WbacherIeitnna. .»/ »V» Samstag am ««. Juli R8H« ftaunäbr.^ m,kr ^ ^ ", ^n ttn . l. '.. ^'^ l '^ ^ ^ ,^ ^^,,^.. ,^ ,^'^,, I,.,>,tion^,^nnP.l pr, >0 sr. fllr ci.,c jcdcs^li^ Einschaltung h»,<>l Einschalt."., ' ^^"^,^^1 ,/f ^/7sl 0 "sir wfr. f..r 2 M.l m.d 50 fr. s..r . Mal (mit Iul^nff dls Inftrtim.^stamPcl.). _______________________ ^^m 23. d. Mts. geruhten Se. k. k. Apostolische Majestät dcm zur Kardinalswürde gelangten Erzbi-schofc von Agram. Georg Haulik u. Vürallya, in der k. k. Hofbnrgpfarrkirchc das Kardinal > Varret feierlich aufzusetzen. Mcrhöchstdiesclben begaben Sich zu diesem Ende um 11 Uhr Vormittags, unter Vortritt des k. k. Hofstaates und dcs ncncn Kardinals, aus dcm Appartement in dic 5iirche hinab — woselbst sich der Kar» dinal - Prommtius Viale Prelü und der Kar» diual'Fnrsterzbischof Rauscher bereits cingrfuudcn hatten, — wohnten nlldort nnlcr dem Thronhimmel dem Hochamte bei, welches uon dem hiesigen Weih« bischofe abgehalten wurde, und sehten sodann, nach Ablcsnng des päpstlichen Breue, dcm Kardinal das Barret mit dcm herkömmlichen Zeremonie! auf. Hierauf wurde das Tedcum abgcsnngen und znm Schlüsse uon dcm neuen Kardinal der päpstliche Scg.cn ertheilt. Se. k. k. Apostolische Majestät kehrten dann in Begleitung des k. k. Hofstaates wicdcr in Allerhöchst» ihr Appartement znrück, wohin Kardinal Haulik, sobald derselbe das rothe Kardinalklcid angezogen hattc, folgte, um in einer besonderen Audienz seinen chercrbictlgsten Dauk al'zuswttcn. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben Allerhöchst« ihrcm Minister dcs Innern, Alexander Frcihcrrn uon Vach, die Bewilligung zur Annahme und zum Tragen dcs ihm ucrlichcncn Großkrcuzcs des Sachse»' Erucstinischcu Hans'Orocns allcrgnädigst zu ertheilen geruht. Taillandier, daher weiten Kreisen eine Freude bc< reiten wird. ten der Administration der mit der ersten österrcichi' schcn Sparkasse ucrcinigten allgemeinen Vcrsorgnngs» anstalt uorgcnommencn Untcrsnchung der Vcrwaltnug dieser Anstalt, ist derselben mittelst Dekret der hoch. löblichen k. k. Statthaltern in Oesterreich unter der Enns uom 10. Inli d. I., Zahl 30.350, Folgendes mitgetheilt worden, wovon die Aominislration mit Vezug auf ihre Knndmachnng uom 7. Augnst 18!»1 (Wiener Zritnng Nr. 193), das Publikum und ins-besondere die Interessenten dieser Anstalt hiemit in Kenntniß seht: „Das k. k. Ministerinn, des Innern hat mit hohem Erlasse vom 2. Juli d. I., Zahl Il.433, Folgendes anher eröffnet: „Der Herr Oberkuralor der ersten österreichischen Sparkasse ist, Anlaß der Beschwerden und Bcschuloi« gungen, welche in den letzteren Jahren gegen die Administration der mit der ersten österreichischen Spar> kassc vereinigten allgemeinen Versorgungsanstalt uon mehreren Seiten erhoben wurden, im Namen der ge-sammten Aomillistratwn bei dem k. k. Handelsministerium mit der Bitte eingeschritten, daß ungesäumt eine umfassende und strenge Untersuchung der Ver> waltung der allgemeinen Versorgungsaustalt dnrch eine eigene Kommission ucrfngt werden wolle." „Das k' k. Handelsministerium h.it dieser Vitlc im Iutcrcssc der Anstalt und dcs Publikums zu will-fahrcu nnd die erbetene Untcrsnchung anzuordnen bc< fnndcn, wobci jedoch uon einer Zuzichnug dcr Interessenten der allgemeinen Vcrsorgungöanstalt nm so weniger eine Rede sein konnte, als dieselben weder statutma'siig berechtigt sind, auf den Vcrwaltnugs-Organismus der Austalt einen derartig konlrollircn' den Einfinß zn nehmen, noch cö bei dcr großen Au« zahl der Thcilnchmcr möglich wäre, eine gemeinschaftliche, gehörig lcgitimirlc Verlrclnng derselben zu Stande zu bringen." „DaS Resultat der abgeführten Untersuchung ist in Folge dcr inzwischen crfiosscncn Allerhöchsten Ver- „Dcr Kaiser Franz Joseph", heißt es bei Gc> legenhcit der Charaktcrisirnng der Stellung Oesterreichs, „präsioirt regelmäßig dem Miuisterrathe. cr überwacht uumittclbar die Arbeitcu seiuer Miuistcr, uud ihnen ein Beispiel des Eifers, hat cr sich selbst das Kricgsministcrinm vorbehalten. Der Fürst uon Schwarzenbcrg hat eine Schule begründet, und mochte lhn auch ein plötzlicher Tod nm ^. April 18^2 abrufen, so belebt doch ftin Geist noch hente alle Räthe dcr Krone." „Einer unter ihnen ist es besonders, dcr sein Erbe gedeihen machte, und dcr mit gleicher Vaterlandsliebe nnd mit gleicher Thätigkeit cinc noch Höhcrc Moralität nnd besondere Vegabuug uerbiudeud, jetzt in seinen Handen „lu soi-lm^ ^ I'.^ii«« hält. Es ist dcr Minister der Finanzen, dcr Freiherr u. Brück, ciucr der ausgezeichnetsten und patriotischsten Männer Dcntschlandcl. Ich gedachte früher der Männer, die von den verschiedenen Pnnktcn Deutschlands ihre Blicke nach Oesterreich wenden, weil sie dort den günstigen Schauplatz finden, uou dem ans das ganze Deutschland emporstreben kann. Dcr Freiherr u. Brück ist in gewisser Beziehung dcr Vertreter dieser Partei. Herr u. Brück ist kein Ocstcrrcichcr, er ist ein Prcnßc; seine Heimat ist Mcs Wcstphalen, welches so stolz ! darauf, daß es uor einem Jahrhundert einen andern i großen Bürger gcbar, den Verfasser dcr »patriotischen rinsdirektion uom 26. November 18!i2 nrbst dem ganzen Untcrsnchnngsoperate dem Ministerinm des Inueru zur Erledigung abgetreten worden, welches darüber im Einucrnchmcn mit den k. k. Ministerien