>»."! «4. Samstag am R8. März »854. Die „Laibacher Zeitung" erscheint, mit Äusnahüie der Sun»- und Feiertage, täglich, und kostlt sammt den Äcilagni im Comptoir ganzjährig 11 ft., halbjährig ü fl. 30 fr., mit Kreuzband im Comptoir ganzjährig 12 si., halbjährig l> fi. Fiir die Zusscllung in'S Haus sind halbjährig 30 lr. mehr zu entrichten. Mit der Post Porto« srci ganz jäh rig, nntc». Kreuzband und gedrncttcr Adresse 1'» ft., halbjährig 7 st. :!<> fr. — Insera ti>.'U>;gebühr für fine Epalrelizcilc ^'d,r den Raum derselben, für einmalige'Einschaltung 3 tr., fiir zweimalige ^ kr., für dreimalige 5» fr. C. M. Iuscrati biö 12 Zeilen koste» l fi. jür 3 Mal, 50 fr. fur 2 Mal und 40 lr. für t Mal einzuschalten Zu dieftn (Helnihren ist nach dem „provisorischen Gcschc vom <^. Noueml'er <^50 fiir InftrationSstainpel" noch <0 kr. für mil jedesmalige Einschaltung dinzil zu rechnen. Älntlicher Theil. ^e. k. k. apostolische Majestät haben mit aller-bochster Entschließung v. 4. März d. I. den Dr. Leaner Stanke zum ordentlichen 'Professor der theoretischen und piaccischen Philosophie an der Pesthcr ^"iveisität allergnädlgst zn ernennen geruht. Se. k. k. apostolische Majestät haben mit aller-, bochster Entschließung vom 3. März d. I. dem Oder-^andesgerichtS-Präsidenteu >» Gral), Leopold Otcomar u^eiherrn v. Hen net, die PräsidentensteUe deS neu iu errichtende» Ober - LandeSgerichteS für Böhmen aller gnädigst zu verleihen, und den bisherigen Obe,-^aüdesgerichtS-Präsidenten in Prag, Anton Grafen von Mittrow sky, in gleicher Eigenschaft zu dem Dber-LandeSgerichte in Gray zu überseyen befunden. Der Minister des Innern hat zur Vervollstän-. biglüig des Personalssandes der neuen KreiSbehörden in N ie de r« Oeste r r eich zu zweiten Kre>s> commissaren lie Veznkscommissäle erster blasse: Ludwig Schreit er Nltter v. S chw a r ze n fe I d. Friedrich Ritter v. Hoch, Fried. Grafen Ä t t e m s, Fla"z Freih. v. Knorr und den Vezirkscommissär 2, blasse Venedicc o. Haslinger; dann zu dritten Kreis« """nsscwn die Bezirkscommissäre zweiter Classe: y''"^ Edlen v. Gschm? idler, Gustav Joseph . .'l'U^N, „. Wladimir Freihcrrn o. Matten-'^ll, Ioh. Et>^ ^iit) Ca,l HauS v. Hausen; '," Ober-Oesterreich: zu zweite» Kreis-. "mmMreu die BezukScommissäre zweiter Classe: ^tto 5acyar,as Freiherr» v. Vo i t h - V o l c h e n-berg. Leopold Gehmacher und Rudolph Ritter -Hoy er; dann zu dlitten Kreiscommissärcn dic "vezirkscommissare zweiter Classe: Anton Schaffner Mor.z v. Mayfeld. Call Freiherrn von Hauser und Victor Edlen v. Kneißler; m '^ ^^'iu zweiteu Kreiscommissären die Bez.rkScomm.sMe erster Classe: Alerander v. Attl-Mayr nnd Ottmar Purcscher. die Vez.rkscom-Mlssärc zweiter Classe: Alerander Peschke. Carl Glasen Firm lau und Rudolph Grasen M a m-w i!> g ; foner zn dritten Krelocommissären die Be-zilkscomlmssare zweiter Classe: Ca,l Freiherru von ^ensi, Eduard Kliugler, Johann Maldoner, ?lll>rich H c, e m merle, Carl Freiherrn o. S e y f» '^tiy nnd Hermann Nilter v. Lama; , >» Steiermark: zu zweiten Kreiscoinmissä: ""d ^ Vezi>k>?comm!!,säre zweicer Classe Carl Mayr lea, '^ Frciherrn v. Schwanberg, den Krelö-P/.^""goconciplsten Joseph Rempfl, den beim H ,drilln, des Innern in ^erwenknng stcheude» z^'!^Sco„c!plstcn Marimilian Vl i h a l < c und den t/"kScommissn' zwcicer Classe Rudolph Pnlsa-co>i ' ^"" il> dlitten Klel^commissäcen die Vezirkö-H' '^<1a>'e zweiler Classe: Scephan Klanlschll), ^""der Tschockcl, Ioh. ^leu v. Wurmser, '"Im v. '.'Im-Pach u»d Anton v. N o h r a u ; sür,,/^ K ü st e n la n de: zn zweiten Krewcommis-i)ütt ^'^ Bczükecommissäre erster Classe: Leopold t "l v. M aye> obach „nd Anton G,afen '.>l t' ,^. ^» ferner zu dlittcn Kreiscommissäre» die Ve^ b ^""missne zweiter Classe: Dr. Cml Regens. "°ky u„d Joseph Wessely; Beii ?' ^ ^ ^ ^ ^ " - ä" zweiten Kreiscommlssärc» oii> ^„^^"lumissäre erster Classe : Anton P o m p e. I °" Laurent, Carl Schindelea u»d Ca>l ^,ok ' ^""^ ^'^ Veziikocommissäic zweiter Classe: Z,^'N> Gast,, Earl Hoffmann uud Eduaic ilrke " ^' ""^ i« di itten Krelscommiliären die V.". M."'"^'^te zweiter Classe: Carl B oreftky, Ca>l Its '^nci»er. Johann W i»kl e r. Philipp Hack. seph ^^^''b Pelika n, Eduard Pale«) und Io-. ,^"/l; ci,dl«ch lUlssär»" ^ ' ^'^ " b ü rg e n : zn zweiten Krci^om- hald S' """isorischen Bezirkscommissär Leon- ^lchbo'^' ^" p'^'>°l'schen D>str,ctosecret(!