Nr. 127. Dienstag, 5. Juni 1888. 107. Jahrgang. 1 il7Nlim^i" Zeitung. »»».U"""lo»Spre«s: »iil Voftvellendung: ganzjähr!« fi. l», halbjähli« sl. 7.50. Im «omptolr: ?.b"l> ll'N, Halbjahr,« sl.s.,»«, ssllr die Zustellung in« Hau« gan,j«hii«^I, i. - I»sertlo»«lltbNr: ssllr "«ne Inselale bl» ,u 4 gellen »K lr.. «röheie ver .^eile « ll,: bei öfteren Wiederholungen pr, .^eile « ll. Die..Vaibachol Zeitung" eijchciüt ».inliii mit Nuönahmc dcr Eonn. n»b sseicrlagc, Dic Ndminiftration bcfindcl sich V'dnbosgasse 15, dic Mtdacüon Wienerstraßc 15. Cprcchstiinbrn bcr Redaction täglich von 10 l'it« 12 Uhr volmiltags.— UnIsanlierteGr,«!, werbcn nichl angenommen und Manuscript« n!chtzurn valuator, ist Samstag den 2. d. M. nach enü """gens in Baden von einem Erzherzoge glücklich bunden worden. z,„ Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit "?Mster Entschließung vom 29. Mai d. I. alleres ?? s" gestatten geruht, dass dem pensionierten U "the Dr. Moriz Roll anlässlich der über seine »üb ^llten Enthebung von seiner Verwendung als «^.ordentlicher Fachrcfercnt für die Veterinär-Augeleder N" b^ Ministeriums des Innern der Ausdruck au- ""."höchsten Zufriedenheit mit seiner mehrjährigen ^zeichneten Dienstleistung in erwähnter Eigenschaft ""'"gegeben werde. All^' k> und k. Apostolische Majestät haben mit tz" Mter Entschließung vom 29. Mai d. I. den Ns °^h'erarzt bei der Statthalterei in Innsbruck steriu ^ Sperk znm Ministerial-Secretär im Mini-tuna Ü Innern mit der Bestimmung zur Bearbeite^?". .^^erinar-Augelegenheiten im Sanitäts Depar-9ttlil>» ^^ Ministeriums allergnädigst zu ernennen Taaffe in. ,x Nichtamtlicher Theil. Krieg und Frieden. letch..^" neues Gestirn ist über der in Waffen star-^" ^lt aufgrgaugeu, es heißt: die automatische ^ "MMilraillc'use. und der Elektrotechniker Hiram lchieln! '^ l"u Prophet. Auf dem Steinfelder Probe-t>k>, 3?^ b" Wieucr-Ncustadt hat dieser Tiger nutcr N^M^"tzeu glücklicherweise vorlänfig nur hölzerne ^i°""°'.'sreihcn niedergemäht, und das gemeinsame schreib '"^""un hat sich. wie wir anlässlich der Be« diele» U ^leser Wunderlanone jüngst gemeldet, beeilt, vei^^uesten Kriegsmittels sich für nnsere Armee zu ^hät?' Der Tiger unter den Geschützen, in der lllNll V c s"ne grauenhafte Metzgerarbcit. deren Wir< ^^bnlicher Muth und soldatischer Elan macht- und wehrlos gegenüberstehen, hat nichts gemein mit der Majestät des Uchatiusgeschützes. dessen Gebrüll, wenn es wie das drs Wüstenkönigs über die Ebene rollt, dennoch den Muth im Herzen des Mannes nicht ertödtet, dem man sich, einem ehrlichen Gegner gleich, mannhaft gegenüberstellen maq. Wenn man von den Wirkungen dieses Vrrtilgungs-mittels liest, dann ist es, als ob in dem Kriegsbuche ein neues Capitel aufgeschlagen würde, und sein Titel lautet: Die Maxim-Kanone. Mau fragt sich unwillkürlich, was noch folgen, wa3 das Ende sein mag? Rings regt sich alles, um die Welt in ein Waffen-arsenal umzuwandeln, uach dem großen Kriege von 1870 war es Deutschland, das in gerechter Besorgnis vor den Revancherufen seines niedergeworfenen Gegners die junge Reichsherrlichkeit gegen »eden Angriff durch eine nnerhörtc Militärmacht zu sichern bestrebt war, und wie ein ins Wasser geworfener Stein immer weitere Nellenriuge zieht, so folgte ganz Europa dem Beispiele Bismarcks und Moltke's.' Nun hat die äußerste Wellenbewegung selbst England erreicht, und auch im Insel-reiche, das bisher so fest auf seine Geldmacht und aus den Schutz des Meeres vertraut, beginnt sich der Ruf zu erheben nach Vermehrung der Streitkräfte. nach Vergrößerung seiner Kriegsflotte. Italien schickt sich an, seine Küsten und Seestädte gegen jeden möglichen Ueberfall durch Befestigungsmaßregelu zn sichern, indem es jeden vorwitzig abgefeuerten Schuss eines fremden Schiffes auf eines seiner Handelssahrzeuge als den Vorläufer eines drohenden Angriffes betrachtet. Und so spaltet sich das alte Europa' in zwei drohende Heerlager, aus denen jeden Augexblick das Zeichen zu verzweifeltem Ringen, zu verachtendem Zusammenstoße erfolgen kann. Und in der jüngsten Zeit verstummen in der That diese Kassandrarufe nicht, die eine folchc Katastrophe in nähcre oder fernere Zukunft rücken. Und dennoch, wunderbar genug, lässt der meusch-liche Geist angesichts dieses dräuenden Momentes eines Zllsammcnbruches aller sicheren Verhältnisse durchaus nicht die Schwingen seines Muthes sinken. So scheu wir oft die Schwalbe au emem Gemäuer, das im nächsten Augenblicke mit d.',n Einstürze droht, unbekümmert um Uutergang uud Veiuichtunq, ein Nest bauen, das Symbol des Fnedens uud des Bleibenden iu der Zerstörung und im W.chsrl. Dem rastlosen Schaffen in den Arsenalen scht er die emsige Arbeit in der Werkstätte des Gewerbefleißes entgegen, und dein Probeschießftlatze das friedliche Kampffeld der Aus-steliungeu. auf denen, wie dort der Genius des Krieges, so hier der Geist des Friedens sich die Stätte seines Wirkens bereitet. Das Jahr 1888, in welchem stets lauter der Lärm der Vorbereitungen zu einem Völler-streite ertönt, ein Jahr der Bedrängnis, kann ebenso wohl ein Jahr der Ausstellungen geheißen werden, in denen der Fortschritt, die segenbringende Culturarbeit ihre Triumphe stiert. In Süd und Nord. in Ost und West sehen wir die Paläste der Arbeit sich erheben, in denen, was der Fleiß des Bürgers geschaffen, was der Geist des Gelehrten ersonnen und der Verwertung durch die Industrie zur Verfügung gestellt, was die Phantasie des Künstlers hervorgezaubert, der Mitwelt zur Erhebung, der Nachwelt zum Zeugnis aufgestapelt erscheint, dass allen Nedrängnisfen der Zeit zum Trotze uns die Hoffnung auf die Zukunft nicht verloren gegangen ist. Im fernen Spanien, wo eine Prinzefsin aus unserem heimischen Herrscherhaus«? durch Muth und Allsdauer, durch segensvolles, echt weibliches Walten das Misslrauen einer stolzen Nation zerstreut, die Liebe und Verehrung selbst gegnerischer politischer Parteien sich zu erwer« ben grwusit. in Barcelona, ist der Arbeit und dem bürgerlichen Fleiße aus aller Herren Ländern ein glanzvolles Heim aufgerichtet worden. Kopenhagen vereinigt die Thätigkeit der culture!! so hoch stehenden nordischen Reiche auf dem Gebiete des Gewerbefleißes in seiner Ausstellung zn einer erhebenden Gesammtwirkung. Auch die Hauptstadt Belgiens, uns geistig so nahegerückt durch die liebliche Fürstentochter, die der Thronfolger Oesterreich-Uugarus von seinem Hofe sich geholt, wirb binnen kurzem die Pforten eines Palastes der Arbeit zu friedlichen, Wettstreite der Nationen öffnen. München, die Hauptstadt Vaicrns, dessen Herrscherhaus gleichfalls feit langem durch vielfache verwandtschaftliche Baude mit dem unferen verknüpft ist, legt in feinet schönen Kuustgewerbc - Ausstellung rühmliches Zeugnis ab von dem alten Rufe, den es feinen Schöpfungen auf dem Gebiete der Kunst und des Kunst-gewcrbes verdankt. Und die Reichshauptstadt Wien hat erst vor drei Wochen in der Enthüllung des Maria-Theresia-Mo-» numentcs und der Eröffnung der Gewerbe-Iubiläums-Ausstelluug zwei Feste gefeiert, gleich bedeutsam durch Jeuilleton. Die Türtenzither. ""d d? !