dcs Handels, der Finanzen und dcr Justiz, dann mit der k. k. obersten Polizeibehörde Nachstehendes zu bemerken uud zu verordnen findet: „Bei dcr nencrlich vorgenommenen, sehr um« ständlichcn und eindringlichen Untersnchung, welcher die Verwaltung dcr mit der ersten österreichischen Sparkasse uereiniglen allgemeinen Versorgnngsanstalt über cin uon dcm Herrn Obcrknrator dcr ersteren Answlt, im Namen dcr gcsammlcu Administration gestelltes Ansuchen nntcrzogcn wurde, ist auf die von mehreren Scitcn gegen die Austalt erhobenen Beschuldigungen, dann auf die Bchaudlung dcr In» tcrcssentcn hinsichtlich ihrer statutenmäßigen Ansprüche nnd endlich anf die Gebarung nut dcu nicht zn Gunsten dcr Austalt verwendeten Erträgnissen eine besondere Rücksicht genommen worden." ,.Es hat sich aus dieser Untcrsnchuug das Nc« snltat herausgestellt, daß die gegru die Grüudcr der Versorguugsanstalt und auch gegen deren dcrmaligc Administration erhobene Beschnldiguug. als hätten dieselben das Publikum getäuscht und dessen Tau» schling benutzt, nm daraus Nutzen und Vorlheil zu zichcu, völlig unstatthaft ist; daß den Administratoren weder dcr Vorwnrf einer statntenwidrigcn, noch einer uugenancn, nnuorsichtigcn oder gar unredlichen Ver< mögensverwaltnng gemacht werden könne, und daß die zeitweilig veröffentlichten Rechenschaftsberichte und Gcbarungsausweisc mit den in den Büchern dcr Austalt regelmäßig vollzogenen Iahresabschüsscn im Wesentlichen übereinstimmten." „Wenn im ^aufc des vieljährigcn Bestandes der Anstalt auch einzelne ordmmgswiorigc Vorgäugc statt« gefunden haben, so sind dieselben großenlhcilS ans der unrichtigen Auffassung einzelner statntarischcr Be» sliinmuugcn und aus dcm Mangel der praktischen Er» fahrung hervorgegangen." Phantasien", Instns Möscr, dcr den Beinamen „der deutsche Franklin" sich errungen. Lange Zeit ist es übrigens, daß Herr v. Brnck seine Heimat verlassen, um sich iu Oesterreich uicdcrzulasscu. In dcr Absicht, für die Freiheit der Griechen mitzukämpfen, kam cr nach Tricst, fand, dort zurückgehalten, Beschäftigung, nnd stieg allmalig aufwärts, dnrch Gcdnld, Thätigkeit, Oekonomie uud höhere Intelligenz. Ans dem Arbeiter wurde ein Kaufmann und dieser bald eine Macht in seinem Aooptiu-Vaterland. Dort traf ihn dcr Gang der Ereignisse. Wenn ich neben seinem Namen den des „dcntschcn Franklins" genannt, so mnß man nicht glanbcn, daß dicsc Zusammenstellung eine zufällige. „Herr von Brück hat auch etwas von einem Fraukliu: den Takt, dic Gradhcit, dcu praktischen Sinn, die tiefe Vaterlandsliebe, dazu glühenden Eifer nnd Enthusiasmus. Voll Hingebung für die Inter« essen Oesterreichs, ist cr es nicht minder für das Gc° deihen uud den Ruhm Deutschlands. Vou 184« bis 18.^6 ist seine Bedcntnng uon Tag zu Tag gewachsen; Niemand war auch,-besser dazu geeignet, der uenen Politik Oesterreichs zn diene», d.h. das Land onrch die Arbeit neuzugestalten. Mit dem Porte-fcnillc dcs Handels in dem am 21. November 1848 gebildeten Ministerium, nntcr dcr Präsidentschaft dcs Fürsten Schwarzeuberg, betraut, nxn Herr v. Brück V4« „Sic beziehen sich meistens mif die früheren Verwaltnngsjahre, liild sind sämmtlich von dcr Art, daß durch sic die Administration nicht im entferntesten einer unredlichen Absicht verdächtig erschaut. Da dic-sellic auch bereits selbst die nöthigen Vorkehruugcll getroffen hat, l,»l in Zukunft alle Regelwidrigkeiten hintanzuhallen. so zeigt sich in dicscr Beziehung rin weiteres administratives Einschreiten wcdcr aus öffentlichen Rücksichten noch im Interesse des Publikums geboten." „Es bleibt übrigens nlleu denjenigen. welche sich durch die bisherigen Vorgänge dcr Anstalt in ihren Nechteu etiva gekränkt erachten und daraus Entschä» digliugs-Ansprüchc abzuleiten gedenken, unbenommen, ihre vermeinlliehen Forderungen im ordentlichen Rechtswege auszntrageu." „Hicvon wird die Administration der allgemeinen Versorgungs-Austalt mit dem Beisätze in Kenntniß gc-seht, daß es ihr unbenommen bleibt, diesem Erlasse die angemessene Publizität zu geben." Die Administration der mit dcr ersten österreichischen Sparkasse vereinigten allgemeinen Versorgnngs» Anstalt. Wien den 17. Juli 18>'i0. Wien. 24. Juli. Dem Allerhöchsten laiserl. Hofe ist aus Dresden die höchst erfreuliche Nachricht zugekommen, daß daselbst am 20. d. M. die Verlobung Sr. k. k. Hoheit d^s durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Karl Ludwig, Vrndcrs Sr. Majestät des Kaisers und Statthalters von Tirol und Vorarl' berg, mit Ihrer königl. Hoheit der durchlauchtigsten Prinzessin Margaret ha, Tochter Sr. Majestät des Königs Johann von Sachsen. stattgefunden hat. Trie st, 24. Inli. Die mittelst des Lloyd. Schnelldampfers „Amerika" von Ko n sta nt inop c l eingehenden Zeitnngeu vom 17. und Berichte vom 18. sind mit Vcschreibnngm dcr glänzenden Festlichkeiten zu Ehren des Marschalls Pelissicr gefüllt; ganz bc> sonders werden jene beim Snltan in dessen neuem Pallaste, beim k. k. Iulernuntlus und bei Lord Red-cliffc gerühmt. Der Sultan überreichte dem Mar> schall eigenhändig die Krimmcdaille. — Das von dcr „Presse d'Orient" znrrst verbreitete Gerücht, daß 20.000 Franzosen und 10.000 Engländer zurückblei-den werden, wird widerlegt; vielmehr gehen die Vorbereitungen zur gänzlichen