Vereinigte ^ Laib a ch er Z eMtz,u n g. N«. 38. ">MF Dienstag den H?'. May ^3^. Inla tr d. Laibach, vom ia. May. ^/estern Abends um 7 Uhr sind Se. bvis.'Hoheit derGrosifnrst Michaclvoil Rnstland von Triest hier ein-Qctrosfen, und nachdem Sie mit allen militärischen,Eh-renbezc^lgungen empfangen worden, in dem G'auhause zum Wilden Mann abgestiegen/ da Höchstdieselben d-ie ün Pischofhofe zubereitete Wohnung, wegen der kürze Ihres Aufcnrhalceö, nicht angenommen hatten. Glelch nach Seiner Ankunft genchete der Großfürst dic Aufwartung Er.des Herrn Landeö-Gouverneurs Grafen v. Swerts-Sport Excellenz, mir den Herren Gubernial-Rathen, bes k. k. Militär - Ober - Command» nebst dem ganzen' k. t. Ofsicier - Corps, der k. k^ Landrechte, des Dommkapitels und d-es Adels, anzunehmen. Heute früh nach 5 Uhr setztelvHöchstdieselben Ihre Reise nach Wien fort. O st e r r e i ch. Wien, den 4. Mai. D''e neuesten BVicfo ans Rom vom 23. ?lpril bringen fortwährend die erfreulichsten Nachrichten über das Beftnden II. MM. des Kaisers und der Kaiserinn und Ihrer kaiserl. Hoheit der Erzherzoginn Caroline, so wie sämmtlicher gegenwartig daselbst anwesender Mitglieder der erlauchten Kaiser-Fanulie., Am 20. Abends hatte' das große, im Palläst> des Capitels veranstaltete'F^est Statt gefunden,, zu welchem gegen 2000 Personen geladen waren. Der ganze Pallast war auf das herrlichste beleuchtet, und -gewöhtte, so wie das Feuerwerk, das vor demselben abgebrannt wurde, einen bezaubernden Anblick. Nach dem Feuerwerke wurde eine, zu Ehren Ihrer Majestäten von dem Abdate Santucci gedichtete, und von dem bl'vühmten Kapellmeister Fioravanti in Musik gesetzte Cantate aufgeführt, und dann das Fest mit einem glänzenden Mahle beschlossen, wobei Ihre Majestäten, nebst den übrigen in Rom anwesenden fürstlichen Personen, den Damen der verschiedenen Höfe, dtn Cardinolen, uud dem gesammren diplomatischen EorpA an einer in dem großen Saale der Bildergalerie aufgestellten Tafel speisten. Die übrigen zum Feste geladenen Gäste waren an einer Menge von Ti--schen in den verschiedenen Sälen des PallasteS vertheilt. Am 21. Abends fand das gros;e Ballfest im Theater cit>1 ^l5U8oIeo cli ^u^ustl)^ welches zu diesem Ende auf das. prachtvollste eingerichtet war, Statt. Sonntags den 25. sollte das Wettrennen auf dem t?iicu5 ^tAunälis (der?i2222 I^Ivona) gehalten werden. Am 22. Abend's war ein überaus glänzendes und geschmackvolles Fest bei dem kaiserl. österreichischen Botschafter, Fürsien'von Kaunitz:Rietberg, welches II. MM. d« Kaiser und die Kaiserinn«, nebst c.llen andern in Rom anwesenden« hohen Herrschaften mit ihrer Gegenwart beehrten, und zu welchem mehrere hundert Personen vom diplomatischen Corps und andere vornehme Fremde eingeladen waren. Dat Fest wurde mir einem Concert' eröffnet, in welchem man besonders auch die Kunst des berühmten Violmspiec lers Paganini bewunderte; den Beschluß machte ein Ball. II. MM. blieben bis r, Uhr mch Mitternacht zugegen. i53 . l Die Abreise II. MM. blieb unabänderlich auf k den 26. April festgesetzt, an welchem Tage Allerhöchst- «dieselben bis Molo di.Gaeta'Zehen, und dann am ^folgenden Tage in Neapel eintreten werden. Se. Durchl. der Fürst v. Metternich «gehen II. MM. voran, und treten die Reise nach Neapel am 24. Morgens an. , (Ostr. Beob.) Se. k. k. Majestät haben den Hofrath der k. k. vereinigten Hofkanzelley und Direttor des gemeinschaftlichen Bureau der k. k. Studien-Hof-Commission, Johann Debrois/ in Rücksicht auf seine vieljahrige ausgezeichnete Dienstleistung, in den Österreichischen Adelstand, mit dem Prädicate „Edler von Bruyck", ta.rfrey zu erheben geruhet. Se. Majestät der Kaiser haben allergnädigst geruhet, dem k. k. geheimen Rathe, Grafen Ferdinand Palfy, Eigenthümer