>r Curl ^voru, d,e provisorischen GouvernemeutScol'cifti, Neu: Franz Way da, Ludwig Albrecht und Carl Gebbel, de» provisorische» Districcsconcipisten Ignaz Fla schar, den provisorischen DistrittSadjunclen Joseph V^ o n e Edlen v. A lso « V e n «l) e, die prooi-sorlsch^n Districteconcipisten Joseph Kröper, Ferdinand Schacher!, Rudolph Ritter v. Führer und Fcrti«a>id ?teupauer; dann zu drillen Kleiöcom-missären die provisorischen Districtsconcipisten: Joseph v. Posch nnd Friedrich Bell, die provisorischen Gouvernemei'tScoiicipisteu Joseph P r o ch a 0 k a, Jo-seph VeoeuS v. Scharberg und Carl Schneider, die provisorischen DistrictSconcipisten Daniel Ändr«', Joseph Preiß „ud Carl Vachner, den provisorischen Bszirköadju:,cten Viucenz Mikschi» czek, dann die provisorischen DistrictSroncipisten Nn° dolph Haubel und Pins Grafen Fir miau er» uannt. Das Ministerium des Innern hat deu Coucipi-ssen der Central-Seebchorde in Triest, Fel,r Pino Freihcrrn v. Friedenthal, zum provisorischen Vi. cesecretär bei der Statthalterei zu Mailand ernannt. Das k. k. Ministerium des Innern hat den Di» stll'ctsconcipisteu in O^denbnrg, Stephau o. V< key, zum Statthaltereiconcipisten in Ungarn ernanln. DaS Handelsiniuisterium bat die von der Handels- und Gewei b.'kammer in Neichenberg für das Jahr 1«^!4 vorgenomuifne Wiederwahl des k. k. privile-girten Wollrrareufabrikaltten Johann Lie big zu ihrem Präsidenten, und des Kaufmannes Gustav Schirmer zn ihrem Vice-Präsidenlen genehmigt. Da iu Folge deS mit der Direction der prio. österreichischen Nationalbauk geschlossenen Ueberein. kommenS vom 2^l. Februar d. I. StaatSpapiergeld mit Zwangecours kllufcighin nicht mehr anSgegebeu wird, so sind auf Anordnung des Fmanzministeliums am 7. d. M. sämmlliche zur Erzeugung der Reichs-schayscheine, der Anweisungen ans die ungarischen LandeSrmkünfte und der verschiedene» mit Zwangs-conrs eiuittirten 3perc. StaalS-Centralcasse-Anweisun-qe» dienlichen, in der Hof- und Staalsdrnckerei vor-baudenen Mat'izen. Typensätz?, litbographirten Steine, Stereotyp- uud Kupferplatlen in Gegenwart einer aus Mitgliedern des FmanzmnusteriumS, der Tilgungsfonds- und der StaalSdruckereidirectiou nnd zwei Dlrecloren der österreichischen Nacionalbank be--stehenden Commission unbrauchbar gemacht worden. Die zerschlagenen und durchrissenen Kupferplatten wul-den an das Hauptmünzamt zur Einschmelzung übergeben. RichtalnMcher Thlis. Orientalische Augeleftenheiteu. Wieu, 16. März. Vom Kriegsjchanplaye wird dem „Wanderer" Folgendes geschrieben: Berichte ans Bukarest vom 7. d. bringen einige Details über das Gefecht bei Kalarasch vom 4. d. Die Türken beabsichtigten de» geeigneten Ue-bergangspunkt jenseits von Silistria, wo sich ein von deu Russen befestigter Brückenkopf befindet, zu ueh° meu nnd sodann eine Brücke zu schlagen. Es stand auch hinter den türkischen Uferbatterieu eine voUstän» dige Brückenequipage in Bereitschaft. Dem Umstände, daß die Barken, welche die lürkischeu Truppen von Silistlia nach Kalarasch geführt hatten, wahrend des Gefechts am lussischeu Ufer blieben und nicht zurückkehrten, um Verstärkungen zuzuführen, ist es zuzuschreiben, daß di< Tmku txn Rückzug aucrete» muß-len, als sie wahrnähme», daß die russische» Truppen, welch« im Gesichte standen, frische Kräfte an sich ziehen. Die Tiuken fochten mit großer Brapour. S>e hatten, nachdem der Kampf erst eine stunde gedanert, schon eine russische Schanze genommen, sellie sodann durch mehr als 3 Stunden vertheidigt. Da der Kampf mit wenigen Ausnahmen Mann gegen Man» geführt wmde, gab es mehr Stich- und Hieb;, als Schußwunden. Die Russen machten eine Äb-theilnng von 24 ägyptischen Soldaten, welche in Folge eiucs Flankenangriffes der Kosaken von der Hanpltruppe abgeschnitten wurde, zn Gefangenen. Nach dem Gefechte wurden mehrere Leichen der ge» fallen«» Russen gefunden, denen die Kopfe oder die Ohren abgeschnitten waren. Die Tlukn» hatten ihre Todten zur Mehrzahl nach Silistria geschleppt, doch fand man bei 8(1 Leichen am Kampfplätze. I Die „C. 3- C." theilt mit: Die ueuesteu Berichte aus Krajowa vom 1l). d. melden, daß daS vor Kalafat stehende Observationöcorps in vier Abtheilungen getheilt wurde, m>d sich anschickt, befestigte Lagerplätze zu beziehen. Äm Mittwoch deu 8. Mittags unternahm General Liprandi unter person» lickem Commando einen Scheinangriff anf die Schanzen von Kalafat. Er rückte von Pojana anf der Straße mit mehreren Regimentern gegen Kalasat, formirte Slurmcolonnen uud eröffliete eine Kanonade. DaS lüikische Lager wurde alarmirt, blieb aber de-. fensiv. Die Russen lückteu nicht in die Kanonen» schußweite und kehrten wieder iu ihre Slaudcmartiere