^r. 57. ________Montag, Ift. März 189ft. 1ft9. Jahrgang. Aibacher Zeitung. ^---------------------------------^I_^___________________ «»nzjAA^«^"spltlS: M^ Posttirrsenbunss: gllnzjuhri«, fi. «5, halWhrig fl. 7'5N. ImCompiolr: ^ Die «Laibachrr Zlituny» erschein» täglich m!< «uönnhme der Toim- und Feieitage, Dir «dmin»Nration l>.,,'"c>>^' WlWhrig st, 5'5<>. giir die Zust^Iiliig >»» Hau« „anzjährill si. 1, - InsertlonSaebür: Für V hsftudrt sich Congreslplah L, die «ebaction Vahnhosgllsie »4, Sprechstunden der Redaction täglich von ^ ' '»»jerate bis z„ 4 Zeilen ül< lr,, grühcre per Zeile « tr,: bei üsleren Wisberholungrn prr Zcllc » lr, V iu hi« l» Uhr vormitlag«, — Unfranlierte Äriefe werden nicht angenommen und Vlanuscriptc nicht zurückgestellt Amtlicher Mil. All A k' und k. Apostolische Majestät habe,, mit höchster Entschließung vom 26. Februar d. I. 'm Uandez-Forstinspector in Krain Wenzel Goll das . ""lreuz des Franz. Josef. Ordens allergnädigst zu ^leihen geruht. U« S/- k. und k. Apostolische Majestät haben mit d""^chster Entschließung vom 24. Februar d. I. ssz" "manzrathe der Direction der Staatsschuld Doctor sin«« ^ leS. " rz den Titel und Charakter eines Ober-^, iiathes und dem Secretär dieser Direction Doctor Kin« Strnad den Titel und Eha, alter eines °n?"Hes, beiden mit Nachsicht der Taxen, aller< "'°"gst zu verleihen geruht. Dunlljewski m. p. All»^ l. und k. Apostolische Majestät haben mit Kau m ^" Entschließung vom 2. März d. I. dem y u^anne und Handelsgerichts-Beisitzer in Graz Alois alle^?" ^lfrei den Titel rines kaiserlichen RathkS ^^dlgst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Weil Zur Situation. ge°enw^ ^"^^^'9^ ""b erleuchtete Fürst, welcher liebt «^ ^" Herrscherthron der Hohenzollern ziert, seiner m '?'^" ^'^^"- die großen Pläne, welche in °nzud ^"'^ "'^"' in freier und schwungvoller Rede iusvs«!l "' "'^ ernstem und gewichtigem Worte aus« Wen? "°^ sein Herz bewegt. So spricht er zu «,» "°^n und Soldaten, so spricht er zu den Hilra-V ""? ^len des Reiches, zu dem schlichten in den m Arbeiter, und so sprach er diesertage cher d ° ^"^" lener Provinz Preußens, aus wel-beutunl ^^ der Hohenzollern zu ungeahnter Be- "N emporgewachsen ift. bandln 5 U^v" ^^ brandenburgischen Provinzial-schen N^' "'^cher in dem gewaltigen parlamentari« kine s,?s, ^!°^ des lungen deutschen Reiches nicht eben it"«! ° ent>e ^°Ue spielt, sondern nur die locale Ver-hatten s^" ^.^^^" Hohenzollern. Provinz bedeutet, der Ghs ^". '^^ Festdiner versammelt und waren bllraer - ^würoigt worden, den vornehmsten Branden. -^ '" wrer Mi,^ ,.. h^rüßen. An der Mark hängt sein Herz. wie das seiner Vorfahren; die Königsund Kaiserkrone hat die preußischen Herrscher nicht vergessen lassen, dass die Wiege ihrer Macht in diesem Lande gestanden, dass die Söhne dieser Mark die treueste und schwerste Kriegerarbeit geleistet habm für ihr gewaltig aufstrebendes Fürstengeschlecht. Ein unlösbar inniges Band verknüpft deshalb Preußens Könige mit der Mark Brandenburg; in der engsten Heimat fühlen sie sich dort, und ihr Herz weitet sich im Kreise dieser «ältesten» Bürger ihres Staates. Im Familienkreise also gewissermaßen nahm am vergangenen Donnerstag, umgeben von seinen getreuen Arandenbur» gern. Kaiser Wilhelm II. das Wort. um sein Denken und Fühlen in einer Rede zu offenbaren, welche der Telegraph als eine vielbedeutende und schwerwiegende Programmrede des deutschen Herrschers in alle Welt-gegenden trug. An die weiten und bedeutsamen Fahrten kuüpste er an, welche er bald nach Antritt seines Herrscher» amtes unternommen hatte, um die Souveräne Deutsch» lands, die gekrönten Freunde und Verbündeten im Norden und Süden des Welttheils zu begrüßen. Sein Weg führte ihn an den Strand der Neva und in die Ewige Stadt am Tiber, in der Metropole Oesterreich» Ungarns erschien er, der willkommene Vast, der er» tauchte Freund und Alliierte unseres erhabenen Mon-archen, und auf stolzem Schiff befuhr er die nordischen Meere. Und wieder trugen ihn die Wogen des Weltmeeres auf der Fahrt nach den Pforten des Orients. Auf dem classischen Boden von Hellas und im Palaste des Padischah hsgrüßte man jubelnd den jungen Herr« scher Deutschlands, dessen Auge geöffnet blieb für die überwältigenden, übermächtigen Eindrücke dieser Fahrten. Dass es leine Promenaden der Courtoisie, keine cere-moniösen Visiten ohne tiefere Bedeutung waren, welche dieses umfassende Reiseprogramm gebildet, dies lehren uns klar und unzweideutig die Worte seines «Brandenburger» Toastes. Wenn Kaiser Wilhelm gereist ist, um alte Freund« schaftsbande noch enger zu knüpfen, so hat er außer dieser großen Aufgabe seiner auswärtigen Politik niemals die nicht minder große Mission aus dem Auge verloren, welche er im Innern seiner Staaten zu voll» bringen hat zum Heile und Glück seiner Völker. Cnt> rückt dem Parteigetriebe der Heimat, dessen Lärm nicht selten verwirrend wirkt und den Blick trübt, hat der Kaiser unter fremden Verhältnissen die Verhältnisse des eigenen Reiches nur noch klarer erkannt und noch schärfer beobachtet als daheim. Der Ruhe nach außen, welche seine Politik gesichert und durch die mächtige Waffenrüstung seines Heeres geschützt hatte, soll sich Ruhe, Frieden und Wohlfahrt im Innern zugefellen. In der wirtschaftlichen Stärke, im socialen Frieden liegt ebensoviel Macht wie in waffenstarrenden Heeren, und die friedliche Eroberung des Weltmarktes bleibt ein ebenso hohes Ziel für die deutsche Politik wie die Sicherung seiner Weltmacht. Diese Erkenntnis prägt sich in dem jüngsten Progamm. in den jüngsten Thaten des deutschen Kaisers auf socialpolitischem Gebiete aus. Der junge Herrscher scheut keinen Versuch, sociale Mängel und Schäden in seinem Reiche zu erforschen und sicherwirkende Heilmittel zu bereiten. Wie in unserem eigenen Vaterlande durch die Weisheit des Monarchen und die Umsicht der Regierung bereits Großes und Wesentliches geschaffen worden ist in dieser Frage, so soll es nun in Deutschland geschehen. So hat der deutsche Kaiser den rechten und sicheren Pfad gefunden zum inneren Frieden. Die trüben Wahl- Erfahrungen haben nicht lähmend, eher befeuernd auf seine Thatkraft gewirkt; ihm bangt nicht vor der Entfaltung der Socialdemokratie, denn bald wird — davon ift er überzeugt — das Voll die Thaten des Kaisers zu unterscheiden wissen von den Phrasen socialistischer Faiseure. In dieser Hinsicht gedenkt er zu walten und zu wirken, dankbar jenen, die ihn erkennen und unterstützen, streng und unerbittlich gegen die, welche Hindernisse aufthürmen auf seinen Wegen. «Diejenigen, welche sich mir bei dieser Arbeit entgegenstellen, zerschmettere ich!» In diesen Worten prägt sich die ganze Thatkraft und Entschlossenheit des Monarchen aus, der in ernster Zeit an die Lösung schwerer socialer Probleme geht und selbstthätig, mit rückhaltloser Energie, in die sociale Bewegung eingreift, hemmend und bessernd. Im Bewusstsein, das Beste zu wollen und zu erstreben, sieht Kaiser Wilhelm den schwierigsten Gestaltungen des inneren politischen Lebens Deutschlands ohne Bangen entgegen. Wie sein starker Arm, welcher zwei Millionen tapferer Soldaten gebietet, den äußern Feind zerschmettern kann. wenn er — ein Störer des Weltfriedens — die deutschen Vaue bedroht, so hat er es sich zur Lebensaufgabe erkoren, stark, fest und ziel« bewusst - schöpferisch den inneren Feinden zu begegnen. Das Volk erkennt die menschenfreundlichen Ziele seines Monarchen und erwartet hoffnungsvoll die Ausführung seiner weitreichenden Pläne: welchen Wandel und Feuilleton. Sagrado uud das Castell Alimouda. l?nnte? <3! ^"" sieben erschienenen Brochsüre des be-eine tressli?">!