^ ' .M HI. Donnerstag am R5. März FD^». ^., n.il,^^ Tl.i.i,,"- ^sckei.-t worelUlick 3 M^'l : D>"st'V^ Do>,ncrsta^ uud Samsiaq. »>»? koste» sammi d«>i, »Illyrilchen Vl.'erl mil qe.'ruckl«, A5r, sse porofrei ganzjährig « < ,f, '< '^ ss ..n-N __ ^li!ert>o»saedi!hr fiic niie Hoalitltzeile odcr denNaU'N der'elbnsch>,llu!,q 5 kr,, fur li >e zweimal,ge 4 lr.. für eine ''em'al^e ^'CM^ I^erate^i, .2 ____________________ ___________________ Heyogthum Krain. A id ach, am ,5. März .849. Dem Manne aleich, der im Bewußtseyn eines ihm angefallenen großen Vermögens durch Monate darben mellecht verhungern muß, weil streitsüchtige Mtterben durch einen endlosen Prozeß die Vertheilung des relchen Verlasses hindern, hiengen Oesterreichs Volker lett einem Jahre, im Bewußtseyn der ihnen durch Ferdinand den Gütigen gewordenen Freiheit, zwischen Himmel und Erde, nicht der reichen Gabe scgcnsvolle Früchte, nur ihres M ßbrauchs Verderb-lichc Folgen genießend. > Das kaiserliche Patent vom 4. März macht diesem peinlichen Zustande ein Ende, der gordische Knoten, verwickelter geschürzt, als vielleicht jemals einer vor ihm, ist gelös't,-zerhaucnwcnn ihr wollt, weil es kein anderes Mittel zcitgercchttr Losung gab, und der Bande befreit, die es segelten, steht nun ein freies, selbstständiges, untheil- und unauflösbares, ein einheitliches Oesterreich da, mit der Schwere von 40 Millionen sein entscheidendes Gewicht in die europäische Wagschalc Irgend. Was Alle gewünscht, gewollt, erstrebt, die es redlich mit ihrem Vaterlande gehalten, ein gro-> ßes, mächtiges Oesterreich, mit Gleichberechtigung aller N alio n alitäten , mit aller Freiheit, die das Individuum , die G e-m einde, die Provinz beanspruchen kann, soll das Ganze als Einheitsstaat bestehen, ist durch die Reichsvcrfassung für das Kaiserthum Oesterreich geschaffen und gewährleistet; allein, was uns Noth thut, kam so plötzlich, so unerwartet; die Gabe ist so groß, daß sie sich nicht mit einem Blicke überschauen läßt, daß es uns gegönnt styn muß, das ganze Gebäude einige Male prü-fmd zu umgehen, und es im Innern zu untersuchen, sollen wir nicht bloß durch das Gefühl, das m unserem Lande loyal und vcrtrauungsvoll für stinen Kaiser spricht, sollen wir aus Ueberzeugung ausrufen-. »Hcrr!hicr ist gut wohnen!" Oesterreich, soll es stine große Weltaufgabe erfüllen, muß stark seyn, stark nach Außen, stark nach Innen! Nach Außen stark; denn seit Langem ist Oesterreich das Ziel des Neides, seine Vernichtung das Bestreben seiner Feinde, in letzter Zeit sogar jenes seiner ältesten Freunde. Nach Innen stark; denn leider hat die Krankheit der Zeit den Samen der Zwietracht unter die verbrüderten Völker geworfen, das Sonnenlicht der jungen Freiheit hat sie verblendet'. Die im Unglück, in der Knechtschaft sich treu in Liebe umschlungen , wollten frei und im Glücke von einander lassen, um in Kurzem vielleicht einander zu knechten, oder Fremden zur Beute zu werden. Oesterreich muß stark seyn! Stärke abergibt nur Einigkeit undRecht, undBcides gidt die Verfassung , indem sie alle Länder der Monarchie zu einem einzigen, freien, untheilbarcn Ganzen vereinigt, und jrdem Volke seine Nationalität, seine Sprache, und gleiches Recht, jedem Kronlande biö an die äußerste Gränze der Möglichkeit seine Selbstregierung gewährleistet, und konnte sie auch nicht alle Wünsche befriedigen, die in Bezug auf' die so mannigfaltig ausgesponncne Nationalitätsfrage aufgetaucht, weil diese Wünsche vielleicht einander geradezu widersprachen, daher unerfüllbar waren, und weil sie consequent durchgeführt, auf anderem Wege doch wieder zur Zersplitterung des Ganzen geführt hätten, so ist diese Verfassung doch einerseits bemüht, die einzelnen Theile derart ili Ländergruppen zusammen zu stellen, daß die verwandten Volksstämme und gemeinsamen In-tcr essen brüderlich vereint erscheinen; andererseits aber läßt sie den allenfalls nothwendig werdende» Aenderungen der Ländcrgrä'nzcn den Weg gesetzli chcr Berichtigung offen. (§. 6.) Die Verfassung macht Oesterreich nach Au. ßcn zu einer starken Burg, — Vierzig Millionen Brüder stehen kampfgcrüstct hinter ihren Mauern, — eben so viele, als Deutschland zählt, das uns zu einem Bunde skr eise zu escamotiren gedachte. Die Verfassung gibt Oesterreich nach Innen Stärke, die Stärke des Rechts, der Liebe, der Freiheit! Nicht länger wird ein Kronland das andere mit scheelem Auge um Vorzüge, um Freiheiten beneiden, deren es entbehrt, Allen wird mit gleichem, reichen Maße zugemessen ; der Bau der Freiheit beginnt vernunftgemäß von unten, vom Grunde aus. Dem Individuum, dem Staats- ^ burger, ist die Freiheit des Glaubens, der Lehre und des Unterrichtes, der Presse, der Petition, der Vereinigung, die persönliche Freiheit, die Unverletzbarkeit des Hausrcchtes und des Briefgeheimnisses, die Gleichheit Aller vor dem' Gesetze, die Freizügigkeit inner der Gränzen der Monarchie, die Zugänglichkeit zu allen öffentlichen Aemtern und Staatsdiensten, zu allen gesetzlich erlaubten Er-wcrbszweigcn gewährleistet, vor den Gesetzen Oesterreichs gibt es keine priviligirten Classen mehr, leine Parias und keine Unterthanen im engeren oder weiteren