Räumung vorwärts; es bleiben für jetzt nur so viele Truppen zn> rück, als nöthig, um die noch bestehenden Kassen» und Vcrwaltungsämtcr zu überwachen. Als eine dem europäischen Handel sehr empfind' lichc Mapregel wird die Einführung cincr Vestcue> rung dcr Landcöprodnktc bezeichnet. Mit Tabak, der mit ü p(5t, belastet wird, ist der Anfang gemacht. Seide uud wahrscheinlich Getreide werden zunächst eine dcr Hauptstützen des Fürsten, uud seine Verwaltung kennzeichnete eine Reihe segensreicher Maßregeln. Im Juni 18liA, einige Wochen nach der stolzen Gc» saudtschaft des Fürstcu Mentschikoff uach Koustanti-nopll und seinem hochmüthigen Bruche mit der Pforte, war es für Oesterreich. angesichts der droheud anwachsenden Krisis, Bedürfniß, in der Türkei durch einen eminenten Mann vertreten zn sein. Herr von Brück wurde dazu auscrsehcn, uud Europa weiß, mit wclchcm Scharfsinn er seine Anfgabc gelöst. „Während Lord Ncdcliffe, man darf es heute sageu, Vergnügen daran zn fiudcu schien, die Pforte einzuschüchtern und die Regiernng Abdül Mcdschid's durch dcu Uebermuth seines Benehmens zn cutmuthi-gcn, strebte er, in Uebereinstimmung mit den Repräsentanten Frankreich's, bei jeder Gelegenheit dahin, die Türkei moralisch aufzurichten, iu dcr Uebcrzcu-gung. daß dicse Politik am bcstcn und kräftigsten das Gleichgewicht Europa's und das Christenthum im Orient förderte. Scit dcm 10. März 18t)!5 hat Herr u. Brück seinen Platz im Wieuer-Kabiuet wieder eingenommen. Er ist mit der Finanzvcrwallung betraut, und man kann nur bestätigen, daß er dcm ganzen Lande ciu unbedingtes Vertrauen einftöst. Was er gethan, spricht am besten für ihn. Vor 1848 uud währeud der folgenden Revolutionszeit waren die Finanzen Oesterreich's in cincr bedauerlichen Verfas» folgcu. Ferner werden die in den türkiseheu Gewässern fahrenden Schiffe mit einer Quarautänegcbühr besteuert; auch geht man mit Einführung einer Ge-richtskostenordnnng für Handclsprozcssc um. — Admiral Lyons ist alls dcm schwarzeu Meere cingctrof. fen. Die englische Flotte, 40 Dampscr uud Segel' schiffe zählend, sammelt sich iu Bujukdcre. Alis Salonich wird von einem Brande be» richtet, dcr uom 11. bis zun, 12. Juli gedauert, und einen großen Theil dcr Stadt verheert babe. — Be. kanntlich hat die Pforte auf der Schlaugeninsel, 20 Meilen voll der Sulinamündnng, einen Lruchtthurm errichlcu uud wieder besetzen lassen. Es heißt nun, daß Rnßland gegen dcrcn Besitznahme protestirc. Alis Athen, vom 1!)., wird uns gemeldet, daß dcr Finanzminister Kontostavlos seine Entlassnng eingereicht, nnd Counioundliris ail seine Stelle ernannt worden ist. — Die Griechenland angchörigcn Frei-schärler, 40 au der Zahl, welche von Rnßland zu> rückgekchrt, wurdeu, uachdem sie entwaffnet, nach ihren Hcimatsinscln geschickt. (Triester Ztg.) Montenegro. Von der moutenegrinischen Grenze sind folgende Nachrichten eingetroffen: 11. Inli. Die heilte über dic Erpedition gegen Kllsi cingelalifeueu Berichte lauten dahin, daß dcr Kommandant derselben, Mirko Petrovic, aus seinem Hauptquartier in Piperi an die Aufständischen eine Proklamation ergehen ließ, worin er sie auffordert, die Waffen uicdcrzulegen und sich dem Fürsten kraft dcr noch unter dem Vladika Pctcr I. eingegangenen Verträge zu unterwerfen; er verspricht ihnen allgemeine Amnestie und Erlcichtcruug dcr Steuern. An» statt aber die Waffen zu strecken, verlangten die Ku> cier von den nächsten türkischen Orten und vom Pa« scha in Scntari Hilfe. Dcr nächste Ort Grudda sandte ihnen auch bereits 800 Bewaffnete und einige Pferde mit Munition. Auf dieses hin wurde auch von Mou-teucgro eine Verstärkung von beiläufig 2000 Mann abgesendet, so daß das moutcurgriuisl1>e Heer auf «000 Streiter gebracht ist, die in 3 Massen mit je 2000 Mann getheilt sind. Wenn dcr Pascha von Scntari den Einwohnern Albaniens gestatten würde, sich an dcm Kampfe zu betheiligen, so würde dieser große, folgenreiche Di> mcnsionen annehmen; aber dicscr schwache, von dcr fanatischen Partei der Muselmänner geleitete Mann trifft gar leine Maßregel, weder um die Grenzen zu schützcu, noch um die innere Rnhe zn sichern. Er beschäftigt sich nur damit, unaufhörlich Berichte nach Konstantinopcl zn senden, lind wer weiß, in wclchcm Sinne dieselben abgefaßt sind. sung. Die Lage, ohne glänzend zn sein, hat sich jetzt von Monat, zu Monat gebessert, uud dieser Minister hat — was besonders hervorgehoben zu wei> den verdient — allen Gemüthern eine vollkommene Sicherheit einzuflößen verstanden. Man fühlt, daß mau es mit einem unbestechlichen Charakter, mit einem thätigen, entschlossenen, an Hilfsmitteln reichen Geist zu thun hat. Uud welch ein Glück, daß eine solche Sicherheit sich in dcr Mitte dcr fruchtbringcu» den Bahn findet, welche dcr Vertrag vom 30. März Oesterreich geöffnet hat." Damit geht dcr französische Gelehrte zu den Resultaten über, die Oesterreich durch diesen Fricdcu errungen, zn den Aussichten, die sich ihm dadurch cr> öffuct habcu. Er skizzirt die gewaltigen Fortschritte, die dcr Kaiscrstaat scit dcr Revolution gemacht, und sührt an, welches Verdienst Freiherr v. Brück an allen großen Schöpfnngcn der Industrie uud des Handels habe. Er vergißt dabei allerdings nicht dcr großen Schwicrigkcitcn zu gedcukcu, welche noch zu besiegen, dcr