^ b" Winter kommt, der Sturmwind braust ^tliil«/ ^"^ Wochen-, ja monatelang die Berge nicht da,, ' ^ ba haben die Alpcubcwohner einsame, oft hte >) .^e zu durchleben. Indem sich die Erwachsenen ^resck -"" Aveud durch nutzbringende Arbeit, wle ziH " 'n der Scheune. Schnitzen von allerlei kleinen, huuz?" Dl'ngen. die Anfertigung verschiedenartlgcr allf^lathe z„ ^treiben wissen, sitzen die Kleinen Ulch f Ofenbank und hören mit angehaltenem Athem Pfeift Mären Gesichtern dem Brausen und dem Her^. des Windes zu, und die vielen Märcheu von Wen 't?"' Kobolde,, und Gespenstern, die sie er« dinner 1""' l"""""' ihrer überreizten Phantasie ,n ^fad^"t Kapellen in Obersteier führt ein schmaler ^hrl».Ä bie Nahlenalm. wo der Halterbauer, seit hat. Uderten daselbst angesiedelt, sein Besitzthum inne ^Ngenw"" """ der Bauer mit seinen Knechten an lch ib., grabenden seiner Arbeit obliegt, die Väueim binder ü Mägden den Flachs verarbeitet, so sitzen die M der 3> ^jährige Nandl. die Kathl. die Mariedl, Jen , Engste. ^ kleine Pepi, um den geräumigen Mr'en ? "" der Großvater, ein Greis von siebeuzlg l"t Un!i ^" schon in seinem Leben genug gearbeitet > O^" nun Zcit zum Ausruhen hat, ist der ge-Nleinen^ldt, der Freund, der Gesellschafter der Achtren, steligen Verlangen, ein Märchen, eine Ge- ^bel,»?" "zählen, kommt er oft zum ungeheuren '""er Eule! nach, und obwohl jedes weiß, dass ihm in der Nacht die Gestalten der Dämuuc uud Zwerge in grauenhafter Weise vorschweben werden, herrscht beim Erzählen große Aufmerksamkeit, um ja kein Wort zu vcrlicreu,' keine Gebcrde des Erzählers zu Überfehen. Ist dann am Schlüsse der Erzählung infolge des empfangenen Eindruckes die Stimmung der kleinen Gesellschaft eine getrübte, so weiß sie der Alte schon in die gute Laune zurüchurufeu. Er holt sein Instrument, das man im Hause die «Türlenzither» nennt, das aber eher Aehnlichkeit mit einer Mandoline oder Guitarre hat, aus dem Schranke und beginnt seine lustigen, neckischen Gstanzeln und Landler aufzuspielen, mit welchen er bald alle Anwesenden trotz ihrer Beschäftigung derart erheitert, dass ste bei lhrer Arbeit bald mit Füßen, bald mit Klatschhänden d,e Lieder begleiten und mitsingen, uud dass die zwei Kmder-pärchen. denen die bösen Geister vertrieben wurden, sich gegenseitig mnfassend im Reigen lustig umherbewegen. Ja. mit dieser Türkenzither hatte es seme eigene Bewandtnis. Sie war schon seit der Zeit der m, XVII. Jahrhundert stattgefundenen Türkenkriege Ml Besitze der Halterbaucr, welche sie mit frommer Pietät bewahren als Reliquie an jene schrecklichen Zeiten Frägst du aber den jetzigen Besitzer des Gehöftes llm die näheren Umstände, uuter welchen seine Ahnen in den Besitz des Instrumentes gekommen seien, so erzählt er dir dies bereitwillig, und du ftudest heruach den Beinamen der Zither gerechtfertigt. Schwere Zellen waren über die österreichischen Lande hereingebrochen da der Türke mit seinen unzählbaren Horden sengend und brennend fast in jedem Jahre von Ungarn aus die steirischen Grenzgebiete uusicher machte. Jeder verkehr musste erlahmen schon infolge der Furcht vor einem Kriege, und auch mit der Landwirtschaft sah es traurig aus. Ganze Gegenden waren verlassen, trostlos öde. Das Jahr 16"°* war besonders für das Mürz-gebiet verhängnisvoll. Mitten in einer kalten Winternacht, berichtet die Chronik, und, was fast ebenso glaub« würdig, der Volksmund, sind die wilden Araberscharen in verschiedene Ortschaften zngleich eingefallen, dieselben anzündend uud viele Grausamkeiten verübend. In der bei Mürzzuschlag befindlichen Höhle kamen die einer so großen Uebermacht gegenüber wehrlosen Leute zusammen und rielhen hin und her, wie man diesen trostlosen Verhältnissen ein baldiges jähes Ende bereiten könne. Als in der größten Noth auch Mangel an Lebensmitteln eintrat, erschien ein österreichisches Heer, das zur Abwehr gegeu die verheerenden Türken-scharcn bestimmt war. Von überall strömten waffenfähige Männer herbei, unter denen sich auch der Urahne unseres Halter« bauern befand. Der Jänner war schon lange nicht so kalt und schneidig gewesen wie diesmal, was zur Folge hatte, dass die der Kälte ungewohnten Araber in aller Ruhe es sich im Lager bequem gemacht hatten. Diesen Umstand benutzend, hatten die Kaiserlicheu einen energischen Angriff unternommen, der glänzend gelang, indem vielen der Turbanträger der Garaus ge« macht wurde, andere die Flucht ergriffen und das Zelt des Araber-Khans sammt dessen Tochter und vielen Kostbarkeiten erbeutet wurde. Unserem tapferen Halter-baueru fiel unter anderen Beulestücken die schöne Ismaela als Magd zn. Mau kann sich vorste^n, welches Aufsehen die Erscheinung dieses eigenartig schönen Mädchens unter der Landbevölkerung verursachte. Der Dienst, der sie traf, war ein niedriger, nämlich der einer Hausmagd. öaibacher Zeitung Nr. 127. 1086 5. Juni 1838. den Triumph, den heimische Kunst und Arbeit hiebei gefeiert, sowie durch die Bedeutung des Momentes, dass dieselben aus Anlass des vierzigjährigen Herrscher-Jubiläums eines Monarchen veranstaltet wurden, der den ruhmreichsten Gestalten der Geschichte beigezählt werden wird und der die Liebe seiner Unterthanen durch aufopferndste Pflichterfüllung und selbstloseste Hingabe an seinen Herrscherberuf sich in seltenem Maße zu erringen verstanden. Angesichts solcher Thatsachen mögen wir, so ernst auch die augenblickliche politische Situation ist und so aufregende Rufe auch ertönen, die uns dieselbe be« deutsam in das Gedächtnis einprägen, dennoch mit einem gewissen Gefühle der Beruhigung und Sicher heit in die Zukunft sehen. In der Bethätigung unermüdlicher Arbeitskraft und steten Vorwärtsschreitens in der Culturarbeit, wie sie die Ansstelluugen des heurigen Jahres in so vielen Staaten darthun, liegt die Gewähr, dass an den Nationen, die sich ihrer Aufgabe bewusst sind und derselben ehrlich nachkommen, noch stets die größten Stürme, wenn auch nicht ohne Spuren zurückzulassen, doch im ganzen machtlos vorübergegangen sind, und wir Angehörige unserer Monarchie namentlich können angesichts jeder Eventualität den besten Trost und die hehrste Erhebung aus der Liebe und Hingebung schöpfen, in der Herrscher und Voll eins waren und sind. Politische Uebersicht. (Von den Delegationen.) Die Vorbereitungen für die Session der Delegationen sind bereits getroffen. Die Vorlagen der gemeinsamen Regierung befinden sich schon im Drucke und werden gleich in der ersten Sitzung sowohl der diesseitigen als der ungarischen Delegation unterbreitet werden. Der Empfang der beiden Delegationen durch Se. Majestät den Kaiser, Nllerchöchstwelcher sich am 8. d. nach Budapest begibt, wird am Sonntag, den 10. d., in der Ofner Hofburg erfolgen, und man erwartet, dass die Ansprache, die der Monarch bei dieser Gelegenheit an jede der beiden Delegationen richten wird, auch einen die auswärtige Lage behandelnden Absatz enthalten werde. Wie alljährlich, werden auch heuer im Laufe der Session zu Ehren der Delegierten zwei Diners bei Hofe stattfinden. Die Dauer der Session wird auf etwa drei Wochen ver« anschlagt. (Aushebung