Sinne des Wortes, nur gleichberechtigte Staatsbürger, mit ihrem Antheile an der Landes-, an der Reichsgesetzgebung; ihr Eigenthum steht unter dem Schutze des Staates, und wem diese reiche Freiheit nicht genügt, wer auswärts größere Freiheit, größeres Glück zu finden glaubt, dem ist, nachdem er seinem Vaterlande den Tribut der Wehrpflicht geleistet, auch die Freiheit der Auswanderung verbürgt. Wie dem Individuum, so ist der Gemeinde, so dem einzelnen Kronlande die möglichste Sclbst-ständigtcit, Sclbstorganisirung, Selbstgcsttzgebung und abgesonderte Verwaltung verbürgt, während der Reichsgcwalt nur jene Fragen vorbehalten sind, die das Gcsammtrcich betreffen. Uebcrall ist die gesetzgebende Gewalt zwischen der Krone und dem Volte getheilt, kein Theil der Volksvertretung wird als solcher geboren, oder einseitig ernannt, die freie Wahl sendet die Mandatare der Völker. Die Regelung dieser Rechte, die Abwehr von Mißbrauchen wird sich auf Gesetze gründen, die Landtage, der Reichstag wird sie berathen, — bis dahin der Gesetzlosigkeit, der Anarchie zusteuern, wird durch provisorische Anordnungen gesorgt werden, für welche das Ministerium die Verantwortung ^ trägt. ! i Vergleichet diese Verfassung mit jenen der übri, gen konstitutionellen Monarchien, deren Freiheit Ströme von Blut gekostet, mit England, Spa, nien, Portugal, mit Frankreich, ehe es Republik ward, und wie es vielleicht bald wieder sich ge-staltet, und seht hin auf die Wagschale, in der die Freiheit der Völker Oesterreichs liegt, ihr werdet sehen, wie schwer sie wiegt. ^ Auch in Oesterreich ist seit einem Jahre Blut geflossen, viel Blut, Nürgerblut, aber nicht für die Freiheit, — nur für Verblendung und durch Verrath! ^ Ist der böse Traum ausgeträumt, der die Geister einiger Provinzen befangen hielt, sind die Vol. lcr Oesterreichs erwacht, erkennen sie den goldenen Morgen, der ihnen mit der Sonne des 4. März ausgegangen, fchaarcn sich die gleichberechtigten freien Brüder um ihren jugendlichen Kaisc» in Liebe und Selbstvertrauen, dann ist der Phönix erstan» den, das alte Oesterreich, an dessen Vernichtung halb Europa von Außen, unwürdige Söhne des Vaterlandes von Innen gearbeitet, ist in Asche zerfallen, allein aus den Flammen ist riesenstark und unüberwindlich das junge, das freie Oesterreich erstanden, ein Bollwerk des Rechtes und der Freiheit in Europa, mit dem Lichte der lufklärung und Liebe den Osten beleuchtend, er. wärmend und anziehend, c!n Riese, um dessen ^ Gunst das vor Kurzem so hochmüthige Deutschland buhlen, mit dem, im naturgemäßen Völkerrecht- ^ lichen Bunde vereint es Europa's Geschicke lew ken wird. Heil Dir, mein jugendlicher Kaiser, Dank Euch, Ihr Männer, die Ihn beriethen, für den Muth und die Einsicht, mit denen Ihr den richtigen Moment erfaßt, Euch über Formen hinaus, setzend, den entscheidenden Schritt gethan! (Schluß folgt.) Hcru'stthum Mrntcn. ^ Die „Klagenfurtcr Zeitung" vom 13. März meldet- So eben hat das k. k. Kreisamt nachstehenden Erlaß des hohen Ministeriums des Innern vom II. d. M., Zahl 1488, erhalten: Da das Hcrzogthum Kärnten nach der Ver. fassungs - Urkunde ein sür sich bestehendes Kronland bildet, so werden die Herren Kreishauptleute von Klagenfurt und Villach aufgefordert, von nun an bis zur neuen Organisirung der Landesbehörden nur in Recurs-Angelegenheiten, so wie in jenen Fällen, wo nach den bestehenden Vorschriften die Entscheidung der Landcsstelle zugewiesen ist, die Verhandlungen an die Letztere zu leiten. In allen übrigen politischen Angelegenheiten ist das Kreisamt in Klagenfurt für das Kronland Kärntcn die Landesbehörde, und hat als solche unmit, telbar mit dem Ministerium zu correspondiren, und wird von ihm auch unmittelbar die Aufträge etz halten. /! In dringenden Fällen ist der HerrKreishaupts mann in Villach ebenfalls zur unmittelbaren B" richterstattung an das Ministerium "macht'ge , muß jedoch auch gleichzeitig die Mittelung an den t4tt Klagenfurter Herrn Kreishauptmann, als provisorischen Chef des Landes Karnten, machen. K. K. Kreisamt Klagtnfurt am 13. März 1849. W i e n. Verordnung. Durch Se. Majestät beauftragt, die Ordnung im Königreiche Ungarn wieder herzustellen, habe ich alle jene Maßregeln angewandt, die mir am geeignetsten schienen. Ich habe bei der Wahl derselben die möglichste Milde eintreten lassen. Von diesem Gesichtspuncte ausgehend, und in der Hoffnung, das schnellere Ende der unseligen Rebellion herbeizuführen, habe ich das illegale un-garische Papiergeld nicht sogleich außer Cours setzen lassen. Es hat sich aber erwiesen, daß dieses ein Haupthilfsmittel der Redellion ist. Da ferner während meiner Abwesenheit und ohne mein Vorwissen eine Kundmachung bezüglich der durch die Rebellen-Regierung in Umlauf gesetzten illegalen Geldnoten erlassen worden ist, die gestern noch ohne Autorisation angeschlagen wurde, so sehe ich mich bemüßiget, nun definitiv abzusprechen , daß von dem heutigen Tage angefangen, in keiner öffentlichen Aer^rial- und Landescasse die ungarischen Noten zu 5 und 100 fl. mehr angenommen werden dürfen, dagegen auch alle Zahlungen aus denselben in österreichischen Banknoten und Silbergeld geleistet