Hindernisse, die noch zu überwinden sind; cr theilt keineswegs die durch fieberhafte Thätigkeit überspannte Hoffnnng, daß die Gefahren schon alle überstanden seien, und werthet die Befürchtungen, die solch ab-uormcr Aufschwung natürlich hervorrufen mußte. „Ich berichte, sagt er, bei letztern. als unpartci'schcr Bcob« achter, nur die Stimmungen, dercu Ausdruck mir Dcr französische Konsul befindet sich in Cctinje. Dieser Manu von außerordentlicher Thätigkeit lief in Albanien große Gefahren, und nur durch seine Energie vermochte er es, den aufrührerischen Fattioneu zn wiederholten Malen Respekt einzustoßen. — 12. Iliü. Hellte bekanut gewordene Berichte vom Kriegsschauplatze mcldeu, daß die Moutcucgriner am 10. gegen Sonnenanfgang die Verschanzuugcn angrif» fcn, welche von den Kncicrn an jenem Orte errichtet ivnrdcn, wo einst das alte Dioclea stand, wovon mau noch jetzt die Ruinen sieht. Dcr Kampf währte bis gegen Mittag, ohne daß es den Montenegrinern ge. lang. die Schanzen zu uehmcn. trotz dreier Sturm« angriffe uud eines unausgesetzten Mnsketeufeuers. Dcr Vcrllist der Kucicr beträgt litt Todte, 60 Verwundete und 2 Gefangene, die gestern nach Cetinje gebracht wurden. Die Montenegriner verloren nach ih< ren eigenen Angaben nur drci Leute; aber mau weiß ja, daß die Stürmendeu in dcr Regel mehr verlieren, als die hinter Verschanzungcu befindlichen Feinde. Die Kucier hatten die angesuchtcn Succurse nicht erhalten und so viel ist gewiß, daß der montenegrinische Kommandant, Mirko Pctrovic, dem Fürsten geschrieben, daß die Kueicr, wenn sie keine Hilfe cr> halten, in weniger als einer Wochc die Waffen strecken müssen. Am 9. d. hatte es im montenegrinischen Lager einen ernsten Streit abgegeben, uud zwar zwischen der Schaar von Glinbotin und jeucr von Kosier. ans Anlaß der Vcrthcilung dcr Wasscrrationen. Dcr Fahnenträger der Gliubotincr, Namens Kuöovae, tödtetc mit seinem Handzar vier Gegner nnd verwundete 2 tödtlich, woranf cr die Flucht ergriff uud sich uach Cctinjc begab, um sich hier zu rechtfertigen. Es fehlte wenig, so hätte dieser Streit ernste Unordnungen im Lager herbeigeführt, znm Nachtheil des guten Ansganges.dcr Expedition. Der französische Konsnl ist noch immer in Cc-tinjc. wo er gestern dcr St. Pctersfeierlichkcit, dcr größten in Montenegro, beiwohnte. Der Fürst be« handelt ihn mit dcr artigsten Zuvorkommenheit. — Briefe von der montenegrinischen Grenze bestätigen den Zug der Montenegriner gegen die Bewohner der Kuci Nahia. Es heißt, Mirko habe 10.000 Mann unter seinem Befehle gehabt, mit denen cr in ocr Nacht vom 10. auf dcn 11. dcn Feind plötzlich übcrsicl, zersprengte, mehr als 80 Manu desselben tödtctc, und eine zahlreiche Vichhecrde erbcutctc, die unter die Montenegriner vertheilt wnrde. Die Bewohner von Kuci sollen sich anf türkisches Gebiet gc« flüchtet, dort aber keine Anfnahmc gcfnndcn haben und nun in den Wäldern sich zum letzten verzweifcl« ten Widerstände vorbereiten. aufgefallen, aber ich mnß nichtsdestoweniger wieder« holen, daß diese Bcuuruhigungcn das Vertrauen, welches mau in die Verwaltung des Freiherrn v. Brück setzt, nicht beeinträchtigt haben, sie dienen mir dazu, um uoch mehr die Schwierigkeiten jeder Art zu wür« digeu, die der Miuistcr zu lösen bcrufcu ist." — Wir erinnern uns nicht, daß in eincr französischen Zeitschrift jemals ein deutscher Staatsmann so unparteiisch gewürdigt worden, uud seine Verdienste eine so gerechte Ancrkcnnuug gefunden hätten. Hur Geographie der Landenge von Suez. Der Isthmus vou Suez ist eine Landzunge, welche die bcidcu Koutiueute von Afrika und von Asien'verbindet llild das Mittelmccr vom rothen Meere trennt. Die Breite von einem Meere zum andern ist 120 Kilometres (uugefähr 30 Meilen). Die beiden äußer-sten Punkte im Süden und im Norden sind der Golf von Sncz und dcr Golf uou 'Pclusium. Dcr Gols vou Pclusium erstreckt sich vou Osten nach Westen vom Cap. Casius bis zur Spitze von Damicttc; er hat eine Breite von 60 und ciuc Tiefe von 20 Kilometres. Der Golf von Suez ist ein enger Kanal, der von SS. fast uach NN. läuft und zwischen Arabien und Egyptcu vorgeht. Seine Länge ist 290 und seine dnrchschnitllichc Breite 44 Kilometres. 743 Italienische Staaten. T u rin, 20. Juli. Dcr „ Triesttr Ztg. " wird gcschricbcn: Die Interpellationen und Verhandlungen dcs englischen Parlaments über dic italienische Frage und die Frcundschaftsvcrsichcrnngen Albions haben gcnügt. die hiesigen Italianissimi wieder in gleiches Fcucr zn versehen, wie einst in den schönen Tagen, als Graf Cauom- von Paris zurückgekehrt, der Kammer nnd dem Senat seine Heldenthaten erponirte und darauf der Adresscnrcgcn folgte. Es ist leicht möglich, daft auch auf diesen Alisschwung wieder eine Abkühlnng folgt und einzelne Blätter, welche die Gewohnheit, alles durch die' optische Brille anzuschauen abgelegt haben, bereiten ihr Publikum schon auf dic Enltäu-schnng vor, Nichtsdestoweniger ist die Aufregung groß nnd die Nachrichten von den im Augenblick in Spa» men stattfindenden Kämpfen zünden noch mehr. Viele find der Mcimmg, Italien müsse husteu, weil Spanien den Schnupfen habe, sehen aber nicht ein, daß gerade dieses Spanien der Sargnagel ihrer Träume werden kann, wenn John Vull dort beschäftigt wird, oder mit seinem