^"2 Lill von Lilienbach finden wir des Ortes Sagrado im öster-'leltriU ä-I""' ber in den letzten Jahren durch die "e Gr/n» ?'^lt bes Dr. von Alimonda weit über Hir alaU" ""'"^ Vaterlandes hinaus bekannt wurde, benn wiv V"2 den Dank unserer Leser zu erwerben, heile«. ^"°" ""'ges aus dieser Broschüre mit« ^" Train^'^' der von Norden kommt, wechselt Zug in ' ..'"Ftabresina, von wo ihn der italienische hecken de/ <3 ü?^ "°ch Sagrado bringt. Wenige Ehrend ,.,,^udbahn bieten so mannigfaltige Reize. ^" ^ Höhenzüge des Karst mit ?'t ein m N läppen begleiten, eröffnet sich links c/" Evie^l I ^ b" Blick auf den blau schimmernde entlad !- "driatischen Meeres, an dessen Ge-t" tief in 3«, « V°hn bis zu dem nördlichen Ende '""ne Hindus. ^ einschneidenden Bucht von Mon« ^riindener^N^.^bemzuge. mit jedem neuen Bilde nMnden wi7^'°"' das sich dem Auge darbietet. ."«Hern. Uns I- '6 wir uns dem Vorgarten Italiens "arren die N,!^" "°" Meere umschäumteu Felsengrat MeinwärtS k'"e? ^" "lten Thurmes und weiter Bosses von " I^unMhnlichen Mauern des neueren ^lllno in die Lüfte. Uuweit davon bricht aus einer Felsspalte des Karstes ein Theil des Fluss« chens Rjeka — hier Timavo genannt — zutage und ergießt sich nach einem Laufe von einem Kilometer in das Meer, während der übrige Theil des Gewässers sich unter dem Meere durchwindet. Den kahlen Felsen-boden deckte einst ein dem thrakischen Diomedes ge« weihter Eichenhain, wo Iason mit den Argonauten auf ihrem saqenreichen Zuge «über des Landes wüsten Rücken» das Meer erreichte. Nach Ueberschreitung des Sumpfbodens von Monfalcone entfaltet sich die fruchtbare Alluvial-Ebene des Ifonzo mit ihren zwischen Rebengewinden und üppigen Feldern wechselnden Culturen, die dem Lande Friaul den Charakter eines lachenden Gartens verleihen, dess.n Zauber noch erhöht wird durch die zahllosen hübsch?« Ortschaften, stattlichen Schlösser und Parkanlagen. Immer mehr nähern wir uns dem Isonzo, über dessen smaragdgrüne Fluten und weite Kiesvänke bei Sagrado eine lange Brücke sich spannt, die dem Orte große commercielle Bedeutung verleiht. Knapp an den Ufern des Isonzo, gegen ihn durch einen starken Stein, dämm geschützt, erhebt sich das im normannischen Stile erbaute Castell Alimonda, dessen zinnengekrönter Thurm und röthliche Mauern schon von weitem die Augen fefseln. Da» aus einer Oasse von netten Häusern und rückwärts liegenden Gärten bestehende Dörfchen, an daS sich das Eastell anschließt, lehnt sich gegen Norden an den Isonzo und gegen Osten an den noch eine Stunde gegen Görz zu sich fortsetzenden Höhenzug des Karstes dessen größte Erhebung 277 Meter erreicht. Durch diese gegen die Ostwiude geschützte und gegen das Meer zu offene Lage ist das angenehm temperierte Klima des Ortes bedingt, der in dleser Beziehung manches vor Görz voraus hat. Vom Dorfe zieht sich ein schattiger Eichenwald etwa 100 Meter die Höhe hinan, welche das Castell der Fürstin Hohenlohe. das ganze Tiefland beherrschend, krönt. Dieser von einem gut erhaltenen Serpentinwege durchzogene Wald bildet eine wahre Zierde der Landschaft und zugleich einen angenehmen Aufstieg zu dem kahlen klippenreichen Karstrücken, dessen Begehung ein eigenthümliches Interesse bietet. Den größten Schmuck der Landschaft, der sich jedoch im Sommer selten enthüllt, bildet die großartige Gebirgskette, welche über die im Vordergrunde gereihten grünen Hügel und Berge emporragt und in der Richtung von Nordwest nach Nordost in der Ausdehnung von zwei geographischen Längengraden den Horizont begrenzt. Das Panorama, das sich auf der Isouzobrücke oder einer Anhöhe übrr dem Dorfe an einem reinen Morgen dem Auge entfaltet, gehört zu dem umfang-reichsten der Alpenvorlands, denn es umfasst zahlreiche Kämme und Spitzen der Venetianer. larnischen und jütischen Alpen und schließt mit dem Tarnovaner Walde über Görz ab. Von der Mitte des Dorfes führt eme Seltengasse in wenig Schritten zu dem Parkgitter des schon er-wähnten Castells Mimonda. Von diesem Punkte aus erblickt man im Hintergrunde des Parles eine Flanke drs Schlosses mit dem Haupteingange, zu dem einige Stusen emuorsühren. Die Hauptfronte mit der prächtigen Terrasse und dem masswen Thurme ist dem Isonzo zugekehrt, in dessen breiter, seeähnlicher Wasserfläche sich ftine An- Laibacher Zeitung Nr. 57.________________________________________ 446___________________________________________________10. März 1890^ Wechsel das politische und parlamentarische Leben immer bringen möge, der beste und zuverlässigste Vertreter des Volkes von Deutschland sitzt ja doch auf dessen Kaiserthrone._________________________kV Z. Politische Ueberficht. (Zur Ministerkrisis in Ungarn.) Aus Budapest wird uns telegraphisch gemeldet: Die ungarische regierungsfreundliche Presse erörtert die Sachlage mit bemerkenswerter Ruhe, den Hauptnachdruck auf das Bcisammenblelben der liberalen Partei legend und hervorhebend, dass der Grund zur Krisis in rein persönlichem Momente liege. Der Nachfolger Tisza's, aufrichtig unterstützt von der Majorität, wird unler Führung Tisza's das Werk des Liberalismus fortsehen. Dem «Egyetertes» zufolge ist Graf Josef Zichy zum Minister des Innern anstatt Teleki designiert, welcher den Ackerbau übernehmen würde, da der bisherige Nckerbauminister Graf Szapary muthmaßlicher Minister-Präsident ist. Dem «Pesti Hirlap» zufolge wird Tisza in einer Conferenz der Parteienmitglieder die Motive seines Vorgehens darlegen. Das neue Cabinet werde sich dem Parlamente am 15. März vorstellen, nachdem Tisza zuvor dem Abgeorbnetenhause über die Krise be« richtet haben wird. (Parlamentarisches.) Der Budgetausschuss des Abgeordnetenhauses berieth Freitag das Iustizbud-get. Zur Resolution Kokoschinegq, betreffend die Errichtung eines Kreisgerichtes in Marburg, bemerkte der Iustizminister, dass eine neuerliche Petition hierüber der Regierung nicht vorliege; sollte die Frage an die Regierung wieder herantreten, so werde sie reiflich er« wogen weiden, doch könne er kein bestimmtes Verspre» chen geben. Der Äusschuss nahm hierauf eine Resolution an. wornach die Regierung die Errichtung eines Kreisgerichtes in Marburg neuerlich erwägen foll. Dr. Magg verlangte die Einholung von Outachten über das neue Strafgesetz. Madeyski beantragte eine Reso« lution, wonach nur solche Untersuchungsrichter bestellt werden sollen, welche Selbständigkeit gegenüber den Anträgen der Staatsanwaltschaft erwarten lafsen. Die Resolution Mad?yski wurde angenommen. Bareuther urgierte die