zurück. Vetterreich. Wien, 16. März. Wie man aue München schreibt, wird Se. Majestät der Kaiser bis znm 20. März daselbst verwtlltl'. — In der vorgestern abgehaltenen Siftnng des GemeinderalheS eröffnet« der Herr Vürgermei-ster der Versammlung, daß das Programm der Festc lichkeite», welche die Commune Wieu als Ausdruck ihrer freudigsteu Theiluahme an der bevorstehenden Vermüluug Sr. k. k. apostolischen Majestät zu ver» anstalceu beabsichtigt, Sr. Excellenz dem Herrn Mi» uister dtS Innern vorgelegt — durch denselben Sr. Majestät uuterbreitet worden ist und in allen seinen einzelnen Punkten die allerhöchste Genehmignng er» halten hat. Da die nähereu Bestimmungen desselben im Eilivernehmen mit dem hohen k. k. Obersthofmeister-amcc berathen werden müssen, so können die Details des Programmes erst später veröffentlicht werde». Vorlausig wild nur mitgetheilt, daß bei dem feierlichen Empfange Ihrer königlichen Hoheit der durchlauchtigsten Priuzessin-'Braut zu Nusidorf am 22. April l. I. der Gemeinderath »»d Magistrat mit dem Herrn Bürgermeister an der Sp'Ve sich betheiligen dürften, daß am nächstfolgenden Tage, den 23., Ihre königl. Hoheit den feierlichen Emzng iu die Stadt halten, und bei demselben die Gremien uud Innungen theil-weise Spalier bilden werden. Die durchlaucht. Prin, zessin'Braut wird an diesem Tage die erste Fahrt über die neuelbaul« steiuerne Wienssußbrücke vornehmen, welcher sonach der allerhöchsten Geuehmigung zu Folge die Benennnung „Elisabeth-Brücke" beigelegt werden darf. Die von der Commune zu veraftstalteuden Fest» lichkeiten werde» in einer aUgoneine» Beleuchtung der Stadt und Vorstädte, in einem MnM'sle, ei, uem Volksfeste im Prater uud,i»,m P^Uftst,'. »r,l< ches in den eHist.licheu Redouc" bemerkt, daß die kleine» Zeichnungen für das neue Anlehen sich bis gestern Abends auf 13 — 14 Millionen, von mehr als 0400 Personen subscribirr, erhoben. In den Provinzen, namentlich in Pesth, Prag. Linz, zeigt sich eine täglich zunehmend« Theilnahme. -— Dem H«rrn Alois Wurst von Wellberg ist die Bewilligung «theilt worden, in Wien ein Etablissement zu errichten, in welchem Muster von Iudu-strieerzeugnissen, Rohstoffen und Naturproducten, die im Handel und Verkehr vorkommen, ausgestellt werden. — Für die Invalidenbetheilung. welche am Tage der Vermälling Sr. Majestät des Kaisers stattfindet, sind an freiwilligen Beitrügt« bereits 59l fl. 40 kr. und t» Ducattn eiugegaugen. — So eben ist der Spielplan der im Hohen« elber Amtobeziike m,t doher Bewilligung zur Unter-stülMig nothleidender Nieseugebirgobewohner eingeleiteten „WohlthätigkeilSlotterie" ausgegeben worden. Nach diesem Plane werden 60.000 Lose zu 24 kr. (5. M. in 120 Serien, jede zu 600 Losen getheilt, ausgegeben werden. Die G^winnste bestehen aus verschiedenen, interessanten Ll>ruSgegeustanden oder aus Erzeugnissen der Industrie der Gebirgsbewohner, als: Leinen-, Baumwoll» und Glaswareu. KeiueS der Lose geht leer aus, und muß jedes mindestens cir, Viertel Duyend neuer weißer Sacktücher gewinnen. Es ist zu wünschen, daß um deo loyalen Zweckes Willen diese Lotterie recht viele Theilnahme finde. — Die P. P. Jesuiten-Missionäre werden im kommenden Frühjahr und Sommer in Ungarn und Siebenbürgen Missionen abhalten. Im Herbste ist vom 8.—16. September in Wiener Neustadt, und vom 1.—8. October in Perchtoldsdorf die Mission anberaumt. — In der Tarnower Diöcese in Galizien, wo im I. 1844 Mäßigkeitsvereine gegründet wurden, haben unter eincr Anzahl von etwa 1 Million Bewohner über 300.000 das Gelübde der Enthaltsamkeit von geistigen Getränken, namentlich Branntwein und Arrak, abgelegt. In Folge dessen nimmt die Branntweinerzeugung bedeutend ab, und haben sich die Brennereien von 18N2 ans 1833 um 36 vermindert. — Die oberste Polizeibehörde hat von den in lchterer Zeit an ihre Amtobibliothek abgelieferten Psiichteremplaren von Preßerzeugnissen 4163 Exemplare von solchen Drückobjecten, welche zum AmtSgebrauche nicht weiter benöthigt werden, nämlich Gebet- , Erbauungs- , ErziehungS- . Lehr- und Kinderbüchern, dann geistlichen und Heiligenbildern, um dieselben uuybriugend zu verwenden, an nachbezeichnete Vildungs- und Humanitätsanstalten über treidesöndungen aus den Vorrälhen der UuterstüyungS» comites für Istrien veranlaßt, und zwar 200 Star Mais und 200 Star Bohnen nach den quarueri» scheu Inseln, 400 Star Mais nach Moutona, 66 Star Mais und 60 Star Bohnen nach Umago, und 12 Säcke Mehl zu 260 Pfd. nach Capodistria- — Das in Brand gerathene Schiff „Due Fi< glie" wurde wieder