werden. Die ungarischen Banknoten zu > und 2 fi. aber, die einen^ Metallstock besitzen, werden demnächst in kaiserlich österreichische umgewechselt, und das dabei zu beobachtende Verfahren, so wie die Orte der Auswechslung bekannt gegeben werden; diese bleiben daher vorläufig in ihrem Course. Hauptquartier Ofen, am 8. März 1849. Alfred Fürst zu Windischgratz, k. k. Fcldmarschall. Sonntag den n. d. M. wurde zur Feier der von Sr. Majestät, dem Kaiser, verliehenen Constitution im Stephansdome ein feierlicher Gottesdienst abgehalten, welchem die hier anwesenden Minister — Se. Ercellenz der Herr Gouverneur mit sämmtlichen Militär- und Civil-Autoritäten beiwohnten. Schon um 9 Uhr Vormittag waren bei 14.000 Mann mit 6 Batterien der hiesigen Garnisonstruppen auf dem Stcphansplatze, dem hohen Markt, Hof, Iudenplatz, Freiung, auf dem Graben, Mehlmarkt, dann vom Michaclerplatz zum ^obkowitzplatz vn ?gr^6 aufgestellt, und erwarteten die Besichtigung Sr. Ercellenz, des Hrn. Gouverneurs, welcher hiezu um 9'^ Uhr von der Hofburg ausritt. Während der Feierlichkeit wurden von den auf den Stadtwällen aufgeführten Geschützen die Ehrensalven mit jedesmaligen 101 Kanonenschüssen gegeben. Nach beendigtem Hochamte und Tedeum begab sich Se. Ercellenz, der Hr. Gouverneur, auf den Michaelerplatz, wo sämmtliche ausgerückte Truppen vor Hochdemselben und dem anwesenden Hrn. Minister-Präsidenten, Fürstcu Schwarzenberg desi-lirten; — eine Abtheilung Seressancr in ihrer Nationaltracht eröffnete unter lautem /ivio-Rufe den Zug — worauf in der vorherbestimmten Ordnung die Brigade Chizzola, Sauchez, Herzinger und Gerstner mit den 6 Batterien in der besten Haltung folgten. Von jedem der ausgerückten Bataillone blieben '^ als Bereitschaft, Wache lc., mithin wenigstens das Drittel der Garnison in den Casernen zurück. Zahlreiche Zuseher hatten sich in den Gassen der Stadt versammelt, und besonders am Kohlmarkt war der Zudrang so groß, daß mehrmals Stockungen in der vorüberziehenden Colonne eintraten, weß-halb Se. Execellenz aus Vorsorge fürs Publikum die Abtheilungen später zur Vermeidung von Unglücksfallen in geringerer Breite desilnen ließ. Abends war großer musikalischer Zapfenstreich. Trotz der großen in allen Straßen wogenden Menschenmenge hat sich durchaus keine Unordnung oder Unglücksfall ereignet. In Folge Beschlusses des Gemeinderathes vom 7. März l. I. hat sich Tags darauf eine zahlreiche Deputation, bestehend aus Mitgliedern des Gc-mcinderathes und Magistrates, zu Sr. Majestät nach Olmütz begeben, um Allerhöchstdemselben die nachfolgende Adresse zu überreichen: »Eure Majestät! »Die kaiserlichen Verheißungen Eurer Majestät und Höchstihres Oheims, Ferdinand des Gütigen , sind durch Allerhöchstes Patent vom 4. d. im Sinne der edelsten Freisinnigkeit erfüllt worden. Die sehnsüchtigen Wünsche der getreuen Unterthanen aller Ihrer Lande sind durch Euer Majestät Gnade und Huld in einem Zeitpuncte verwirklicht worden, wo die Einsicht in die Unzulänglichkeit aller bisher durch die Gnade unseres geliebten Kaiserhauses eröffneten Wege die Gemüther mit trostloser Bangigkeit erfüllte. Der Dombau eines einigen, starken, freien Oestereichs ist durch die Hand unseres geliebten Kaisers gegründet worden. Wien ist als Hauptstadt des Reiches — als Sitz der Neichsgcwalt erklärt — den Bürgern Wiens die frohe Hoffnung verbürgt, die Wunden einer beklagenswerthen Vergangenheit in nächster Zukunft vernarbt, den früheren Wohlstand hergestellt zu sehen. Jubelnder, tiefsinnigster Dank erfüllet unsere Brust, und das Gclöbniß fester unerschütterlicher Treue gegen unser theures Herrscherhaus, des festen vereinigten Zusammenwirkens unserer besten Kräfte zur Auftechthalwng der uns verliehenen Constitution — zum muthvollen Widerstände gegen alle diesem kaiserlichen Geschenke feindseligen Tendenzen sey der erste Ausdruck unseres bewegten Gefühles , das der Gemeindcrath und Magistrat von Wien im Namen der treugesinnten Bewohner der Residenz Euer Majestät huldvoll anzunehmen die treuergebenste Bitte stellt." Se. Majestät geruhten die Deputation am 9. d. um 12 Uhr Mittags auf das Huldvollste zu empfangen und bei dieser Gelegenheit folgende Worte an dieselbe zu richten: „Die Mir von Ihnen an den Tag gelegten Gefühle rechtfertigen das Vertrauen auf die Treue und den guten Willen der Völker Oesterreichs , welches Ich in Meiner Proclamation vom 4. d. ausgesprochen. Möge Mir der allmächtige Gott in dem Maße die Kraft verleihen, dieselben einer glücklichen Zukunft entgegen zu führen, als es Meine Absicht und der heilige Zweck Meines Lebens ist.