französischen Alliirtcn dort nicht Hand in Hand zn gchcn vermag. Gegen Oesterreich wird dabei die Sprache wo möglich immer herausfordernder und steigt in vielen Organen bis zur knabenhaft testen Aufgeblasenheit. was nicht sehr gut ansteht, wrna man im Völkerrath sitzt. Wenige sind es nur. welche die Zustände Italiens ohne Vornrthcil anzn. sehen vermögen und diese wenigen sind der Versuche, die irrigen Urtheile zu berichtigen, überdrüssig nnd haben sich zurückgezogen, die imistcn verkannt und bitter angefeindet. Der Markt ist wieder dcm Schreier» nnd Krakchlcrthum überlassen und wer am meisten schreit, der hat am meisten Freunde. VcsonnencS Wott findet keinen Ort und die wahren Freunde i> rcs Landes befürchten Alles und hoffen wenig. Spanien. Ans Madrid hatte man in Paris Nachrich» ten bis zum 18. Denselben znfolge war die Entwaffnung der Na« tionalgaroc beendet. Dcr Kampf in dcn Straßen uon Madrid war cm äußerst hartnäckiger. Die gauzc Nalionalgardc uon Madrid, mit Ausnahme von zwei Kompagnien, hatte an demselben Antheil genommen. Ans dcn Depeschen, die dcr Gouverneur von Gni> pnzcoa an den spanischen Konsul in Bayonne gcrich. tet hat, geyt hervor, daß die Nuhe in Madrid um halb 3 Uhr Nachmittags vollständig hergestellt war. Eine Anzahl von ocn Nationalgarden und dcm Volke vertheidigter Varrikadcn war überall errichtet worden. Die erste Barrikade, welche die Truppcu angriffen, war die der Straße Mayor. Dcr General Concha Im Westen dcs Isthmus am mittclläudischcn Meere folgen dic Seelüften dcs nördlichen Afrika's, d. h. jene von Egyvtcn, Tripolis. Tnnis. Algier und Maroeco. Im Norden die Levante. Gegenüber von Pelnsium von Nordwcst nach Nordost, uon der Meerenge von Gibraltar bis zur Meerenge dcr Dardanellen, breiten sich die industric-befiissencn nnd bevölkerten Ufer uon Malaga, Cartha-gcua, Valencia, Barcelona, Port>Vcndrc, Marseille, Genua, Livoruo, Neapel, Palermo, Malta, Triest. Corfu, Athen, die Inseln des Archipels. Konstantin ' nopcl, und weiter das schwarze Meer mit Odessa uud seinen anderen Häfen aus. Im Süden uon Sne; knüpft sich die Landenge dnrch das östliche Ufer dcs rothen Meeres an Hcdjaz im glücklichen Arabicn, d.h. an die Häfen dcr heil. Städte Gambo und Djcdah, an Mecca, Aden an dcr Landenge uon Oman, an die ganze asiatische Küste bis Mascatc uud drn Golf von Pcrsicn. Durch das westliche Ufer dcs rothcn Meeres schließt sie sich an die Küsten Nnbiens uud Abyssiniens von den Häfen von Kosscir, Massnah, Snakim nnd weiter von Vcrbcra an dic Mittelpunkte dcs Austausches dcs Scchandcls mit dcn Erzeugnissen dcr vom obcrcn Nil bewässerten Gegenden. Den Weg durch den Kanal von Vab el Mandcb führt dcn Seefahrer in die Un> befehligte dort und die Nationalgarde ucrlor viele Lcntc. Die Zahl der Truppen war zu groß und die Insurgenten wurden genöthigt, nach einem hartnäcki» gen, aber nutzlosem Kampfe alle ihre Positionen aufzugeben. Letztere verlangten daranf eine Suspension oer Feindseligkeiten, dic ihnen anch auf 2 Stunden bcwllligt wuroc. Aus einer Note, dic ein Madrider Journal mit« theilt, hat dcr französische Gesandte Befehl gegeben, oaß alle Verwundeten in dcm Hospital St. Louis oer Franzosen aufgenommen werden. Er hat oic Königin während dcr letzten Tage nicht verlassen. Das diplomatische Korps begab sich ebenfalls in das Palais. Dcr französische Gcsandtc in Madrid ist Marquis de Tnrgot, dcr bekanntlich französischer Mi< nistcr dcs Aeußcrn war. Untct dcn Generalen, die O'Donncl unterstützt haben, befinden sich Concha, Roö de Olano, Dulcc und Serrano. Espartcro befindet sich noch in Ma> drid. Nach oer „Patrie" hat er sich auf die englische Gesandtschaft begeben. Nach den letzten in Paris angekommenen Nach' richten waren die Provinzen Navarra, Biscaya und Guipnzcoa ruhig. In Scvilla war dagegen ein Auf« stand ausgcbrochen, über dessen Ansgang man nichts Bestimmtes wußte. Von Madrid waren 3000 Mann gegen Saragossa abgesandt worden. Ein Thcil der Garnison uon Pompclnna war ebenfalls dahin ans-gebrochen. Dic ncncsten Nachrichten ans Barcelona vom 19. Abends melden: Ein Aufstand war dort am 13. Ads. ansgcbrochcn. Die Truppen hatten jedoch die Ober» band behalten. Die Garnison dieser Stadt ist 1!l.000 Mann stark. Dcr General Zapatero, dem Marschall O'Donnel! ganz ergeben, kommandirt dort. Ein Theil dcr Städte Catalonien hat sich gegen O'Donnell aus> gesprochen. Dazu gehören die Festnng Iaca nnd die kleine Stadt Iunqnera am Fnßc der Pyrenäen und durch ihre Lage nicht unwichtig. Der Hauptpunkt des Widerstandes ist Saragossa. Es hat sich eine Junta gebildet, an deren Spitze dcr General Falcon steht, der zngleich die ungefähr 2000 Mnnn starke Garm< son Kcfchligl. Gcncral Gurrea steht an der Spitze dcr Nationalgarde und dcs Volkes. Die Junta hat die Cortes nach Saragossa berufen. Zugleich hat dieselbe eine Proklamation veröffentlicht, worin sie aUe guten Vürgrr Spaniens zn den Waffen ruft und an> kündigt, daß sie sich bis auf den letzten Mann vcr> theidigcn werde. Die „Patric" meldet: „Die Entwaffnnng dcr Nationalgardc in Barcelona geht schnell von Statten. Es wurden virle Waffen abgeliefert. Die Nachrich' ten ans San Sebastian sind vom 19. Juli halb 10 Uhr Abends. Die telegraphische Verbindung mit ermcßlichkcit dcs Oceans, vom persischen Meerbusen bis zn den Ländern von Australien. Auf dem mittelländischen Meere ist Suez 76 Meilen von Alexandria, 430 uon Tripolis, 300 von Tnnis, «00 von Algier entfernt, Im Ostcn liegt es 60 Meilen von Beirut, 100 von Cypcrn, 225 uon Smyrna. Im Norden 800 Meilen von Gibraltar. 