desTrie st erFreihafens.) Seil dem beim Handelsministerium von der Triester Kammer überreichten Ansuchen, den Termin der Ein« beziehung Triests in das allgemeine österreichisch-ungarische Zollgebiet anfzuschiebrn, weil die vorzunehmenden Investitionen bis Ende 1889 nicht vollendet sein werden, erheben sich verschiedene Stimmen aus Trieft in mannigfachen Befürchtungen über diesc Angelegenheit. Die meisten klingen in Befürwortungen eines Äuf-schubes aus. Dies könnte in den betheiligten Kreisen die trügerische Hoffnung nähren, dass die Regierung diesem Ansuchen vielleicht Folge geben werde. So weit die aus bester Quelle stammenden Informationen des «Fremdenblatt» reichen, denkt die Regierung leinen Augenblick an eine Terminverlängerung für die Aufhebung des Trirster Freihafens, und ist namentlich die Doch verrichtete sie diesen merkwürdigerweise mit einer tadellosen Pünktlichkeit und mit großem Eifer, obwohl sich ihre schönen Züge selten erhellten und eine schwerlastende Trübseligkeit ihr Gemüth erfasst zu haben schien. Für kurze Zeit nur, wenn sie den Kindern ihres Herrn ihre schönen, eigenthümlich fremd anklingenden Lieder mit schwärmerischem Ausdrucke vorsang und ihre weißen, der Arbeit ungewohnten Finger über die Saiten der Mandoline gleiten ließ, heiterten sich ihre Züge auf, um bald wieder in eine dumpfe Betrübnis, die ihren unergründlichen Augen ein eigenes Gepräge verlieh, zu verfallen. Sie war der gute Geist selbst im ganzen Hauswesen, alles wusste sie so geschickt zu verrichten, anzuordnen, dass sie bei allen, auch bei denjenigen, die sich vor ihr. der Türkin, der Andersgläubigen, scheuten, sich beliebt zu machen wusste. Es war zur Zeit der Aequinoctialstürme, massen» haft lag noch Schnee auf den Bergen, ungangbar die Wege, als man eines Morgens oben auf der Alm des Halterbauern das Lager Ismaelens leer fand. Trotz eifrigen Suchens und eingehender Untersuchungen, eine Spur von dem räthselhaften Mädchen zu erspähen, war sie nirgends zu finden, und es wurde allgemeiu dafür gehalten, dass sie etwa zu den Ihrigen einen Fluchtversuch gemacht habe. Wie erstaunt war man nach einiger Zeit im Dorfe, als Holzhacker in der Nähe des Iohannis-grabens zwei im Schee gebettete Leichen fanden, von denen eine der schwarzen Ismaela angehörte, die andere aber einem Manne, dessen Nationalität der Fez sofort verrieth. Die Mandoline fand sich ebenfalls und gieng in den dauernden Besitz des Halterbauern über. Beide Leichen wurden gemeinsam bestattet. Welches geheimnisvolle Räthsel sie ins Grab nahmen, wer kann e« wissen? U. xv Erfüllung des Wunsches nach einer Erstreckung der Frist für längere Zeit absolut ausgeschlossen. (Sanctioniertes Landesgesetz.) Se. Majestät der Kaiser hat mit Allerhöchster Entschließung vom 21. Mai dem vom Landtage des Herzogthums Kärnten beschlossenen Gesetzentwurfe, betreffend die Berechtigung zum Pechklauben nnd Terpentinbohren, die Allerhöchste Sanction ertheilt. (Eröffnung einer czechischenStaats-Gewerbeschule.) Samstag vormittags faud in Brunn nach einem feierlichen Gottesdienste die kirchliche Einweihung und Eröffnung des neuerbaiiten Gebäudes der dortige» czechischen Staats-Gewerbeschule statt. (Das ungarische Abgeordnetenhaus) hat das Spiritusstcuer-Gesetz als Grundlage der Spe-cialberathung angenommen. Demnächst kommen cmch mehrere Petitionen von Arbeitern z»r Verhandlung, so insbesondere eine Petition anf Einführung dcs allgemeinen Wahlrechtes, Schaffung eines Fabriksgrsetzes mit Hastpflicht des Arbeitsgebers, gesetzliche Einführung der obligatorischen Sonntagsruhe. Bei dieser Gelegen» heit beabsichtigen die Arbeiter, in großen Müssen auf den Gallerten des Abgeordnetenhauses zu erscheinen. (Zum ungarisch-französische l. Zwischen f a l l.) In der Samstag-Sitzung des ungarischen Unterhauses wurden die angekündigten Interpellationen der Opposition vorgebracht und motiviert. Nach denselben erklärte der Ministerpräsident v. Tisza, er werde zur gehörigen Zeit antworten, könne aber schon jetzt versichern, dass der Minister des Aeußern, Graf Käl-noky, die von einem Interpellanten citierten gesetzlichen Bestimmungen, nach welchen die äußere Politik im Einvernehmen mit den beiderseitigen Ministerien durch die gemeinsamen Minister geleitet werde, stets pünktlich und treu eingehalten habe. Der Ministerpräsident erklärte ferner schon jetzt, dass die Beleidiguug einer Nation, mit welcher wir im Frieden leben und mit der wir Frieden halten wollen, von ihm niemals beabsichtigt worden ist nnd dass dies auch weder jüngst noch jemals vorgekommen ist. (Anhaltender allgemeiner Beifall.) — Der Zwischenfall kann hiemit als definitiv beigelegt betrachtet werden. (Deutschland.) Die letzten Berliner Nachrichten lasfen es zweifellos erscheinen, dass eine Puttkammer-Krise besteht. Der Urspruug derselben ist in der jetzt nicht mehr bestrilteneu Thatsache zu finden, dass Kaiser Friedrich das Gesetz über die fünfjährigen preußischen Legislatur-Periodeu zwar sanctioniert. aber dessen Publication nachträglich untersagt hat. Dass der Kaiser einen Erlass an Herrn von Puttkamer gerichtet hat. in welchem er die sorgfältige Achtung der'Wahlfreiheit einschärft, ist sicher; dass der Minister diesen Erlass mit einem Rechtfertigungs-Schreiben beantwortete, wird von der «Kreuzzeitung» bestrittcn. Anderseits heißt es, die Publication des Legislatur-Perioden-Gesetzes sei dadurch verzögert, dass der Kaiser dieselbe nicht ohne die gleichzeitige Veröffentlichung seines Erlasses an den Minister erfolgen lassen will. (Von der Balkan-Halbinsel.) Nach einer Zuschrift der «Pol. Corr.» aus Cetiuje unterliegt es keinem Zweifel, dass von Montenegro aus für den diesjährigen Mai ein Einbruch in Serbien geplant und beschlossen war. Mehr als 1000. nach einer Version sogar 2000 Mann, waren entsprechend ausgerüstet und die «Poglavaren» bereits nominiert nnd mit Marschrouten und allen sonst erforderlichen Befehlen versehen. Der Einfall sollte über Novi-Nazar und Novi-VaroZ geschehen, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass der factisch ins Werk gesetzte Einbruch in die Hercegovina dazu bestimmt war, die Aufmerksamkeit von dieser Hauptaction abzulenken. Ein kleiner Vortrab hatte auch wirklich deu Marsch angetreten und die serbische Grenze erreicht. Da kam am 26. April der Cabinetswechsel in Serbien, und das Cabinet Kristii war sofort bedacht, alle Thüren des Landes zu verrammeln. Da der Erfolg des Unternehmens hauptsächlich davon ab« hieng, dass es gelinge, dasselbe als eine Ueberraschung ins Werk zu setzen, wurde infolge der serbischen Vorsichtsmaßregeln Gegenbefehl ertheilt. — Die Frage, von welchen Wohlthätern das arme, Hungersnoth leidende Montenegro die zu solchen militärischen Vorbereitungen erforderlichen Gelder gespendet erhalten habe. beantwortet sich von selbst. (Aus der französischen Kammer.) Der zur Revision der Verfassung eingesetzten Commission der französischen Kammer erklärte der Minister des Innern, Floquet, die Regierung gedenke den Zeitpunkt der Revision selbst zu wählen und hoffe, dieselbe gegen Ende der Legislaturperiode