^,» «^Z^ ^» Piiinnmerationsplc!«: Im Comptoir ganzj. '«sH» VTH ßH fi. N, halbj.I. b.üo. Für b!>: Zustellung ins Hau» V^H^ ^vV« haibj. üolr. MltderPoftgan,j. fl. ,5, h»lbj.fl.?.5<». Dottnerstllg, 28. December 3nsert )»>tz^ D 3ni. 1« li. u. s. w. Iujertioneftcmpel jebeem. »l> tr. ^ <^/ D ^.» Amtlicher Theil. Je. t. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchst unterzeichnetem Diplome den Obersten und Commandanten dcs t. l. Alexander CescncoitS Großfürsten» Thronfolgers von Rußland 61. Linicn-Infanteriercgi-ments Wilhelm Biedermann, als Ritter deS OrdcnS der eisernen Krone dritter Klasse mit dcr KiiegSdecora« lion, in Gemähheit der Ordensstatutcu den Ritterstand allergnäoigsl zu verleihen geruht. Se. k. und t. Apostolische Majestät haben mit Aller, höchster Entschließung vom 22. December l. I. die Wahl dcs Hof- und GerichtSadvocatcn Dr. Cajctan Felder zum Bürgermeister der Haupt- und Residenzstadt Wien allergnädigst zu bestätigen geruht. Lasser m. p. Se. l. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 13. d. M. dcm k. und k. Gcncralconsul in Moskau Stephan Herz felt» die An-iwhme und daS Tragen der ihm verliehenen großen Decoration des tunesischen Iftichar-Ordcus allcrgnä'digst zu gestatten gcruht. Se. k. und l. Apostolische Maichät haben auf Grund eines vom Minister des kaiserlichen Hauses und dc,i Acußcrn erstatteten allcrunlerthänigsttn Vortragcc« »mittelst Allerhöchster Eutschlußung vom 14. Dccemlicr d. I. den LcgatiouSralh zweilcr Kategorie Joachim Frci-hcrrn v. M ü nch-Be l l i n g ha u sen zum Legations' rath erster Kategorie allcrguäoigst zu ernennen geruht. Se. k. und t. Apostolische Majestät haben mit Aller' lMster Entschließung vom U). December d. I. die Gräfin Marie Sternberg zur Ehreudanlc des herzoglich saooy'schen DamenstifteS in Wien allergntldigst zu er, nennen geruht. ________ Der Minister des Innern hat auf Grund der erhaltenen Allerhöchsten Ermächtigung und im Einvernehmen mit den belheiligtcn anderen l. l Ministerien den Herren Ferdinand Altmann, Adolf A l t m a n n , Arthur Smith Owen, Robert Baxter Lown dcs und Dr. Karl Dostal die Bewilligung zur Errichtung einer Actiengcscllschaft unter der Firma..Britisch-österreichische Diöconlo Gcfcllschasl" mit dem Sitze in Wien ertheilt und deren Statuten genehmigt. Nichtamtlicher Theil. Das österreichische Herrenhaus. Die liberalen verfassungsfrcundl,ch gesinnten Blätter in Oesterreich sind von dcu Ernennungen für daS österreichische Herrenhaus lcdhafl bcfriedigt. In erster Linie ist es die ,.N. Fr. P'rssf," welche ihrer Befriedigung lebhaften Ausdruck gib'; sic sagt: Die neuen Erncn-uunacu mutlieu uns au. alo schrille., wir durll» ein freundlich geschmückte« Vestibule, wclches nns die Hoffnung auf eine angenehme Wohnlichst erschließt, Weni; nicht schon die Namen dcr Mimstcr, wrnn »icht schon die von denfclvcn verfi,glc Ausiöiung u:.b Neuwahl der illegalen Landtage die Politik dcr geacnwärtigcn Regie» rung geoffenbart hätte, so geschähe eö durch die Vestcl' lung des Präsidiums 5cS Herrenhauses und die PairS-Erncnnungen. Fürst Carlos Auertpcrg ist Präsident dcs Herrenhauses. Dicscr Name spricht ein gnnzes Programm. Wohl halien wir gesch u, daß auch cm vcrfassun^fcind-lichcr Minister einen Mann von ausfflpriigtcr, scha'f» fauliger Vrrfassun.istrcllc auf dcu Wollsack dcr österrci? chischcn Lordschaftcn vcriiscn taun. So hat Graf Hohem wart nach dcm Tode dcS Grascn Kuefsiciu dcn Präsidenten v. Schmerling auf den ersten Plcch dcS Hcrrcn» hausect gestellt, gleichsam als eincn Vürgcn wider Willcn für die unbedenklichen Absichten jcncs Ministers. Abcr diese Ernennung war l.ichls ali, cine MaSlr, wclchc die Pläue des Ministörs vcrl'cigcn folllc. Nitlcr v. Schmer« ling als Präsident bcö HcrrcichaüscS kraft Hohmwart-schcn Vorschlages war gleichsam cin Argument — ein Schein-Argument, zur Widerlegung der wider diesen Minister gerichteten Angriffe erdacht, und dcr Schöpfer der F>mdcnnc>ttal-Arliic'. Hal sich dc^ftldcn fleißig be^ dient. DaS „Steiniget ihn!" welchcs diesem Minister schon vor seiner Enlpnppulig als Vater dcr Fundamenlal-Arlikcl überall cnlgegcnlgnle, parirle er mit der Berufung auf die in dcr Person SchmerlinaS vcrlörpcrle Verfassungs-Orthodoxis. Nichts von dieser Schcinpolitik ist in dcr Ernennung cincs anderen Vcrsassnngs Orthodozen, des mit Schmerling innigst verbiii.drncn ?lilc>Spcrg. zu e, kennen. Wa^ cc« ist, das wagt dl^ Ministerium auch z>: schc!