700 von Barcelona, 640 von Marseille. 600 von Genua. 330 von Livorno, 420 uon Malta, 330 von Trieft, 260 von Athen. 380 von Konstantinopel nnd 330 von Odessa. Ans dcm rothen Mccrc ist Suez 100 Mcilcn von Kosscir gelegen, auf halbem Wcgc vom crstcu Nil-Kataralt. 300 Mcilcn von Snakim, Dnrchzngspunkt dcr musclmännischen Wallfahrer uon ganz Afrika, die sich nach Mecca begeben, 400 Meilen von Massuah, 360 Meilen uon Bcrbcra, auf dcm Golf von Aoen, wo ein beträchtlicher Elfenbeinhandrl mit Zentral-Afrika getrieben wird. Sucz ist 3(i0 Meilen von dcr Meerenge von Vab el Mmidcb. dcr wcsllichcn Ertrcmität dcs Scc--gatö, dcr den Hafen von Suez mit dcm indischen Ocean ucrbindct. Es ist 90 Mcilcn vom persischen Meerbusen, 1200 von Bombay, 1330 von Ccylon und 1800 von Calcutta. Dcr Isthmus von Sucz bildet auf einem Raume von 30 Meilen von Pelusium nach Sucz ciuc longi-tildinale Vertiefung, dic das Ergebniß dcs Dnrch- Madrid war fast fortwährend unterbrochen. Die Post von dort war aber am Morden angekommen. Dcr Gencral'Kapitän Echayu war zn Tudela mit rinigen Bataillonen, dercn Treuc man nicht bc< zweifelte." Ein Brief, den der Minister.Präsident O'Don» ncll an den Präsidenten der Cortes gerichtet hatte, lautet: Präsidentschaft dcs Ministerrathes. An den Prä« sidenten dcr Cortes. Mein Herr! Es ist mir nicht möglich, dem Wunsche meine Zustimmung zn geben, den Sie in Ihrem heutigen Schreiben ausdrückten. Es ist natürlich bekannt, und die Regierung weiß es dnrch Ihre offiziellen Berichte, daß in Madrid keine hinreichende Anzahl uon Dcputirtcn anwesend ist, um die Cortes zn konstitnircn; die Negierung Ihrer Majestät kann deßhalb in dcr Versammlung, die heute stattfand, den gesetzlichen Charakter nicht erkennen, welchen Euer Erzcllcnz ihr beilegt; denn sic bestand aus cincr Minorität der konstitnirenden Cortes, dic nicht dic zur Berathung nothwendige Freiheit hatte in Folge des Druckes, ben die Insurrektion auf sie ausüben konnte. Dieses ist gerade dcr Grund, warum dic Ernennung des ncucn Ministeriums dcr Kammer nicht mitgetheilt wurdc. Durch cinc im Ministcrrathc beschlossene königliche Ordonnanz ermächtigt, theile ich Ihnen diese Antwort mit, nnd ich benachrichtige Sic znglcich, daß in Zukunft kein andcrcr Brief, dcn Sie oder andere Dcputirtc im Namen der Cortes an mich richten, bis zur lc» gitimcn Konslituirnng derselben beantwortet werden wird. Gott erhalte Ener Erzellenz viele Jahre! Madrid. 14. Inli. Leopold O'Donnell. Das Supplement dcr „Madr. Ztg." vom 14. Inli, welches die Ordonnanzen bezüglich drr Entlas» sung des Kabincts Eöpartero und dcr Ernennung dcs ncucn Ministeriums cnthält. bringt zuglcich eine andere Ordonnanz, wodurch Rios Nosas und O'Don-ncll bcanftragt werden, interimistisch statt der abwc-scndcn Minister Lnzuriaga und Bayarri die Porte« fcuillcs dcr Justiz und dcr Marine zu übernehmen. Man wußte übrigens in Madrid noch keineswegs, ob die zwei Minister die ihnen zugetheilten Ministerien anznnehmen geneigt seien. Als richtig muß nach dem offiziellen Bulletin der „Gaccta" in einem Supplement vom 14. d. M. angenommen werden, daß die Königin mehrere Male Espartcro ersucht hat, an dcr Spitze des Kabincts zu blcibcn j es läßt sich daher nnr annehmen, daß er sich auf die bereits beschlossenen Maßregeln nicht einlassen wolle und vorzog, sich zurückzuziehen. schnittes zweier Ebenen ist, deren eine von Egyptcn, dic andere von den ersten Hügeln Asiens allmalig hcrabsteigt. Er bietet heute den Anblick düsterer Ein' samkeit. Doch begegnet man daselbst den Spuren menschlicher Arbeit, dcn Spnrcn von der Gegenwart und von dcr Bewegung dcr Völkerschaften. Man findct dort dic Nnincn mchrcrcr beträchtlicher Städte pcrsischcr und cgyvtischcr Denkmale. Man erkennt noch das Bett des Kanals, dcr unter dcn Pharaonen, dcn Ptolomäcrn unter dcr römischcn Herrschaft und anch noch nntcr dcn Kalifcn dcn Nil mit dcm rothcn Mccrc vereinigte. Ein grostcr Thcil dcs Bodens dcr Landenge wird dnrch sehr bcträchtlichc Bcckcn gebildet, jenes dcr bit> tcrn Sccu, jcncs dcs Timsah'Sec's und das Becken dcs Mcnzalch - See's. Der Timsah-Scc ist, wie das Centrum der Land» enge, uon bcidcn Mccrcn gleich ivcit entfernt. Sein Becken bietet einc vortreffliche Entfaltung. Es kann mit wenigen Kostcn zu einem innern Hafen für dic Marine dcr ganzen Welt umgestaltet werden. In dcn ausgetrockneten Theilen dcs Bcckcns finbct man Mn< schein wic im rothcn Meere, untcr Andcrcm Spow dylci,. dic es im Mittclmccrc nicht gibt. Dicse Bcob-achtung gibt dcr Meinung Nanm, daß dic altcn und äußersten Grenzen des rothen Meeres sich hichcr cr> streckt haben. Man bchanptct sogar, daß dic Iudcn 7« Eine am 16. Juli um halb 1 Ul,r Mittags aus gegebene Ertraausgadc der «Madr. Ztg." einhält fol> gendcu amtlichen Artikel: Dcr Aufruhr ist besiegt und dic Herrschaft des Gesetzes hergestellt. Die Deputation uud die Mu> nizipalität von Madrid sind durch die Militärbehö> den aufgelöst worden, eben so wurde die Bürger-wehr dieser Stadt aufgelöst