« »Ich hoffe, die von Ihnen kundgegebenen Gesinnungen der Bewohner Wiens werden Mich bald in die Möglichkeit versetzen, Mich in Ihre Mitte zu begeben." Wien, 9. März. Allgemein fragt man sich, welche Stellung Oesterreich nach der neuen Ver-fassungs - Urkunde nun zu Deutschland einnehmen werde. Wir glauben, wie die Sache jetzt liegt, taun Oesterreich entweder nur ganz oder gar nicht in den Bundcsstaat eintreten. Denn vergebens suchen wir in der Verfassungs-Urkunde eine Specialbc-stimmung über die deutsch-österreichischen Länder. Wenn wir recht unterrichtet sind — und wir glauben , es zu seyn — so hat die Note, die vorgestern an Herrn v. Schmerling abging, diesen Gedanken zur Basis. Oesterreich erklärt darin seine Bereitwilligkeit, mit dem ganzen Kaiserstaate in den deutschen Bundcsstaat einzutreten und sein ganzes Zollgebiet diesem zu öffnen, seine Flotte ihm zu Gebote zu stellen, auf eine gemeinsame Vertretung nach Außen einzugehen und seine ganze Armee dem Reichshecre zu annectiren. Es beansprucht aber, daß ganz Oesterreich in Deutschland seinen Platz finde und will auf eine Theilung seines Zollgebie- tes nicht eingehen. Es beansprucht das Präsidium im Directorat. Wien. Einer heute erflossenen Kundmachung des Mil. Guberniums zu Folge ist die Sperrstunde der Gast - und Kassehhäufer bis Mitternacht festgesetzt und das Promeniren auf den Basteien bis 10 Uhr gestattet worden. So eben erfahren wir, daß der Abgeordnete Scherzer und der Schriftsteller Reinisch in Proß-nitz, Füster und Violand in Kojetein verhaftet wurden. Von Goldmark und Kudlich weiß man nichts. Schuselka und Vorrosch sind unangetastet geblieben. Ocsterrcichischcs Küstenland. Die »Allg. Zeitung" theilt folgenden Corre-spondenz-Artikel aus Trieft vom 5. März mit: Der Schnellsegler «Trieft", Capitän Littrow, ist vor einer Stunde von einer Necognos^irungsfahrt unter Venedig und Ancona zurückgekehrt. Die Sar-den-Schiffe, die vor wenigen Tagen noch im Hafen von Venedig standen, haben endlich jene Gewässer verlassen, in Ancona aber, wo von allen Basteien die neue italienische Tricolore weht, steht der Sardcn-Admiral mit seinen Fregatten nn Hafen. Nachrichten aus Venedig zufolge fehlt es jenem Tabernakel der italienischen Freiheit, jenem Herde des Vesta-Feuers, an Brennholz und Geld. Der meiste Handel beschränkt sich auf Tausch, und zwar Waren für Lebensmittel. Trotz der aufmerksamsten Sorge, die der Gouverneur des Küstenlandes für die Aufhebung aller Communication mit Venedig trägt, schiffen doch zahlreiche Barken von Istrien und Dalmatian hinüber und herüber, und die verschiedenartigsten Bctriegereicn werden unter dem Schlitze ausländischer Flaggen vollführt. Ionische, griechische, türlische Schisse kommen aus diese Art in Tncst eingelaufen, und sind mit Venezianern oder Bewohnern von Istrien bemannt, die sogar in türkischen und griechischen Kleidern stecken. Gyulai aber hatte diese Maskeraden bald entdeckt; für ähnliche Fahrzeuge ist nun eine unbestimmte Quarantäne festgesetzt und die Waren dürfen nicht ausgeschifft werden. Der ehemalige Uice-Admiral Martini hat eine diplomatische Sendung nach Neapel erhalten, wodurch die österreichische Marine vor s.'i-ncr Rückkehr sicher gestellt wird. An seiner Statt hat der Fcldmarschall-Lieutenant Gyulai das Marine-Commando wieder übernommen. Mit Freuden begrüßten alle Gutgesinnten diesen Wechsel. Gyulai hat in den Märztaqen des vergangenen Jahres das Lobenswerthesie geleistet; 'hm verdankte man die damals auf unglaubliche Art gerettete Flotte, und obwohl er kein Matrose ist und vom Seefache nicht viel versteht, so weiß er seine Leute zu wählen und versteht cs, wie wenig Andere, Vorschläge und Leistungen zu beurtheilen und zu schätzen. Die Marin-e würde in ihm nie einen Flottencommandanten, aber einen väterlich fürsorgenden Admiral besitzen. Endlich langen hier Schisssconstructorcn und Männer vom Seefache an, und cs scheint wirklich, als ob das Ministerium böse Marincträ'ume gehabt hätte, weil man Plötzlich etwas leistet, nachdem das Marine-Drgan „der Freihafen von Triest" seit Monaten Ieremiaden, Klagen, Vorschläge und Bitten in Hülle und Fülle brachte. So viel man hier weiß, wird dieses Blatt, was die Artikel über Seewesen anbelangt, von einigen der besten Marine-Officiere erhalten — ein lobenswerthcs Unternehmen, das man in Wien, Olmütz und Kremsier nicht gleichgültig hinnehmen sollte. V ö h m e n. Prag, 7. März. Heute wurde der Leichnam unseres verblichenen Erzbischofs, Freih v. S ch renk, bestattet. Die gesammte Geistlichkeit fungirte und eine zahllose Menge Menschen war bei der Feier anwesend. — In der gestrigen Sitzung des Stadt-verordnetencollegiums wurde über Antrag des kleinen Bürgerausschusses beschlossen: dem Gastwirthe H4! Peter Faster und seiner Gemahlin, und bei deren Versterbung den Kindern derselben bis zum 24. Jahre den unentgeltlichen Nutzgenuß der Gastnahrung in dem sogenannten Steinitz'schcn, der Prager Stadtgcmeinde gehörigen Hause auf der Klcin-seite zu überlassen. Die Verdienste des Herrn Fa.-ster um die Freiheit bestehen in seiner Theilnahme an der Versammlung im St. Wenzclsbade am I I. März v. I., in Folge deren die Deputation, Fast e r an der Spitze, nach Wien fuhr und die Zugeständnisse vom 6. April erhielt. Es ist dieß bei uns das erste Beispiel einer Nationalbelohnung, erworben durch Verdienste um das Vaterland. Kriegsschauplatz aus Ungarn. Die »Pesther Zeitung« vom 7. l. M meldet: Wir benutzen einige uns eben aus Siebenbürgen zugekommene Notizen über den Gang des dortigen Krieges, die ein Licht werfen auf das dunkle Bild jenes gräulichen allgemeinen Bürgerkampfes.