-ner«: verfassungstreu. So dürfen wir wohl dcn Namen Aucrspcrg im Präsidium dcs Herrenhauses lcscu und verstehen. Auch halxn >cir, wir unS scheint, leine Ursache, uns darüber zu verwundern, daß der Präsident diesmal nicht Schmerling heißt. Fürst Carlos Auer«, perg hat ein historisches Aurecht auf das Präsidium deS Herrenhauses — ein Recht, welches wohl am allerwenigsten in dieser Zeit übergangen werden dürfte, in welcher sich derselbe neue Verdienste um dic Verfassungepartei erworben hat. Vielleicht darf man sogar sagen, daß die Rollen erst jetzt im Herrenhausc richtig vertheilt sind. Fürst AuerSpcrg. ein althistorischer Namc, gibt diesem Hausc, in welchem der all-österreichische Adel als voll« lischc Potenz zur Geltung kommen soll, in welchem die Wonschc Tradition in dcn ztitgeuöjsischen Trägern der» selbeu cinln so martanten Ausdruck sindct, die geeignetste Repräsentanz. Schmelling hingegen, der geschäftslun-digc. juristisch geschulte, vornehm? »^cist mit unbestrittener politischer Autorität, leistet als Führer der liberalen Partei im Herrenhause dem Vaterlandc die btsten Dienste. So ist icdcS bedeutende Element just an jenem Platzt, an welchem es am meisten zu wirscn vermag. Ii, dcu Pairserneullunaen wird man lcineSwegs eine eigentliche Parleiaclion suchen dülfcu, und doch wcr-dcu dieselben dcr Partei zugute kommen. Das Herren» hauS bedarf maunichsachrr Elemcnle, um mit Erfolg scine Gcschäslc zu führ-n und feinen Aufgaben entsprechen zu lünncn. Der Tod hal!c aber im ^anse dcr Zeit eine sehr ergiebige Ernte gchallcn mid Männer hinweg-genommen, wclchc entweder als parlamentarische Arbei» tcr wcrthvoll oder durch ihr Ansehen und ihren Einfluß nützlich warcn. Die neuen Ernennungen bringen nur Elsatzmannschllft in daS Herrenhaus, so daß sie den ClMlltter desselben nicht ändern. Und darin besteht eben dcr große Unterschied zwischen dcm Pairsichube von heule und jenem kolossalen Paiisschube, welchrn Graf Hodenwart plante, um feinem Fundamcntalartilcln dic Zweidrittelmehrheit im Hcrrcnhaufe zu schaffen. Eine verfassungsmäßige Abänderung dcr Verfassung war dadurch bedingt, baß jenc Partei, wclchc dic Verfassung anerkannte, für welche dieselbe RtchlecMlle war, in die Lage versetzt wurde, in diese Abänderung zu willigen ober sie zu versagen. Die Verfassung mit Hilfe von Abgeordneten abändern motten, welche deren Nechlsbestand leugneten, welche duhcr offenbar nicht auf Gruud der Verfaf-sung ihr Volum über dicsclbc abgeben konnten, hieß sie zuerst außer Kraft setzen, um sie dann auch formell für unwirksam zu erklären. Ganz so hätte es sich mit dem ci-em fünfundvierzigfacheii Pairsschulic unterworfenen Herrcnhaufe verhalten. DaS Herrenhaus der Verfassung, daS Herrenhaus, wie rS durch die Februarvcrfassnng begründet und die DecelnbelVerfassung entwickelt worden war, wäre thatsächlich beseitigt und durch ein oerfas- Zur Kepler-Feicr. „Gekreuzigt wild jedfr Prophe! auci, noch am hmtissen Tags." Rudolph Gottschall. Schwache und ferne Augen schen an dcm Himmel deutschen Ruhmes nur die Sterne dcr Literatur. m,d a.lch von diesen oft nur die Dioslurcn Oöthc nnd Schiller ulänzen- und doch leuchten an ihm weit über den Ho^ lilonl des eigenen Voltcs auch in anderen Zmcia.cn n.mschlichen Strebcus Prachtgcstirne der erst.» Größe; ei., solche ging iibcr dcm Nuhm.'slemp:l deutscher Aj'lro-„omm hculc vor drciliundrrt Jahren auf, als am 27. December I57l in dcm Württemberg,scheu Städtchen Mil Johannes Kepler gcborcn wurde. Nicht in dem Dorfe Magstatt, wie gewöhnlich all-gegeben wird, stand die Wiege deS grüßten Astronomen dcr Deutschen. Da Johannes ein Sicbcnmonatklnd war und in seiner Jugendzeit körperlich cdmso schwach blieb, wie sein Geist eine ungewöhnliche Lcbhaft,gwt bekundete, so beschloß sein Vater, eiu unbcmitteller Gast' rvl'rlh, ihn dem geistlichen Stande zu widmen, und hatte die Freude, daß scin «Vohu nach gltt absoloirtcr Latein» jchule in daS theologische Stift zu Tüliinacu aufgenom-„leu wurde. Aber die protest-nllischc Vcrfil'st^unga nnstalt verdammte daS «icht, das sich in ihre Mumc l'erirrt hatte, Uüd dc-n Ttzcolo.zc,, Johannes Kepler wurde, weil er die Wahrheit m der Philosophie und Malh^ mat,l acsucht halle, stall lhcologischc Anwcisuugc n a»f sie für bare Münze anzunehmen, daS Recht, ..Milcill'citcr an der würtlemberglschen Kirche zu sein", nicht ertheilt. ^, . ^> . Da kam von der Stiftsschule aus Graz in Ste,er- mark an die Hochschule zu Tübingen die Bitte um einen tüchtigen Lehrer dcr Mathematik und Moral. Die hoch-gelehrten Professoren freuten sich, dcn revolutionären Geist dcS jungen sscplcr so chrenvoll los zu wcrdcn, sie brachten lhn in die Höh?, um ihn wcg zu bringen, ,.proml>v<'!!tlli- ul^ «l!mv ' riefen sir, und Kepler würde Professor in Gra;. Aber ach, hier solllc rr Malhemalit lehren, cine Wissenschaft, die er lusher nur als cinc Hinzugäbe zur Philosophie mitgenommen halte; noch m hr! man vcr? langlc von ihnr dic Abfassung ciues Kalenders nach dcr damals ncueu grcgorianischln Bestimmung für das Jahr 1594. Nun machten ihm wohl die mathematischen Berechnungen leine