Erledigung des neuen Strafgesetzes, welche nöthigenfalls in einer besonderen Herbstsession erfolgen solle, und sprach das Bedauern über die häufigen Con« fiscationen. zumal von solchen in Böhmen erscheinenden Blättern aus. welche den Ausgleich nicht belobend besprechen. Vareuther fragte, ob der Iustizminister gegen« über dem früheren Erlasse etwa neue Weisungen erlieh Menger besprach die Entartung des objectiven Ver« fahrens. Graf Schönborn erklärte, ein allgemeiner Er» lass, insbesondere ein solcher, welcher eine Verschärfung der Eonfiscationspraxis intendiert hätte, sei seinerseits nicht ergangen. Heilsberg besprach die ungünstigen Verhältnisse" der in den Iustizdienst Eintretenden und ersuchte sodann um Auskunft, wann die Fertigstellung der Landtafel in Steiermark zu erhoffen sei. Kraus be« antragte eine Resolution wegen Verbesserung der Lage der Gefangenaufseher. Menger besprach die schlechte Lage der Bezirksrichter und beantragte eine Resolution wegen Versetzung eines namhaften Theiles derselben in die siebente Diätenclasse. Graf Schönborn bezeichnete die Anregung Mengers als berechtigt. Der Regierungsvertreter Hrouzek theilte mit, dass die Landtafel in Steiermark im Laufe dieses Jahres zur Beendigung gelangt. (Aus Böhmen.) Schmeykal erließ in den Blättern eine Kundmachung, wornach sich die Deutschen mit Rücksicht darauf, dass in der letzten Zeit eine Wandlung in den öffentlichen Verhältnissen eintrat und eine Vereinbarung bezüglich der Beschickung der Landesausstellung getroffen wurde, an der Ausstellung möglichst stark betheiligen und zu den Fonds derselben nach Kräften beitragen sollen. (DiediesjährigeDelegationssession) soll alsbald nach Beendigung der Arbeiten des böhmischen Landtages in Budapest eröffnet werden. Nach Abschluss der'Berathuugen dieser Körperschaft soll zur Ausschreibung der Neuwahlen für jene Landtage geschritten werden, deren Berathungsperiode im abgelaufenen Jahre zu Ende gegangen ist. (Aus Kärnte u.) Der slovenische politische und landwirtschaftliche Verein für Kärnten hat sich unter dem Vorsitze des Landtags-Abgeordneten Pfarrer Ein» spieler constituiert. Dieser wurde zum Präsidenten gewählt. Anwesend waren über 100 Theilnehmer aus allen Kreisen des sloveuischen Kärntnerlandes, besonders viele Landleute. Die Begeisterung über das Gelingen des Unternehmens ist eine allgemeine. (Die böhmische Akademie.) Das «Prager Abendblatt» meldet amtlich, dass der Kaiser mit einem an Erzherzog Karl Ludwig gerichteten Handschreiben den Oberst-Landmarschall Fürsten Georg Lobkowitz zum Protector.Stellvertreter der böhmischen Kaiser-Franz-Iosefs-Nkademie ernannt hat. (Im ungarischen Abgeordnetenhause) versuchte Freitag die Opposition in der Specialdebatte über das Landwehrgesetz, die Fahnenfrage durch den Antrag neuzubeleben, dass als Signalfahnen nur Fahnen mit den nationalen Farben benutzt werden können. Das Amendement wurde nach lebhafter Debatte, in welcher Apponyi gegen die Annahme Verwahrung einlegte, die Opposition bekämpfe die Hausfarben des Monarchen, mit 111 gegen 75 Stimmen abgelehnt. Der Rest des Gesetzes wurde unverändert angenommen. (Die Berliner Arbeiterschutz-Conferenz.) Dem «Fremdenblatt» zufolge sind als Delegierte Oesterreichs bei der Berliner Conferenz iu Aus« sicht genommen die Ministerialräthe Weigelsperg vom Handelsministerium. Plappart vom Ministerium des Innern, Ministerialsecretär Haberer vom Ackerbau« Ministerium und der Centralgewerbe-Inspector Migerla. — Die belgische Regierung hat zu ihren Vertretern bei der Berliner Arbeiterschutz-Conferenz den Gesandten in Berlin, Baron Greindl, und den Deputierten Jacobs ernannt. (Ministerkrise in Belgrad.) Aus Bel-grad wird berichtet: Katkic. der Vicepräsideut der Skupstina, erklärte, dass er mit einem großen Theile der radicalen Partei gegen den Minister des Innern, Tavöanovic, in Opposition treten werde, da er dessen Politik missbillige. Man hält infolge dessen eine Ministerkrise für unvermeidlich uud glaubt. Professor Gjllja, früher Stttionschef im Ministerium des Aeußern. werde der Nachfolger des Ministerpräsidenten Grutt werden, was ein gegen Oesterreich'Ungarn feindliches Ministerium bedeuten würde. (Der Pariser Cassati onshof) hat aus Anlass eines vorgekommenen Specialfalles lehtertage nach langer Berathung einstimmig die Entscheidung getroffen, dass die von einem katholischen Geistlichen geschlossene Ehe als bürgerlich rechtsgiltig anzusehen sei. Ferner hat der Gerichtshof noch entschieden, dass dem Staate weder eine Verpflichtung obliege, noch eme Berechtigung zustehe, gegen einen solchen Geistlichen einzuschreiten. Nur die geistliche Oberbehörde habe das Recht, gegen ihn vorzugehen, aber nur mit geistlichen Strafen, nicht mit bürgerlichen. (Fürstliche Gäste in Petersburg.) M man aus St. Petersburg meldet, wird daselbst die An-kunft des Fürsten Nikola von Montenegro in der nächsten Woche erwart. Königin Olga von Grieche»' land dürfte ungefähr in einem Monate in der russischen Hauptstadt eintreffen. (DerObercommandantder englischen Armee.) Es wird von verschiedeneu Seiten bestätigt, dass der Herzog von Cambridge die Stelle des Ober-Commandierenden der britischen Armee niederzulegen beabsichtigt. Dieser Posten soll sodann von dem dritten Sohne der Königin Victoria, dem Herzog von Eon-naught, sobald derselbe aus Indien zurückgekehrt s"N wird, interimistisch versehen werden. (Zur Lage auf Kreta.) Ein Circular del Pforte an die Mächte stellt fest, dass die Zustände aus Kreta keinen Anlass zur Beunruhigung bieten. Troß" dem sei die Aufhebung des Belagerungszustandes «n» thunlich, da dies abhängig sei von der Haltung der rückkehrenden Flüchtlinge sowie der diesbezüglichen Haltung des griechischen Cabinets. . , (Die bulgarische Regierung) beabsichtigt, zum Zwecke der Nnerkenmmg des Fürsten Ferdinano eine außerordentliche Mission nach Wien. Berlin. London und Rom zu entsenden. . (Die Politik Italiens iu Afrila) Die italienische Kammer beschloss mit 193 M" 55 Stimmen eine Tagesordnung, in welcher sie "" kluge Richtung der afrikanischen Politik der Regierung billigt. Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie der «s»" für Tirol und Vorarlberg» meldet, der Kirchen^ stehung von Castellano zur Anschaffung von KircUeN' einnchtungs - Gegenständen . znr Restaurierung "ts Kircheuthurmes und zum Umgusse einer Glocke 20" "' zu spenden geruht. . Se. Majestät der Kaiser haben, wie ^ «Klagenfurter Zeitung» meldet, der freiwilligen FeM wehr in Tratten 80 fl. zu spenden geruht. — (Stanley's neuestes Werk.) Titel, ö^ und Ort des Erscheinens des neuen viel umstritten Werles von Stanley find nun festgesetzt, lis w^ Anfangs Mai herauskommen, und zwar gleichzeitig Europa in fast allen westeuropäischen Sprachen und Amerika. Es erscheint in London bei Sampson «^' Marston. Scarle und Rivington. in Amerika bei s"' ner und Son. in Paris bei Hachette und Eo.. in LeG« bei Vrockhaus, in Madrid bei Espasa und Co., in 3"» land bei Treoes, in Kopenhagen bei Mailings. Sta"^ hat soeben auch den Titel niedergeschrieben: «Das d" kelstc Afrika und das Aufsuchen, Finden und die »"" kehr Emins, Gouverneur in Equatoria.» Die eM^ Verlagsbuchhandlung theilt als einen Veweis des ausi ordentlichen Interesses, welches dieser Veröffentlichung e gegengebracht wird, mit, dass, obwohl in Amerika au fünf oder sechs Schwindelausgaben des Werles angei^ nen spiegeln. Das nach jeder Frontseite verschiedenartig construierte Gebäude macht den Eindruck von Solidität und künstlerischer Harmonie. Denselben Charakter trägt die innere Ausstattuug, welche durch die sinnig erdachten, eben jetzt in Ausführung begriffenen, die elek« trische Heilkraft allegorisierenden Wand- und Decken-gemälde eine schöne Bereicherung erfahren wird. Die Ausführung dieses Kunstwerkes hat der renommierte Triester Maler Anton Zuccaro übernommen, der vor etwa neun Jahren an den Armen gelähmt war und trotz aller angewandten Curen seiner Auflösung ent-gegmsah, der Behandlung Alimonda's aber nicht nur die Lebensrettung, sondern auch seine Arbeitsfähigkeit verdankt. Die Stelle, wo noch vor drei Jahren wildes Gestrüppe wucherte, bedecken jetzt Anlagen mit Cy« pressen. Magnolien, Myrte, Lorbeer und andeien südlichen Gesträuchen. An diese Anlagen lehnt sich ein etwa vier Joch umfassender Wein- und Obstgarten, dessen üppiges Gedeihen bei so kurzem Bestände die Fruchtbarkeit des Nlluvialbodens und sorgsame Pflege bezeugt. Links von dem Parkthore steht ein kleines Gebäude, zu dem für den Fremden der Eingang von außen, für die Schloss« bewohner von der Partseite führt. Es ist das elektrische Ambulatorium. Durch einen Vorraum gelangt man rechts und links zu je einem Wartezimmer, eines für die Honoratioren, das andere für die niederen Volks-classen. Jedes Wartezimmer führt in eine Applications-Abtheilung, welche von der andern durch eine Mittel« wand getrennt ist, an welcher beiderseitig die Kästen mit den elektrischen Apparaten angebracht sind. Beide Abchevlungen commmncieren durch zwei Eingänge mit» einander. Jede enthält vier, durch Vorhänge voneinander getrennte Sitze, zu welchen je zwei Drähte von den galvanischen Batterien führen. Auf diese Weise ist es möglich, dass acht Personen gleichzeitig und gegenseitig ungestört behandelt werden können und doch freien Verkehr untereinander haben. Der Besucher des Nmbu« latoriums sieht hier Leute jedes Alters und jedes Standes an den verschiedenartigsten Krankheiten gleichzeitig oder in rascher Aufeinanderfolge in anscheinend gleichförmiger, nur durch den Sitz des Leidens örtlich veränderter Weife behandelt. Es finden sich wenig Häuser im Dorfe, in welchen nicht irgend einer der Bewohner den Doctoren von Alimonda die Gesundheit verdankte. Die im «Cor« riere di Gorizia» am 6. December 1887 eingeschaltete Danksagung von mehr als 100 Ortsbewohnern legt dafür ein beredtes Zeugnis ab. Da die Bewohner Sa-grado's in dem feit drei Jahren bestehenden Ambula« torium unentgeltliche Behandlung finden, ist es nicht zu wundern, dass sich der Gesundheitszustand daselbst gehoben hat und jetzt meist nur solche Patienten erscheinen, welche sich durch zufällige Veranlassung ein Uebel zugezogen haben. Selbst auf der Gasse findet der Fremde Gelegenheit, mit überraschenden Fällen der Heilung bekannt zu werden. So redete mich eines Tages der Schmied des Dorfes, Caligaris, an. indem er mich fragte, ob ich nicht wisse, das« er dem Dr. Alimonda das Augen« licht verdanke. Es war ihm nämlich ein Stück glühen« des Eisen in das Auge gesprungen, das so anschwoll, dass er es nicht öffnen konnte und entsetzlich schmerzte. Schon nach der ersten Sitzung konnte er sehen, und nach 15 Tagen war die Entzündung, ohne eme ^" ^ zu hinterlassen, geschwunden. Ein auderesmal >M mir berichtet, dass ein achtjähriges Mädch«'" ^„ Veitstanz behandelt und nach sechs bis sieben Sitz«"« geheilt wurde. . „, Ich möchte nicht schließen, ohne der merkw""'« Hnlung der Frau L., Kaufmanusgaltin in Tu^'yfeil gedenken, welche vier Monate au heftigen Krau^ infolge von Gallensteinen litt, alles erbrach "' Wf> dem Unvermögen der medicinischen Mittel der ^ lösung entgegensah, nach einer vierwöchentlichen .^, Handlung durch Dr. Alinwuda aber vollkommen ^ gestellt wurde. Bemerkeuswert ist, dass sie "^ei" ersten Application, zu welcher sie getragen wurde, a ^ gehen konnte und zum erstenmale wieder feste 3lay ^ vertrug. Ich fand für diesen Fall lein Anologl" der Casuistik der Elektrotherapie. ^, ^„h- Eine Eigenthümlichkeit dieser elektrischen ^ey ^ lunq besteht darin, dass sie, wenn erforderlich, ^ Schweißausbruch beim Patienten schleunigst her" ^ ulld periodisch unterhält. Ich sah bei Patle""",^,, an Wechselfieber, Rheuma, entzündlichem Katarcy ^, zehn Minuten nach Anlegung des Poles SchweM ^l an der Stirne stehen; in weiteren zehn Minute der ganze Körper feucht. ^ Auch auf allen anderen Ausführungswegen ^, gen mittels des elektrischen Stromes Ausscheid M ohl,e dass damit in der Regel ein Sinken der ^< verbunden wäre. In den meisten Fällen sind ^ ^i^ sungen von einem günstigen Ernährungsprocesse u> Empfindung der Frische begleitet. Laibacher Zeitung Nr. 57. 447__________________________________10. März 1890. ^tden, bei Scribner in Newyorl bereits mehr als t"W0 feste Bestellungen auf die hier erwähnte Aus. we eingelaufen sind. M ^^^rmalsdieInfluenza.) Dem «Neuen ' !3 ^Nblatte» zufolge kamen in den letzten Tagen " Wien neuerdings Erkrankungen an Influenza vor. ^ das Allgemeine Krankenhaus wurden mehrere an der ^Nuenza erkrankte Perfonen gebracht. Auch aus Paris wlrd das Wiederauftreten der Influenza, namentlich in °en Arbeitervierteln, gemeldet. ^ (Es strebt der Mensch nach höheren «wecken,) Der «Kurjer Warschawski» berichtet, dass °« Tchustergeselle Thomas Wlodarczyl, der vor zwei >Mren den Vetrag von 2600 Rubel aus einem Nach« M ausbezahlt erhielt, den Drang hat, Arzt zu werden. ^n dleser Absicht nahm er Lectionen bei zwei Universitäts- lUbenten, und gegenwärtig ist derselbe so weit vor- "kl et. dass er die Prüfung der achten Gymnasialclasfe Wiegen imstande ist. Der Genannte soll ein sehr be- U "ler junger und fleißiger Mann sein, dessen größtes ""snügen von jeher darin bestand, sich mit dem Lesen "° Studium von wissenschaftlichen Werken zu befassen. H.^(Aus Graz) wird uns mitgetheilt: Die Herren <>.°l «nton Strassoldo. Giuseppe deGraziaund ein O ^ e h erhielten die Bewilligung zur Errichtung "er Nctiengesellschaft unter der Firma: Erste Grazer v"el» und Curpension'Actiengefellschaft. mit dem Sitze Vraz. >y . ^ (Ein fester Schlaf.) Vor einigen Tagen h"ve auf die Klinik in Berlin ein Kranler gebracht, lll» 5 seltsame Weise verunglückt ist. Er war eines end« gegen zehn Uhr, wahrscheinlich erschöpft durch die tränl r""^ ""^ °"^ durch den GenusS geistiger Ge-Osen^s benommen, auf einem Stuhl, der neben dem "»oarf.» ' eingefchlafen. Als er nach einigen Stunden vbllck? ' ""^ er zu seinem großen Schrecken die Be» btan?"^ ""^kn, dafs seine linke Hand vollständig ver-Platt ?°^ ^"^lbe war im Schlaf mit der noch heißen lie n^ ^"6 in Verührung gekommen und war dort siveV^"v"' ohne dass der Schläfer durch die inten, be ' .