-Wie sehr Bcm darauf gerechnet hatte, Hermannstadt zu nehmen, geht aus Folgendem hervor: Bem brachte ein!ge Tage im Pfarrhause zu Groß scheuern zu, wo es ihm dermaßen gefiel, daß er beim Abschiede dem Pfarrer versprach, dessen Haus in Her-mannstadt zu schonen. Was die Stadt selbst betreffe, so habe er seinen Truppen versprechen müs. sen, ihnen dieselbe für drei Tage preiszugeben. ^ Wahrend des erbitterten Kampfes auf den Anhöhen vor Hermannstadt lasen Kinder, Madchen und Weiber die feindlichen Kanonenkugeln im theresia-nischen Waisenhaus und vor den Verschanzungen l auf und trugen sie den Kanonieren, zum Theil Nationalgarden Artillerie, zu. — In Bcm's Lager langten fast täglich Couriere von Debreczin an, welche ossiciell die abenteuerlichsten Nachrichten brachten. Bald war Feldmarschall Windischgrätz aus Ungarn hinausgeschlagcn, bald der Banus in Pesih hingerichtet; einmal war sogar die kaiserliche Familie nach Prag verjagt, und richtig bestätigte dieß ein zweiter Courier, beifügend, die kaiserliche Familie sey nach Berlin, die Monarchie aufgelös't. Mit solchen Nachrichten fristet die Bem'sche Truppe ihren Muth. In Hermannstadt befinden sich nahe an 1000 Mann gefangener Rebellen. Aus den aufgefangenen Papieren B em's und den Aussagen einzelner Gefangenen geht hervor, daß Bcm mit seinen Schaa-ren nicht sonderlich zufrieden ist, denn nach der Schlacht bei Hermannstadt überhäufte er sie mit bitteren Vorwürfen, degradirte einen Oberlieutenant zum Gemeinen, und hat drei Kanoniere mit dem Tode bestrafen lassen. Nach dem Tressen bei Piski hat sich Bem mit seinen Massen an derMa-rotz hinauf über Also - Maros - Varallya nach Nla-sendorf gezogen, um, wie man vermuthet, Maros-Va,arhely zu erreichen. ^lus Obcr.Ungarn erfährt der »Soldatcnfreund," daß zersprengte Insurgentenbanden die Bewohner beunruhigen und Gewaltthaten ausüben, auch schon nut den slovaklschen Freisch^ren in Handgemenge gekommen, jedoch blutig abgewiesen worden sind. Pesth, 4. März. Erlau muß bereits in den Händen der kal,erlichen Truppen seyn, da die Post von dort angelangt ist. Einige Blätter bringen jetzt den von Hatvan 2«. Februar datirten Armeebefehl des Fürsten Windischgrätz vor der Schlacht bei K^polna. In diesem Armeebefehle wird die numerische Ucbcrlcgenhcit der Insurgenten um das Zweifache offen zugestanden; aber die Soldaten werden an die Siege von Wien, Babolna, Moor, Ka-schau und Schemnitz erinnert, und die gewisse Hoffnung des Sieges ausgesprochen. Wir wissen bereits, daß dieseHossmmg in Erfüllung ging. Vieles Interesse erregen die hier erst vor Kurzem aufgefundenen Obcr-zahlamtsprotocolle, welche die revolutionäreRegicrung in der Eile der Flucht hier vergessen hat. Man erzählt sich von seltsamen Details, die sich in diesen Protocollen finden. Dcr heldcnmüthige Fuhrwesens-Gemcine Schcdcr ist in Folge seiner Verwundung gestorben. Gestern fand sein feierliches Begräbniß Statt. Ban Jellaöit-, mehrere Generale und Stabsofficiere folgten der Leiche. In Preßburg wurde Joseph Laozka wegen Nichtabliescrung und absichtlicher Verheimlichung von Waffen zu zweijähriger Kerkerstrafe verurtheilt. Pcsth, 8. März. Der »Figyelmezö« theilt über die Führer der ungarischen Insurrection und ihr bisheriges Wirken einige interessante Daten mit: Der Chef der Kossuth'fchen Banknotcnfabrik ist ein bekannter Fälscher, der in Ofen arretirt gewesen. Perczel war Cadet bei der k. k. Artillerie „. (?) , desertirte aber und konnte nur auf dem Gnadenwege von der auf Desertion gesetzten Strafe befreit werden; als Major hat derselbe 27.320 f!., «ls Oberst 39.000 si. und als General 220.000 fi. erhoben. Csanyi hat nach den vorhandenen Anweisungen für »Kriegskosten« im August, September und October «00.000 fi. und außerdem zu unbekannten Zwecken nach einem anderen Protocol! -l«2.844 fi. erhalten; außerdem sind noch 16Häupter der magyarischen Partei genannt, deren Jeder einige tausend Gulden zu bekannten oder unbekann-ten Zwecken erhalten hat und noch wird eine Fortsetzung dieser Liste versprochen. Die Stadt Preßburg mußte, um die Bedürfnisse des Augenblicks zu decken, bei der Wiener Bank ein Anlehcn von 100.000 fi. machen. Die Verordnungen, welche in den jüngsten Tagen an die Prcßburgcr Behörden gelangten, führen die Unterschrift: „Ladislaus Szögyenyi, Präsident der provisorischen politischen Negierung Ungarns." (Szögyenyi war früher, wenn wir nicht irren, ungarischer Statthaltereirath.) M ii h r e u. Brunn. Seit einigen Tagen ist das Gerücht verbreitet, gegen die Beamten, welche in den Octo-dcrtagen in ihrer Eigenschaft als Nalionalgarden den Wienern zu Hilft eilten, werde cine Criminal-Untersuchung eingeleitet werden. Auch macht ein Mi-nisterialdccret, nach welchem die Bureau-Chefs eine Art politischer und moralischer Qualisicationstabcllen über ihre Untergebenen streng zu führen haben, viel Aufsehen. Die Wahlen nach Frankfurt hoffte man mit Hilfe des slavischen Clubbs zu hintertreiben, leine Hilfe, auf welche nach den neuesten Begebnissen gar nicht mehr zu nchncn ist. Olmütz, 7. März. Als im Laufe des heutigen Tages die allerhöchsten Manifeste und Patente über die Auflösung der constituirenden Versammlung in Krcmsicr und die Proclamirung einer Neichsvcr-fassung für das gcsammtc Kaiserthum