flott gemacht uud von der Bat» terie Lengo noch unserem Hafeu bugsirt. — Dem „Diavoletto" zu Folge wurde die allgemein befriedigende Bemerkuug gemacht, daß am verflossenen Sonntage im Tergestenm beinahe keine Geschäfte abgeschlossen wurden und die Mehrheit der Vauquiere uud Kaufleute sich aller mit der Feier deS Tages uicht vereinbaren Handelsthätigkeit enthielt. Das genannte Blatt hofft uud wünscht, und wir stimmen ihm darin vollkommen bei, doß auch die Wenigen, welche dieses gute Beispiel der großen Mehrheit bisher uoch uicht nachahmten, nicht länger damit zögern werden. — Die k. k. Polizeidireclion hat unterm H. d. M. die auf die Reinhaltung der Straßen und Pläpe bezüglichen Verordliungen republicirt uud dere» geuaue Beobachtung eingeschärft. D e u l l ch l a „ d. Berlin, 13. März. Auf eine gestern in der zweiten Kammer eingebrachte Interpellation deS Gra-feu Schweriu, über den Standpunct der Regierung in der orientalischen Frage, erwiederte der Minister« Präsident: Die Regierung Sr. Majestät des Königs habe schon vor dieser Interpellation die Absicht gehabt, den Kammern eine diese Angelegenheit betreffende Vorlage zu machen. Dieselbe sei in deu nächsten Tagen zu erwarte» uud werde Gelegenheit z» ErklürUN-gen über diese Verhältnisse geben, so weit sie für die Offentlichkeii geeignet erachtet würden. Zur Be« ruhiguug deS Landes wolle er aber schon jetzt mit« theileu, daß die Regierung ihreu Standpunct in die« ser Frage in keiner Weise verändert habe, uud daß die Flotten, welche demnächst in der Ostsee zu er< warten seien, Mächten angehören, mit wclcheu Prell* ßeu im Frieden uud guten Einvernehmen sich befinde. Italien. AuS Turiu vom 8. März meldet die ,,Ga' zetta di Veuezia": Eine hier niemals dagewesen Thatsache erregt den größten Unwillen unserer M>^ bürger. Seit einigen Tage,: fehlt Brot auf de>" Markte, und wir müssen glanben, daß sehr viele Familien dasselbe entbehren mußten. Dem „Parlamenlo" wird aus Neapel cl<1. ^' März geschrieben: „Im Laufe der Woche haben häufig Cabinets' berathungen stattgefunden. Die orientalischen Ang^' legenheiceu sind ein Gegenstand grvßer Aufmerksaw' keit von Seiten der Regierung. In den Arsenale" herrscht große Thätigkeit; die Regimenter werd"' durch die zahlreich aus den Provinzen eintreffende" Necruten vervollständigt; Beurlaubungen werden n'^ mehr ertheilt und alle disponiblen Streilkräfte st<^" iu diesem Augeublicke unter Waffen." I r a n k r e i ch. Paris, 11. März. Die „Patrie" schreibt: „Die vom Marschall St. Arnaud befehl'g Armee wird auS den Infanterie-Divisirneu der ^ l-.erale Canrobert. Bosquet und Forez, welche ley" jedoch erst später abgeheu wird, zusammengescht sel -Die afrikanische Cavallerie wird vom General d lonville. die Artillerie vom Oberst Leboeuf, die U serve vom Prinzen Napoleon commandirt. "" Commando des Prinzen mehr Glanz zu ""!«"?' hat Se. Majestät der Kaiser diese Bezeichnung «7V unter seine V^fel'le gestellten Truppen verliehen. Die-»es aus anstrahlten Elementen gebildete, mit einer lahlreichen Ailillerie ve>sehe»e Corps ist nicht be-^immt, bloß feste Platze zu besehen oder die Reserve b« Armee zu bilden, sondern auf dem Schlachtfelde die der Reserve gewöhnlich zugetheilte Rolle zu erfüllen, von der die Geschichte der kais. Garde so zahlreich« und ruhmvolle Beispiele aufbewahrt hat. Der Marschall soll, nach dem Wunsche des Kaisers, bl< Absicht ausgesprochen haben, dieses CorpS gleich °mn Vegmue des Feldzuges zu verwenden; es wird auch daher mit den ersten Transporten nach dem Oriente abgehen." Der Kriegsminister wird seit einiger Zeit m>l Gutschriften um Einlheilung, Wiederaustellnng und Transferirung iu das nach dem Oriente bestimmte Elpeditlonscorpö dergestalt bestürmt , daß er im „Vloniteur" sich zur Erinnerung genöthigt sieht, daß alle derartigen Gesuche nicht berücksichtigt werden können, wenn sie ihm nicht im ordentlichen Dienst' Wege zukommen; daher sich die Bittsteller nicht an lhu. sondern an ihre vorgesetzten Behörden zu wen- den haben. Eine Menge Aerzte, Sanitütebeamte und Mar» waceuten haben sich im Mariucministerium für den dienst beim ExpedttiouScorpS und bei der Flotte ein- 'chreiben lassen. Sie sind angewiesen worden, am ^ nach Toulon abzugehen. Das Verbot der Ausfuhr von Waffen und Mu-"'lion ist jeyt auch hier auf Befehl der Polizelprü-stcteu vielfach angeschlagen worden. Großbritannien und Irland London, IN. März. In der gestrigen Ober-baussiynng beantragte Lord Ellenborough einen Aus^ weis über die Anzahl der in den Flottendienst tinge-llneucn Küsteinvächter. Lord Aberdeen will die verlangten AnSweise gern vorlegen , mus; dagegen die patriotischen Rathschläge des edlen Lords mit Da»k ablehnt». Eö fehle der Ostfeefiotle weder an echten l)«"iaclen. noch sonst einem andern siegverheißenden Zement; ein« gewaltigere Armada habe überhaupt "och nie die Kreideküsten verlassen, und wenn der edle Lord zu Vergleichungen mit früheren Zeiten verailsfordere. so wolle er nur daran erinnern, das; auf den britischen Kriegsschissen A. 1«.