- "^" erwachte. Am andern Tage begab sich verbrn »ur Klinik, wofelbst sofort zur Operation der "nnten Hand geschritten werden musste. GesH^ (Der Process in Wadowice) Die lln«3l "" erkannten vorgestern sämmtliche Haupt, eine . . ^ schuldig. Nur einige Angeklagte, welche dulden l "^"^ ^^^ ^""en. wie die Conbucteure, ^ n»? ^eigesprochen. Nach dem vorliegenden vollständi-l>s,,.7?^^pruche der Geschwornen wurden von 61 An« ^°»ten 31 schädig erkannt. Kelchs (D'e Weltreisende Miss Nelly Vly.) sich V'" ^2 Tagen rund um die Erdkugel gefahren, hat "gam s. °<^ Newyorl gemeldet wird, verlobt. Ihr Bräu« Vlifz z?s Dr-3rank I^^^ Psychiater in Newyork. Killer Q^' ^ Jahren Reporter der «World», hat vor llünbe s^Ü Geisteskrankheit simuliert, über deren gu. Ihr a° "" Schreckensnachrichten in die Welt setzte. ""Is "..^ürtiger Verlobter Dr. Ingram hat ihr da< hatte n/ , ^^ ""^ dem Irrenhause verhelfen, und da ^ Nwch sein Herz mitgenommen. Roti>s^. ^"suruh.) Auf der Besitzung Sir Walter ^^i^llbs, Tring Part, ist es endlich gelungen, Känguruhs in England zu acclimatisieren. Die 38 Thiere laufen frei im Parke herum; unter ihnen befinden sich die verschiedenen als schwarzes, als rothes und Riesen-Känguruh bekannten Arten. Da die Thiere auch Junge haben, so scheint das Problem der Acclimatisierung gelöst zu sein. — (Verheerungen durch Raupen.) Aus Kairo, 4. März, wird berichtet: In der Provinz Ghizeh richten die Raupen große Verheerungen an. Wahrend der letzten Tage haben die Behörden sechs Tonnen vernichten lassen. Sie kommen vom Osten. Beim Pflügen hat man eine Menge Nester mit Raupeneiern in der Erde gefunden. Die Sonnenstrahlen nehmen den Eiern das Leben. — (Vrand eines Institutes.) Der eben im Vau begriffene rechte Flügel des Unterrichts-Institutes der Jesuiten zu Chyrow in Galizien ist Freitag früh vollständig niedergebrannt. Die Instituts'Zöglinge blieben unverletzt. Das Feuer ist infolge von Unachtfamkeit der beim Baue beschäftigten Arbeiter auSgebrochen. — (Eine neue Mode für Diners.) In Paris ist für elegante Diners eine Neuerung eingeführt worden, die rasch Anklang gefunden hat. Jeder Gast findet bei seinem Couvert einen kleinen geschliffenen Spiegel in einem zierlichen Emailrahmen, der das Wappen des Hauses oder ein Monogramm trägt. Besonders die Damen begrüßen die neue Mode mit Freude. — (Großer Walbbranb.) Man telegraphiert aus Trieft: Die Wälder von Botlocino bei Brescia stehen in der Ausdehnung von mehreren Kilometern in Flammen. Man befürchtet den Untergang mehrerer Dörfer. — (Instinct?) Ein Couleurbruder zum anderen: «... Jetzt red mir noch einer vom bloßen Instinct der Thiere! Kaum ist der großartige Feftcommers sämmtlicher Burschenschaften beschlossen, so meldet auch schon die Zeitung, dass die Häringe in der Ostsee in ungeheurer Anzahl erschienen sind!» Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Aus dem Reichsrathe.) Abgeordneter Voinjak, welchem bekanntlich bei der Generaldebatte über den Gesehentwurf, betreffend die Entschädigung unschuldig Verurtheilter, vom Präsidenten Dr. Smolka das Wort aus dem Grunde entzogen wurde, weil er nicht zur Sache gesprochen habe, erklärte, wie die «Po» litil» meldet, nach der Sitzung, dass er sein Mandat niederlegen wolle, da er sich durch jene Wortentziehung verletzt fühle. Es wurde, so bi-richtet das genannte czechische Blatt, constatiert, das« Vosnjak zwar bei der ersten Mahnung nicht zur Sache sprach, in dem Momente jedoch, in welchem ihm das Wort entzogen wurde, that« sächlich sich an den Verhandlungsgegenstand hielt. Das Missverständnis ist nur durch die notorisch schlechte Akustik des Sitzungssaales entstanden. Nachdem dasselbe auf diese Weise ausgellärt war, lieh Abgeordneter Vosnjal von seinem Entschlüsse ab. — (Bewegung der Bevölkerung inKrain) Zufolge der neuesten Daten betrug im ersten Halbjahre 1889 in Krain die Anzahl der Trauungen 2058 (1886: 2096), der Geburten 3911 (9727) und der Sterbefälle 9165 (8050); die Zunahme der Sterbefälle gegen das vorhergehende Jahr ist eine umso bedenklichere Erscheinung, als in ganz Cisleithanien die Zahl der Sterbefälle abgenommen hat; sie betrug 345.083 gegen 371.086 im ersten Halbjahre 1888; außer Krain zeigt, wie im «Wochenblatte» mitgetheilt wird, nur noch Steiermarl eine Zunahme der Sterbefälle, während sonst alle Kronländer eine Abnahme aufweisen. Bei den angeführten 2858 Trauungen waren in 15V6 Fällen beide Theile ledig, in 41 Fällen beide Theile verwitwet, in 319, beziehungsweise 102 Fällen verheirateten sich Witwer, beziehungsweise Witwen mit Ledigen. Durch nachträgliche Verehelichung der Eltern wurden legitimiert 100 Knaben und 99 Mädchen, zusammen daher 199 Kinder. (1888:187). Unter den 9911 Geburten waren 9761 lebenbgeboren, und zwar eheliche 6941 (4566 Knaben, 4374 Mädchen) und 821 uneheliche (404 Kliaben, 417 Mädchen); Zwillinge befanden sich 256 darunter. Unter den 3165 Sterbesällen waren 4049 bis zum 5. Jahre, 679 von 5 bis 10, 303 von 10 bis 15, 237 von 15 bis 20, 247 von 20 bis 25. 234 von 25 bis 30, 459 von 30 bis 40, 421 von 40 bis 50, 515 von 50 bis 60 Jahren nnd 2018 über 60 Jahre. — (Hoch schul fr a gen.) In der vorgestrigen Sitzung des Bubgetausschusses wurden Hochschulangelegen» heiten in Verhandlung gezogen. Den Aeußerungen des Unlerrichtsministers Dr. v. Gautsch ist zu entnehmen, dass die Errichtung einer czechisch - theologischen Facultät in Prag in Bälde zu gewärtigen ist. Sehr eingehend wurden die klinischen Verhältnisse an der Wiener Universität besprochen. Die Abgeordneten Iahn und Ruh wiesen darauf hin, dass schon vor zwei Jahren die Errichtung einer dritten medicinischen Klinik in Wien beantragt und als deren Vorstand Professor Schrötter vor« gefchlagen wurde. Der Minister erklärte, dass die Regierung sich mit dieser Angelegenheit schon seit langem beschäftige, doch seien vorher große Schwierigleiten zu überwinden. Der Abgeordnete Tzerlawski forderte die Regierung auf, in Lemberg eine medicinische Facultät zu errichten, worauf der Minister erklärte, dass vorher für entsprechende Baulichkeiten gesorgt werden müsse. Eine von den italienischen Abgeordneten vorgelegte Resolution wegen Errichtung einer italienischen Universität in Trieft wurde der Regierung zur Würdigung abgetreten, wobei der Minister bemerkte, dass es sich bisher immer nur um die Schaffung einer italienischen Rechtsakademie gehandelt habe. Schließlich wurde von czechischer Seite die Errichtung einer czechischen Thierarzneischule angeregt. — (Philharmonische Gesellschaft.) Es ist in der Stadt, wie wir vernehmen, das irrige G<» rücht verbreitet, dass das Fondsconcert der philharmonischen Gesellschaft, beziehungsweise die Aufführung von Schumanns «Paradies und die Peri» in einem darauf folgenden Gefellschaftsconcerte zur Wiederholung gelange. Wir werben ersucht, dieses Gerücht als ein durchaus irriges zu bezeichnen, da eine Wiederholung des Eoncertes schon aus dem Grunde unmöglich wäre, weil die zwei aus Oraz engagierten Künstler nach dem Concerte sofort wieber abreisen. Wir werben ferner ersucht mitzutheilen, dass die etwa noch im Besitze des Publicums befindlichen Karten zum Concert Papier leine Giltigkeit haben in Ansehung der auf den Karten befindlichen Nummern, da 2 3>ie Zritte. us den Memoiren eines Malers. «on Heinrich Vientieivicz. (11. Fortsetzung.) 