Schwierigkeit, abcr man forderte damals von einem „Practica-Mclchcr" VorhcrfagilNsstn deS Wetters, ja selbst d:r politischen Ereigniss?. Mit Widerwillen gab Kcplcr der Zeitlordcrun., nach. Und dcr Genius war ihm günstig. Kcplcrs ssalcndcr sagte einen Bauernaufstand in Oesterreich und einen äußerst st.cllgcn Winter voraus und beides traf ein. Nun war scin Nuhm gesichert. Ihn abcr lrich der Genius, von welchen, er selber sagtc, er lisple ihm die großen Wahrheiten der Natnr zu, von den wcltcrwendijchcli formen dcs Klima« zu dcn eililgcu GcselM dcr Urania. Damals h,ittc KoPcrnituS dic größte I^volulion angerichtet, dic jc ein Rcich zerstörte, er halte durch dic Lehre, daß die Sonnc in der Millc dcS Planclcnsyslcmeö stchc, dm Iahrtauscndc allen hochmülhigcn Glauben vernichte«, cs sei daS Weltall dcr Erde wegen, die Erde dcS Menschen wcgcn, die Mmschen dcm zu Liebe da. der über irdische und gcist liche Dinge entscheid^', dürfe. War cö cin Wnndcr, daß diese Lchre des Krakauer Oomhcrru lausend Gegner fand? Kcvler trat für das ncnc System ein und über sandte darüber einen herrlichen Kupferstich seinem Landes-Herrn, dem Herzoge von Württemöcrg, der ihm dafür einen vergoldeten Becher aus Silber schenkte. In einer Schrift über die Geheimnisse deS Welt-baueS, Tübingen 15W, drückte er die richtige Ähnung aus, daß zwischen dcm Jupiter und MarS sich noch an« derc Planclcn bewegen. Kepler war von großer körperlicher Schönheit. Der Geist der Liebe fesselte den Genius dcr Slerne an die Erde. In dem adeligen Fräulein Barbara Müller von Mühlek fand fand der berühmte Malhemalicus eine treue Lebensgefährtin. Im Besitze allgemeiner Achtung, kühn und kräftig dic Himmelsleiter der Erkenntniß erklimmend, Besitzer eines RillergutcS und einer schönen, edlen Gattin konnle er sich der Hoffnung auf ein fried, lich. glückliches Lcvcn nicht verschließen. Abcr das Un-gliick schreitet schnell. Erzherzog Ferdinand,'nachmals Kaiser Ferdinand II., lilicß dcn Bcschl, daß alle Pro. lestanlen Grnz und das Weichbild dcr Stadt verlassen sollten. Vergebens ttalcn die Stünde für Keplcr ein; t'icfcr nmßte an die ungarische Grenze fliehen. Doch sichc, die Jesuiten, welche die Grazer Universität über-„ahiittn, verwendclcu sich für den berühmten Gelehrten und cr durste auf seinen Posten zurücklehren. Er übergab den Icsuitcu cincn interessanten klnfsatz über die im Jahre llM> zu erwartende Sonncnsmsterniß; er stellte Untersuchungen übcr die Natur dcS Lichtes und des NugcS au, zerlegte zuerst dcn Sonnenstrahl m seine sieben Farben, erforschte zuerst den Bau dcr Nctzhaul uud dcr Krystallinsc und erfand das Teleskop mit zwei couvrxe'l Gläsern. Mannigfach u»d hicr nicht aufzuzählen waren scinc wissenschaftlichen llrtmteu. Der Theilnahme an dem Schicksale scincr uc, fulglc" Glaubensgenossen «lachte cr durch ein Trostschrciben Luft; die Folge davon >rnr, daß er dic Aufforderung crhicll, binnen 45> Tagen die (Mcr seiner Gallin zu verlaufen oder zu verpachten uud das Laud zu verlassen. —Er erhielt nur einen aerinaen PachlsMling und mußte obendrein davon den zehnten Theil dcm Ichatze des Landes überlassen. „Schwer trafen mich," schieb er 3178 sungegeanerisches ersetzt, die Verfassung wäre factlsch vtr. nichlet gewesen, damit man sie formell uernichtcu tonnte. Dltse innere Unwahrheit war so auffallend und so ein. leuchtend, daß die Kronc gerade vor der unheimlichen, mit den desperatesten Namcn gewürzten Pairsliste des Trafen Hohenmart zurückbebte. Die Pairs-Ernennung des Ministeriums Aucrsp^rg ist ganz anderer Art; sie ist innerlich wahr; Zwcck und Mittel sind im Einklänge. Fast Mann um Mann läßt sich nachweisen, wer durch die neuen Namen ersetzt werden soll. Im HerrenlMsc saß beispielsweise der Sc« nalsprasident v. Szymonowicz, ciu gewiegter Jurist, welcher i:> der Oeffentlichleit wenig hervortrat, aber doch hinter der Scene eine bcachtcuswerthe Thätigkeit entfaltete. In cinem Hause, in welchem die ttemmasse der Mitglieder sich verhältnißmaßig wenig mit Politik beschäftigt und eigentlichen Geschäften mehr oder wenigcr fernsteht, üben eben Männer von jurist,schcr und politischer Geschäftserfahrung einen großen Einfluß und sind nicht zu entbehren. Wir schen daher eincn anderen Se-natspräsiocnlen dcs Obersten Gerichtshofes in der Person des Freihern, v. Apfaltrern in das Herrenhaus berufen. Der Name hat gewechselt, aber jener große Staatc«faclor. welchen man die Ilistizverwaltung nennt, ist in seiner Vertretung im Herrenhause unvcrtürzi gcbliebcn. Die Qualität dcS Elementes, welches dem Herrenhaus«: zugewachsen, ist identisch mit jener des zu ersehenden. Greifen nnr ein zweites Beispul heraus. Der berühmte Sieger von Lissa, v. Tegetthoff, welcher im Herrenhause einen großen Emfluß, auf die militärische!, Mitglieder dieser