des k. k. privil. Theaters an der Wie»/ die Eröffnung einer Lotterie zu bewilligen. Die durch die Lotterie zu veräußernden Gegenstände, welche .den Gewinnenden schuldenfrey über, geben werden, sinh: das genannte Theater mit den dazu gehörigen Hausern N. »5 und 26, sammt in-ventirtem Beylasse, im gerichtlichen Schätzungswerte von 2,3oo,2/,5 Guld. W. W.; dann das Palais, die Häuser und dazu gehörigen Gärten in Herrnals nächst Wien Nr. 8 und ia, sammt inventirtem Bey, lasse im gerichtlichen Schätzungswerte von 447,682 Guld. W< W.; und endlich ew Schmuck von Brillanten und Türkisen, mit einer inventirren Sammlung von geschnittenen Edelsteinen, im gerichtlichen Echätzungswerthe von i86,565 Guld. W. W. Mit diesen drey Hauptgeivinnsten sind noch 4497 zuziehende Geldgewinnsie, und Zoao Geldgewinnste als Vor-und Nachtreffer, in einem vereinten Berrage von 753,ooo Guld. W. W. verbunden; auch werden yooa Stück Gratis-Lose planmäßig vertheilt, l»nd kann' jedes Los 24K Mahl gewinnen. Es werden vier Ziehungen Statt sinden, und zwar am 1. und 2i. December d. I. und am 19. Januar und i. März 1620. In der letzten Ziehung wird das Thea» ter gewonnen. Sollte der Gewinnende das Theater nicht selbst übernehmen können oder nicht behalten wollen, so ist der gegenwärtige Besitzer erhöthig, ihm statt desselben die Summe von Drey Mahl Hunderttausend Gulden in ConvclnionF- Münze ba.ir ;u übergeben, für welchen Betrag daä hiesige Großhandlungs-hans Henikstein und Comp. hastet. Die Lose, 22l,ioo an der Zahl, werden, zil 20 Guld. das Scück, voin i. Iunius d. I. an, ausgegeben werden. (W. H > Lemberg, den 23. April. Auf Veranstaltung Sr. Excell. des Herrn Generals der Kavallerie, Grafen Fresnel, wurde hier in dem grossen Saale des Exjesuiten- Garten-Gebäudes eine Schule nach der Lankaster'schen Methode eröffnet, und ist im schönsten Gedeihen. Der Aufseher derselben ist der Herr Oberlieutenant Hausa. Die Fortschritte der Schüler sind zum Erstaunen. Soldaten ohne alle Vorbildung, welche nebstbey die Schwierigkeit einer fremden Sprache zi; überwinden haben, Ungarn, Böhmen, Gali« zianer, schreiben bereits leserlich, lesen in der deutschen Sprache, und haben die Anfangsgründe der Arithmetik inne. Die Zahl derselben beträgt beynahe 20a. Welche Früchte fiir die Monarchie, wenn einmahl auf diese Art die Armee zu einer Volksschule wlrd! Eine schöne Acquisition für unsere Hauptstadt ist das von dem berühmten Thorwaldsen verfertigte Monumenr, welches die Herren von Borkowski, Sra? nislaus und Rosalia, ihrer verstorbenen Mutter in der Dominikaner Kirche errlchten. Es ist in halb erhobener Arbeit von kararischen Marmor, und stellt den Genius des Todes, führend die Selige, und die Lebensfackel auslöschend vor. (G. Z.) Ausland. .Italien. Rom, den 24. April. Gestern ist T. k. H. der Kronprmz von Toskana nach Florenz zurückgereist. — Auch der Fürst von Metternich, ein bekannter Liebhaber der schönen Künste/ schrieb sich unter die Aktionärs der Unternehmung der Nachsuchungen in der Tiber ein. — II. kk. MM. unterhalten sich noch immer mit Besichtigung der Merkwürdigkeiten unserer Hauptstadt, der prächtigen Landsitze und aller ander« Gegenstände der schönen Künste und des Alterthums. — Der Fürst von Metternich ist heute nach Neapel abgereist. ,54 Neapel, den 2o. April. Am 17. und 18. d. M. drohte der Vesuv mit einem gewaltigen Ausöruch; gluckllch«rwelsc aber nahm der Strom seine Nichmnq über dlö alte Lava und der feurige Bach diente nur dazu un5 emc herrliche Nachtbeleuchtung zu verschaffen. — Am i5. d. wurde in der hiesigen königl. Kapelle dle Trauung zwischen I. k. H. der Prinzessinn l^ouch Charlotte, Tochter des Herzogs von Calabnen, und ^. k. H. Franz de Paula, Infant von Spa-tuen, vollzogen. Der