'Iudkn"" ^"^ nach der Verlobung gelangten meine einem l.pt ^ ""bwllung. Das Gemälde wurde in buez V??"e" Saale aufgestellt und gegen beson-siel dem o ?^lb gezeigt. Die Hälfte von dem Gelde herrscht^?'"' - ""l' die Hälfte mir zu. In dem Saale ^ "°" früh bis abends Gedränge. 'Nlch ^ "" nur einmal dort. aber da man mehr hin. um m-I Gemälde betrachtete, gehe ich nicht mehr Wenn '-^ unnöthigerweise zu ärgern, ^re. wip """ VW auch ein Meisterwerk gewesen !^". so w^ ^ '"«?er ganzen Welt noch nicht ge-"ner Leu«; de ^« Publicum doch nur immer mit °ber einen V 5 saufen, mit der es einen «kras» ^ sehen wünick? ^ ^""^" verzehrenden Hottentoten ^chen^I?,^/" dem Augenblicke die Rolle eines gesell w>« ^ -Ich wäre damals glücklich 3"th ich ki« A örtlich ein Pudel gewesen wäre. ?elllbsetzun" F" sehr Maler, als dass mich eine solche '^ 'ben in k» "«5""st einer Persönlichkeit wegen, weil der Mode ist. nicht geärgert hätte. ^ bMenl"'. pochen wusste kaum jemand von mei- !^war arilk!' l^ "^lte ^ dutzendweise Briefe. V! Brief« ,?"H"ls ""t Liebeserklärungen. Auf je horten änfan ^ ""ten, dass vier mit folgenden 7 diese«»"' 'Vielleicht wirst du. nachdem nj'-w.» IH l gelesen, das Weib verachten, welches "lNgung.d "erde ^ "cht verachten, doch unter der "'« es mich in Ruhe lässt. Wenn Kazia nicht wäre. würde ich wahrlich vielleicht nicht so gleich-giltig auf diese Liebesangebote mit den Achseln zucken. Am meisten war ich darüber entrüstet, wie so eine «Unbekannte» hoffen kann, dass ein Mann. der sie nie gesehen, ihr Anerbieten annehmen werde. Lüfte vorher, o schöne Unbekannte, den Schleier, erst wenn ich dich gesehen, werde ich dir was sagen. Ti, nichts werde ich dir sagen, ich habe ja Kazia! ... Ich hatte auch einen anonymen Brief von irgend einer ergrauten Freundin bekommen, in dem ich Meister und Kazia eine Gans benannt wurde. «Meister! ist das eine Frau für dich? (frug mich meine ergraute Freundin.) Ist das eine Wahl. würdig dessen, auf dem die Augen des ganzen Landes ruhen? Du bist das Opfer einer Intrigue» u. s. w. Eine merkwürdige Voraussehung und eine noch merkwürdigere Forderung, dass ich nicht meinem Herzen gemäß, sondern der öffentlichen Meinung zu Liebe heiraten sollte. Auch die arme Kazia stand ihnen bereits im Wege! Es gibt zwar größere Verbrechen als das Schrei-ben anonymer Briefe, doch gibt es lein größeres . . . wie soll ich es nur schön sagen? - - - Doch ich lass es! Der Tag meiner Hochzeit war noch nicht be« stimmt, doch lag er nicht in weiter Ferne. Indessen werde ich mit Kazia. die in em meinem Wunsche entsprechendes hübsches Costüm gekleidet sein wird, die Ausstellnng besuchen. Man soll uns zusammen sehen. Eben kamen anch aus Paris die zwei Leichname Swiatecki's. Das Bild war betitelt «Das letzte Wiedersehen» und stellte einen Knaben und ein Mädchen vor, dle auf dem Seciertische lagen. Gleich auf den ersten Vlick war der Gedanke des Bildes verständlich. Man sah, dass diese zwei Todten im Leben einander liebten, doch die Noth trennte sie und der Todt vereinigte sie wieder. Die Studenten, über dle Leichen gebeugt, waren etwas zu hart gemalt, in der Perspective des Pro-sectoriums waren auch Fehler, doch die zwei Leichname waren prächtig gemalt, es wehte förmlich Eiskalte von ihnen herüber. Im «Salon» erhielt das Bild gar keine Auszeichnung, vielleicht weil der Stoff zu frappant war. doch die Kritik lobte es. Unter unseren Malern gibt es unbedingt viele Talente. Neben den Leichen war Cepkowski's Bild «Der Tod Kordecki's» ausgestellt. Es war mit einer ungeheuren Kraft und einem ungeheuren Individualismus gemalt. Swiatecli nennt Eeplowsli einen Idioten, und zwar erstens, weil er stets elegant gekämmt ist und seinen Vart sorgfältig pflegt, zweitens, weil er nach der letzten Mode gekleidet ist und drittens, weil er äußerst gut erzogen und ceremoniell ist und nebenbei oft seine hochgeborenen Verwandten erwähnt. Doch Swiatecki ist im Irrthum. Das Talent ist ein Vogel, der nistet, wo es chm beliebt, einmal in einer wilden Einöde, das anderemal in einem Ziergarten. Ich sah in München m,o Paris Maler die wie Vierknechte oder lM Gegentheil w,e Friseure oder Gigerln aussahen; man würde drei Groschen für sie nicht geben, und doch besaß der eme wie der andere solch eine Begeisterung, ein ungewöhnliches Gefühl und Verständnis für Formen und Farben und eine Leichtigkeit, dies alles der Leinwand einzuverleiben. Ostrzynsli. der für alles bestimmte Ausdrücke vorräthig hat, würde über dichb Thema im «Drachen» schreiben: «3rMws üal, udi vult.». (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 57. 448 19. M^z 1890. das Concert Papier für den Schiehstättesaal gedacht war, daher im Redoutensaale eine andere Numerierung der Sitze als nothwendig sich erwies. Es wollen daher Ve< fiher solcher Karten sich an Herrn Karinger betreffs Umtausches wenden, und zwar so bald als möglich, da die Sitze für das Fondsconcert nahezu schon ausverkanst sind. — (Handels'Kranken- und Pensions-Vere in.) Den auf Grund des Kranlen»Versicherungs-gefetzes vom 30. März 1888 umgebildeten und in der außerordentlichen Generalversammlung am 28. Juli 1889 angenommenen Vereinsstatuten wurde vom Ministerium des Innern die behördliche Genehmigung versagt, infolge dessen der gedachte Entwurf einer abermaligen Umarbei« tung unterzogen wurde. Lediglich zur Verathung und Veschlussfassung über diesen neueldings abgeänderten Entwurf hielt gestern vormittags der hiesige Handels'Kranken« und Pensions-Verein unter Vorsitz des Vereinsfträsidenten Herrn Emerich Mayer im Rathhaussaale eine außerordentliche Generalversammlung ab, in welcher die vom verstärkten Ausschusse nochmals umgearbeiteten Statuten einstimmig angenommen wurden. Ein ausführlicher Vericht folgt. — (Slavischer Gesangverein.) Wien, 8. März. Einen genussreichen Abend bot die von diesem Vereine am 5. d. M. in den Vlumensälen der l. l. Gar« tenbau'Gesellschafl veranstaltete Eoncert-Vefeda den zahlreich erschienenen Vesuchern derselben, unter welchen auch viele Reichsrathsabgeordnete sich befanden. Der erste Theil des Abends wurde von dem im großen Mittelsaale ab« gehaltenen, vom Vhormeisler Herrn Alois Alexander Buchta dirigierten Concerte ausgefüllt, welches durch die slovenische Festcantate «Vodniku» von Dr. V. Ipavec, für Männerchor mit Soli (die Herren I. Mlcoch und I. Grm) und Toloquartett eröffnet wurde. Unter den llhornummern gebürt unstreitig der erste Platz den von Karl Vendl comftonierten drei Nationalliedern: 1.) pol« nisch («3ol«ä»»); 2.) russisch («Die goldene Sonne ist untergegangen») und 3.) serbisch («Der heil. Georg») für gemischten Thor mit Clavierbegleitung, in welchen die Eigenart und der Melodienreichthum des slavischen Volksliedes in vollem Maße zur Entfaltung gelangte. In allen drei Liedern bildet ein Naritonsolo gleichsam