und der Ncorganisa-tion unterzogen. Von dieser letzten Verfügung sind ausgenommen geblieben die zwei Kompagnien der Vürgcrwchr. welche treu geblieben ihren Schwüren, der Königin und dem Vatcrlande. — In diesem Augenblicke, um 7 Uhr Morgens nämlich, wird zur Entwaffnung der Vürgcrwchr von Madrid geschrit» ten. — Dic parleigängerischc Minderzahl der De> putirlen. wclche vorgestern widergesetzlich im Cortes« Paläste getagt und die, sich noch hentc Morgens zur Sitzung versammelt, willigt ein, sich aufzulösen, nachdem sie die von der Negierung gegebene Erklärung über ihre Anmaßung und Gewaltsamkeit empfangen. — Der freie Verkehr im Innern der Hauptstadt ist hergestellt. Am 1!'». d. M. halten die neuen Minister folgende Proklamation erlassen: „Bewohner Madrids, die Lage in welcher die Regierung Ihrer Majestät das Wort freimüthig und loyal an Euch richtet, ist eine harte, kritische und feierliche. Eucrc Haltung hat sic in peinliche Schwic-rigkcit versetzt. Als Opfer schlechter Leidenschaften einer Handvoll Verwegener, sehet Ihr Euch zu Konsequenzen hingerissen, welche Euer eigenes Bewußtsein verwirft; die Regierung, der gebieterischen Pflicht Folge leistend, welche ihr die Erhaltung Encrer Interessen, Euercv Prinzipien. Eucrcr Freiheiten auferlegt, sieht sich ge< nöhtigt. zu Mitteln zu greifen, die den Empfindungen ihres Herzens nicht entsprechen. Höret daher auf die ernste Freundcsstimmc, erwäget, daß sich zwischen Euch und der Regierung nicht das Urtheil einer späten Nachwelt, sondern dic Vernunft und das gegenwärtige Bewußtsein der Na' tion und Europa's aussprechcn wird. Es ist nicht kindischer Ehrgeiz, nicht unechtes Partei. Interesse. daS dic Regierung der Königin zwingt, die gewalt-same Stellung zu behalten, in wclche Ihr sie gc> drängt habt. Das gegenwärtige Ministerium übernimmt die ihm gewordene Mission des Heils, weil das frühere Kabinet die Nation in den schwierigsten Umständen ohne schützenden Beistand und die Königin in Hilf' losigkcit gelassen hat. Das Ministerium, welches sicher ist, ein Echo der öffentlichen Meinung und das Organ der gebieterischen Nothwendigkeiten zu sein, welche durch die letz- am Timsah'Sce von Moses über das rothe Meer geführt worden seien. (Trieft. Ztg.) M i s z e l l e n. (Gin Fjaukee hat eine sehr siunrciche Maschine erfunden), dic den Damen das Kleid aufhebt, wenn sie die Treppe hinauf oder hinuuter. oder wenn sie beim schmutzigen Wetter über die Straße gehcu wollen. Die Maschine ist an den Kleidern befestigt und wird durch zwei Bänder regiert, die in den Taschen zu liegen kommen. Will eine Dame vorn das Kleid aufheben, so zieht sie das Band Nr. 1 in dcr rechten Tasche; will sic das Kleid hintcn aufheben, so zieht sic das Vand Nr. 2 in dcr liukcu Tasche. Ein Zug an beiden Bändern lüftet das Kleid in der ganzen Eircumfcrcnz und erspart so den Da» inen uicle lästige Bewegungen. Dic Maschine soll äußerst gut arbcitcu und wäre den Damen sehr zu empfehlen. weil sie dabei ganz gemüthlich die Häudc in dcr Tasche behalten können. (Oil, schönes Veispicl kindlicher Pietät) wird aus Frankfurt im Journal „Deutschland" berichtet. Der junge russische M-st Demidoff. welcher vor 17 Jahren in Frankfurt geboren wurde und diesen ten Ereignisse so scharf hervorgetreten sind. das Ministerium hat mehrere Stunden lang das Blutvcr-gießen eifrigst vermieden. Es wollte bei dcr Anwendung von Gcwaltmaßregcln nicht zu den höchsten Graden der Strenge schreiten; es zögerte in dcr An-wcndnng der extremsten Mittel, fürchtend, die Schreck» nissc des Uebels noch durch die Schrecknisse des Heil« mittels zu steigern. Da aber seine Hoffnung getäuscht aber vielmehr zu Nichte geworden ist, so sieht es sich genöthigt, die »ic ihm zu Gebote stehenden Kräfte der Armee im großen Maßstab gegen eine Aggression zu verwenden, oic zuerst nur dcr Wahusinn cincr irregeführten Mi» norität war, jetzt aber die Verhältnisse dcr rasendsten nnd den äußersten Umsturz anstrebenden Resolution annimmt. Das Ministerium vertheidigt nicht seine eigene Sache; nicht um diese handelt es sich in diesem Kampfe; es handelt sich um die Sache Eucrer Frei' hcitcu, um die Sache dcr Prinzipien, aus denen die eigentliche Grundlage der Gesellschaft in den theuer« sten Interessen des Eigenthums und dcr Familie be» steht, um die Sache Eucrcr Bildung. Eucrer Wohl. fahrt, um dcu Glanz Eueres Ranges unter den curo« päischcn Nationen. Interessen und Prinzipien, die sicherlich erhabener als jene sind. die in andern poli« tischen Kämpfen geltend gemacht wurden. Das Blut, oas vergossen werden wird. das Un> glück und die Schrecknisse, die sich noch ergeben kö»' nen. werden auf Ench zurückfallen. Euch wird sie die Geschichte zuschreibcu. Bewohner Madrids! Die große immense Majorität der Nationalgarde kennt die praktische und furchtbare Wahrheit; sie weiß. daß den Mitteln, wclche die Regierung in Anwendung bringen wird. der Triumph gesichert ist. In der außerordentlichen Lage, in dcr wir uns befinden, gibt es jedoch noch eine furchtbarere Wahr« hcit, die uämlich, daß Euer Triumph die entsetzlichste Kalamität wäre, dcreu Opfer Ihr werden könntet, daß Ihr alsdann in den tiefsten Verfall, in die bln» tigstc Anarchie gerathen würdet. Bewohner und Nationalgardcu Madrids! Erspart dcr Regierung