beantragen zu können. Die Majoritäten beider Kammern sollten sich ins Einvernehmen setzen und die Revisionspunkte gemeinsam be« stimmen. Das Cabinet könne in der Frage der Revision nur der wahrhaft republikanischen Majorität folgen und müsste andernfalls zurücktreten. Larochefou-cauld erklärte darauf, die Rechte werde nicht die Revision, sondern die Auflösung der Kammer und die Be-rusung an die Wähler fordern. (Nordamerika.) Mittwoch fand in Newyort am Grabe Grants eine große Trauerfeier statt. Prä. sident Cleveland war eigens nach der Empire-Clty!p kommen, um au derselben theilzunehmeu, und num die herbeigeströmten Milizen und Veteranen. Als ^ merkwürdiges Symptom mag erwähnt werden, > aus Richmond eine Compagnie ehemaliger ^"1"^ rierter gekommen war, um einen Kranz auf das ^ ihres Ucberwinders zu legen. ^ TlMsncuigleiten. Ihre Majestät die Kaiserin hat demHMn-ten der Wiener k. k. Polizei-Direction zur VetYen ,l jener Unterstützungswerber aus dem Wiemr P^ rayon. deren in letzterer Zeit eingebrachte Unterstütz""« gesuche anf Allerhöchsten Befehl von dem Secretary Ihrer Majestät demselben zur eigenen Würdiamlg Erledigung überlassen worden sind, die Sü'nme v 300 fl. aus Allcrhöchstihrer Privatcasse übergeben z lassm geruht. __________ - (Zur Neise des Kronprinzenpaares, berichtet man uns ans Agram: Nebst den, o"^ lanchtigsten Kro n pr in ze n paa r c wird auch ^y^« Otto in slgram eintreffen und dasselbe auch ""?. ^ men begleiten. Nach dem bisherigen Programm wn ^ Kronprinzcnpaar bei Bosnisch-Kostajnica die ^'^ ^, Occupationsgebieles überschreiten und dort durch den , neral der Cavallcrie Freiherrn v. ApPel und den «^ adlaius v. Kutschern empfangen werden. ""'.^ geht die Neise nach Bosnisch-Gradisla und hieraus "' Dampfschiffs nach Bosnisch Orte Friedrichsberg ist in der Nacht vom ^oh" ^ Bauernhaus niedergebrannt, wobei sä"'"" ^^^t "" acht Personen, die im Schlafe vom Feuer u ^ ^M" ' den, in den Flammen umkamen, und zwa ihre sechs Kinder und die Magd. g,Mec A„se -(Der Vlumentod.)Panse/^^l len folgenden Fall. Fräulein auf dem Platze des Nations wohnend, "a^ ^„ n» .^ auf folgende Weise ein Ende. Da sie ^^.,,1,«^ .„ei, konnte, der sie verstand, stellte sie »hr ^ „ah," " „ Lilien, Maiglöckchen und Mohi.blumen H^ ^s ' , Schlaftrunk und legte fich auf das Mu"" ^ M" sie auffand, war die romantische Dame ,' „ hatten sie getödtet! -l-s^Del^" ^i» - (SelbstmordeinesOre'' ^Pressb"^„c," Weinproducent Gottlieb Holzhäuser ' . au ^ 73jähriger Greis, hat sich Samstag 1^ „„he" Fenstcrlreuz erhentt. Die Ursache 'N Leiden. ^niwchttZeitunli Nr. 127. 1087 5. Juni 1888. , — (Kluge Ausrede.) «Arthur, ich bemerke >mer, wie du an mir vorbei auf die junge Dame in ^nem Rücken siehst!» — «Gewiss nicht, Kind, aber . ">t so schlank, dass einem immer die Blicke an °" abrutschen!» Jodbad Lipik. station ^ Iubbad Lipit ist eine halbe Stunde von der End' l^", °",E>ldbal)!,stveckc Aares Palrac in Slavonien entfernt, M: ^ emein Thalfessel, nn,c,el,cn uon einer mittelmäßigen Äuien^ V ' ""^ "^"^ f'^1 bchen jtlima qan,', besonders zum Klima s!. '^^ leidende: selbst dem Empfindlichsten schlägt das »ndsr.- ,u ^ ""' nachdem es abends »ueniaer lühl ist, als in 5 .^birgscurortcn. k!lie», >?," "'^ll^'irgc ^'^r Gegend besteht aus Granit in sich,«<,<'^"'l'nran!ne einer Quadratmeile, um Granit laqert l!,,^ """Mchicfer, um lchtrrcn sind Tertiärqcbilde, die zumeist 6llllm<>r , destehen; dieser wird uon weiszcn und aM'llchen selnllm ? ^^^^' "'^ welchem schließlich Congerienthon ab M w /1 ^^"geres Ernptivssestcin wnrde in dem Trachyt rut' '^i ?«"' es seinen hohen Wärmegrad vcrdanlt. l»en U,' ,"°hrung des artesischen Brunnens wurde 1»70 durch NM»Iu'"aenieur W. von Zsigmondi beendet, und ist das ^Ubiln? ^°^" '^' ^'^ '^'"llc liefert täglich 6«,(XX) l>»„ n<> ,«"^""6 Iodwasser, welches collstant einen Wärmegrad l°hlenla„ ^l'lsius zeigt. Das Waffer enthält: Iodnatrinm, !l>urez ^^ Natron und Magnesia, Chlornatrinm, schwefele Nh.. ^lm "nd Natron, Aromnatrium und Spuren uon Arsen, bekann, ,, / I°dPlellen laltes Wasser liefern, ist Lipil die einzig ^°" bauten .Nühlbassin abgeluhlt. Dir Lillet t> ?^ .Sequenz in den letzten Jahren verdankt der ^Niei », ^"ung der neuen Vahn via Varcs bis dahin, ^ehllul/ä ^"iuau eines elegant und modern eingerichteten ^!em^„c5,c''^ Bassins aus carrarifchcin Marmor, einem großen Mf sfaal mit Lesezimmer :c. iftn, C,/^"^iafter Zustand nöthigte mich im letzten Sommer, "°che,i - "^ Iodbad Lipil aufzusuchen, da ich durch einige Lurgasi ,'"!^ ^""?torium des Herrn Dr. L. Rohri m als Wich/ ?/^ aushielt, erachte ich es als eine mir angenehme ^alt'ei«' ^'^ '^"'" Wohle der Leidenden errichtete Heil-Aerzte u«^^°^^ ^" erwähnen, nm die Aufmerlsamteit der «lGch z, .'""nlen auf selbe zu lenken. Das Sanatorium, zeichn "'s/"'uaßig in der Mitte eines ein Joch großen Gartens Et»«! h^ '""in 5(, Schritte uon der Jot quelle rnlfrrnt, ein ^ese^ ^ erbaut, hat 2ll schöne und trockene Zimmer, einen Luft iit V, !""l und zwei Terrassen zum Auscnlhalt in frischer Colchcn i^'°"lbe, denen die Bewegung nicht leicht möglich ist. Mt ^, . " lann das Bad mit purem Iodwaffer i,n Hause T>'e M ^^ '""den. ^^»ltc ^lss ^^ ^^ Kinder wie auch der Erwachsenen versehen !^ Neaili ""'"" uom «Rothen jtreuzuereinc', so dass eine n °" Übeln "^ ^ K'ranlen sowohl bei bindern als bei Erwach Mer der !,l'^ erscheint. Die ärztliche Brhandlnng hat der Wn „wdp,. ''°^' H"'' ^^ ^' ^ioheim. Die Anstalt ist mit .Elicit«» I, c ^ppnn'ten sur schwedifchc Heilgymnastik und M Ncban?' ^"' ""? '^ ^ic bei der Thermalcur nöthige ärzt-östliche '""l! '" leder Beziehung eine vollkommen wiffen A, ^arieri "^ ^^ Angehörigen wohnen die ikinder theils ^»rii„n " Zimmern, theils in größeren gemeinschaftlichen '» als as ^" ^"irn und sind nnter strenger Änssich« fowohl Wtc >,), "," ben, Bade. Im Hanse sclbst herrscht indessen die ?"wach "^v""o ^irinlichlrit, wrlche die Fran Doctor selbst b«use bes!„>,,^"^>r sowohl als Erwachsene erhalten aus der im ^N Plei^ ,» V"'""ll t>l>i Cnrgäste bei. ^ist^'"'^l< i„ ^i^il jft i„ drr Saison sehr starl befnchl, " Auc>>,sl"^"""pll'hlen, die Cur in den Monaten Mai Juni Wehn, «^^'plrmber durchzumachen, wo der Aufenthalt an-^>>-^°_ billiaer ,s< _________I. Sinlovee. ^llcal- und Prouiuzial-Nachrichten. ^Mt^ (Der krainische Gcwerbevcrein) hielt ^ibach ""ch'nittags in Schreiners Bierhalle in ab. an welcher übcr 80 Gewerbetreibende theilnahmen. Nach längerer sachlicher Debatte nahm die Versammlung folgende Resolution an: Mit dem Gesetze vom 15. März I8U3, wodurch die Gewerbe-Ordnung vom 20. Dezember 185!) ergänzt und ab-geändert wurde, war die Absicht verbunden, durch jene Ergänzungen, namentlich aber durch Einführung des Befähigungsnachweises bei handwerksmäßigen Gewerben und den obligatorischen Genossenschaften für alle Gewerbe dem durch die Großproduction immer mehr eingeengten, der caftitalistischcn Speculation nicht standhältigcn Kleingewerbe, insoweit es noch nicht gänzlich ruiniert worden, einen, wenn auch kleinen Wirkungskreis zu erhalten. Der Gewerbestand begrüßte die Gewcrbenovelle in der