die Führerrolle für den Chorgesang; diese schwierige Partie wurde vom Vereinsmitgliede Herrn Labislaus Srpel in vortrefflichster Weife durchgeführt. Von den übrigen Chornummern sind der polnische Männerchor «Lalkarol»» von Rogusli und der kroatifche Männerchor «Dili 8v i2 «uz» von Zajc, ferner die in der Art der Composition einander sehr verwandten Chöre für drei Frauenstimmen: «DuMeob» von Rutte, «Loälälc» von Klicka erwähnenswert. Eine fehr angenehme Abwechslung im Programme bildeten die Gesangsvorträge des Fräuleins Anna Nezdela und die Clavier-vorträge bcs Herrn Richard Epstein. Frau« lein Oezbeka, eine junge, sehr begabte Sängerin, sang eine Arie aus Smetana's Oper «Dalibor», ein Lied aus dem Üiedercyclus «Der Schmied von Lefchetin» von F. Pivoda und zwei reizende mährifche Volkslieder mit durchschlagendem Erfolge. Ihr schöne«, kräftiges Organ hatte ungeachtet der ungünstigen akustischen Verhältnisse des Concertlocales eine mächtige Wirkung. Herr Epstein, der Sohn des in der Kunstwelt bekannten Professors Julius Epstein, fpielte eine Claviercomposition von A. Dvorak: «Klagendes Gedenken», und Rubinsteins «Polonaife», beide mit großem Veifalle. Auf den Concert» theil folgten Vorträge der Kapelle des k. k. Infanterie« Regimentes Nr. 12. — (Vefuch der Otoler Grotte.) In der jüngsten Versammlung der Section «Krain» des Alpen» Vereines brachte der Vorsitzende Ritter vonGariboldi den schon in der vorletzten Versammlung angeregten Ausflug zur Otoker Grotte zur Besprechung. Da nach den Mittheilungen der Grottenverwaltung die jetzt noch im Zuge befindlichen Wegherstellungen, Be« leuchtungsarbeiten «. bis zum 19. März beendet sein dürften, fo wurde — unvorgreistich einer etwa noth« wendig werdenden Verschiebung — dieser Tag (Iosefitag) für den Ausflug vorläufig in Aussicht genommen, zu welchem sich schon sehr viele Theilnehmer angemeldet haben und an dem sich hoffentlich auch viele Damen be« theiligen werden. Das nähere Programm hierüber wird der Ausschuss den Mitgliedern demnächst entsprechend zur Kenntnis bringen. — (Der katholische politische Verein in Laibach) hielt gestern abends im landschaftlichen Redoutenfaale feine erste Mitgliederverfammlung ab. Die Versammlung war sehr zahlreich besucht, und waren ins« besondere aus der Umgebung viele Mitglieder erschienen. Nachdem der Vorsitzende Reichsrathsabgeordnete Klun die Versammelten begrüßt, motivierte Herr Povse in längerer, beifällig aufgenommener Rede die von der Versammlung einstimmig befchlossene Petition an das Herrenhaus um die Einführung der confessionellen Schule. Redacteur Zitnil erörterte die politische Lage und stellte da« sgiel klar, welchem der neue Verein zustreben müsse. SchUehUch wuide über Antrag des Herrn Klein eine Petition an das Abgeordnetenhaus beschlossen um mög« Uchst baldige Er!«dia.una. der baugewerblichsn Novelle. Auch diese Petition wurde einstimmig angenommen und sodann nach Erledigung der Tagesordnung die Versammlung vom Vorsitzenden geschlossen. — (Aus dem Schulbücherverlage) werden im Schuljahre 1890/91 die Volksschulen in der Stadt Laibach und in den Schulbezirken des Landes Krain mit Schulbüchern im Gesammtwerte von 1480 fl. betheilt werden. — (Kindesweglegung.) Ueber telegraphisches Ansuchen des Municipiums von Pola wurde vorgestern in Trieft die der Kindesweglegung verdächtige Dienstmagd Maria Kastelic aus St. Marein bei Laibach, 25 Jahre alt, an Bord des Dampfers «Quieto» durch Polizei-Agenten ausgeforfcht und in Haft genommen. — (Kammermusik-Soiree.) Heute abends halb 8 Uhr findet im landschaftlichen Redoutensaale eine Kammermusik'Soire'e statt, veranstaltet vom Quartett Hellmesberger aus Wien, bestehend aus den Herren: Josef Hellmesberger, k. k. Hofopern»Kapellmeister, Professor am Conservatorium (erste Violine); Theodor Schwendt, Mitglied der t. l. Hofkapelle (Viola); Iu« lius Egg hard, Mitglied der l. k. Hoflapelle (zweite Violine); Ferdinand Hellmesberger, Professor am Conservatorium, Solospieler der l. k. Hofoper (Violoncell). Programm: 1.) Schubert: Quartett, v-mol! (mit den Variationen über das Lied «Der Tod und das Mäd» chen»); 2.) Haydn: Quartett, Ij-äur; 3.) Beethoven: Quartett, L3-äur, op. 74 (Harfenquartett). — (Strafcolonien iu Oesterreich.) Im Schoße der Regierung wird, wie Hofrath Pichs im Vudgetausfchusfe erklärte, die Errichtung von Strafcolonien auf der Insel Veglia in Betracht gezogen. — (Bei den Postsftarcassen in Krain) wurden im Monate Februar im Svarverkehre 15.569 fl. und im Checkuerkehre 595.540 fl. eingelegt; im Sparverlehre 11.358 fl. und im Eheckverlehre 137.71? fl. ausbezahlt. — (Brand.) Man meldet aus Marburg: Das Dorf Nußdorf bei Kranichsfeld wurde Freitag nachts fast gänzlich eingeäschert; 44 Objecte wurden ein Raub der Flammen. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Prag. 8. März. Ueber Auftrag des Statthalters wurde den «Narodni Listy» die Verlaufslicenz in allen Prager Filialen entzogen. Budapest. 9. März. Tisza wurde heute vormittags vom Kaiser ln Priuataudienz empfangen, nachmittags empfieng der Kaiser den Minister Grafen Szapary, sodann den Minister Csaky. Im Club der liberalen Partei fanden anlässlich der Enthüllung des Porträts des Präsidenten Podmamczky herzliche Ovationen statt. Clubdirector Moricz begrüßte den Präsidenten, welcher dankend hervorhob, dass Einigkeit in der Partei jetzt mehr denn je nothwendig fei. Redner gedachte der weisen Fühlung Tisza's, den der Himmel noch lange am Leben lassen möge. Budapest, 8. März. Tisza. Csaky und Szilagyi besuchten mittags den Grafen Szapari im Ackerbau« Ministerium und hielten eine mehrstündige Conferenz ab. Um 3 Uhr empfieng der Kaiser den Grafen Sza« pary in Privat-Audienz. Abends fand ein mehrstündiger Ministerrath bei Tisza statt. Agram, 9. März. In seiner gestern abends abge« haltenen Sitzung nahm der Club der Nationalparte i den Gesetzentwurf über das Difciplinarverfahren gegen Iustizbeamte in der Fassung des Iustizausschusfes an. Der Banus Graf Khuen«Hedervary betonte, dass das neue Disciplinargesetz die Unabhängigkeit der Richter nicht im geringsten beschränke. Wadowice, 8. März, abends. Um halb 3 Uhr nachmittags wurden die in Haft befindlichen Angeklagten vom Gefängnisse unter einer starken Militär- und Gendarmerie- Bedeckung in das Sokolg?bäude geführt, damit ihnen das Verdict der Geschwornen publiciert werde. Die Freigesprochenen wurden sofort auf freien Fuß gefetzt. Bezüglich der Schuldiggesprochenen wird Montag der Staatsanwalt die Anträge betreffs des Strafausmaßes stellen. Petersburg. 