ausgezeichneten Versammlung lMte, roclcher dcutsch und verfassungstreu gesinnt, dicse Gejinnung auch bei seinen militärischen Herr«!nhauS'Collegen zur Geltung zu bringen wußte, ist dein Vaterlande und dem Hause der österreichischen Lords zu früh entrissen worden. Auch ein anderes Herreichailsmitglied, Frciherr v. Hetz, hat sein thattnreichcs Leben beschlossen. Wir sehcn nun einen Mllitälischen Oroßwürdenträger, messen verfassungstreue Gesinnung wohl verbürgt ist, die durch den Tod jlncr Manner entstandene Lücke aussüllen. Auch hier kann man sagcn, daß dieselbe Sache nur mit einem anderen Namen benannt wird. Der zu repräsentircnde factor ist dcr Qualität nach vertreten, wenn auch die Person eine andere ist. Wenn Ergänzungen nicht vorgenommen würden, so müßle das Herrenhaus allmälig auf eine Mitglicderzahl und eine Zusammensetzung herabsinlcn. welche eS ihm nicht mehr gestatten würden, die geeigneten Leiter und Referenten in die Commissionen zu entsenden. Und da doch der Tod selbst zu (Gunsten der Versassungs-gegner parteiisch gewesen zu sein schien, indem er unter den Verfasslingsfreundcn des Herrenhauses aufräumte, so dienen die Ernennungen nur dazu, dieser glanzvollen Käipcrschaft ihrer Zusammensetzung nach jene politische Falb.' zu bewahren, welche sie bisher gezeigt. So liberal die Berufungen gedacht sind, so verfolgen sie doch nur den conservative n Zweck, den Charakter des Herren« hausts unverfälscht zu erhalten. So darf man es als eine unumstößliche Wahrheit aussp-echen, daß dasjenige, was das Herrenhaus in der Veifassungsfragc beschließen wird, der getreue Aus druck des c o n stit uti on ell e n Geistes sein wirb, welchen die Verfassung selbst in das Herrenhaus pflanzte. WaS diese politische Körperschaft beschließen wird, das wird nicht eine todte Formel, das wird Geist von dem Geiste der V'r, »ssnng sein. Wir haben bisher das Hnre.ihaus als jene Institution ungesehen, in welcher dcr staalSerhaltende Geist, dic historische Tradition am lebendigsten wirkt. Nir hoffen, daß dasselbe durch die Neulicrufnngen gestärkt wurde, diese edle Nolle fortzuführen. Das Abgeordnetenhaus mit seiner Provenienz aus den Randlagen ist schon dadurch zu sehr zersetzt, als daß cs dem staatsrechtlichen Co:,snvatismuS alei-chermaßcn wirksam dienen könnte. Ls ist wohl zu hoffen, daß jene Zerklüftung, welche in früherer Zeit das Merk» mal der Verfassungspartci im Ndgeordnetenhanse war, nicht wicdcr zur Erscheinung kommen werde. Aber w»r sind dennoch befriedigt, daß das Herrenhaus durch die Neu-Ernennungen in seinem Berufe gestärkt ist, Hüter der Verfassung zu sein. - Bei Beginn der Reichsraths Faison wollen wir unsere geehrte» Leser mit mehreren der neucrnannten Herrenhaus» Mitglieder bekannt machen. Eing? der neuberufenen Mitglieder des Herrenhauses, wie Moriz v. Kaiscrfcld. daS ehemalige langjährige M t.üied des niedcrösterreichi» schcn Landtages und deS Abgeordnetenhauses, Graf Max Vrints und dcr zweite Präsident dcs österreichi» schcn Ober'Landcsgerichtes, Theobald Freiherr o. Nizy. sind im öffentlichen Leben so bekannte Persönlichkeiten, oah wir sie nicht erst vorzuführen brauchen; bezüglich der Uedrigen dürften einige Angaben nicht unwilllom« men sein: Johann Gaplist Scrinzi Ritter o. Montecroce, Doctor der Rechte, geboren im August 1806 zu Ala in Siidtirol, lebt seit 1880 in Trieft, wo er ungefähr drei Jahrzehnte die Advocatur ausübte. Ende 1848 winde er in den Tricster Sladliath gewählt, in welchem er scil diefcr Zeit mit kurzer Unterbrechung geblieben ist. Für sein während des Jahres 1848 anerkanntes nützliches Wirken wurde ihm 1849 der Franz-Iosefths» Orden zu Theil. 185,7 erhielt er den Orden der Eise» nen Krone dritter Klasse und wurde in den Ritter» stand erhoben. Am 26. Februar 1867 wurde er für Trieft in den NeichSrcUh gewählt, dem er zwei Jahre hindurch angehörte. Ivan Freiherr v. Npfaltrern, Senats.Präsi' dent beim Obersten Gerichtshöfe, tritt am 29. December in sein 70. Lebensjahr Er ist schon nahezu fünfzig Jahre im Staatsdienste >md fast zwei Deccnnien beim Obersten Gerichtshöfe thälig; seit dem 25,. Juni 1871 ist er auch Stellveillttcr des Präsidenten dcs Reichs» gerichtcs. Karl Gras Belrupl-Tissac ist ein Oheim des bekannten mühlischen feudalen Grafen Onstav Bel-nipl, für seine Person aber verfassungstren. Cr lebt gewöhnlich in Insbrnck und hat am 14. December sein 45>. Vcliensjahr zurückgelegt. Graf Belrupt stammt aus einer ursprünglich par< mcfanischen Grafen-Familie, die aber schon seil mehr lils zwei Jahrhunderte» in Oesterreich ansässig ist. Graf Äclrnpl hat durch seine große Theilnahme für die Für» ocrung dcr Landwirthschaft überhaupt und speciell in Tirol »nd Vorarlberg sich vielfache Verdienste erworben; den Lesern dcr „Neuen Fl. Presse" ist