^ kein einziger gepreßter Matrose, kein aufgegriffener Landstreicher u>,d kein ZuckthünSler diene. Den Zweck von Lord Ellenborough'S Ieremiaden könne er nicht einsehen. London, 11. März. In der gestrigen Oberhaus-siluwg beantragte der Earl of Shafted bnry die Vorlegung der Actenstücke über die kirchlich politischen Zustande der Christen in der Türkei. Er stelle den Antrag zur Widerlegnng deö rnss. Manifestes, U' welchem die Veschuldigm'g vorkomme, daß England ""o Frankreich mit den Feinden drs Christenthums Anleine Sache gemacht. Er mache sich anheischig zu leisen, das; die Türkei in neuerer Zctt Alles ge-'^n. um den Fortschritt deS protestantischen Christen-. ^ zu fördern, wahrend Rnßland diesen Fortschritt , ^Vft habe. Er längne nicht, daß selbst iu den sz ^ ^ Jahren gelegentliche Ausbrüche muselmänni-. " Fanatismus stattgefnnden hätten, allein sie seien "tl, ^,^^ allgemeiner Nalnr gewesen. LordCla-"bo>i ^^^ ^ erstens um die verlangten Ak-»Ulcke zuzusagen und dann um seinem edlen Fiemid ^ '^ue zeitgemäße und so inieressaüte Darstellung des . ^^ch-russischeu Streites zu danken. Lord Shafceö-. ^ ' selbst ein religiöser Menschenfreund , habe russische Manifest mit richtigen Worten gezeich-,.,' Rußland habe eS versucht, dem Krieg einen reli' ^^" Charakter zu geben. Er wiederhole die Ve,si-^U"g. daß die ^ Machte fest entschlossen seien, ans ^ "inhrulig d lzuo um jeden 'preis aufrecht erhalten, denn der Krieg führe auf eine Bahn, deren Schwierigkeiten kaum geahnt würden, und zwinge England zur Vermittlung zwischen feindlichen Racen und zur Mitregierung über zahl» reiche Volkostamme, ohue ihm die Mittel zu dieser Regierung zu gebeu. Lord EUenborough warnt iu ähnlichem Sinne vor Uebernahme desselben Plvtec-loratS über dle Christen, welches man Rußland mit ^echt streitig mache. Lord FwwlUiam endlich glaubt, der jchige Zeitpunkt sel schlecht gewählt, um der Türkei neue Zugestanduisse abzupressen. — Dle Vorlegung der Actenstücke wird dann angeordnet und das HauS vertagt sich- Spanien. Madrid, 5. März. Der „Heraldo" meldet, daß der Chef oer flüchtigen Insurgenten, Oberstlieutenant deS RegimcuteS Cordova, Salvador oe la Torre, in dem zwei LeguaS von Saragossa entfernten Dorfe Vlllauueva am 4. 0- erschossen worden ist. Griechenland. Athen, !). März. Ungeachtet deS strengsten Winters, der je über die griechischen Fluren gezogen ist, ungeachtet daß fnßhoher Schnee auf den Gebir-geu liegt, erhalten wir doch Nachrichten von den Ereignissen, die jeuseitS der Gränze, auf türkischem Boden stattfinden. Die Erhebung oer Christen ,u Thessalien hat nicht bloß vereinzelt, durch einige Hänpllmge uuterstüpt, wie ich schon früher meldete, stattgefunden, sondern sie hat durch die Proclamation der Geistlichkeit bestimmte Form und Anodruck erhalten. Am 27. Februar erließ der Prior deö Klo. sterS zur heiligen Dreifaltigkeit in Domoko einen Anfrnf, unterzeichnet von allen Geistlichen deS Klo-sterS, wie von allen Primaten der Dörfer Avaritza und Neochori, in welchem sie mit wenigen Worten die Klagen, Wünsche und Absichteu der Christen darlegen. Sie seien genöthigt worden, die Waffen niederzulegen, welche sie 1821 gemeinschaftlich mit ihren Brüdern im unabhängigen Griechenland ergrif. fen hatten; sie sehen sich aber gezwungen, si« heute wieder zu ergreifen, um ihre beleidigte Ehre, ihr durch Ausia-gen erdrücktes Eigenthum, ihre bedrohte Eristenz zu vertheidigen. Im Vertrauen auf Gott und ihre bellige Sache, rnfcn sie auch die christlicheu Mächte Europa'S an, indem sie mit Dank sich erinnern an Alles, waS dieselben ihren Brüdern im freien Griechenland GuteS erwiesen haben. — Als wirkliche Verehrer deS EvangelinmS laden sie anch die Muselmänner ein. die Gerechtigkeit ihrer Erhebung anzuerkennen, versprechen ihnen Schul) uud Veistaud und versichern ihnen die gleichen Rechte und die gleiche Freiheit, wie sie sich dieselben selbst zu erkämpfe» hoffen. In mehreren auf einander folgenden Tagen ha-ben an velschiedenen Puncten des südlichen Thessaliens Gefechte