Oesterreich in unserer Hauptstadt bekannt wurden, nahm die , Bevölkerung diese hochwichtigen Nachrichten aliens halben mit freudigster Uebcrraschung auf und bot den Rest des Tages über ein Bild der heitersten Stimmung. Gegen Abend füllte sich der Hauptplatz (Oberring) mit dem Volke und eine aus Gliedern des Bürgercorps und der Nationalgarde zusammengesetzte Compagnie zog mit fliegender Fahne und klingendem Spiele vor das auf diesem Platze gelc-gene Thcatcrgcbä'udc. Kurz nach 7 Uhr kamen Sc. Majestät, der Kaiser Franz Joseph, angefahren und wurden von den Tausenden des Volkes mit stürmischem Enthusiasmus, von der aufmarschirten Fahnencompagnie aber mit den erhebenden Weisen des Nationalliedcs und lauten Hoch's feierlichst begrüßt. Beim Eintritte des Kaisers in die Hoflogc erhob sich die ganze zahlreiche Versammlung des in festlicher Beleuchtung prangenden Hauses, brach in einen nicht enden wollenden Jubel aus und verlangte in edler Begeisterung für Fürst und Vaterland die Volkshymne, welche auch sofort mit dem gleichzeitigen Aufrollen des Vorhanges angestimmt und vom gefammtcn Theaterpcrsonale abgesungen wurde. Dem schönen Liede folgte ein abermaliger erschütternder Beifallssturm des Publicums. Der Monarch, sichtlich tief ergriffen von diesen sprechenden Beweisen ungeheuchclter Loyalität und Treue, dankte jedesmal mit freudestrahlender Miene, in ritterlicher Anmuth sich nach allen Richtungen wieder und wieder verneigend. Wie bei der Ankunft, so wurde Sr. Majestät auch bei der Rückfahrt von Seite des Volkes und der Garde jubelnd gehuldigt. Die Fahncncompagnie zog mit klingendem Spiele vor die Burg, woselbst der jugendliche Kaiser am Fenster erschien und abermals die loyalen Aeußerungen des Volkes mit Rührung entgegen nahm. Auch die übrigen durchlauchtigsten Glieder der kaiserlichen Familie, welche gleichfalls die Vorstellung im Theater mit Ihrer Gegenwart beehrt hatten, fanden in und außer dem Hause einen feierlichen Empfang. Olmütz, 9. März. Heute Morgens durchzog, die Feier des Tages beginnend, eine aus vier com-pleten Militärcapcllen zusammengesetzte Musikbande die Straßen und Plätze unserer Stadt und um 9 Uhr nahm die gesammte bewaffnete Macht ihre angewiesenen Plätze ein. Von Seite des Militärs waren unter dem Commando des Herrn General' majors und Brigadier Erzherzogs Ferdinand d'Esthe tönigl. Hoheit, ein Grcnadierbataillon, ein Bataillon Emil Infanterie, zwei Bataillons Mazzuchelli Infanterie, eine Division Artillerie, eine Division Mincurs, eine halbe Division Sappeurs und die Cadetten-Compagnie in strengster Parade ausgerückt. Die Truppen standen theils auf dem Ober-, theils auf dem Niederringe. Die Abtheilungen der Bürgerwehr, nämlich die Compagnie bürgerl. Scharfschützen, das Bürger-corpsbataillon und eine Fahnencompagnie der Na-tionalgarde, hatten sich von der Bischofsgasse über den Domplatz bis zum Eingänge in die Kirche aufgestellt. Um l0 Uhr fuhren Se. Majestät, der Kaiser Franz Joseph, inFeldmarschallsuniform zur Domkirche, wohnten daselbst nebst der kaiserl. Familie, dem Hofstaate, der Generalität und sämmtlichen Autoritäten dem von allen Schichten der Gesellschaft zahlreich besuchten feierlichen Dankamte bei, stiegen sodann mit den Hrn. Erzherzogen Franz Carl, Wilhelm und Ferdinand, k. k. Hoheiten, nach beendigtem Gottesdienste, bei dessen Hauptmomenten die aufgestellte bewaffnete Macht die üblichen Salven gegeben hatte, zu Pferde und ritten mit einer unabsehbaren glänzenden Suite die Fronten der Bürger-wehrabtheilungcn und der k. k. Truppen ab. Tausende aus dem Volke begleiteten den kaiserlichen 3ug, in dessen Mitte sich zu Wagen die durchlauchtigste Frau Erzherzogin Sophie mit dem jungen Herrn Erzherzog Ludwig befanden. Sodann nahmen Se. Maj., der Kaiser, dessen jugendfrischer ritterlicher Erscheinung alle Herzen zuflogen, sammt Suite die Aufstellung am Oberringe, der altertümlichen Rathhausuhr gegenüber und ließen die ganze Parade, den commandirendcn Herrn Erzherzog an der Spitze, vor sich vorbei dcfiliren, zuerst die k. k. Truppen uild hierauf die Abtheilungen der Bürgerwehr, aus deren Reihen beim Vorbeimärsche dem geliebten Monarchen enthusiastische Hoch's entgegen schallten. Abends war die ganze Stadt festlich beleuchtet und der Monarch durchfuhr mit Seiner Ne, glcitung in fünf offenen Hofwagcn alle Straßen und Plätze unter dem Jubel des Volkes, und eine Musikcapellc ließ, die Stadt durchziehend, muntere Weisen ertönen. Im Theater, dessen äußerer Schauplatz auch heute in feierlicher Beleuchtung prangte, ging Maycrbecrs »Robert« mit Madame Mink als Isabella unter vielem Beifalle über die Scene. Kriegsschauplatz aus Siebenbürgen. Hermannstadt, 25. Februar. Aus Mediasch erfährt man auf außerordentlichem Wege, Bem sey vorgestern wundenkrank nach MarosVasar-hcly abgefahren, wohin ihm Tags zuvor eine Abtheilung seiner Truppe, die in und um Med'asch concentrirt steht, vorangegangen war. Sem rm soll sich in Folge der letzten Operation, wöbet lym 143 ein Finger abgenommen wurde, in einem gefährli' chen Zustande befinden. Hermannstadt, 26. Febr. Aus Schäßburg lauten die Nachrichten betrübend. Der Feind sitzt daselbst