der Name des Grafen Bellupt in der Rubrik „Landwirthschaftlichc Zeitung" schon unter manchem werlhvollen Aussatze begegnet. Franz Joseph Graf u. E n z en b er g, wie der Vorhergehende ein Tiroler iqeboren 14. Februar 1802), ist ein ültercr Vrudcr des gegenwärtig in Mexico als Gesandter des deutschen Reiches beglaubigten Grafen Gustav Enzenberg. Er ist in Tirol reich bcgiilert und führt den Titel eines Patriziers von Trieft. Graf Enzenberg ist mehreren europäischen Regenten'Familien nahe vcrwandt. Sein ältester Sohn Rudolph heiratete nämlich die Tochter Friedrich Williclm's vm, Würltcm« berg, Herzogs von Urach, ans dessen Ehe mil Thcodo» line, Prinzessin von Leuchtenberg. Seine Schwiegertoch-ter ist demnach eine Zonsine dcS Ex-.ssaisers Napoleon. Graf Franz Joseph Enzenbcra hat sich bisher jeder politischen Parteislellung enthalten. Feldzeugmeisier Ernst Härtung zäh't unlcr die verdienstvollsten Generale der österreichischen Armcc, als deren Angehöriger er die Fcldzügc bcr Iahvc 1848 nnd 1849. 1859 und 1866 mitmachte. Sein Antheil an dem Siege bei Custoz^a ist bekannt, und er wurde auch für denselben zum Ritter des Maria^Thcresicn-OrdcnS ernannt. Härtung machte von dem hirmit verbundenen Rechte der Erhebung in den Frciherrnstand txs österreichischen Kaiserstaatcs keinen Gebrauch und hat, obwol auch der Besitz dcs Ordens der Eisernen Krone und dcs LeopoldS-Ordens ihn schon seit viclcn Jahren berechtigen, um die Erhebug in den Udclsstand cmz»sllchcn, seinen bürgerlichen Namen bewahrt. Nach Clislo^a wurde d^r damalige Commandant des 9. Armeccorps, da die ^üdarmee an die Donau gezogen wurdc. zum Commandanten der am Iscmzo stehenden VerlhcidiunngS-Armee bestimmt und später nach crfolalem FiiedenS« schlusfc zum commaildirendcn General in Wien ernannt, in welcher Stellung sich Härtung die Achtung »nd Verehrung der hauptstädtischen Bevölkerung in h>hcu, Maße zu erwerben wußte. Vor einigen Jahren lral Hcntung ^unl allgemeinen Bedauern der Armee und der'^rvöl» terunq in den Ruhestand. Sein Domicil ist gegenwärtig Wien. Härtung ist seit dem Jahre 1869 auch In» Haber des 47. Linicn-Infaliterie-Negimeiits. politische Uebersicht. Vaibach, 27. December. „Naftlo" tadelt die Haltung der verfassungstreuen Blätter sclt Erllennung dcs Ministeriums Anerspcrg, er schreibt^ „Noch war das Nothwendige nicht geschehen, um das HauS unter Dach zu bringen, und schon begann man sich die Köpfe darüber zu zerbreche», wic es im Innern ausgeschmückt werben soll. Nuch hatten die verschiedenen Einwohner nicht die Wol,„ui,gtn darin be« zogen, und schon wollte der Eine es im Rococo«, der Andere im Rencnssancistyl ausschmücken, ohne zu er. wägen, ob nicht dadurch Denjenigen, die unschlüssig draußen stehen, dcr Eintritt unmöglich gemacht wirr». Man stritt üdcr die Wahlreform, wählend man noch keine Ahnung davon hatte, wie das Stimmeiwclhältniß im NeichsrcUhe sich stellen wird; man verlangte die Nc< Vision der confessionellen Gesetze, ohne zu bedenken, daß ein solches Verlangen vorerst der gegnerischen Action als willkommene Waffe dienen kann. Man stellte Ean-oidaten mit nationalem Programm in Wahlbezirken auf, wo die Stimmenzersplilterung nur den Chechen z» Gute kommen konnte. Ein Mann, dcr geeignet gewesen wiirc, oen Irregeleiteten die Augen zu öffnen, wurde von dcr Wirrer Presst in seltsamer Weis« ansgebenlet nnd für den Wahnsinn eines Einzelnen brandma,llc sie eine ganze Klasse mit solch blindem Eifer, daß die Ruoigiers nach Tübingen, „diese Anordnungen; aber ich hätte nimmer geglaubt, daß eS so süß sei, für die Religion und für die Ehre Christi mit seinen Brüdern Schaden unl» Spott ;u leiden, Haus, Hof, Freunde und Vater» land zu verlassen." Kaiser Rudolf II., der große Freund, Kenner und Schätzer der Wissenschaft, bot dem jungen Gelehrten an der Seite seines Hofastronomen, dcs berühmten Dänen Tylio Brahe. eine sichere Stätte in Prag. Kepler bekam h»er unter rastloser Thätigkeit, ui.ter Publicationen und Polemiken seinen Humor wieder. Als z. B. sein Gegner, Dr. Röslin, in einer meteorologischen Schrift ver-ilffentlichte: „Oic aule fruchtbaren Regen kommen von «bcn htlab," erwiederte ihm Kepler: „Ist war (wahr), sonst wurden die Kühe an Beuchen naß, wann eö vber sich regnete." Die Sternwarte Tycho Grahe's, auf der nun auch der MathematicuS Sr. Majestät, Johannes Kepler seine Beobachtungen maHle. lag in der Nahe der Kapuziner auf dem Hradfchin. Diese hatten die Ge> wohnheit, auch dcs NichlS die Glocken zu läuten. Da es nun auf Erden nichts aufregenderes gibt, als nacht-licher Glockenllang. dessen Veranlassung uns nicht be-lannt ist, so beschwerte sich Tycho Brahe, daß ec von den Kapuzinern bei seinen nächtlichen Arbeiten gcslört w«rdc. Der Kaiser Rudolf befahl den Kapuzinern, alle ihre