zuversichtlichen Erwartung, dass alle durch das Gesetz berufenen Factoren dasselbe in jenem Geiste ausführen werden, welcher durch die Motive des Gcfctzes und die äußerst gewerbcfreundlichen Verhandlungen des Reichsrathcs gegeben war. Der Gewerbcstand, namentlich insoweit er das handwerksmäßige Gewerbe umfasst, war sich bcwusst, dass er, durch eine mehr als 20jährige schrankenlose Ge-werbesreihcit in allen Grundlagen seiner Existenz erschüttert, außerstande ist, mit eigenen Kräften den voraussichtlichen gänzlichen Verfall aufzuhalten. geschweige denn, sich über seine noch innehabende Position zu erheben, und erwartete im Bewusstsein, dass seine Existenz einen nothwendigen Grundpfeiler der heutigen gesellschaftlichen Ordnung bildet, die bestmöglichste Fördernng einer zielbewussten conservative» Gewerbepolitik. Der Gewerbestand findet aber, dass sich nach einem fünfjährigen Bestände dieses Gesetzes nichts zu seinem Vortheile geändert hat; dass sich die Beschränkungen und Erschwerungen der gesetzlichen Neuerung nur innerhalb seines eigenen, ohnehin minimalen Wirkungs- und Ncchtskreises bewegen, und dass sich durch einige früher gar nicht geahnte Ausdehnungen und Auslegung der Gewerbebefugnisse zugunsten der großcapitalistischen Confections-Industrie und des immer mehr überhandnehmenden sogenannten Gemischt-Warenhandels seine Lage bedeutend verschlechterte, da sich die Großftroduction heute infolge Niederganges der Exportvcrhältnisse bereits auf Kundenfang für den Localbedarf mit gesetzlichen Rechten begeben darf. Der krainische Gewerbevercin erachtet es als seine Pflicht, die hohe Regierung, die löbliche Handels- und Gcwerbe-kammer sowie die Gewerbcbchördcn aufmerksam zu machen, dafs der handwerksmäßige Gewcrbestand durch fortgesetzte Negation seiner Existenzbedingungen trotz der neuen Gc-wcrbenovelle dem Versalle entgegengeht und auch durch die maßgebendenorts zur Rettung des Gewcrbestandes empfohlenen Associationen zum gemeinsamen Einkaufs' und Verlaufsbetriebe logische,nieise der Gewcrbsmann an persönlicher Selbständigkeit einbüßen uud zum Lohnarbeiter herabsinten muss, wobei die Frage, ob er gegenüber einen, sich als Gegenwirkung in solchem Falle gleichfalls associicrtcn Großcapitalc concurrenzfähig wäre, gar nicht in Betracht zu zieheu ist. Der lrainische Gewcrvcrciu bedauert solche Zustände nicht bloß von seinem gewerblichen Standpunkte aus, sondern auch beseelt durch die Hcimatslicbe. Wäh-reud in anderen Ländern an Stelle des niedergehenden Kleingewerbes die Großproduction getreten ist, wird unser heimische Gcwcrbestand ruiniert, ohne dass an seine Stelle eine heimische Großindustrie träte. Für die hauptsächlichsten Consumartikcl, als: Bekleidung, Schuhwarcn, Hut- und Pclzwarcn, Schirme, Handschuhe und jene hundertfachen Artikel, wovon früher die weibliche Arbeiterclasse lebte, als Näherinnen, Modistinnen und Puharbeiterinnen, sind der Production im Lande, mithin dem Landesvermögen verloren. Der gänzliche Mangel an gewerblichem Unternehmungsgeist gründet sich aber hauptsächlich darauf, dass die besten Kräfte desLandes über dem politischen Streite die Förderung des materiellen Volkswohlstandes nicht als gemeinsame patriotische Pflicht betrachten wollen. Die heutige Verhandlung des krainischen Ge-werbcvcreines ladet alle jene Männer, welche sich den Principien der Gewerbevcreine anschließen, ein, ohne Rücksicht auf ihre nationale Stellung auch auf dem neutralen Boden des Gewerbevercines ihre Kräfte und ihr Wissen dem gemeinsamen Bedürfnisse und zum beiderseitigen Wohlc zu widmen — zum Nutzen des Volles und zur Ehre des Landes. — (Max - Ausstcllung.) Wir machen die Leser unseres Blattes darauf aufmerksam, dass die in der k. t. Oberrealschule soeben veranstaltete Ausstellung nicht nur das berühmte große Originalgemälde «Es ist vollbracht!» von Gabriel Max umfafst, sondern auch verschiedene Reproductionen enthält, so Photographien aller Größen, Chromo-Ansgaben, kleine Stahlstiche und große Radierungen, welche alle, nach Gabriel Max' Werken aufgenommen, eine schöne Uebersicht über das bisherige Schaffen dieses Künstlers vor Augen führen. Wir behalten uns vor, auf dessen künstlerische Eigenart noch ausführlicher zurückzukommen. — (Der Stand der Saaten.) Seit vielen Jahren hat es keinen ähnlichen Mai gegeben, wie den abgelaufenen. Eine ungewöhnlich hohe Durchschnitts» Temperatur und sehr geringe Niederschlage haben den eben verflossenen Monat vor früheren Maimonaten ausgezeichnet, infolge dessen haben sich aber die Saaten im allgemeinen nicht so günstig entwickelt, wie in Jahrgängen, wo der Mai «lühl und nass» gewesen und ein kräftigeres Wachsthum der Vegetation begünstigt hat. In den letzten Tagen endlich sind über ganz Europa Regen niedergegangen, die allerdings nur als Strichregen bezeichnet werden, aber doch die dringendste Gefahr für die Saaten beseitigt haben. Vorläufig sind die Verhältnisse die folgenden: Weizen steht im ganzen befriedigend und bedarf infolge seines dichten Standes weniger des Regens, dagegen ist für die Sommerfrüchte, für Mais und Rüben, Regen noch dringend nothwendig, denn der Stand diefcr Früchte zeigt überall den yachtheiligen Einfluss des anhallend trockenen, warmen und windigen Maiwetters. Der Roggen, welcher schlecht aus dem Winter gekommen und schütter geblieben ist, wird vielleicht nur eine sehr mittelmäßige Ernte ergeben. Alles hängt jetzt davon ab, dass ein ausgiebiger Landregen sich einstellt, damit die Schäden, welche das trockene Wetter verursachte, gutgemacht werden. In Amerika haben sich die Saatenstandsverhä'lt-nifse gebessert, und damit im Zusammenhange steht der Rückgang der Gelreidepreise in Newyork. Von den europäischen Productionsgebictcn sind leine besonderen Klagen zu verzeichnen; man rechnet bisher mit einem mittleren Stande der Getreidesaaten, und man hat auch dort zumeist über Regenmangel zu klagen. — (Aus dem Staats-Eisenbahnrathe.) In der jüngst stattqefundenen Sitzung referierte Herr Karl Luckmann über die dringend nothwendige Gleichstellung der Südbahn-Tarife für Laibach-Triest mit jenen der Staatsbahnen. ZN öer Kchl'arnaftik. Novelle von Nalduin «roller. ^ . (?. Fortsetzung.) fNiger ^erbleichte. Das auch noch! Erst als groß-Mrn,°??lsanter Ritter und gefährlicher Lilienluickrr lllltln or, c ^ ^'^ werfen, und dann nicht einmal zu 'he sch«'"'Aen Spiele Geld zu haben — das war ^Ufllnapn . sachte! Er konnte es auch nicht wagen, lbsfond cl" b" H?ff"ung, dass er den nöthigen Ae-M se^ yMn gewinnen werde, denn er kannte sich ^- ?lu« >^' " verlor immer und bei jeder Gelegen- ""shau.e '" Kle"'nie musste er sich um jeden Preis '^V^'"'. kein Kartenspiel!» rief er mit Pathos. Killer '." gegen ein Kartenspiel in so liebcns-l?l für 9 "! geistvoller Gesellschaft. Kartenfpiel ist Uen i^k '. die sonst mit sich nichts anzufangen ?°gen n,.« °"f irgend eine Weise die Zeit todt-n,>gweil ' ^ PH "W selbst gegenseitig zu Tode Mer «. Vle'. Ich könnte es mir nie verzeihen, in °Men..^"'Haft zum Kartenspiele die Zuflucht zu !