fest, und wird eine Beute, zu der er so leicht gekommen, nicht aus den Händen lassen. Die Klagen der Weiber und Kinder, deren Männer und Vater in den Reihen der Garden ausgezogen, schallen herab vom Berge und dringen wieder zum Berge hinauf, aber vergebens. Die drückende Hand des Feindes liegt schwer auf der Stadt, sie ist von seinen Schaaren umschlungen, die täglich neue Opfer fordern. Am 16. Febr., als die kaiserliche Milliard esa-tzung, ohngeachtet der am vorhergegangenen Abend von Kronstadt angelangten Verstärkung von 4 Compagnien Infanterie und 2 Escadronen Cavallerie die Stadt so plötzlich in der Frühe um 4 Uhr verließ, zeigte sich den ganzen Tag über kein Feind, bis endlich gegen Abend fünf Reiter in die Stadt sprengten, und eine feindliche Besatzung von 17.000 Mann ankündigten. Diese ersckien jedoch erst am andern Tage Mittags, also 30 Stunden nach dem Abzüge der kaiserlichen Truppe, in 2 Compagnien, wie man sagt von Turßky Infanterie, forderte Brot Speck, Wein und eine Brandschatzung von 10.000 fl. C. M., und zog dann mit derselben noch am nämlichen Tage Nachmittags um 2 Uhr wieder ab. Ihr folgten dann noch denselben Abend etwa 9 Compagnien aus dem Udvarhelyer und Csiker Stuhle, die jedoch am andern Morgen ebenfalls abmarschir-ten, und die Stadt dcn nachrückenden Haromßekcrn überließen, welche zum großen Theil in dcn Waffen ungeübt sind, mit 6 Kanonen, darunter mehrere unbrauchbare waren, an Munition abcr durchaus Mangel leiden. Brand und Mord ist bisher von ihr nicht verübt worden, wohl aber haben Plünderungen Statt gefunden. An Brandschatzung hat die Stadt bereits 30.000 si. C. M. gezahlt, und es sind von ihr und dem Stuhle neuerdings 100.000 fl. C. M. mit dem Bedeuten abgefordert worden, dieselben binnen der bestimmten Frist zu zahlen, wi-drigens die Plünderung gestattet werden würde. Unmöglich kann nun die Stadt und ihr Kreis jene Summe aufbringen, und es steht also dieselbe, wenn nicht schleunige Hilfe verschafft wird, in Gefahr, zu Grunde gerichtet zu werden. Nur die Tapferkeit der kaiserl. Truppen vermag sie zu retten. Sie ist gefallen, ob mit Recht oder Unrecht, darüber mögen die kommenden Tage sprechen, jetzt aber gilt es ihren Entsatz, und es kann dem armen Bürger, der in den Tagen des Friedens zur Erhaltung des Wehrstandes willig beigesteuert, nicht verargt werden, wenn er nun in den Tagen des Krieges Schutz erwartet. T y r 0 l. Innsbruck, den 5. März. Der »Tyroler Böthe« berichtet: Wir können unsern werthen Lc-sern die erfreuliche Nachricht mittheilen, daß Se. Majestät, Kaiser Ferdinand, beabsichtige, diesen Sommer nach Innsbruck zu kommen. Wir hoffen, daß die Gebirgsluft, die im verflossenen Jahre auf den Gesundheitszustand Ihrer Majestäten während des Aufenthaltes dahier so günstig einwirkte, besonders Ihrer Majestät, der Kaiserin, welche sehr leidend seyn soll, wieder entsprechen wird, und glauben daher uns eines längern Aufenthaltes der hohen Herrschaften in unserer Stadt erfreuen zu können. Lombard. Vcnetinmlches Königreich. Nack den neuesten Berichten aus Mailand vom 8, d. herrschte alldort die vollkommenste Ruhe. Eine Nachricht vom Ticino hatte nicht geringen Eindruck gemacht. Carl Albert hat nach derselben den ,lombardischen Truppen, welche er schon früher seines Eides gegen ihn entbunden hatte, jede fernere Unterstützung entzogen, und zahlt ihnen keinen Sold mehr. Jetzt ziehen sich die lombardischen Freischaa-ren in Massen nach dem rebellischen Toscana und dem Römischen. Die am meisten compromittirten Nobili und Signori schlagen den nämlichen Weg ein. Nach allen diesen Umständen bleibt dem König Carl Albert nichts, als ein schneller Friede mit Oesterreich übrig, wenn er nicht von der Revolutions-Hydra erdrückt werden will. D a l m a t i e n. Cattaro. Die Gemeinde Dobrota hat an Se. Ercellenz, den Freiherrn v. Iellaöiö, Ba-nus von Croatien und Slavonien und Gouverneur in Dalmatien, nachstehende Adresse gesendet: Ew. Ercellenz! Se. Majestät, der Kaiser, konnte auf keine Weise einen Beweis der allerhöchsten Zuneigung den treuen Dobrotanern an den Tag legen, als durch die Ernennung Ew. Ercellenz zu unsern Gouverneur; diese allerhöchste Verfügung erfüllte unsere Herzen mit innigster Freude, und wir beeilen uns, Ew. Excellenz unsere Wünsche für diese bei Ihrer ausgezeichneten Fähigkeit wohlverdiente Allerhöchst verliehene Auszeichnung darzubringen. Wenn die Geschickte des I8ten und I9ten Jahrhunderts die Tapferkeit eines Carls XII., die Kriegsthaten eines Friedrichs II. und die unsterblichen Unternehmungen des großen Napoleon rühmte, wird dicse wohl auch einem der tapfersten, der ausgezeichnetsten Führer der k. k. Armee, dem Wiederbeleber der slavischen Nation, das verdiente Lob ertheilen, Ihm, der ganz Europa zeigte, wie die Tapferkeit dieses kriegerischen Volkes wohl schlummerte, doch nie — erschlief, wie die Nachfolger jener Tapfern, »or welchen einstens der Mond Dttomaniens erbleichte, als er schon siegreich auf dcn Mauern Wiens prangte, und nun die Stütze eines großen Staates warcn, und hiezu beigetragen habcn, selbes einem nahcn Sturze zu entziehen. Was die Slaven sind, das bezeugen die unüberwindlich