stattgefunden mit den albauesischeu Muselmännern, in welchen leytere überall geschlagen wur-den. Mehrere lürk. Dörfer wurdeu mit Waffengewalt genommen; die christlichen Dörfer sind alle aufgestanden. Türkische Familien, die nicht die Waffe» ergreife», erleiden durchaus keinen Nachtheil. Der ganzen Bewegung fehlt eö auch uicht an tüchtigen Führer», uoch bekannt aus dem FreiheitSkampfe als geeignet, emen I"surgeuteukrieg zu führen. Da sind die Palikareu Diabouuioti, Carachatto, Distomitis. Zeitunioti, Gourgiolaki uud Andere. Alle diese sind in der weiten thessali,chen Ebene mit ein Paar Tau-send muthigen Palikaren vertheilt, und ziehen sich allmälig gegen die Einschnitte des PinduS zu, do bei der Annäherung türkischer Reiterei ihnen die Ebene weniger zuträglich ist. Ein Dampfschiff uud drei andere Transportschiffe haben 1200 Soldaten vou Consta'ttinopel nach Volo gebracht nud andere 2000 Tü,t.',i sollen von Bilo» lieu (in Macedomen) he« in Tliess.ilie,, einfallen; da aber alle Wege nnd Stege von Schnee und N^en unwegsam waren, so hac die til'k,sch<> Vehord? die Christen gezwungen, si« dnrch Floh»d!.,,ste i„ besseren Zustand zu seyen. Ans EpiruS vernehmen wir, daß die Türken aus der Festung Arta einen Anbfall gemacht haben, 700 Mann stark, allein anf zwei Seiten vou den Christen mit großem Verluste zurückgeschlagen wor» den si»d. 30 Türken blieben auf dem KaMpfplaye, li0 wurden schwer verwundet, unter welchen zwei Fahnenträger. Die Fahnen fielen ln die Hände dvr Chlist.l,, won vou den Tülken alo ein großer Nach-ihe,l betrachtet wird. — Es scheint, daß in der Fec stnng Arta sich wenig Munition findet, denn während dleses Kampfes der Besamung beinahe unter den Mauern von Aria wurdeu nur vier Kanonenschüsse vernommen. Zwei Tag« darauf versuchten die Türken ebenfalls in derselben Stärke einen Ausfall gegen die Ebeue hin und besonders gegen die Dörfer, die hart au der griechischen Gränze liegen, verbranncen die Häuser, nahmen die LebeuSmittel weg n>'d jagten t>ie hilflosen Familien vor sich her gegen die Gränze. Der Commandant des 9. leichten Bataillons rief den nacheilenden Türken ein „Hall" zn, und bec zeichnete denselben die Landesgränze, aber umsonst! sie rannten auf griechisches Gebiet und der Com« mandant sah sich genöthigt, sein Bataillon anzustellen und die Türken mit Waffengewalt vom griechischen Boden zu vertreiben. Die gestüchcete» Familien fanden Schuft und Hilfe. Die Türken zoa.c» sich nach Arta znrück, wurden aber in der Nähe von einem christlichen Hecrhaufeu empfangen nnd hmt mitgenommen. Ein anderer Theil der Christen liegt 1'^2 Stunden von Ianina; der Aufstand hat die Gränzen vou Epirus überschritten uud ist bereits im südlichen Albanien eingedrungen. Alle Engpässe si»d in Epirus besept: Militärmacht kann die türkische Regierung »ur zur See senden. Die Griechtr» in London haben au einem Tage 2!^ Tausend Pf. St. für die kämpfenden Christen lntteizeichnet, d^ie Kaufleute in Syra ebenfalls 20 Tausend Pfd. Vt-, und eine Provinz deS Peloponne-fts 40 000 Drachmen. Telegraphische Depeschen. " Kopenhagen, 14. März. Eine gegen das Ministerium gerichtete MißtranenSadresse wa>d im LandSthing in erster Berathung mit 38 gegen 6, i,n Volkbthiug in leßter Berathung mit 77 gegen 3 Stimmen angenommen. Tagsneuigkeitell. Laibach. 18. März. Der hochwürdigste Bischof der Indianer am Obersee in Nordamerika, Herr Friedrich Baraga, ist von seiner Reise nach Rom, wo er von dem hl. Vater am 27. Februar d. I. sehr liebreich empfangen wurde, gestern Früh nach Laibach zurückgekommen, und wird sich hier noch eine gute Woche aufhalten, danu aber seine Rückreise nach Nordamerika über Wien wieder antreten. Dieser leyle Aufenthalt unseres hochverdienten Herrn Landsmannes iu Laibach nnd Krain wird seinen vielen Freunden und Verehrern, welche Hochdenselben allenfalls noch zu besuchen wünsche!,, hiermit zur Kenntniß gebracht. — Am 11. d. Mts. NachtS brach zu Lengen» feld, im Steuerbezirke Kronan, ein Fener auS, welches 4 Kaischen in Asche legte. Das Feuer soll, wie man vermuthet, gelegt worden sei. Leider ist hiebei auch der Verlust eines Menschenlebens zu beklagen, ludem ein Weib, welches in einer dieser Kaischen krank lag. in dem wahrscheinlich schnell um sich gegriffenen nächtliche» Brande seinen unglücklichen Tod fand. — Am 8. d. M. wurde im Bezirke Laibach von einer Geusd'armerie-Pacrouille eine aus 10 Köpfen bestehende Zigeuuerbande aufgegriffen und der k. k. Bezirkshauptmannschaft in Laibach übergeben. — Am 4. d. wurde der