^ielle'^ ^kindliche Neigung des Kopfes und ein ^i, dies, Mender Blick 'nach der Hausfrau bea.lei- °> btschall "l' Das Urtheil der löblichen Vcr- Alonn l " "" einstimmiges: Ein charmanter jun- ^ sich gellte haben wir auch weit Besseres vor,. «2» Ivhauna wieder vernehmen. ^Hrieh "" Vruder Eduard hat eine Römertragödie ^- wie heißt sie doch?» «Numa Pompilius.» bekannte dei junge Mann erröthend, indem er ein schweres Manuscript aus der Rocktasche zog. «Hat nicht Daudet etwas Aehnliches geschrieben?» frug eine der Tanten, die ei gerne sah. wenn man sie als eine Kennerin und Beschützerin der schönen Künste betrachtete. «Aber Tante — Nonma Roumostan!» sagte Fräulein Paula, die Schwester dcr Hausfrau, verweisend. Es kränkte sie tief. dafs sich su etwas in Heinrichs Gegenwart hatte ereignen müssen. «Ach ja! Eine kleine Verwechslung.» sagte die Taute mit graziösem Lächeln. «Mein Gott, die Römerstücke sind sich so ähnlich!» ^ ^ Frau Johanna beeilte sich, ihrer hitzigen Schwester, die schon wieder eine Berichtigung ans der Zunge hatte, ins Wort zn fallen. «Mein Mann will nichts wissen von Eduards literarischen Bestrebungen —. «Ich hade ihn immer für einen Ehrenmann gehalten.» dachte sich Heinrich. ^ . ^ «— und so wollten wir seine Abwesenheit heute abends benutzen und uns von Eduard sein Stück vorlesen lassen.» Alles war ungemein erfreut über mese Aufkla-runss. Das war doch einmal ein Familienabend, den man sich gefallen lassm konnte! Eine förmliche Schwelgerei in Kunst und Literatur — eine Orgie m gnstlgcn Genüssen. Man lernt interessante Leute kennen, erhält Kenntnis von den meisten literarischen Erscheinungen — die Abende der Frau Johanna nehmen m der That einen schönen Aufschwung. Man ersparit sogar einen Parketsih — Kunstgenüsse, die nichts tosten. stnd aller Orten sehr beliebt. Die nichts kosten — als ob der Fiaker da unten gratis warten würde! Heinrich war in Verzweiflung. Das hinderte ihn aber nicht, die allgemeine Versun-kenheit, mit der die verehrliche Verwandtschaft dem pathetifchen Vortrage des Herrn Eduard zu folgen fchien, dazu zu benutzen, um mit Frau Johanna und Fräulein Paula in nachdrücklichster Weife zu kokettieren. Er mufste es, sonst wäre er bei den einförmig herunterrollenden fünffüßigen Iamben unfehlbar ein« geschlafen. Im dritten Act, auf der Höhe der Situation, unterhielten sich Numa Pompilius und Egeria sticho. metrisch — jede Zeile ein Goldbarren! Das war die Stelle, auf welche sich Herr Eduard am meisten zugute that, wie er erläuternd bemerkte. Bei dieser Glanzstelle der modernen Literatur dachte Heinrich mit Wehmuth daran, dass der Fiaker noch immer auf feine Kosten unten schäume. Jede Nömertragödie hat fünf Acte, aber da Heinrich immer Pech haben mufste, fo hatte der «Numa Pompilius» deren sechs. Es war Mitternacht, als Herr Eduard das Manuscript zusammenklappte und Heinrich daraus schließen zu dürfen glaubte, dass nun die Vorlesung ein Ende habe. Er hatte nicht ein einziges Wort von dieser litera-rischeu Marterei verstanden, allerdings durch eigene Schuld, da er nicht zugehört hatte. Denn das Stück selbst war sehr gut, wie die ganze Verwandtschaft mit Begeisterung behauptete. Beim Abschied küsste er der Hausfrau mit großer Zärtlichkeit die Hand und schwor sich dabei im stillen, dass er den jungen Dichter doch bei nächster Gelegen-heiter erdrosseln oder ins Wasser werfen werde. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 127. 1088 5. Juni 1388. — (Personalnachricht.) Landeshauptmann Graf Thurn hat sich gestern zum Curgebrauche nach Karlsbad begeben. — (Aus dem Reichsrathe.) Wie man uns aus Wien telegraphiert, hat das Abgeordnetenhaus in der gestrigen Abendsitzung das Brantweinsteuergeseh in zweiter Lesung angenommen. Die dritte Lesung findet heute statt. Man glaubt, dass das Haus morgen seine Arbeiten beendet haben wird. Es werden außer dem Spiritussteuergesetze noch einige Eisenbahn- und finanzielle Vorlagen der Neschlussfassung zugeführt werden. Das Herrenhaus wird auch noch in dieser Woche die kleineren Gesetzentwürfe erledigen. Zur Berathung des Brantweinsteuer-gesehes wird das Herrenhaus im Laufe der nächsten Woche eine Sitzung halten, zu welcher sich die Herrenhausmitglieder der Delegation von Budapest nach Wien begeben müssen, so dass die Vertagung des Parlamentes erst Ende nächster Woche erfolgen wird. — (Fahnenfest inKrainburg.) Aus Krain-burg schreibt man uns unterm Gestrigen: Der im vorigen Jahre gegründete Leseverein in Krainburg feierte gestern, begünstigt vom herrlichsten Wetter, die Enthüllung der Vereinsfahne. Das schöne Fest zog eine Menge Gäste aus Laibach und aus der Umgebung von Krainburg herbei. Das größte Contingent der Theilnehmer rückte mit dem Mittagszuge auf dem Bahnhofe Krainburg ein, wo sie vom Festausschusse auf das freundlichste empfangen und vom Fräulein Prevec herzlichst begrüßt wurden. Die einzelnen, zum Feste erschienenen Corporationen wurden mit Vlumensträußchen betheilt. Unter klingendem Spiele begab sich der Zug der Gäste, und zwar der Gesangsverein «Slavec» von Laibach corporativ, der Leseverein von Eisnern, die Citalnice von Stein und Krainburg, der Gesangsverein «Lira» von Stein und der Sängerchor von St. Veit in die Stadt. Beim Vereinslocale angelangt, hielt der Zug inne, und es wurde die neue Vereinsfahne auf den hübsch hergestellten und sehr geräumigen Festplatz im Garten zur «alten Post» unent-hüllt mitgenommen. Um 3 Uhr begann das Fest. Unter den geladenen Gästen erschienen nebst dem Herrn Bezirks-hauptmann auch der Herr Bürgermeister mit seiner Gemahlin, der Fahnenmutter, und andere Notabilitäten. Beim Eintreffen des Herrn Bezirlshauptmannes wurde von der Musikkapelle die Volkshymne abgespielt, während welcher sich sämmtliche Gäste erhoben und selbe entblößten Hauptes anhörten. Von der mit grünem Reisig geschmückten Sängerbühne ertönte nun das schöne Weihelied von Ienlo: «'I'i, ki si na» u8tvHlü», welches vom Gesangsvereine «Slavec», wie auch alle übrigen Programmnummern des Concertes, kräftig und correct vorgetragen wurde. Nach einer lernigen, auf die Bildung des Geistes und Veredelung des Herzens sowie auf die eifrige Pflege der Liebe zum engeren und weiteren Vaterlande und auf die treue Anhänglichkeit an das Allerhöchste Herrscherhaus hinweisenden, die hohe Bedeutung der Fahne erläuternden Festrede wurde Foersters Festlied «XaZa, xastavH» feurig abgesungen, worin Herr Me den im Quartette besonders excellierte. Sodann wurde die Befestigung der Fahnennägel durch die Vertreter der verfchiedenen Corporationen vorgenommen und die mit einer geschmackvollen, in Gold und reicher Ornamentik ausgeführten Lyra und anderen Emblemen gezierte Tricolore dem Fähnrich übergeben. Die Gemahlin des Herrn Bürgermeisters Oavnik fungierte als Fahnenmutter. Der Act der Enthüllung schloss mit der Begrüßung von Seite der Schwesterfahnen. Im Verlaufe des übrigen Programmes reihten sich Musik und Gesang abwechselnd aneinander, wobei der Verein «Slavec» den Löwenantheil hatte und die Anwesenden in der heitersten Stimmung erhielt. Die in den Gesangspn'cen vorkommenden, mit Feuer und Empfindung vorgetragenen Soli des Herrn Meden