geglaubten Verfchanzungen der durch Bajonnete verjagten Truppen Piemonts, bezeugen es die glorreichen Siege bei Custozza und Somma-Campagna, bezeugt es Ungarns-Olivier-Cromwell, der Rebellenhäuptling Kossuth, dessen Krieger vor Ihnen gleich Nebel vor dem Winde, oder Wolkcn vor den Sonnenstrahlen zerstäubten. Ja! ihre Fahnen wehen überall siegreich zum Ruhme ihres unternehmenden ritterlichen Bans Iellaöi<>. Voll der angenehmsten Hoffnungen und freudigsten Er-Wartungen sahen wir dem erwünschten Augenblicke entgegen, wo Ew. Ercellenz nach vollbrachten andern wichtigen Aufträgen, uns mit Hochdero Gegenwart beehren, und unsere Bedürfnisse einsehen werden. Wir sind insgesammt der Handcls-Marine gewidmet und während wir durch Seereisen einen redlichen Erwerb suchen, drängen sich Horden wilder Gebirgsbewohner in unsere Orte, berauben und verheeren unsere Güter. Nicht stark genug, das Eindringen jener Horden verhindern zu können, führen diese oft ungestraft ihre gräulichen Vorhaben aus; wir hoffen dahcr, daß Euer Erccllenz durch strenge, dcn Umständen angemessene Maßregeln, uns gegen diese wider das heilige Eigenthumsrecht von uns erleidende Gräuelthaten beschützen werden, und viele Hundert Familien sollen Ihre großmüthige That segnen. Ohne Ew. Excellenz länger zu ermüden, flehen wir den Allerhöchsten um Hochdero Erhaltung an, und rufen einstimmig aus wahrhaft getreuem Herzen: »Hoch lebe der konstitutionelle Kaiser'Franz Joseph der l. und hoch lebe sein würdiger Repräsentant, Baron Iellaöiö. Als Träger der unterthänigsten Gesinnungen sämmtlicher Einwohner dieser Gemeinde, schreibe ich es mir noch zum besondern Glücke zu, meine aufrichtige Verehrung dem Vorbilde des slavischen Volkes, dem ritterlichen Feldherrn, welchen Croa-ticns Boden zum Sohne zu haben sich mit Recht rühmen kann, darzubieten. Genehmigen Ew. Ercellenz, die Gesinnungen meiner Hochachtung gnädigst aufzunehmen, mit welchen ich in Ehrfurcht mich zu unterzeichnen die Ehre habe Euer Excellenz unterthänigst gehorsamster Iosip Dabinovic aus Dobrota. Nömische Staaten Rom, den 21. Febr. Seine Heiligkeit hatten formeller Weise um die Intervention in dem Kirchenstaate nachgesucht in Frankreich, Oesterreich und Spanien, das heißt, bei den drei ersten Mächten des Katholicismus, und bei Neapel, der bedeutendsten Macht des katholischen Italiens, welche durch ihre Eigenschaft als Gränznachbarin das größte In^ teresse daran hat, daß im Kirchenstaate die Ordnung wieder hergestellt werde. Die sardinische Regierung ist bei dem Gesuch um Intervention positiv ausgeschlossen worden. Es sind also die Unterhandlungen des neuen sardinischcn Gesandten beim heiligen Stuhl, des Cav. Martini, vollkommen ge-scheitert. Ihr Zweck war, daß in der päpstlichen Angelegenheit Piemont intervenire und die Thätigkeit der mchtitalicnischen Mächte ausgeschlossen bleibt. G a e t a. Der Papst hat an die Erzbischöfe von Pisa, Florenz und Siena Schreiben gerichtet, worin er sie für ihre muthige Haltung, der gc>etz.-gebenden Versammlung in Toscana gegenüber, hoch, lich belobt. - Dem Vernehmen nach soll in Neapel ein Congreß zur Schlichtung und Regelung der italienischen Verhältnisse binnen Kurzem zusammentreten. Wie bereits bekannt, ist dcr Großherzog von Toscana stimmt Familie am verflossenen Donnerstag hier eingetroffen. Der Erzbischof von Neapel hat alle Bischöfe des Kreises mittelst UM' laufsschreiden eingeladen, Hilfsgcldcr für S. Heiligkeit einzusammeln, die theils sogleich, theils in monatlichen Beiträgen eingezahlt werden sollen. O st i n d i c it. Eine neue Ucberlandp^st ddo. Bombay, 3. Febr. bringt die Kunde einer blutigen Schlacht zwischen den Engländern und den Sir'h am 13. Jan., bei Nussul am Dschclum. Beide Theile schriebe»! sich dcn Sieg zu. Zwar behaupteten die Britten das Schlachtfeld, aber die Sikh nahmen in guter Ordnung eine neue Stellung in dcr Nähe, und feuerten eine Salve zu Ehren des Tags. Dcr Menschenverlust war auf beiden Seiten furchtbar; er betrug englischcrseits an Todten: 20 europäische Officierc und ?31 Soldaten; an Verwundeten: n« Officiert und 1446 Mann, im Ganzen 22?0. Dic Nacht trennte die erbitterten Kämpfer, und beide Heere waren furchtbar geschwächt. Die Nachricht, daß 18.000 Afghanen durch den Bhulan-Paß gegen Sind anrückten, um Schikarvur und Larkhana an« zugreifen, gelangte am 18. Jänner nach Bombay, und alsbald wurden 4 Regimenter nach dem Indus beordert. Die Präsidentschaft Bombay ist dermalen fast von allen europäischen Truppen entblößt. t^our« v«„» >2 jfliii« «A4». Mittelpleii St>>,s«'chl!ttv,!'schre!l> zu z ,.(>, ,!>, EM.) «5,^2 detto 5etto zn 4 ^ >. 67 ,jl detto detio . > « . »' Darlehen m,t Verlosung v. I, 1859, für ,5oft. 225 5^8 B>,>ik'.Actei, vr. Stück »,3o i« C. M. Äclie» dcr v'iel-i, O^'nau» Dampfichlfffahri zu5oo ft. C. M......198 ft. in C.M- Vetreid-Durchschlntts- Preise ill kaibach am >0. Maze" . 5 st. 9'/< ". — — KuklllUtz . — »» '-" " — — Haldflucht . — „ -^ ' - Kor» . . . -^ -^ « __ __ Geiste ... — " — — Hirse ... — " "- " — __ Heiden . . 2 » 24 « — — Hafer ... — ., "" " — Verleger: Igu. >Al. Hleinm«, y r. — Verantwortlicher Vledacteur: Leopold Kordesch.