 16000 Species oder schwedische Banktbaler; hiervon werden ausgegeben an Pensionen 3?50 und für die Adjutanten Sr. köuigl. Hoheit 2000, mithin 5?5o Specics; bleiben :0,25n, oder nach Hamburger Bcmk« geld, ^?30Tbalcr, (S. Z.) Die in dieser Iahrszeit gewöhnliche Erhebung der Krön- Abgaben ist im ganzen Ncichc^bs ausweiter eingestellt worden. (W. Z.) Afrika. Laut Schreiben aus Marseille vom 14. Oftober hatte mau dort die offizteUe Nachricht, daß der neue 3?y vou Algier das Hamburger Sch'.ss Neibersiieg sammt der Ladung, obgleich beide schon verkauft waren, wieder freigegeben, und anch die Mannschaft desselben aus der Gefangenschaft entlassen katte, lW. ?.) Wechsel-Cours in Wlcn am i3> November 1317. Coüvcnt'.onsmlNize von Hundert 2g/; isti Nachricht. Von Seiten des Laiba her Zcitunqs - Verlags iverden die respett. Herrn Abuäh-wer auf dem Lande, wel/he noch eiuiqe Ruckstande fär dicft Leitung zn beuch, Ngeu haben, um baldmöglichst^ Berichtl^u l^ derselben hösiichst ersucht.