hiesige Kardinal Erzbischof gab diese erlauchten Personen zusammen. Lugano, den 20. April. Die Negierung von V^land machte den helvetischen Konsul Baron Mar-caccl dle un Lombardisch-Venetianischen Königreich vor sich gehende Nekrurirung mit der Bemerkung zu wissen, da,; man in der Schweiz den Flüchtlingen, welche sich diesem Befehl entziehen würden, keinen Untcrschleif gestatten solle. Das Direktorium der Bundesregierung hat demnach die Kantone eingeladen, diesfalls die gehörigen Polizeymaaßregeln zu ergreifen. (B^ v. T.) Niederlande. Am 14. fand zu Brüssel die herzlichste Aussöhnung zwischen den verschiedenen Truppellgattungen der dortigen Besatzung Statt. Der Friede wurde durch Deputationen der verschiedenen Corps, mir dcm Glase in der Hand, geschlossen uno die größte i^ohllchkeit herrschte bei dieser Einigung. Die in Folge des vorausgegangenen Streithandels verhafteten Husaren sind in Frecheir gesetzt worden, und Husaren und Infanteristen wandeln nun Arm in Arm auf den öffentlichen Spatziergängen. (Wdr.) Frankreich. Der Kammer der Devutirten ist nachsiehende Petition zu Gunsten von 16,000 Nonnen überreicht Worden, die beinahe alle über 6a Jahre alt, auf Frankreichs Boden zerstreut sind, ohne Zusiuchtstätte, ohne Brod und ohne Hülfe schmachten. „Meint Herren! Nicht nur des Eigenthums, das-einst unsern Häusern angehörte, sondern auch unsers Privatvermögens beraubt; mit Gewalt wieder in eine Welt hinausgestoßen, die wir verlassen hatten und die auch uns verlassen hat; ohne Verwandte, ohne Freunde (das Unglück hat kemen mehr), haben wir keine ande« ren Hülfs^uelien/ als IhreMenschkchksit. UnsereRuhe-Zehalte von i^ftbis 2<-» angelegt, und fönst unter seinem eigenen Schlüssel verwahrt werken ; die Garden aber ziehen indessen so lange barfuß auf. Seine Cuvallerie ka'.m nicht leichter seyn; denn sie jagt mit dem Säbel und l«r Patrontasche um den nackten Körper. Die einzige Buchdruckerey in seinen Staaten steht unter semer eigenen Aufsicht, und wird nur zu politischen Pamphlets benutzt, welche von Zcit zu Zeit auf seinen Befch! verfaßt werden. Von der sogenannten Gazette Royals d'Hayti erscheint nicht öft^r eine Nummer, als wenn etwas in seinem Nahmen zu erkennen gegeben werden soll. DieBuchdrückerkunst ist in seinemReiche eineSolavinn/ auf deren unterthänigen Menst dieser schwarze Mo« narch sicherer als auf den eineö'jeden Andern rechne« kann, und gegen dessen Mißbrauch er sicherer als jeder Andere ist." Die Finanzen und die Otonomie dieses Reichs sind auf die einfachste Weise eingerichtet. Die Ernte jeder Pflanzung wird in 4^ Theile verloset, wovon einer dem Könige, einer den arbeitenden Schwarzen, und zwei,dem Besitzer zufallen. Da der König also ünmer grvße Parthicn Kaffee und Zucker liegen hat> so inüssen alle ankommenden Kaufleute sich mit ihren Facturen immer zuerst an ihn wenden; er bemerkt dann, was cv selbst kaufen will, bestimmt oft, wie oiel er bezahlen will, gewöhnlich 1« Prozent über dcn Facturenwerch , und demnächst den Preis seiner eigenen Tauschartikel, wonach sich der^ andere Contra-hent gemciiuglich richten muß-. Ein barer Überfluß in Spanischen Dublonen, ^cr einzigen angenommenen^ Münze> bleibt ihm immerjgewisi zur Vermehrung, d.es im Fort Henri verwahrten Schatzes, welche Ci-tadclle von,565 Kanonen und einer zahlreichen' Mannschaft vertheidigt, und woran noch immer zur' Herstellung nachdem vor einem Jahre erlittenen Gewitterschaden gearbeitet wird. Diese Citadelle liegt auf dem Gipfel eines der höchsteil Berge, und' beherrscht das am Fusi'desselben mit aller West-Indischen Pracht erbaute ResidmMloß Sänssouci. (W.Z.) Wechsel-Cours in Wien 50m 61 May llliH. Cönventiönsmünzc, von Hundert 249 »»jH Gedruckt, bey, IaMH, Aloys Edl«^l ^on Kleinwa^yr..