Eisenbahnarbeiter Anton Spetizb. von l^opnu H. Nr. 30, beim 3. Tnnnele »ächst ('ebje, von einem der Quadersteine, welche eben zur Tunnelwolbuug herabgerollt wurdeu, zu Boden gerissen und augenblicklich erdrückt. — Am 2. d. wurde der 17jührige Eisenbahn-arbeiter Anton Novak vou Unterurem, der sich bei dem dortigen Eisenbahnbaue, ungeachtet der Warming seiner Mitarbeiter, unter eiuen untergrabene» »„o schon losen Erdvorsprung wagt,. ve>schütt", ""d f""d nnter derr Schulte den Tod. «58 Feuilleton. Bulgarien. <^ie von der Direction del administiativen Statistik >m k. k. Hatlbelsmmisttlium herausgegebenen Millhei» lungn, aus dem Gebiete der Statistik enthalten eine nach Belichten der k. l< Consularagenten zu Rustschuk und Sophia abgefaßte Skizze von Bulgarien, einer Provinz dtS türkischen Reiches, die eben jetzt einen ^ Theil dcS Klitgsscdauplatzeö in Europa bildet. Diese Darstellung nimmt wohl unstreitig ein allgemeines Interesse ,'n Anspruch und wir entnehmen daher der» selben zunächst folgenden Abschnitt über die Verhältnisse des dortigen Bodens. Wiewohl die Bulgaren schon seit Jahrhunderten mit derselben geräuschlosen Energie, mit welcher vor mehr als einem Jahrtausend slavische Stämme über die osteuropaische Halbinsel sich ergossen, ihre helleni-sirten Stammverwandten auf die Binncnstädte und Küsten der südbalkanischen Landschaften zu beschrän« ken und die türkischen Hirten aus den öden Flächen Inner ° Thraciens zu verdrängen bemüht sind, bezeichnet die politische Geographie mit dem Namen »Bulgarien« auch gcgenwältig nur die eine jener fünf großen Regionen, aus welchen das unmittelbare Gebiet der Pforte in Europa besteht. Die Glänzen derselben sind gegen Norden die Donau, gegen Osten das schwarze Meer, nach Süden und Westen hin die langgedehnten Ketten des Balkan (Waldgcbirgs), welche Bulgarien dort von Numelien, hier von Serbien trennen, nordwestwärts endlich der Tünok bis zu seiner Einmündung in die Donau. Unter den Römern bildete das gegenwärtige Bulgarien die Provinz ^laesiu inki-lor und einen kleinen Theil von H!(x«ia »np^inr. Nach der jetzigen administrativen Einlheilung der Türkei schließt es die Ejalets von Silistria, von Widdin und von Nissa in sich. Bulgarien ist ein von dem hohen Bergrücken des Balkans sanft nach Norden hin znr breiten Furcht der Donau verlaufendes, höchst durchschnitt tencs Hügelland, welches sich noch längs des Stromes selbst beiläufig 40 bis 50 Fuß hoch über dem Flußniveau erhebt, während das linke Ufcr des Ister fast ourchgehends ein weites Flachland bildct. Der Balkan selbst, dessen Formen massen baft, abgerundet, flach gewölbt auftreten, wird in seinem Dstende durch mehrere Kü'stenfiüsse in zwei Parallelkelten zerlegt, welche durch den Namen des großen und des kleinen Balkan unterschieden werden. Der alte Name Hamus entspricht dem großen Bai-kan, welcher auch Tschcngje oder Emineh-Dagh bc nannt wild und am Cap Emineh in das schwarze Mcer auslauft. Die mächtige Donau ist natürlich der deden' tlndste Fluß Bulgariens; alle anderen Flüsse dieser nicht wasserarmen Provinz sind weit untergeordneteren Ranges und münden vorzugsweise in diesen europäischen Hauptstrom, dessen zahlreiche Inseln dichte Wälder riesigen Schilsrohres tragen. Unter seinen Nebenflüssen verdienen der Isker (bei den Alten Oc^u«), der bei Samakov entspringt, Sophia berührt, und zwischen Ostrawa und Nicopolis sich in die Donau ergießt; dann der Osma (bei den Alten I^nmu«), welcher vom großen Balkan herab kommt, Lovcza bespühlt und nächst Nicopolis fast jenem Punkte gegenüber in die Donau strömt, an welchem auf dem walacliischen Ufer die Aluta einmündet; endlich der Lom(^dlnu«), welcher, schwächer als die beiden eben genannten, in dem von Schumla aus herabsteigenden kleineren Balkanrücken entspringt "nd bei Rustschuk in die Donau fallt, erwähnt zu werden. Unter den Seen ist besonders jener von Czerna-woda (.ln Ganzen wohl an 6 Millionen starken romanischen Volrsstammcs, der zn einem guten Drittheile unter österreichischer Herrschaft, im Reste die Walachei und Moldau bc. «rohnt, — haben beiläufig im Betrage von 20.000 bis 30,600 Seele»', ihre Gränzschcide, die Donau überschritten und sich am dießseitigen Ufcr nieder-gelassen. Die Tartaren, welche den mittleren Landstrich der Dobrudscha bewohnen und dem Islam zugethan sind, kamen ursprünglich, ans der Krimm verjagt, nach Bessarabien. Von da begaben sie sich, nach der Eroberung von Ismail, auf das rechte Donau. ufer und bildete» die besagte Colonie, wornach auch die Dodrudscha