elektrisierten die Zuhörer ganz besonders. Nicht minder freundliche Aufnahme fanden auch einige Quartettvorträge des «Slavec» und des Gesangsvereines «Lira», in welchen sich die Tenore als sehr gut geschulte Sänger erwiesen. Der ge« sangliche Theil des Festes fiel glänzend und zur allgemeinen Zufriedenheit aus. Inzwifchen war auch der slo-venische Bicycle«Club von Laibach eingerückt. Gegen Abend wurde noch ein Kränzchen improvisiert. Nachdem schließ« lich auch noch die Sänger des katholischen Vereines von St. Veit einige Lieder zum besten gaben und sowohl durch reine, klüftige Stimmen wie auch durch fleißige Uebung unter Führung ihres uuermüdlichen Ehormeisters Herrn Tomec von ihren Fortschritten ein günstiges Zeugnis abgaben, war die Zeit zum Abschiede herangerückt. Auf dem Marfche durch die Stadt brachte der «Slavec» noch ein Ständchen der Frau Fahnenmutter, dann eilte die Festschar, begleitet von einem zahlreichen Publicum, dem Bahnhöfe zu. — (Todesfall.) In Arunndorf wurde gestern der dortige Oberlehrer Herr Usenicnil zu Grabe getragen. Am Leichenbegängnisse betheiligten sich nebst der Schuljugend viele Collegen sowie Freunde und Bekannte des Verstorbenen. Herr Vezirlshauptmann Mahkot hielt eine Trauerrede. Mehrere Lehrer, unterstützt von den Sängern der Schischkaer Citalnica, sangen unter der Leitung des Herrn Oberlehrers Govekar zwei Trauerchöre. ^. — (Kupferstich-Radierungen.) Nachdem Gabriel Max' berühmtes symbolisches Gemälde «Christuskopf» von Prof. W.Wörnle in Wien als Kupferstich-Radierung ausgeführt, im Verlage der k. k. Hof - Kunsthandlung Nikolaus Leh mann in Prag erschienen, ist nunmehr auch das große Christusbild «Es ist vollbracht!» von Gabriel Max ebenfalls von Wörnle als Radierung in gleicher Größe für denselben Kunstverlag vollendet worden. Beide Kunstblätter wurden als monumentale Leistungen der graphischen Kunst von den Gebildeten aller Nationen mit lebhaftem Interesse aufgenommen und beweisen aufs neue, dafs zu einer in Ausdruck und Stimmung getreuen Wiedergabe eines Gemäldes die Kupferstich-Radierung am geeignetsten ist. Nur ein Meister der Radierkunst war wohl imstande, die tonvolle, weiche Stimmung und Harmonie dieser erhabenen, ebenso gedankenreichen wie gemüthstiefen Christus-Darstellung unseres berühmten Stammesgenossen und deren ganze hohe künstlerische wie ethische Bedeutung so ergreifend originaltreu zum edelsten Ausdrucke zu bringen, wie dies dem Maler-Radierer Wörnle in seiner vollendeten Wiedergabe gelungen ist. Es ist zu wünschen, dass man sich auch hierzulande mehr und mehr mit einer Reproductions«!! befreunde, deren künstlerischer Wert z. N. bei den Franzosen, Italienern, Engländern u. a. ein verbreiteter ist. Dieses in seiner Art erste Unternehmen der österreichischen Kunst hat Se. Majestät der Kaiser Franz Josef sowie Kaiser Alexander III. und weiland Kaiser Wilhelm I. durch Subscription von Remarquedrucken auf Atlas ausgezeichnet. Ein Prager Blatt schreibt diesbezüglich: «Ergreift fchon der erste Anblick dieses gekreuzigten Erlösers auf dunklem, sonnverhülltem Grunde einer wie von der Ahnung des Weltgerichtes durchbebten Natur, welcher jedoch am fernen Horizont ein neuer Lichtquell aufgegangen, unfere ganze Seele, so verkündet dessen Gestalt, die aus diesem Hintergrunde wunderbar plastisch hervortritt, mit ihrem tiefen, unerschöpflichen Ausdruck göttlicher Liebe den heilsbedürftigen Völkern aller Zeiten das große weltgeschichtliche Factum: ,Es ist vollbracht!' und erfüllt jeden mit dem Gefühle jener Erhabenheit, in welcher sich das Gesetz und die göttliche Liebe vereinigt offenbaren. Damit dieses zum erstenmale universell erfasste Gemälde M ist vollbracht'/ von Gabriel Max mit all dem überwältigenden Eindruck, den dieses berühmte Werk auf den Beschauer ausübt, in allen Kreisen verbreitet und auch dem jugendlichen Sinne schon von der Schule aus zugänglich gemacht werde, hat der Besitzer desselben, Hof-Kunsthändler Nikolaus Lehmann in Prag, durch Professor Wörnle eine große Kupferstich-Radierung ausführen lassen, von welcher — einem Meisterwerke ersten Ranges und der österreichischen Kunst zur Zierde gereichend -- gesagt werden muss, dass sie die Wirkung des Originals in der Gestalt des Heilandes, das innere Leben des Bildes, dessen Symbolik und ergreifende Stimmung treu wiedergibt und nun von Prag aus in die ganze Welt seinen segenbringenden Weg gehen wird, als edelster Schmuck für Kirche, Schule und Haus, ebenso zu idealer Erhebung wie zur Belebung des christliche» Geistes.» — (Schulfest,) Die evangelische Volksschule feiert heute Nachmittag auf der neuen Schießstättc ihr diesjähriges Schulfest. Die Eltern der Schüler wie alle Kinderfreunde find herzlich willkommen. — (Im Urfulinnenkloster zu Bischof« lack) ist vorgestern Schwester Magdalena Pilus, Lehrerin der fünften Classe an der inneren Schule, im Alter von 23 Jahren gestorben. — (Sturm und Hagelschlag.) Nachdem sich schon im Laufe des gestrigen Nachmittags das Firmament mit dunklen Wollen überzogen hatte, entlud sich gegen halb ll Uhr über Laibach und Umgebung ein heftiges Gewitter; die Wolken ergossen ihre Wassermassen mit solcher Vehemenz, dass binnen wenigen Minuten alles überflutet war. Auch mittelgroße Schlossen sielen ziemlich dicht, ohne indessen in der nächsten Umgebung empfindlichen Schaden anzurichten. Dagegen haben die Bäume durch den außerordentlich heftigen Sturm viel gelitten, und wurden namentlich die Kastanien in den Tivoli-Anlagen sowie die Fichten und Buchen im Tivoliwalde hart mitgenommen. Der Regenguss war bald vorüber. Ein Landregen erscheint noch immer nothwendig. — (Bier nach Gewicht.) Das Prager Gast-wirtorgan macht den Vorschlag, Bier solle im großen nach dem Gewichte verkauft werden, da bei dem gegenwärtigen Vertaufsmoous der Wirt in der Regel mehr bezahlen müsse, als er erhalte. Dann aber bemerkt das Blatt: «Die Einführung des Bierverkaufes im großen nach dem Gewichte hätte keineswegs zur Folge, dass das Bier auch im kleinen nach dem Gewichte verkauft werden sollte; werden doch auch andere Flüssigkeiten im großen nach dem Gewichte und im kleinen nach dem Hohlmaße verkauft.» Gescheit ist schön; bei dem Verlaufe des Bieres nach dem Gewichte im kleinen ließe sich natürlich nicht so leicht mit dem Schaum operieren, und dieses Herzeleid möchte das obgenannte Organ den Gastwirten nicht bereiten. Wir aber glauben, dass auch die Gäste auf die sogenannten Generalborten gerne verzichten werden, denn auch der Gast möchte nur so viel bezahlen, als er erhält. — (Gauturnfest.) Wie die «Deutsche Wacht» meldet, wird das Gauturnfest, welches im September m Cilli stattfinden sollte, entfallen, da die Kaisermanover Einquartierungen von Militär in einem Maße nut W bringen werden, dass die Unterbringung der Turn schlechterdings unmöglich wäre. , — (Gemeindewahl.) Bei der jüngst statlgesun-denen Neuwahl des Gemeindcvorstandes der Ortsgememo St. Cantian im politischen Bezirke Gurkseld wuM" gewählt: Iofef Globe vnit aus Wendorf 3"" ^, meindevorsteher, Martin Mole aus Dobruskavas, ^^ Iermancic aus Drusce, Mathias Rohr mann ",' Dobruskavas, Martin Matko aus Mackovc und ^ hann Vavko aus Dobrava zu Gemcind""^en. ^ Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Zt<1-' Budapest, 4. Juni. Der Gendarmerie - Corporal Johann Pavo, welcher seine Geliebte in Szeaedm " schoss und sich selbst zu entleiben vrrsnchte. stch l^ bloß leicht verletzte, wurde uom Militärgerichte zu" Tode durch den Strang verurtheilt. »,,. <.. Berlin, 4. Ium. Der Kaiser hat die letzten MW recht befriedigend verbracht, die Eiterung hat ^. ^ art vermindert, dass nachts die Canute '"" . ^ gereinigt werden musste. Der Appetit und dle " dauung sind befriedigend, der Morgen - Consuim^ wohnten alle sieben Aerzte bei und constatierten " volle Befriedigung mit dem Befinden des M»narcy ' Angeblich herrscht derzeit unter den Aerzten volle u " einstimmung darin, dass nach den neuesten u suchnngen das Grundleiden des Kaisers nicht zcrrl., sondern Perichondritis sei. <.