kirchlichen F^nctionen noch bei Tageslichte zu ver« richten. Als Tycho Brahe 1601 starb, eihielt Kepler seine Stelle. In Prag nun entdeckte Kepler jene unsterblichen, «ach ihn, benannten Gesetze, indem cr nachwies, Dliß sich die Planeten nicht in Kreisen, wie Ko-pernilijS meinte, sondern in Ellipsen bewegen, in deren einem Brennpunkte bi« Sonne stehe, und daß die Pla-nelen in gleichen Zeiten gleiche Flächen in ihren Bah nen beschreiben. Auf Nrahe's astronomischer Warte be fand er sich im Besitze guter Instrumente, während er früher seine Beobachtungen mittelst eines selbst gemach' ten. höchst primitiven Instrumentes angestellt hatte. Er arbeitete für den Kaiser an astronomischen Tafeln, deren Edition Rudolf II, jedoch nicht erlebte. Schon vor ocs Kaisers Tode halte Kepler leinen Gehalt empfangen, nnter dem Nachfolger Mathias wurde es nur schlimmer, >o daß der große Astronom, dessen Forderungen an die kaiserliche Kasse sich schon auf 12000 Gulden bcliefen, „ulchtSweilhe Kalender mit Prognostic»« beschrieb, waS elwaS besser ist als betteln." Die blutigen Vorboten des 30jährigen Krieges machten Keplers edle Gattin wahnsinnig, und sie starb; die Blattern e< trissen dem geprüften Manne drei Kin« der. Er floh nun dcn Ort seiner Leiden, als die ober» österreichischen Stände sein Gesuch um eine Anstellung genehmigten, nnd übersiedelte 1611 nach Linz. Hicrsollte er als Mathemalicus an der ständischen Schule zu Linz °ic rndolfiinschcn Tafeln und Tycho Brahe's Werl^tro-noinian ,-«»tlmrl,näa,e vollenden, mit seinen mathemati« schen. philosophischen und historischen Kenntnissen dem jungen Adel nützen und eine Mappe von Oberösterreich aufnehmen. Mit Erlaubniß und auf Kosten der Stände reiste Kepler 1613 auf den Reichstag nach Regensburg, um daselbst die Protestanten zur Annahme deS durch den Papst Gregor Xlll. verbesserten Kalenders zu bewegen; es gelang ihm jedoch nicht. In dem Hanse seines Gönners. deS Herrn (damals noch nicht Orafei'j von Starhemberg lernte er die Zieh-tochter dieser edlen Familie, Susanna, die Waise nach einem Tischler ans Efferding, kennen und heiratete sie aus Liebe und in der Ueberzeugung, für seine Kinder erster El^ eine sorgsame Mutter zu gewinnen. Die Landstände in Linz ehrten ihn. indem sie ihm zu dieser Hochzeit „beim goldenen Löwen" in Efferding einen sil« bernen Becher im Werthe von 50 Gulden sandten und das Geschenk mit einem höchst anerkennenden und schmei- chelhaften Schreiben begleiteten. Die Anlegung der Mappe ging den Ständen zu langsam von statten, er erwiederte ihnen unter andern Hinnmsungen auf die Langwierigkeit wissenschaftlicher und genauer Arbeiten, daß er mit dcn nothwendigen Bereifungen viel Zeit zugebracht habe. „Darneben hab Ih liberal so wol in Märckycn nnd Dürsfern, da Ich nachfrag gepflogen, als auch auf Fcl' deru und bcrgen da ich mein absehen gerichtet, oder den wassern nachgegangen und anf ungewöhnliche Pfade kommen, vil zuredstcllungen und grauliche anslösfe von unerfahrnen groben argwönischen Baurn erleiden müssen und würde sich dessen unzweivel oilmchr auff den Grä» nihen gefunden haben." So ging es dem Herrscher im Slernengcblet, als er mehr „aus schuldigem Gehorsam" dc,m aus Vorliebe als Geometer auf dcr Erbe herum wandelte. Die Stünde enthoben ihn dcr Anlcgunq dcr Mappe, die sie cinem Ingenieur übertrugen, und Kcppler lebte wieder seinen rudolfinischcn Tafeln. Eine Reise nach Prag um die Auszahlung seines rückständigen Gehaltes, dcn Rudolf Ij. auf die schlcsischcn Kammergefülle gewicsen hattc, blieb vergebens. — Da-aegen machten ihm „Die löblichen Vim- 8t«im6« Li-/ Ilor/oL ^om« Oo«wiwil!il öd hr le.n auter Geist wohnen, weil sie „icht weine, antwortete sie 'H(Un? voowi' oder die von dcr Sonne auf die Planetenbahn gezogen gedachte Gerade immer gleiche Secloren in gleichen Zeiträumen zurücklege," das letzte von dcn „Kcpler'schen Götzen" hinzugefügt, die Ent-deckung, „daß die Quadratzahlen der UmlaufSzciten der Planeten sich verhallen wie die Kubus ihrer mittleren Entfernungen von der Sonne;" zwar blühten ihm neben der wackeren Frau fechs herrliche Kinder, seine Finanzen waren geordnet und sein Körper nicht leidend, „aber mit des Schicksals Mächten ist lein ew'gcr Bnnd zu flechten" und das Unglück — kam, als dcr Bauernaufstand dcr Katholisirung wehren wollte. 