gewöhnlich in der Umgangssprache das Land der Tartaren genannt wird. Man kann annehmen, daß sie über ,0 000 Köpfe stark sind. Das Bild der Bewohnerschaft Bulgariens ver« vollständigen die nur in den Städten ansässigen Griechen, Inden und Armenier, nebst einigen weni< gen Frankenfamilien, welche letztere aber im Ganzen nicht 500 Seelen ausmachen. Schließlich muß nach der aus dem russischen Reiche herübergekommenen großrussischen Lippuwaner und der zahlreichen gefiüchtcten Kosaken gedacht wer» den, die meist aus unlauteren Motiven sich aus dem Heinnitlande entfernten. Neben der stabilen Bevölkerung dieses Erd» striches müssen aber auch zahlreiche nomadisirendt Familien in Betracht gezogen werden, welche nur einzelne Jahreszeiten in Bulgarien verleben und aus den in der Volkssprache gewöhnlich »Mokanen« gk' nannten Bewohnern des Kronlandes Siebenbürgen bestehen. Der größere Theil derselben bringt mit seinen Hecrden, nachdem sie den Sommer hindurch auf den siebcnbürgischen Bergen geweidet haben, den Winter in den nördlichen Bezirken dcs Sandschat's von Varna, in der ganzen DodrudsHa und in deM Bezirke von Silistria zu. Da die Productivkraft des vaterländischen Bodens nicht ausreicht, um den Pferden und Schafen seiner Hirten die erforderlichen Subsistenzmittel auch während des Winters zu gt' währen, so verläßt ein Theil der Mokanen ilN Herbste die heimischen Fluren und sncht das Brache land südwärts der Nieder-Demau auf. Allein das Terrain, welches sie ursprünglich gegen leichte Opfel zur Benützung erhielten, wird ihnen bei dem Stei» gen der Preise täglich schwerer zugänglich, weßhall) wegen dieser Weideangelegcnhciten fortwährende Neibmigen zwischen den Heerdebesitzern und den bulgarischen Grundeigenthümern stattfinden, so daß zur Regelung der wechselseitigen Beziehungen in der Neuzeit Verhandlungen zwischen der kaiserlich öster-reichischen Regierung und der Pforte Platz greifen mußten, nachdem das Recht der Mokanen zum regel' mäßigen Eintriebe ihrer Hccrdcn nach Bulgarien bereits seit Langem lractatenmäßig feststeht. (Schluß folgt.) 33 i t t e. Es herrscht lcidcr — und zwar nicht bloß in Kram — cinc wahrhaft unglaublich? Verwüstung und Vertilgung alter Pergameuts-Urkuudeu und sonstiger schriftlicher Document?, die mitunter für die Landesgeschichte nicht ohuc Vedeutung- 3ch lömüc davon ciue Menge Beispiele erzählen, abcr t>,x<>ml'I» «unl «lim«!,. So wurdeu im Laufe des letzten Jahres uabc an fünfzig Origiual-Vricfc der Bischofs von Frc-isiugcu an eine Amtsperson in Kram, sämmtliche aus dem scchszehutcn Jahr» Hunderte, und ganz wohl erhalten, in einer Lai< bachcr-Spczcrci-Hand lung gefunden; — in einer audcru derartigen Handlung ein Paar Pergaments-Urkuudcu; — bei einem Gewerbsmannc-, der „altes Papier zum Einwickeln" aukaufto, fand ich einen ganzen Stoß von Original-Verichteu uud CorrespoN' deuzeu aus der französischen Occupatious-Zeit, daruuter oiuige uou speciellem Interesse für dic Lan< desgcschichtc uon Krain, andere für jcuc von Dalmatic-u! Ich will nicht berührcu, wie viele Docll-meutc- in früherer Zeit vou Buchbindern, Orgelbauern, uud Goldschlägeru zerstört wurdeu, uud wie Vieles dadurch für die Laudesgeschichtc gäuzlich verloren ging- Es ist eine „Commission zur Erhaltung alter Vauocukmalc" errichtet, uud siud für ciN' zcluc Krouläudcr bereits k. k. Cousorvatoren ernannt worden. Jeder Geschichts- uud Vaterlandsfrcund must dafür der hoheu Regierung sich uueudlich ver' pflichtet fühleu, daß Vauoeul'malc vor Zerstörung aus Leichtsüm oder Uuwisseuhcit geschünt weroeu. Vou sicherlich nicht geringerem Interesse, als Paudc-ukmale, siud geschriebene Quellen, uud es walt im höchsteu Grade wünschenswert!), daß dic Ou<' lcituug gotroffm würde, beschriebene Pergamente oder andere „altc Schriften" vor dercu Vc-rweuduna, zum Goldschlagcu, Verkleistern oder Einwickeln cinel scicutifischeu Revision zu unterziehen, uud das ^ Nctteude gegen Ersah dos Werthes für den histoN' sehen Verein zu erwcrbcu. Es crgcht sonach an alle Herren Handels' lcute uud andere Parteieu, welche alte Papiers eiukaufcu, das freundliche Ersuchen, den hist^'l' scheu Vcrcin für Krain durch den Gefertigten iu Kenntniß sehen zu wollc-u, wcun sie vergleiche Schriften oiukaufeu, welche ihueu sodauu "bgckalN oder gcgcu auderes brauchbares Papier umgetcnljH werden. Siud doch bisweilen iu unscheinbaren -p, ^ piercu iutercssautc historische Notizeu enthalten, dem Geschichtsforscher vou hohem Werthe sind. Dr. V. p. ^llM. DWs und Verlag von I. v. Kleiumayr