9. März. Der Kaiser empfieng Don« nerStag den Präsidenten der serbischen Slupschtiua Pasic, und verlieh demselben den Stanislaus - Ordrn erster Classe. Rio de Janeiro, 9. März. (Ofsiciell) Die proviso-rische Regierung beabsichtigt keineswegs, auf die Ein-bemfung der Constituante mittels Decretes zu verzichten^__________________________________________ Angekommene Fremde. Nm 7. März. Hotel Elefant. Krupta, Kaufm., Schuster. Wien. — Slieber, Selzach. — Ferk, Gerichtsadjunct, Nadmannsdorf. — Zuzel, Ingenieur, Krainburg. — Herzig, Kaufm,, Liebenau. — Schlegel, Haida. — Freund, Reis.. Budapest. - Vilhar, Prezid — Goldsteii,. Kaufm., Kanischa. Hotel Stadt Wien. Hostml, Hochmuth. Sauer und HavUlel, Kaufleute: Huß, Ingenieur' Frühlich, Buchhändler: Werber, Reis., und Zirger, Wien. - Hitler, Seifensieder, Tchlichtings« heim. - Wohl, Reis., Graz. - Dr. Duca, Cilli. - FuO Privatier, Kanter. — Gruntar. Notar, Krainburg. — Plantan, Notar, Radmannsdorf. — Gräfin Arpad, Siebenbürgen. ^ Brilej, Kaufm., Oberlaibach. — Ogoreuc, Gonobitz. -- P°< gamil, Zirknitz. — Hieng und Rakel, Holzhändler, Nalel. Hotel Slldliahnhof. Schmiedl, Spiclman und Lify, Wien. ^ Debelaf. Görz. — Krolz. Moräutsch. - Richard, Monteur. AsSling. Verstorbene Den 6. März. Leopoldine Treo, Naumeisterö'Tochter, 2'/,, Mon., Rosenbachstraße 7. wurde gerichtlich beschaut und starb an Influenza. Den 7. M ä rz. Valentin Hribar, Rauchfangtehrer, 26 I., Studentengasse 9, Tuberculose. Den 8. März. Gertraud Koncilja. Stadtarme, ?6 I-, Karlstädterstraße 7, Darmlatarrh. — Johann Elsner, l. l. pen!-SteueramtScontrolor, 74 I., Burgplah I, Bronchitis. Im Spitale: Den 4. März: Rudolf Stubelj, Commis. 22 I., Vul-ner«l 8elopet»rik. Den 6. März. Anton Koprivc, Inwohner, ?0 I>, Lungenentzündung. — Johann Euda. Inwohner, 71 I,, Marasmus. Mtoziehung vom 8. März. Trieft: 75 73 43 34 28. Linz: 47 63 77 5 73. Meteorologische BeobachtUM« iu Laibach^^ ^_l_^_3___^__M 5U7Mg^734 - 4 2^> windstill 'bewölkt"^. 50 8. 2 . N. 738 7 10 0 SW. schwach halb heiter ^at« —— 'Ab. 734 4! 5 6 SW. schwach ^bewöllt^^ 7U.Mg. 733 5 i 3-6 windstill , bewölkt ^ 9. 2 . N. 732-2 10-« SW. schwach bewöllt l)'lw 9 » A. 733-7 > 58 SW. schwach bewölkt ! Den 8. trübe; warm, nur einzelne Sonnenblicke. -- ^^ 9, wechselnde Bewölkung. — Das Tagesmittel der Temperas an den beiden Tagen 6 0" und 6-7", beziehungsweise um >''* und 3 8° über dem Normale. __^. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglii. ^^. Statt jeder besonderen Anzeige. 5 Wilhelmlne Vlsner, geb Weniuaer, als Gattin und Engelbert Vlsner als Sohn, sammt Familie, machen, vom tiefsten Schmerze gebeugt, im eigenen sowie im Namen der übrigen Angehörige/l allen Freunden und Velannten die traurige Mitthn-lung von dem erfolgten Ableben ihres innigstgeliebteu und besten Gatten, beziehungsweise Vaters, Schwieger-und Großvaters, Bruders, Schwagers und Onlels, Herrn Johann Elsner l. l. Steuereinnehmers i N. welcher hmle um 4 Uhr nachmittags nach schweren Leiden, versehen mit den heiligen Sterbesacramenten, selig in Gott dem Herrn entschlafen ist. Der unvergessliche Verblichene wirb Montag, den l0, März, um 4 Uhr nachmittags vom Trauerhauie Burgplah Nr. l aus auf dem hiesigen ssriedho!'' zur ewigen Ruhe bestattet werde». Um stilles Beileid wird nebele». Laibach am 8. März 1890. Paula Iaschle geb. «tcnovitz gibt im eige»" und im Namen der Kinder Joses, Marie ui> Hans sowie der übrigen Angehörigen die t"lMU Kunde von dem Hinscheiden ihres unuelgessl'cyr » theuren Gatten, beziehungsweise Vaters, Sohncs »>' Schwagers, des Herrn ! Joses Deop. Jaschke Handelsmann in Trifail l welcher am 7. d. M. um 8 Uhr abends «ach A, gerer, schwerer Krankheit, versehen mit den l)w'!^ Sterbesacramenlen, im 39. Lebensjahre sanft ! ewig entschlief. ^., Die Beerdigung findet Sonntag, den 9. "' um 5 Uhr nachmittags auf dem Ortsfriedhose 5 Trifail statt. ^d Die heiligen Seelenmessen werden am /"- ^ > 17. März um 8 Uhr früh in der Pfarrl'rche 5 Trifail gelefen werden. l^.un'e" Der theure Verblichene wird dem !"»'' Gebete und dem freundlichen «ndenlen cnipsoy" ' l Tri sail, 8. März 1890. 449 Course an der Wiener Oörse vom 8. März 1890. «««d«m »m««^ , I, ,«?« „g 75 „4,5« "°> b.^"^ ^ '«" 5> a- W, 18» - ,«»«!. ^^«, M, 4. , ,yo st ^,^ ^^,^ Geld Ware GrnndenN.-Ol!liglltionen (für tNN fl, M.), b°/« «alizischt...... lO4'L5 105 2k !>°/„ mährische...... l(i»-5N llN — k»"/u Kraln und Küstenland . . — — — — 5°/n niederüsterielchische , . . lU9 — llo — 5"/« fteirischr......------------------ 5°/„ lroattsche und slavonische . lob'— — — b°/„ Nebenbüraischs ... — — — — b"/„ lemeser Ban°l , , . . — — —>— ü'V« ungarische...... 88 NN 88'8l> Andere öffentl. Unlchen. D°nau-Ueg.°Lose b"/» l0U fl. , l20— 121 — dt«. «lultihe 187« , . los 50 ln? bo «nleben der Ttabt Vürz , . liu - — - «lnlehen b, Ttabtssemelnde Wien ink'85 l0« — Präm,°«nl. d. Ntadtgem, Wien 147 — 148 — Vvrlenbllu-Nülchs» vcrlo«, 5°,„ l»? l»0 N8 bo Pflluübricfc (<>>r IW fi.j, Vobeiill. all«, «st, 4«/« «>, , . il? b<> 118 ü» dtu. . 4'/,°/» - < - I0U 5U 1l>i l»n btll. » 4°/„ . , . S81s> 98'SN dto. Prilm-Tchuldverschr.»°/» l08»z 108 75 Oeft. Hypothcleobanl «0j, L0°/, ll!l'?b WL Lü 0est.«un8, Vanl Verl. 4'/,°/» - 1l»1'7b 10« Lü detl« » 4«/» , . INN — lOO'b« betto zojähr, » 4°/, . . 100-— 1<»l) b« Prioritiits-Obligatillnen (sül ion ft.). Mrdlna»d« Hordbahn Em. 188« KXI'bO ll>» — VaNzischs lsarl - Ludwig - Vahn Gin, l»«l »<»!! fi, G, 4> ,°,^ , S9 »U loo 40 Veld Ware Oesterr. Nordwestbahn . . . l0«< — »08 80 Otllatibllhn....... I»» — 183 — Tüdbllhn i^ 3°/,..... l48'— l48'b0 » ll b°/y..... ll9 — ,«() — Ung..aallz. Vllhn , , , , i(ii — l«i 4V Dwerse Lose (per Ttiill) llrebitlose 10«, fi...... ,»5.50 lg» K0 «lary.Lose 4« fl...... z?-.. z» .. 4»/^, Donllü'DllMpfsch. 10» sl. . 18z — 13S L5 Lalbacher Präm-Nnleh, «! ft. z« — zz — Ofnicr Losc 40 st..... 55.50 59.5« Palffn«l>le 40 fi...... 5g.zy h?,_ Rothen K«uz, »st. «es. »., 10 fl, 1910 ,95« «ubolph-Aos, 10 fl..... »3 75 ll?.'. S°l»'2°le40fl «an ß.50 Vt..Geni>i»'ül>le 40 ft, , ««.^ ^.. WaldsleiN'Lole !i0 fl..... ^»75 4,-75 Uinb!!ch-«läh Lose »0 ft. . . ^.^ 54.5« «ew.^Lch. d, 3"/„ Präm.-Schuld- «rfl. 812 »ü 31575 llrldltbanl, Nlla. ung. 20« fl, . »48 bU 348'— Dep°Nic»banl, Mg. »00 fl, . Lul'b«» L0» b0 (tscompte Ges.,Ndröft. 50U ss, . 57? — 58»'— Viro- u. Cllsjcnv.. Nlener»00fl. »0» — »>5 — thelenb,,zft. »00». »5°/»«. 71— 7» - üänbrrbanl, öft, »<»U fi. <». . . »ll8 — »88 b<) vefterr.-ungar. Van! S00 ft, . S»8— »31 — Unlonbanl 200 fl...... »58 — »58 50 «eilehrsbanl. «ll«. 14« ft. . . IS« — l«5 — Nctien von Lranspsrt-Ullternehmullgen. sper Vtücl), «lblechl'Äahn LNN fl. Tilber . 58 - d9 — «lsöld'ssluman. Vahn «00 fl. V. «01 — »nz- -- »«hm. Nordbahn 150 ss. . . .21^ — 217 — » westbahn »00 fl.. . . 38» — 3»4 — »ulchtlehrabtr «,'»ts.Mi.,I7l,fi.e. W. -._------ » neue Wr., Prlorität». «ctien 100 st...... 9» »5 ,,»0 »5 Ung.'uallz. «lsenb. »ov st. Silber 184-bl» »94 ?b Wait Ung. Nordoftbahn 200 fl, Silber l»l»'— »9<» 50 Una.westb,s«llllb-»rll,)»00st,V, 1»» — »94 - Indnstrie.Actim (p«r Stült), «auaes., »llg. Oest. 10» fl. . «'50 87 — «aybier «sen. und TtahLInd. W Wien 100 ft...... 95— 9« — , Gteinlohlen »0 ft, 455— 4«o — '3chlöglmilhl». Papiers. 200 fl. — - — »ok — «Steyrermühl»,Papiers.«.«.<«. 187 75 1»« 75 lrtsailrr Kohlenn,,°»ts, 70 fl. . 140 - 1»»— »allenf,'».,OtY,in!l»lenlN0fi. <4? -. 45« — Vamon'Leihanft.. «ll«. in Pest 8«fi......... «3— 85- wr. »ougesellschaft ION ft. . . «8 5l» 84 — VienerberlleiZlegel^lctienVts. l?8 b0 18« 50 Devis». 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