^ Paris, 4. Juni. In der Kammer brachte yeu Vmilanger den Drinqlichkeitsantrac, anf Auflos""« ^ Kammer »nd Revision der Verfassung em ""^.^ gründete denselben durch ein unter zahlreichen u brechungen verlesenes Expose", worin er sich nneoe ^ > auf Kundgebungen zu seinen Gunsten berief «no »^ tige Anklagen gegen die Regierung und den P^. ^^ tarismus erhob, die Nothwendigkeit einer voUstano'« Reform des Regimes darlegte und ein reconstmuel . auf eine mächtige Armee sich stützendes 3""«^ ^ die beste Friedensgarantie Europa's hinstellte. Mll) ^ Erwiderung ssloquets, welcher im wesentlichen samstägigen Erklärungen im Revisionscomllö w holte und die neocäsaristischen Bestrebungen ^, gers scharf brandmarkte, wurde die Drm«^ t»>s Antrages Boulangers mit 877 gegen ^''^ ts men verworfen und die Affigierung der Nebe li < ^, in ganz Frankreich mit 335/ gegen 170 St'mme, schlössen. , . ^eldet Nom, 4. Juni. Die «Agenzia Stefan,' >"^ aus Massauah vom 3. d.M.: Es heißt, ""s ^ habe den Ban zahlreicher Hütten in Aznefas ai'g net, wo er zu verbleiben gedenkt. «fmserill Mailand, 4. Juni. Der Kaiser nnd we ^^ von Brasilien sind mit den Doctoren Semmoia, ^ ^, Degiovanni und Moiamajo nach Al'l'^s de^ gereist, woselbst sie um 5 Uhr abends eintrchen^^. Mkswirtschastüches, Nudolfswtrt, 4, Juni. Die Durchschnitts-P«lse 1 ___ cnlf dem heutigen Marlte wie folgt: --------------- """"^ sl. lr, -^D Weizen per Hektoliter - ' ^. ^ Korn » 4 70 Eier pr. Stilcl - ' ' ^ " Gerste » 4 54 Milch pr. M" - ' ' ^ A Hafer . 2 44 Rindfleisch pr. K'" ^ 4» Halbfrucht . 4 «» Kalbfleisch .,. . . ^ ^ Heiden » 4 1« Schweincflc,sch ^ ^ Hirse . 4 W Hähndel pr. Sttlcl' ' ^ Kukuruz » 4 22 Tauben ^ «.,„'."" ^. Erdäpfel pr.Meter-Ctr. 1 95 Heu pr. M "'" ' ^ Linsen pr. 100 Kilogr.--------- Stroh ^ ''''" Bewölkung, gegen « Uhr Sturm aus ^- chalte'^ä'i' starkem Regen mit Hagel, eine Vlcrtelslun^ ^.h«. "' Regenbogen. Das Tagesmittel der Temperas ^^^ über dem Normale. —----------------------------------------------------»3l as ^ verantwortlicher Redacteur: 3-^ 1089 Course an der Wiener Korse vom 4. Juni 1888. Nach dem officiellen CourSblatte. ^ Gelb Ware ^ Etllllts.AnlthcN. ^ilb^^...... 7895 79'1I> '««°« ^°7 ^taatslosc 250 fl, ,»2 - I326»«<» ""°st . ,c»o „ ,«u—,««-00 « . . 00 „ —'— —'— L?H ^'brenlt, steuerslci , ,0900 109 7« «olenrcnic, fieuersrei 93 ?o »»90 » <-°>c 4"/„ ioc> sl, . ,23 «0 123 A» ^"Ml.-Ol.li°»ti°nen V Inland ^7^'^ ^FrreichischV . ' ^ I- Gelb Ware 5"/„ Tcmcser Vanal .... lu«.?l> ibü 2li^ 5°/,. ungarische...... l«b'»o 1(o Tlnlchen b, Stablgcmeinbe Wien (SObci und Gold) ....—-.. —- PlämicnÄnl.d.SladtncmWIen 135-90 13« !l» Pfandbriefe (fUr IUU fl,) Vobcncr. allg, öfieir. 4"/„ Gold . l«7—1',« — dto. in s>0 „ „ 4>/,"/u ino?5> if>lw d blo. Plnmlen-Schuldvcrschl,3"/l> ic<2-7s> >0i> 2s, Ocst.Hypolhelcübanl luj. 5'/,"/° 101 — lol?5 Ocst.-iinss. «anl vcrl, <'/,"/«- - —-——'— dto. « 4"/„ . . —'- —'- bto. „ 4«/u . , -'— —'— Nuss. alla. Vobencrcdil-Ncticnsscs. in Pest im I, i».'!tt verl, 5'/,"/» —'^ — — Prioritllts-Obliglltionen (flil 100 si,) Elisabeth.Wlstbah» 1. Emission - — — — stctbi>!a»b«-Nordbl>hn in Eilbcl 9»s>0 IOl» 10 ssmn,.Ioses«3!ahn..... —— —.- Oalizische Karl Ludwig >V.,hn ««»O fl. S, <>/2"/« - »»'75 99-25 Oefterr. Norbweftbahn . . . 107 — IN7«> Slebenbürger ...... —^ ^- — Gelb > Ware StaatSbahn 1. Emission . . 282'75,203'2ci Sübbahn l^ A»/,,..... 145 5!/ K«'— il 5"/,.....lL8---------'- Ung.'galiz, Vahn..... »7>20 «7« Diverse Lofe (per C«i!«l). «lrcditlosc 100 sl..... 179 — 173^5 «llary-^ose 40 sl..... K5'4l, 5«- 4"/n Donau-Danlpssch. 100 fl. 118.—H« ^ t!ail>achcrPramicn-?lnlcb,20sl. 2425 2»'^ Osener Losc 4U fl..... k» 25 <><»'— Palffy rose 40 f,..... 5325 L4'- Nolhcn Krcu,. öft.Ges, v.io sl. 1?'4(< I7'7U Rudolf l!osc 10 fl..... zo-5<» 2> ^- Enln, i'osc 4» sl..... «2— «?^0 S<,'i"cnoi«.Lo<>: 40 sl, , . «,-z!5 «2— Waldsicin-Vosc 20 sl, . . . z9-s,0 40— Windischgrah-Vose 2» sl, , , o,-25 5l-?5 Vanl-Acticn (fer Stiicl), Nnstlo.Ocstcrr. Vanl 200 sl. . ,N4'?5 ll»5 25 Vaülvcrei», Wiener, 100 sl, . »0— !>o <>o Ldncr,-«nst.,öst.zloofl.E.'»»^ ,epos>te»b>inl, NNss, 2nn sl, . 170—170 50 Llcompte G., Nicderöst. s.oofl, 50<>-^ 503 — Hypothclcnl'„öst,2unsl,25"/„(l. —>— —-— i!ä»dcrl'., os!.200fl. O,5»0''/„E, «Iü'25 2!.1 50 Ocslerr.'Ung. Banl . . , . «e«— un« - UnioNbaNl 200 fl..... Istft'70 2»!»'^- VcrlchrSbanl, Äll«,, 140 sl. i4«.25 15«'" Gelb Ware Actisll von Transport-Unternehmungen. lpcr Stück). Nlbrccht°Val)N 200 sl. Silber . —'— 5« 5V Alfold'ssiuiiiAahn 200 fl. Silb . 17« — 17«.5U Äüssig-Tcpl, Eiscnb. lOO sl. «At.----------------- Vöhm, Nordbahn 150 fl. . . . 177 50 I7U-50 „ Weftbahn 200 sl. . . . 804 50 «05-50 Vuschtichradcr Eisb. 500 sl. - sfilnfllrchcn-VarcserEis,2N0fl,S, —— -.» — (Yal>z,K>nl-^!ldw!g-Ä.z!l»0fl,(l!N. 197 75 198.25 Oraz-Köslacher E.-Ä. 2U0sl.ö,W. — —------- Kablcnbcra Eisenbahn iou sl, . —-— —- - «aschau-Oberb. (liscnb,20n fl.E. — — —- -Lembcra-Ezernowih-Nassn-Lisen- bahn-Gcscllschasl ^00 fl, ö, W. 21L-25 2,2-75 Llovd. öft,-ung,.Tricst5N»)sl,c!Vt, 458— 4«, — Oesterr. Nordwcflb. 2nu sl. Silb, ,58 50 15U.— dto. (lit, il) 200 fl, Silber . —— —-— Prag-Duz-cr Eiscnl'. 150sl. Silb. 17'50 18 5N Mudolf-Vahn 200 fl, Silber . i«3-50 184. - Siebenbüracr Eisenb. 200 fl. . —— — — Slaalscisenbahn 20« fl, ö, W. . «L5>5l» 22« — Ge1^> War« Slldbllhn 20« fl, Silber . , . 83 — »3 so Sllo-3lorbd,.Verb,-V.200fl.00 — 100'bo Ung.-gHliz, Lisrnb,200 fl, Silber ib0-.-iLo.ou Ung. NoN oftbahn i!N0 sl Silbn IK4 00 105. — Ung.Wcftb,(Uaab-Vraz)20Ufl.S. Ib7__107.00 Industrie-Actien (Per Stiill). ------- «lifenbahnw.'kcihg. I, 8«sl.40"/„ —-— ..»». „Elbemilbl". Papiers, u. V.«G. 04-- 5!l— Monlan-Gcsellsch,. öficrr,-alpine 28-25 28-75 Präger Eisen» Ind. ° Ges. 200 fl. 237 2i> 238 20 SalaoTari, Eifenraff, 100 fl. .-------—-— Wassens.-G.Oeft.inw.inofl. . «t»8 — ««2 — Devisen. Deutsche Pllihe...... «i»7i. «2-25 London......... 12«.40 12a «u Pari«......... ^,0 ^^, 0!» 10 Valuten. Ducaten........ 0-^>l 0»? «o-ssrancs-Ttück«..... >0-0i^, »003 Silber......... —— — — Deutsche Mcichsbanlnotcn . . ei-l»5«2 02» Italienische Nanlno'.cn (i 00 kire) 4»»n 4»»o Papicr-Nubel pc, Llllcl . . . ,07^ 108