diesen harten Koiifiikt, Euch selbst den blutigen Schimpf. Scheidet die Anmaßungen einiger verirrtcr Malkontenten von den legitimen Rechten und gerechten Freiheiten, welche die Regierung weder schmälern will noch kann; gewährt ihr die Möglichkeit, das Prinzip der Gewalt retten zu können, ohne zu Zwangsmitteln und den Gräuelu des Blutvergießens schreiten zu müssen. Diese Lösung ist sicherlich leicht. Entfernt Icnc. die unscrc ärgsten Feinde sind. Wir begehrcu nicht, daß Ihr sie bekämpfen sollt; es genügt, dast Ihr sie verlasset. Madrid, U>. Juli 18^6. (Folgen die Unterschriften.) Sommer mit seinem Oheim im Bade Homburg wohut. hat auf seinem jüngsten Besuche in dieser Stadt bei dem Schrcinermeistcr Lang vor dem Mcrhciligenthore anfragen lassen, ob cr wohl cin Mal dic Lokalität, wclche scin seliger Vater bewohnt und das Zimmer, in wclchcm dcrsclbc in Frankfurt gestorbcu, besuchen dürfte. Selbstverständlich crsolgtc sogleich dic Ein-ladung des Hauscigenthümcrs. Nachdem dcr junge Fürst die Wohnung betrachtet uud man ihm auch das Zimmer gezeigt hatlc, worin cr selbst das Licht dcr Welt zuerst erblickte, erkundigte cr sich nach den Namen dcrcr, die seinem Vater im Leben und Sterben den lctztcn Dienst erwiesen nnd zeichnete sie in scinc Schrcibtafcl. Kurz darauf sind Briefe lind Auftrage von Homburg uach Frankfurt gelangt, um nähere Erkundigungen über diese Lcutc und die Verhältnisse, iu dcncn sic leben, einzuziehen, um denselben je nach ihren Umständen einen Beweis fürstlicher Dankbar« kcit abzustatten. (Eine vorsichtige Hausfrau), dic cin Mäd> cheu micthcu will, baut nicht allein auf das schriftliche Zeugniß des Dienstbuches, sie holt sich mündliche Nachricht von der bisherigen Herrschaft cin, odcr stellt ciu Eramcn mit dem ucucn Hausgenossen an. Auf die Frage, warum der bisberige Dienst aufge« Telegraphische Depeschen. ' Turin. 22. Inli. Der König ernannte den Grafen Barral zum sardinischcu MmiNcrrcsidcnten in Frankfurt. ' Genua. 22. Juli, In Mouticrs wird un< ter dem Vorsitze des hiesigen Erzbischoss eine Zusammenkunft dcr verschiedenen Bischöfe von Picmont und Savoycn stattfinden, um über die dcr Negierung gegen über in Kirchrnsachcn zu bcobachtcnde Haltung zn berathen. ° Paris. 24. Juli. Nach dcr „Patric" würde ciue Division des Nordlagcrs die Division zu Paris ablösen, die bestimmt ist. an dem zu bildenden Beob« achtungskorps Theil zu nehmen. Nach dem «Moni» teur" hat der Kampf zu Barcelona vom 18. bis 21. d. gedauert, die Insurgenten haben sich auf das Land geworfen, Kavallerie verfolgt sie. Aus Madrid wird vom 19. gemelrct. daß Murcia sich gegen O'Donnell erklärt habe. ' Ans Madrid vom 20. Juli 10 Uhr Vormit. tags erhalten wir auf telegraphischem Wege folgende weitere Nachrichten über die letzteu Ereignisse. Die Ordnung und Ruhe sind. Dank der bewunderungswürdigen Haltung der Trnppcn und der Energie ih» rcs Ehefs. des Grafen O'Donmll, vollkommen herge« stellt. Ein erbitterter Kampf hat durch 48 Stunden in den Straßen gewüthet. Espartero hat Madrid verlassen, die Provinzen sind rubig. " Fiume. 21. Juli. Getreide, namentlich Mais, bei lebhaftem Geschäfte höher. (Ocsterr. Corr.) Telegraphisch liegen folgende Nachrichten vor Paris, 22. Juli. Der „Monilcur" meldet aus San Sebastian vom 21. d. Mls. Die Stadt Santander habe cin Pronuuciamcnto machen wollen. Alles aber sei dort zur Ordnung zurückgekehrt. Na« uarva und dic Nordprovinzen seien ruhig, die Ange» legcilheitcn von Saragossa auf dem Wege drr Vc« gleichimg; Truppen seien zu Logroue eingezogen. Weiter erwähnt das amtliche Blatt die Kommunika« tion zwischen Spanien und Frankreich sei wegen Sa. ragossa unterbrochen gewesen; Madrid sei am 18leu vollkommen ruhig und die Entwaffnung vollbracht gcwcscu. * London, 20. Juli. William Dove ist von der Jury des Kriminalgerichtshofes zu Jorl dcr Vcr« giftung seiner Fran mittelst Strychnin schuloig er« kannt und zum Todc vcrurthcitt, abcr dcr Gnadc dcr Königin mit der Begründung empfohlen worden , daß cr nicht im vollen Besitze seiner Geisteskräfte wäre. geben werde, kommen bann allerlei Ent» und Beschuldigungen zum Vorschein, die cinc nähere Nach» forschung bedingen. Eine Dame in Berlin kam anch dieser Tage iu den Fall. an cinc Köchin, dic sich ihr vorstellte, die Frage zu thun, warum sie ihren Dienst verlasse. Dic Antwort, die sie gab. war gewiß neu und überraschend. Sic sagte: „Die Frau N.. bei der ich gewesen bin, war mir zu ungebildet, sie schrieb nichts und las keinen Roman; wenn ich in der Küche dcklamirtc. uanntc sie das Verrücktheit, nnd befahl mir, den Mund zu halten. Ich liebe die Poesie übcr Alles. ja. ich dichte selbst; hicr, scheu Sie meinc Poesien." Hicrmit zog sic ciu Bündel Verse aus dcr Tasche und fing an, zu dcklamiren und zu gestikulircn. Dic Damc fand jedoch cinc solche Köchin für dic Verrichtungen dcr Küche zu genial und cutließ sie höflich. (Zur Theater- Polizei) Die Polizei zu Fraukfurt an dcr Oder hat bcr dortigcu Theater-Direktion die Weisung zukommen lassen, daß. wenn ein Zwischenakt länger als 12- 1!i Minntcn dauert, dasjenige Mitglied, welches dic längere Zögcrnng veranlaßt, sofort in Haft genommen werden solle. Druck uud Verlag von I^«az v. Kleinmayr «k F. Bamberg in Laibach. — Verantwortlicher Redakteur: F. Bambcrg.