70000 Banern belagerten unter dem Hirten Stefan Fadinger die Stadt Linz; nach beendigter Belagerung und Kräf« tigung dcr laifcrlichen Gewalt verordnete Ferdinand II., der Vcrnichter des Protestantismus in Oesterreich, daß die oberöstcrreichischen Stände alle protestantischen Beamte, also auch den Kcplcr entlassen sollten. Dies fiel ihnen, dem großen Gelehrten gegenüber, so schwer, daß Kcpler. ihre Rücksicht ehrend, um seine Entlassung bat. Die Stände schenkten ihm als Viaticum die große Summe von 200 fl. Er begab sich nach Augsburg, um dem Druckorte seiner Tafeln. Ulm, nahe zu fein. 162, fiir arme Schulkinder einzuleiten," einstimmig angenommen. Aus dem Erträgnisse der Sammlung wurden vor allem Anderen Schuhe angekauft, außerdem schafften edle Menschenfreunde, inebe-sonders Damen, mehrere Kleidungsstücke und Obst herbei. Am Ehristabende wurden sofort diese Gaben im Vereins-locale vor einem glänzend beleuchteten Christbaume nach einer seitens des dortigen, um das Schulwesen verdienten Herrn k. l. Bezirköschulinspectors gehaltenen Ansprache m -r dle Schullinder vercheüt. Die Rede schloß mit Hinweis auf die Gevurlsfeicr Ihrer Majestät der Kaiserin mit einem Hoch auf das Allerhöchste Kaiserpaar, in welches die zahl' reich Versammelten begeistert einstimmten. — (Schlußverhandlungen beim l. l. La ndeSge richte Laibach.) Am 28. December 1871. Matthäus Kalan: versuchler Meuchelmord; Joseph Vcuc: Diebslahl; Johann Tomsd und Maria Aubalj: Betrug; Joseph Az^nan: schwere körperliche Beschädigung; Michael Puckelstein: schwere körperliche Beschädigung; Agnes Pelrou« ?l?: Vergehen gegen die Sicherheit deö Lebens. Am 29lcn December: Max v. Märzthal und 3 Gcnossen: Liebstahl; Johann Iuzna: Tiebstahl. — (Theaterbericht.) Gestern halten wir einen angenehmen Theaterabend. Der Schwank „Nur einen Or« dtN," von Lmdau, charaklerisirt eine bekannte Wiener Persönlichkeit; wer diese nicht errathen haben sollte, dem mllßie man Hoff'schen Malzepract verschreiben. — Die komische Operelle „Das Pensionat," von Suppö, wurde gestern m e i, sterhaft gegeben. Sämmtliche Pensionalsfräuleins waren bei guter Laulie und sangen ihre Chöre recht gut; großen Beifall erhielt das Qu.m,ll <^rl. Picho», Eberhard!, gell ; uttd !iv(b^>) am Schl»!ic oeö ersten Ncr Seilcntajche hängende Schnupftuch. Herr Schulz (zlorian) möge die Mahnung nicdt unfreundlich aufnehmen: daß zwtschen Komik und ^ Caricaturendarstellung ein großer Unterschied obwalte, und ^ letztere gestern nicht am Platze uxir. Btöicud wirkte die , Ausführung eines Tanzes oor dcm sestlich beleuchme» 'Gnadenbilde. Dem Kapellmeister Herrn Pleininger l gebührt besondere Anerkennung fur das fleißige Einstudieren . dieser frischen Operette.____ ! <>i»,jese!,0st. , ^lieü l^rallken ^ralt Uüä liezunäkeit okue Nleliieill ullll obue ^08teil. kevalezeii'ls Du üarr^ von I.ouä0u. j Keine Kraulheit vcrmag der dencaleil ttevül«»«.'!««! cl<^ l^i-i^ ^ zu widerstehen und beseitigt dich'loe oline Medicin n»d Kosk'« alle Magen-, Neroen-, Vrust-, i!u!igl'N', ^licr-, Drüsen-, schleim-^ haut-, Athem-, Blasen- ui.d Nier^iileidni, Tuderculose, schwind-< sucht, Aslhma, Husten, Uuundaulichieit. Verstopfung, Diarrliüc», Schlastosigicil, Schwächt, Hämorrhuidkii, ^»asstrsucht, Fielier, Schwindel, Blutaufsteigcu, Ohrmbrllnscn, Ueüclteit und Erbrechen j rrhoidlll-^'cid«!n, Lebcr: fianlhcit und Verstoi'sung alle »»«'gliche ärztliche Hilfe ohue Elfolg angewrndel, so nalim ich in ^>rzlveiflllug meine Znslucht zu It)r,«,'r ll«l!!6se, Ich tauu dcni lieben Golt und Ihnen uichl genug danlcil sur diese löstlich? Gabe der Natur, die für nüch dil> lmbl'rechfnbnr'le Wohlthat gewesen ist. Franz St ein mann. ')iuhrhaf!cr als Fleisch, erspart die llev»!«»«!''!-« bei Erwach-srnen nd Kindern 50 Mal ihren Preis iu Arzneirn. Iu Älrchbnchfen von ; Pfnnd ft, l.M, l Pfund fl, 2.50, 2 Pfnüd sl. 4.5"», ^ Psnild sl 10, 12 Pfund sl. 20, 24 Psuud st. !j,»I^l,,!i Tabletten filr 12 Tnsseu fl. 1.50. 24 Tassm si 2 50, 48 Tassen fl. 4,50, in Pnw,'r fiir 120 Tass«ü, sl. 10, sür 288 Tasscn fl. 20, filr 5?« Tassel fl, .">! b^il'lil'l! durch Äarry du Äarry H Loinp. in v?l«u, ^VHUa«od«lH«»« Vlr. s, lll loHibacl» Ed Mahr, ! i» Marlnug ss. Koll'-üng, in Klagcnfurl P. Biinducher, > in Gr.iz Ocvrlider Ol'crra iizin ay r, H4 Mitglieder anwesend waren, hielt Alterspräsident Paöco-tini eine den VcrfassungSstandpunkt betonende Ansprache und theilte mit, daß heute die Thronrede «nd unmittelbar daraus eine Sitzung statt' findet. I>n Herrenbause hielt Präsident Fürst (sarlos Auersperg eine Ansprache, worin er die Hoffnung als feststehend bezeichnete, daß rine über allen Aweifel erhabene VerfaffungS» treue, g'paart mit Umsicht und Kraft, das Staatsschiff über die Klippen hinüber führen wcrde, an welchen eS zu scheitern drohte; er betonte, daß die Souvcrainetät des Staats rechtes nirgends in Frage gesteUt, der Staatszweck nicht von Parteizwecken beherrscht wer» den dürfe, daß vielmehr das Kaiserreich ein festgegliedertcr wroftstaat bleiben müsse, um seiner Mission nach Innen und Außen genü- gen zn können. Das Herrenhaus erwarte von der gegenwärtigen Regierung, daß Hriede gemacht werde mit dem Gesetze, namentlich mit der verbrieften Verfassung, deren sichrer Hort das Herrenhaus stets gewesen ist. In der heu-tigen Abgeordneteuhaussitzul'g bringt die Negierung den Staatsvorailfchlag pro 5 Millionen .^tt» "i.^U. Deficit .^tt,7«».«V4 Gulden. Am 26. December Abends 8 Uhr versammelten sich 60 Abgeordnete dcr Pcrfassu!'g«>partsi ^u einer Conscrenz. Die Wicdetmciyl des H,,l» v. Hopfen znm ^»ijsidcnle», diirfte gesichert stin.eb-ns? die Wahlen dcr Ädqcoidntlm Dr. Gros; und Nilmlich zu Viccprasidculrli dck< Al>,;e< ordtietctlliauses; die Spnc, ^tatinnnl . Än! hen ?2 - 1tt«;0er Hlant^Alllchel, 103.80. ~ Vanl-A^n'i, 51 l. ^r.dil' )lcl:en 32ft. i'midou llU.ÜO. sill>»i Iltt.35, -- « l Vtttu^ Ducal«-,, 5.47. ..... ''inlmleand'ar 9.2«'/, Handel und UolKswirthschajlliches. i!ail'acl), 27. December. Aus dem heulisi^i Marlir sind ci^ schieneu: 3 Wagen mit Oe>>'s>d<', 15 Wagen uxd l Schiff «sieden Klafter) mit Holz, T» ulchschllli!«<:Preije. W.'iz.l! kr, M>'tzfir. Pjiind ! 4s -- Korn-Saat „ -------! 4 5 -- .. Gcrsl<> „ 3?0 3 7« Mllch pr. Mas, ! - 10 -- Hafer „ 2-! li 32 Ri«dflrl,ch sil P»d ^!------- Hnlbfrucht « z 5 . .....5)4'«— u>^ch>l!, ^ii" , __ 5 20 Schmeincschmc,^ „ -46------- Wein, »nlh., ^imcr 14 - Speck, frisch, „ — 33, — ,„ — »„-l^l „ . - lii . — geriinchtt! „ — 4ii^------- s Anftekommeue fremde. Ä!N 2<>. December, <5l«»i'»,»<. Pudobnil, Nfichtüdriss. - Tanöel, i»iaun. - Slodler Director, Avaz. ^ !>ilu«<« RVl«»,,. ^'ailsser, PrioatiVr, Cilli, ^enh, Odersörster, Haasberg, -- Szalatnay, Verwalter, Vouoliih, - Glaß, Kaufm, Wieu. - - Zwstlo, Wicu. Theater. Heule: Pater Abraham a Ta»ta C»l<,ra, Volssslilcl in 4 Acten. 6 U Vl«. 743 14 -N,i windsiili heiter ' " 26. 2 .. N. 74l.<. - - 5» wiudstill ^ heiter , 0.ou U) . Ab.^ 741.0,: —ll, wiudiUN > heiter ^ ', <;"ll Mg. 738 »/ -' 10.Ü" W. schwach ^ lriibc 2? ^ „ N, 73?.,s> ' ^- 8.4 SO. schwach ttilbc 0.ns. >l0„ Ab. 737.^3 ! -- >».o SO. schwach t,'l!l>c ! Den 26. herrlicher, wolkenloser Tass. Abendrotl). Den 27le» Woltcndlck«: dicht ^schlussen, Vnriniltag« einzelne Schneeflocken. Das Tagrömilttl der Tempcicuur nul ^6. — U 5", um 67", am 27. - !' 3, um <» 5 nuter dcnl Normale. Verantwortlicher Nrdaclcur : Iljuaz U. K l e^n^m a t> 1. NlirleNlisrilNt ^""'.^- Dkccmber. Ancilo-Nctien schwanltcu lebhaft. Der Cour« vamue zwischen 3l8 uud 323, Credil-Actien avancirteu dagegm unbeirrt bis 330 ebenso Uni°Vb> ^Vz^»»U^M)z. gegeu 2^ Iu Nmtc. °°rzug«we.se >n Paplerrcnle, fandl» Real.sn'ungeu statt. E.senbah.l-Actien waren mit uieuigeu NuSuahmen oernachlässiat Priontäte, nätt e^ a s ,u deu letzten Tagen Überhaupt lm Verkehr, Devisen um eine Kleinigkeit billiger. "- " u, ^llulnulrn nl^i ^meyl al Fiir 100 si. Einhtitlicht Staatsschuld z» 5 p g. EiseubülzullUlehen zu 120 si. ü. W. Silber 5°„ Pr. SlUcl 109 75 110..-Una, Priimieliaulehcn zu 100 fi. ^ ??.t75?. ^!7r,2h?.>t"-. ^iNck 1N2I0 102 25 Wiener Communalanleheu, ru». Aetien von Bankinstituten z M,lt> Waare Nnglci-^fterr. Vanl , . . . 3l5 50 316.— Vnulvernn.......249 50 250.50 Vobe!,-Crebilaustc>ll . . , . —.— --.— l5rtditanftall f, Hnndel u. Oew, . 32880 329,— lirelmanstlllt, ollsscm. ungar. . . 1^6.— 12850 E§clli:lple-Ocselljchafl. n, ». . . :»30. 993.-ssranco-österr. Vanl . . , . 13^,50 132.75 Weneralbanl.......—.— —.— Handelsdanl.......234—235... Nanuiialblllll.......814. 8l6 — lluiouliuul.......988.25 2«8.50 iljerelneii'üus...... . 106,75 109,25 Pertetirsbllnl.......193.- 193,50 l5. Äctie» von Fr,itlspl»rtus»tcr»?d» munaeu. s»rld Waare Nlfüld-Fiumaner Vahn . , .185.-186.- Vühm, Wcslbahn.....260. - 261." linil-wdwig-Bahu.....258.- 258 25 Dollllu-Dampfschiffs. Ge>eUsch. . 629.— 632.— «ölisllbrlh.Wcftbllhu.....244.50 245.- Llisabeth-Weslbllhn (l'inz-Vud- ! weiser Strecke).....210 50 211. -l Ferdm - 180 50 Theiß.Vahn ......25? — 258. - Ungarische Nordoslbahn . . . 162,-. 163.-^ Ungarische Ostbahn .... 126 75 127.25 Tramway........236.— 236 50 «?. Pfandbrief« (fllr 100 fl) "llss. üft. Vodi,n-nz-I)scph«'V!,hu .... 100.15 100.35 «.«»rl°Vndw.V.i.V.vtrz.!,H«. 106. - —-c>«ft«r. «»rbwtftbuhn, . . 99 90 100.10 , Oel" Waare Sicbenb. Vahn in Silber verz. . «9.50 90.— ,S,aat«d. G. 3°/« a 5.00Fr. „I. Cm. 136 - - 136 50 ISiidb. 500 Frc, pr. Stilct 112 50 113 . - ^Slldb.-G.^ 200 si. z. 5"« siir iW fl. W 25 93.50 'Aitdb.'GlMS 6',.. (18?"- 7^) l. 500 FrcS pr. Gllick . .------- _.._^ llug, Ostbllh» fllr 100 st, . , »jg.^. ßy 25 ! ,,. «privatlvse ,per Ttlick.) ^indilonstait s. Handel n. »>?w. V>,'ld Waare l ,„ ,00 st Hamburg, fiir 100 Marl Banco 86 50 86.70 ttoiwüu, fiir 10 Pfuud Sterling l17.10 N7 25 !P"> i»3, fttr 100 Krnncs . . . 45 15 45 25 Gouvs de» Geldsorte» Gold Waal, it. Mwz-Ducaten . 5 st. 50 lr. 5 si. 52 lr. Naholeousb'or . . 9 ,. 30i .. 9 „ 31 ^ Preuß. «tasseuscheine 1 „ 75 . 1 ^ 75; „ l«'l^r . . N6 ,. 70 „ 116 ,. 90 „ lllramische Grnndentlaftungs «Oblinalionen, Pri«